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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2020

Mehr als nur ein historischer Roman

Die Wahnsinnige
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Das Sujet ist unerwartet von der ursprüngliche Pop-Literatur-Ikone Alexa Hennig von Lange. Sie geht ins frühe 16.Jahrhundert und erzählt einen Abschnitt aus dem Leben von Königin Johanna von Kastillien ...



Das Sujet ist unerwartet von der ursprüngliche Pop-Literatur-Ikone Alexa Hennig von Lange. Sie geht ins frühe 16.Jahrhundert und erzählt einen Abschnitt aus dem Leben von Königin Johanna von Kastillien I.
Eine konplexe Geschichte, aber in erster Linie der vergebliche Kampf einer Frau um ihre Eigenständigkeit.
Johanna war die Tochter von Königin Isabella, die Christoph Kolumbus förderte und sie war verheiratet mit Philip dem Schönen.
Eine Leidenschaftliche, aber auch zerstörerische Beziehung.

Johannas Widerstand ist letztlich erfolglos, dennoch wichtig um ihre Identität zu behalten.

Typische Elemente der Prosa der Autorin sind auch hier erkennbar erhalten.
Die Lebhaftigkeit ihrer Figuren und die sprachliche Lebendigkeit.
Beides zusammen ergibt eine Mischung, die Alexa Hennig von Langes Stil ausmacht.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

ausgeklügelter Plot!

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Der Schwedenkrimi Geburtstagskind von Anders Roslund beginnt mit einem Schockeffekt. Eine ganze Familie ermordet, nur ein fünfjähriges Mädchen überlebte. Hinzu kommt der sensible Kommissar Ewert Grens, ...

Der Schwedenkrimi Geburtstagskind von Anders Roslund beginnt mit einem Schockeffekt. Eine ganze Familie ermordet, nur ein fünfjähriges Mädchen überlebte. Hinzu kommt der sensible Kommissar Ewert Grens, der sie einst fand und der sich fast 20 Jahre später Sorgen um das jetzt erwachsene Mädchen macht.
Grens ist als Kriminalkommissar der Stockholmer Polizei gut gewählt, da er mit 64 Jahren sehr erfahren ist. Ihm zur Seite seine Kollegen Mariana Hermanssons und Sven Sundkist.
Im Vergleich zu Grens haben diese beiden jedoch weniger Profil, wie ich finde.

Dann ein krasser Bruch und es geht um einen ehemaligen zwiespältigen Undercoveragenten namens Piet Hoffmann, der zusammen mit seiner Familie bedroht wird.
Das ist ganz spannend gemacht. Die Fäden werden schnell zusammengeführt, indem Piet in seiner Not den Kommissar, den er von früher kennt aufsucht. Er will Hilfe, dafür wird er Grens bei seinem Fall helfen. Gegen Ende hin gibt eines Überraschung.
Was für eine Figurenkonstellation, was für ein ausgeklügelter Plot!

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Ein maritimes Kinderbuch

Malamander - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Malamander - Die Geheimnisse von Eerie-on-sea ist ein aufwendig gestaltetes schönes Kinderbuch. Es gibt neben dem detailliert gestalteten Cover auch Karten und kleine Illustrationen im Buch.

Trumpf des ...

Malamander - Die Geheimnisse von Eerie-on-sea ist ein aufwendig gestaltetes schönes Kinderbuch. Es gibt neben dem detailliert gestalteten Cover auch Karten und kleine Illustrationen im Buch.

Trumpf des Buches ist die sympathische Hauptfigur, die die Geschchte auch erzählt: „Herbie“ Herbert Lemon ist 12 und Sachenfinder des Grand Nautilus Hotel. Eines Abends muss er überraschender weise ein Mädchen verstecken, das ihn bittet, es bei der Suche nach ihrer Vergangenheit zu unterstützen.

Es gibt so einige aufregende Passagen, die sprachlich malerisch ausgearbeitet sind. Eine abenteuerliche Geschichte.
Weitere Geschichten aus Eerie-on-sea dürften zu erwarten sein.
.
Für 10-12jährige Leser dürfte das Buch die ideale Lektüre sein.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Multiperspektivisch

Die Topeka Schule
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In den ersten Kapiteln dachte ich noch, Ben Lerner würde auch mit Spannungselementen arbeiten, doch letztlich ist es in erster Linie ein realistischer Blick auf das Leben jugendlicher in Kansas,USA. Ein ...

In den ersten Kapiteln dachte ich noch, Ben Lerner würde auch mit Spannungselementen arbeiten, doch letztlich ist es in erster Linie ein realistischer Blick auf das Leben jugendlicher in Kansas,USA. Ein nicht unbedingt erquicklicher Blick, denn das Alltagsleben scheint unerbittlich.

Stilistisch erinnert mich Ben Lerner ganz leicht an Jonathan Franzen, aber er schreibt kühler.

Adam, vermutlich wegen einigen übereinstimmenden biografischen Eckdaten teilweise ein alter Ego des Autors, ist gut im Debattieren und die Passagen, in denen das gezeigt werden, sind nachvollziehbar und konsequent.
Literarisch außergewöhnlich sind die kurzen, kursiv gedruckten Darren-Passagen zwischen den Kapiteln. Darren ist ein Außenseiter ohne Chancen.

Im Roman wechseln die Perspektiven. Es gibt auch Passagen aus Sicht von Jane und Jonathan, Adams Eltern. Überwiegend wird rückblickend erzählt.
Ich fand eigentlich die Jane-Passagen am interessantesten. Das zeigt aber auch das Problem, die verschiedenen Abschnitte zu einer Einheit werden zu lassen. Einige Aspekte des Buches scheinen auch ins Leere zu gehen.

Vor der literarischen Qualität des Romans habe ich Respekt. Als Leser muss man mitarbeiten. Ich wünschte, ich hätte das Buch mehr gemocht, aber es war jedenfalls zu einem Teil ein unverdaulicher Brocken. Einige Abschnitte, gerade auch der Schluß werden aber in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Riley und Tristan und die Gang

Lips Don't Lie
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In diesem Jugendroman wechseln die Erzählperspektiven kapitelweise zwischen den beiden 17jährigen Protagonisten Tristan und Riley. Diese Erzählmethode, de viel in Young Adult-Romanen verwendet wird, mag ...

In diesem Jugendroman wechseln die Erzählperspektiven kapitelweise zwischen den beiden 17jährigen Protagonisten Tristan und Riley. Diese Erzählmethode, de viel in Young Adult-Romanen verwendet wird, mag ich im Prinzip. Aber man muss auch immer ein wenig aufpassen, wessen Gedanken gerade im Vordergrund stehen. Tristans Gedanken sind düsterer. Er stammt aus einem kriminellen Elternhaus und ist in einer Gang. Er möchte gerne sein Leben ändern, aber das ist nicht leicht.
Riley ist selbstbewusst und doch immer bestrebt sich zu beweisen, zum Beispiel durch Basketballspiel, dass ihr den Weg zum College öffnen könnte. Und dann wird Tristan ihr neuer Basketballtrainer.
Doch die Gang lässt ihn nicht aus den Fängen und gegen Ende hin wird es dramatisch.

Ginger Scott hat einen lebendigen Schreibstil und erschafft Figuren, die unangepasst sind. Genreübliche Klischees werden aber auch nicht immer vermieden. Dennoch hat die Geschichte Glaubwürdigkeit. Ich mag die Figuren und den Roman!

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