Ein Kampf für die Gerechtigkeit
Als das Leben unsere Träume fandEs ist 1913 - wir lernen die Jugendlichen Raechel, Rosetta und Rocco kennen.
Die drei kennen sich nicht, führen aber alle ein Leben, das sie sich so nicht länger vorstellen können. Sie fliehen aus diesem ...
Es ist 1913 - wir lernen die Jugendlichen Raechel, Rosetta und Rocco kennen.
Die drei kennen sich nicht, führen aber alle ein Leben, das sie sich so nicht länger vorstellen können. Sie fliehen aus diesem Leben mit der Hoffnung, sich in Buenos Aires in Argentinien ein neues, besseres aufbauen zu können.
Auf dieser Reise und bei der Ankunft geht schon so einiges schief, was den dreien den Weg versperrt. Eines verbindet sie alle: der Wunsch, der Antrieb nach Gerechtigkeit. Das ist das große Ziel, das in dem Roman verfolgt wird.
Jeder Charakter hat seine eigenen Kapitel, in denen es nur um ihn und seine Geschichte geht. Ich war immer gespannt, wie es mit der nächsten Person weiter geht und fand, dass ich dadurch noch mehr an das Buch gefesselt war. Dann habe ich eben manchmal noch zwei weitere Kapitel gelesen, um dann noch herauszufinden, wie es mit einem Charakter weiter geht.
Trotzdem war mir keiner der Charaktere wichtiger als die anderen. Ich hab für alle drei eine starke Sympathie empfunden. Alle Figuren waren sehr gut ausgearbeitet und wirkten sehr menschlich. Das ist dem Schriftsteller sehr gut gelungen.
Der Schreibstil insgesamt las sich sehr flüssig und deutlich. Ich hatte keine Probleme - bis auf die italienischen und spanischen Phrasen - den Inhalt zu verstehen, wodurch es ein schnelles Lesen war.
Der Ausdruck war sehr direkt, was besonders bei brutalen Passagen - die auf jeden Fall nicht zu selten vorkamen! - auffiel.
Die Brutalität und Grausamkeit kam wirklich nicht zu kurz. An einer Stelle des Buches musste ich zwei Seiten überblättern, weil ich einfach nicht weiter lesen konnte ohne vor Ekel Hass auf die Person im Buch durchzudrehen. Manche Szenen hätten meiner Meinung nach nicht so deutlich sein müssen.
Es gab viel Spannung im Buch, jedoch gab es keinen roten Faden, den man aus anderen Romanen kennt. Es gab nicht ein großes Ziel, um das es das ganze Buch lang ging. Es waren eher viele kleine, die alle auf Gerechtigkeit und eine bessere Gesellschaft abzielten.
Es ist ein ziemlich langes Buch (ca. 800 Seiten), jedoch war es für mich keine Seite zu viel - wenn man von der Gewalt absieht.
Außerdem war es für mich ein Pageturner, ich habe es für meine Verhältnisse schnell weg gelesen. Wenn ich immer wieder zu einem Buch greife und es nicht mehr weg legen kann und möchte, ist das für mich ein Zeichen, dass das Buch sehr gut ist.
4,5 Sterne dafür, dass es mich nicht zu 100 Prozent überzeugt hat. Die Gewalt war vielleicht für das Verständnis nötig. Wenn ich aber Seiten überblättern muss, kann ich dem ganzen einfach keine 5 Sterne geben. Außerdem hätte ich mir eine etwas klarere Linie gewünscht, die sich durch das Buch zieht. So waren es mehr einzelne Geschichten. Mir hat das gewisse Extra noch gefehlt.
Trotzdem ein gutes Buch mit vielen Emotionen und einer tollen Atmosphäre. Ich würde immer wieder ein Buch von Di Fulvio lesen.