Lesen und mitpilgern
Stefanie Jarantowskis Buch "Abenteuer Olavsweg" macht mit seinen 315 Seiten einen üppigen Eindruck, aber hat mal einmal reingelesen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen und ist ratzfatz durch die ...
Stefanie Jarantowskis Buch "Abenteuer Olavsweg" macht mit seinen 315 Seiten einen üppigen Eindruck, aber hat mal einmal reingelesen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen und ist ratzfatz durch die Seiten geflogen. Im Klappeinband sind die Karten der Reise-Etappen abgebildet und in der Mitte gibt es eine Auswahl an Fotos zu sehen.
Nachdem die Autorin ihr Start-up verkauft hat, schleicht sich eine Leere ein, die es zu besiegen gilt. Das Pilgern des Olavswegs soll den Kopf frei machen und Klarheit bringen, wie der nun beginnende, neue Lebensabschnitt aussehen soll. 643 km von Oslo nach Trondheim sind ein großes Ziel, bei dem Ehrgeiz und Glaube (auch an sich selbst) nicht fehlen darf.
Der Reisebericht ist ähnlich einem Tagebuch geschrieben. Tag für Tag erlebt der Leser die einzelnen Pilgeretappen gemeinsam mit Stefanie und ihrem Mann Stephan. Da die beiden das Land Norwegen zum ersten Mal bereisen, gibt es einiges zu entdecken, was das Buch perfekt für Leser macht, die Norwegen nicht kennen, aber eben auch für Leser wie mich, die Norwegen lieben und die bei diesen Beschreibungen das Fernweh packen wird. Ob nun das erste Mal der von den Norwegern geliebte Karamellkäse Brunost probiert wird oder die erste Moltebeere gefunden und gekostet wird, es sind einfach herrliche Lesepassagen, die mir unheimlichen Spaß gemacht haben. Die beiden gehen einen teilweise schmerzhaften, anstrengenden, aber auch belohnenden Weg, bei dem auch ein bisschen Heiterkeit nicht fehlen darf. Diese Lesereise hat mir sehr gut gefallen und ich habe sie als ungeschönt und echt empfunden, deshalb klare Lese-Empfehlung!