Ein Klassiker für's Herz
Die Geschichte spielt in Neuengland im Jahre 1860. Die vier Schwestern in der Geschichte könnten vom Charakter her unterschiedlicher nicht sein. Doch davon lebt die Geschichte und ich mochte alle vier ...
Die Geschichte spielt in Neuengland im Jahre 1860. Die vier Schwestern in der Geschichte könnten vom Charakter her unterschiedlicher nicht sein. Doch davon lebt die Geschichte und ich mochte alle vier so sehr und konnte mich so gut hineinversetzen. Man geht mit ihnen durch alle Höhen und Tiefen ihres Lebens und spürt die Vertrautheit, Ehrlichkeit, Loyalität und den Zusammenhalt der Familie March sehr intensiv beim Lesen. Die älteste ist Meg, zart und doch wirkt sie ziemlich erwachsen. Jo, die verrückte der vier Schwestern mit einem Riesenherz in der Brust, sie mochte ich vermutlich am Liebsten, auch wenn ich alle mochte. Beth, die schüchtern, die noch viel Fürsorge benötigt und ein sehr harmonischer Charakter ist. Und als jüngste, Amy, die einerseits zerbrechlich-kindlich dargestellt wird und andererseits doch auch etwas egoistisch scheint. Auch die Mutter, Mrs. March, lernt man sehr gut kennen und an so vielen Stellen hat sie mich an meine Omi erinnert: ein großes Herz, bereit zu vergeben, zu unterstützen und nicht zu verurteilen und so was von liebenswert – ich hätte diese Frau sehr gerne kennengelernt. Gesellschaftskritisch beleuchtet die Autorin Themen, die die Geschichte umstreichen. Und wenn man bedenkt, dass sie aus ihrer eigenen Historie diese Geschichte entwickelt hat, ist es noch ergreifender.
Meine Meinung:
Das Buch ist mitfühlend, ereignisreich, liebevoll, traurig, humorvoll, gespickt von Kinderstreichen, Lebensfreude und so vielem mehr. Wenn man bedenkt, dass sich die Geschichte zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs ereignete, kommt man nicht umhin, sich auch über gewisse Themen den Kopf zu zerbrechen. Die Familie hatte zu dieser Zeit im Grunde nicht viel, außer sich selbst und ein warmes Zuhause. Und trotz der Umstände, dass der Vater als Pastor im Kriegsgeschehen war, und sie nicht wussten, ob er heil heim kommen würde, wird immer darauf Bezug genommen, sich zu mäßigen und an das Gute zu glauben. Daran festzuhalten, dass wieder bessere Zeiten kommen werden und nicht den Mut zu verlieren. Für viele Menschen in der heutigen Zeit kaum vorstellbar: sie haben alles und sind doch nie zufrieden! Teilweise eine totale Meckergesellschaft heutzutage. Man fokussiert sich immer nur auf negative Sachen und viele sind immer am Jammern. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und die Handlung war an keiner Stelle langweilig, im Gegenteil durchwegs spannend und sehr interessant. Ein toller Klassiker, der mich mit einem sehr positiven Gefühl zurück lässt.