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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2020

Rückendeckung für schwierige Gespräche im Taschenformat!

Anleitung zum Widerspruch
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Ich glaube, wir haben uns alle schon mal in Situationen wiedergefunden, in denen wir uns gewünscht haben, einen kleinen Spickzettel für brisante Themen zu haben. Verschwörungstheorien & Diskriminierungen ...

Ich glaube, wir haben uns alle schon mal in Situationen wiedergefunden, in denen wir uns gewünscht haben, einen kleinen Spickzettel für brisante Themen zu haben. Verschwörungstheorien & Diskriminierungen bringen mich schnell an den Rand der Verzweiflung. Gerade deshalb hat mich „Anleitung zum Widerspruch“ angesprochen.
Tatsächlich war es dann aber gar nicht so einfach, das Buch an einem Stück zu lesen – was man aber meiner Meinung nach auch nicht erwarten kann. Ich glaube, dafür ist das Werk nicht gedacht. Interessant und informativ ist es definitiv - nur eben kein Roman, den man innerhalb von ein paar Tagen liest. Dieses Buch liest man, um sich für Gespräche zu wappnen, die im eigenen Umkreis auf einen warten. Und um zu verstehen, wie man sich in solchen Situationen am besten verhält, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, sondern ein sinnvolles Gespräch aufzubauen – oder aber wenigstens deutlich zu machen, dass man selbst eine andere Meinung vertritt als das Gegenüber. Denn das ist das wichtigste: Stellung beziehen. Mit manchen Menschen kann man nicht vernünftig reden. Aber Stellung beziehen sollten wir alle. Damit wir uns dabei wohlfühlen können, gibt es dieses Buch. Es schafft eine gute Grundlage und hat spannende Fakten geliefert, die mir selbst so noch nicht bewusst waren, mich teilweise fassungslos den Kopf haben schütteln lassen.
Manche Abschnitte oder sogar Kapitel habe ich nur überflogen, was aber schlichtweg daran lag, dass diese Parts für mich keine Relevanz zu haben schienen. Ich musste zum Glück noch nie darüber diskutieren, ob die weißen Spuren am Himmel Kondensstreifen oder Chemtrails sind. Wieder andere Kapitel waren aber umso mehr mein Fall und gaben mir das Gefühl, wirklich eine Unterstützung in der Hand zu halten. Daran liegt es vermutlich auch, dass sich manche Fakten über die Kapitel hinweg häufiger wiederholt haben: Wie schon eingangs erwähnt, ist dieses Buch in meinen Augen eben mehr Nachschlagewerk als „richtige Leselektüre“. Und auch dann sollte man trotzdem nicht zu viel erwarten: Die realen Gespräche sehen am Ende doch immer nochmal anders aus. 4 Sternchen von mir.

Veröffentlicht am 09.10.2020

Guter Abschluss mit ähnlichen Stärken und Schwächen wie Band 1 & 2!

Blackcoat Rebellion - Das Schicksal der Zehn
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Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ausschaut, aber ich habe das Gefühl, neben der niemals endenden Wunschliste und dem ewigen SuB stellt die Masse an unbeendeten Reihen den dritten Bücher-Fluch dar. Oftmals ...

Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ausschaut, aber ich habe das Gefühl, neben der niemals endenden Wunschliste und dem ewigen SuB stellt die Masse an unbeendeten Reihen den dritten Bücher-Fluch dar. Oftmals komme ich einfach nicht dazu, eine Reihe bis zum Ende zu verfolgen, egal wie gut sie war! Vor Kurzem habe ich es dann aber endlich mal wieder geschafft und mit „Das Schicksal der Zehn“ die „Blackcoat Rebellion“-Trilogie abgeschlossen. 😊
Band Drei knüpfte nahtlos an das Ende von Band Zwei an, was es mir unheimlich leicht gemacht hat, zurück in die Geschichte zu finden. Es war eine echte Freude, alten Freunden zwischen diesen Seiten erneut begegnen zu können – zumal die Protagonistin der Reihe für mich von Anfang an etwas besonderes darstellte. Vermutlich, weil es so erfrischend ist, eine Protagonistin zu begegnen, die Fehler macht, oftmals Dummheiten anstellt und mit ihrer zeitweiligen Überforderung nicht hinterm Berg hält.
Wie ich es schon aus den vorherigen Teilen gewohnt war, schenkte mir auch Band Drei keinen gemächlichen Einstieg – stattdessen konnte ich kaum so schnell blättern, wie die Geschichte mich in ihren Bann zog. Das Finale war schnell, packend und überraschend. Alles in Allem eine super Mischung, der ich mich gerne hingegeben habe – weshalb es auch nur einen Abend gedauert hat, bis ich das Buch durchhatte.
Aber… ja, genau. ABER. Es war mir einfach wieder zu wenig. Diese Geschichte hätte Potenzial für so viel mehr gehabt – vor allem für einen noch ausgeklügelteren, durchdachteren Plot, bei dem ich nicht das Gefühl gehabt hätte, dass manche Aspekte absichtlich ignoriert wurden, um nicht noch mehr zu schreiben. Mir hat definitiv mehr Zeit an der Seite der Charaktere gefehlt. Wenn man die gesamte Reihe betrachtet und überlegt, dass es sich gerade mal um knapp 960 Seiten handelte, kommt in mir schlichtweg etwas Wehmut auf. Und ich glaube nach wie vor, dass Blackcoat Rebellion noch besser hätte sein können, wenn man der Reihe denn mehr Platz zugestanden hätte.

Veröffentlicht am 17.09.2020

Ich bin mehr als nur bereit für das Finale!

City of Elements 3. Die Magie der Luft
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Der dritte Band der „City of Elements“-Reihe startete ziemlich genau da, wo sein Vorgänger aufhörte, worauf ich sogar gehofft hatte. Der Cliffhanger von Band zwei war fast zu gemein, um die Leser nicht ...

Der dritte Band der „City of Elements“-Reihe startete ziemlich genau da, wo sein Vorgänger aufhörte, worauf ich sogar gehofft hatte. Der Cliffhanger von Band zwei war fast zu gemein, um die Leser nicht genau damit wieder abzuholen. Ich startete also Knall auf Fall in eine emotional aufgeheizte Situation – und es hat kein ganzes Kapitel gedauert, bis ich mich wieder vollends in dem Geschehen rund um Kia und Will zurechtgefunden hatte. Nena Tramountani hat wirklich ein Talent dafür, eine Reihe so aufzubauen, dass man nicht das Gefühl bekommt, Aspekte aus den vorherigen Bänden stumpf wiedergegeben zu bekommen, aber dennoch alles nachvollziehbar bleibt. Und außerdem ist die Autorin unglaublich gut darin, ihre Leser in ein emotionales Chaos zu stürzen.
Meiner Meinung nach steht „Die Magie der Luft“ Band eins und zwei der Reihe wirklich in nichts nach. Neben Spannung, ordentlich Erzähltempo und grausamen Gefühlsachterbahnen, erwarten einen in diesem Teil vor allem die weitere Ausarbeitung von bekannten wie auch neuen Charakteren, von geliebten und verhassten Gesichtern. Ich bin immer noch überrumpelt, wie viel ich in diesen 400 Seiten erlebt habe – und frage mich insgeheim wohl auch, woher Nena immer wieder ihre Ideen nimmt. Nachdem ich das Buch zugeschlagen hatte, war ich mir ziemlich sicher, dass es irgendeine Art Online-Kurs für Autoren gibt, in dem man lernt, wie man seine Leser durch besonders gemeine Enden zerstört. Ich kann immer noch nicht an die letzten Zeilen denken, ohne erneut Verzweiflung und Wut in mir aufkommen zu spüren – weshalb ich mich aber umso mehr auf Band vier freue. Ich hoffe, dass das Finale mich genauso überzeugen kann, wie der Rest. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.
Für Teil drei gibt es von mir erneut vier Sterne. Trotz des gut gewählten Starts hat mich das erste Viertel des Buchs nicht hundertprozentig packen können und ich bin mir noch nicht sicher, was ich von so manchen Wendungen halte…

Veröffentlicht am 06.09.2020

Was für ein Setting, was für Charaktere - große Liebe!

EMBER QUEEN
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Ihr wisst gar nicht, wie sehr ich mich auf das Finale der „Ash Princess“-Trilogie gefreut habe. Obwohl mich der zweite Teil nicht so stark für sich einnehmen konnte, wie ich es erwartet hatte, hallte die ...

Ihr wisst gar nicht, wie sehr ich mich auf das Finale der „Ash Princess“-Trilogie gefreut habe. Obwohl mich der zweite Teil nicht so stark für sich einnehmen konnte, wie ich es erwartet hatte, hallte die Begeisterung des Reihenauftakts noch immer nach. Ich war bereit dafür, die Reise von Theodosia endlich zu einem Ende zu bringen und erhoffte mir ein furioses Finale. Ob ich es bekommen habe, erfahrt ihr hier:
Der dritte Band schließt fast nahtlos an das Ende des zweiten Teils an, was es mir unheimlich leicht machte, wieder einzusteigen. Es dauerte keine zwei Kapitel, bis ich mich „angekommen“ fühlte – in diesem Kreis aus Personen, die ich über die vielen Seiten schon so liebgewonnen hatte und an deren Seite ich nun endlich die letzten Schlachten schlagen wollte. Für mich war der Anfang viel stärker als erwartet. Ich war endlich wieder Feuer und Flamme, verspürte die pure Leselust, welche ich im ersten Band so zu schätzen gewusst und im zweiten umso mehr vermisst hatte. Die ersten 200 Seiten verflogen gerade deshalb beinahe unbemerkt. Leider ging es so aber nicht weiter. Im Anschluss an den brisanten Einstieg begegnete ich im Mittelteil des Werks einigen Längen – zwar immer wieder unterbrochen für kleinere, interessante Aspekte, aber die wirklich ausschlaggebenden und Gänsehaut bescherenden Handlungen ließen auf sich warten. Zum Glück fielen sie nicht ganz aus und bescherten mir als Leserin schlussendlich ein wirklich starkes, spannendes Finale, das mich spät abends trotz gestelltem Wecker erbarmungslos an die Seiten gefesselt hat. Dabei ist mir nochmal besonders gewusst geworden, wie gut die Charaktere nicht nur in sich aufgebaut, sondern auch aufeinander abgestimmt sind. Ich hatte nicht das Gefühl, bereits bekannte Charaktere aus anderen Büchern in neuer Kulisse wiederzutreffen, sondern lernte sie alle wahrhaftig für sich kennen und schätzen.
4 Sterne für „Ember Queen“ – und die gesamte Reihe.
Pluspunkte: Facettenreiche, entwicklungsstarke Charaktere; detailreiches, individuell aufgebautes Setting, überraschender Plot
Minuspunkt: Vor allem die Längen, die der Erzählstruktur ihre Dynamik nehmen

Veröffentlicht am 07.08.2020

Ein paar Klischees gabs, aber trotzdem ganz besonders!

Nach oben führt auch ein Weg hinab
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Maddy hat keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, doch nun soll sie die Ferien bei ihm in Kanada verbringen. Eine Idee, für die sie keinen Funken Begeisterung übrighat. Doch dann tut sich plötzlich die Chance ...

Maddy hat keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, doch nun soll sie die Ferien bei ihm in Kanada verbringen. Eine Idee, für die sie keinen Funken Begeisterung übrighat. Doch dann tut sich plötzlich die Chance auf, in einer Agentur für Influencer unterzukommen: Maddys größter Traum. Ein Roadtrip durch die Rocky Mountains soll ihr den Platz sichern – was wohl leichter wäre, wenn sie nicht ihren Großvater im Rollstuhl mitnehmen müsste.
Ich habe „Nach oben führt auch ein Weg hinab“ an einem Stück verschlungen. Die Seiten sind nur so dahin geglitten, was deutlich macht, dass mir der Schreibstil von @april.wynter gefallen hat. Ihre Beschreibungen sind malerisch und lösen unglaubliches Fernweh aus. Man merkt, dass die Autorin selbst einen Roadtrip durch Kanada gemacht hat und viele ihrer Eindrücke in die Storyline hat einfließen lassen – nicht nur metaphorisch, sondern tatsächlich, denn das Buch hat für mich eine große Besonderheit bereitgehalten: Man entdeckt immer wieder Barcodes, die man einscannen kann, und die einen auf eine Website führen, wo man sich Hintergründe zu den beschriebenen Orten durchlesen und passende Bilder ansehen kann. Das machte die Erzählung interaktiver und zu etwas ganz Besonderem.
Kleinere Kritikpunkte gab’s dennoch: Die Storyline war für mich sehr vorhersehbar. Das hat der Geschichte nicht geschadet, aber sie hätte mir noch mehr gefallen, wenn ich zwischendurch überrascht worden wäre. Außerdem wurde ich anfangs mit der Protagonistin nicht warm – was aber vielleicht für den Verlauf der Geschichte nötig war. Einige „klischeereichere“, mir persönlich überspitzt vorkommende Punkte sind mir ebenfalls ins Auge gesprungen, doch haben sie das Leseerlebnis für mich nicht maßgeblich geschmälert. Es handelte sich auch mit diesen Kritikpunkten um eine schöne Geschichte über Familie, Freundschaft, Natur und das Leben, die mich nicht nur unterhalten, sondern gedanklich auch nach Kanada entführt hat. Spätestens nach dem Lesen möchte man unbedingt auch einen Roadtrip durch die Rockies machen.