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Veröffentlicht am 21.05.2022

Sommerfeeling am Müggelsee

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Bereits das freundliche und ansprechend gestaltet Cover vermittelt fröhliche Stimmung und macht Lust auf Sommer und Strandbad.

Die Erzählung beginnt im Sommer des Jahres 1956 im Strandbad am Müggelsee ...

Bereits das freundliche und ansprechend gestaltet Cover vermittelt fröhliche Stimmung und macht Lust auf Sommer und Strandbad.

Die Erzählung beginnt im Sommer des Jahres 1956 im Strandbad am Müggelsee und hat die Erlebnisse, Träume und Erwartungen der Freundinnen Martha, Bettina und Clara zum Inhalt. Bislang kannten sich die Schülerinnen nur vom Sehen, als ein Badeunfall die drei näher zusammenbringt. Bald darauf werden sie enge Freundinnen. Aufgewachsen in unterschiedlichen Verhältnissen teilen sie nun ihre Erwartungen und Träume miteinander. Die rebellische Clara kann sich mit dem SED-Regime nicht arrangieren, während Betty sich in einen linientreuen Regisseur verliebt und Martha sich aktiv in der FDJ angagiert. Bald ist es vorbei mit der Idylle im Strandband, als in Berlin der Bau der Mauer erfolgt. Jede der Freundinnen muss nun eine eigene Entscheidung treffen und ihre Freundschaft wird auf eine Bewährungsprobe gestellt.

Der Roman von Julie Heiland beginnt amüsant, der Leser befindet sich sofort mitten im Geschehen. Anhand der bildhaften Erzählung kann ich mir gut die Stimmung im Strandbad vorstellen, sehe Uschis Kiosk vor mir, kann die gute Laune der drei Freundinnen nachempfinden. Der Roman ist in einzelne Kapitel aufgeteilt, worin Martha, Clara und Betty abwechselnd zu Wort kommen. Die Lebensweise der Menschen in Ostdeutschland als ein Teil der Zeitgeschichte wird widergespigelt. Am Beispiel Claras und ihrer Familie wird deutlich, welchen Repressalien Andersdenkende in der DDR ausgesetzt waren. Dazu trägt die Weigerung Claras, der FDJ beizutreten, wesentlich bei. Sie verbaut sich dadurch ihre Zukunft. Im Gegensatz dazu steht Martha, Tochter von priveligierten SED-Mitgliedern und überzeugtes FDJ-Mitglied. Betty befindet sich mehr in der Mitte, ist aber alles andere als eine Rebellin. Dennoch werden alle drei Freundinnen, ob diese Freundschaft hält, muss sich nach dem Mauerbau herausstellen. Völlig überzeugen konnten mich die Darstellungen nicht, einiges wirkte konstruiert und einige Passagen waren langatmig. Ich vergebe für das Buch dennoch vier Sterne und spreche eine Kaufempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Wechselvolle Schicksale vor der Kulisse Islands

Das Mädchen im Nordwind
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Luise, die Tochter eines jüdischen Kaufmanns, lernt 1936 in Lüneburg den Isländer Jónas kennen und lieben. In den folgenden Jahren wird die Situation für die Juden in Nazideutschland immer gefährlicher. ...

Luise, die Tochter eines jüdischen Kaufmanns, lernt 1936 in Lüneburg den Isländer Jónas kennen und lieben. In den folgenden Jahren wird die Situation für die Juden in Nazideutschland immer gefährlicher. Bald schon wird es für Luise und Jónas zur Gewissheit, dass Luise Deutschland verlassen muss, um den menschenunwürdigen Bedingungen zu entgehen und ihr Leben zu retten. Doch was wird dann aus ihren Eltern?
Die junge deutsche Tischlerin Sofie restauriert in Island ein Haus und entdeckt Briefe, die Luise einst geschrieben hat. Dann macht Sofie die Bekanntschaft des eigenwilligen Isländers Björvin und stellt fest, dass er ein Nachkomme von Luise ist. Diese Erkenntnis wirbelt das Leben der beiden kräftig durcheinander.

Der Roman „Das Mädchen im Nordwind“ von Karin Baldvinsson  spielt abwechselnd in zwei Zeitebenen, was der Erzählung Spannung verleiht. Überzeugend verknüpft die Autorin das Schicksal zweier Frauen und damit die Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart. Die Not der Juden in Nazideutschland, ihr schwerer Alltag, wird mit jedem Abschnitt des Buches spürbarer. Karin Baldvinsson hat ausdrucksstarke, sympathische Protagonisten geschaffen. Luise und Sofie sind starke Frauen, deren Schicksale eng miteinander verbunden sind. Sehr beeindruckt hat mich auch Jónas, der unbeugsam zu Luise steht und unter Einsatz seines Lebens versucht, Luises Eltern zu helfen. Mit Sofie und Björgvin werden die Episoden aus der Vergangenheit abgeschlossen. Für die Menschlichkeit und gegen das Vergessen – ein passender Einsteig in die Erzählung. Das Buch besticht durch die bildhafte Sprache, auch wenn einzelne Ereignisse in Island etwas langatmig gestaltet sind. Insgesamt handelt es sich um einen sehr bewegenden Roman, für den ich vier Sterne vergebe und eine Kaufempfehlung ausspreche.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

DAS Modeparadies Lichtenstein

Das Lichtenstein - Modehaus der Träume
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Bereits das schön gestaltete Cover mit der Dame im eleganten Kostüm vor dem Hintergrund eines fundamentalen Gebäudes versprüht Charme und weckt Lust, das Buch zu lesen.

Der historische Roman von Marlene ...

Bereits das schön gestaltete Cover mit der Dame im eleganten Kostüm vor dem Hintergrund eines fundamentalen Gebäudes versprüht Charme und weckt Lust, das Buch zu lesen.

Der historische Roman von Marlene Averbeck bildet den Auftakt einer Trilogie rund um das Berliner Modehaus Lichtenstein. Die Handlung des ersten Teils umfasst die Jahre 1913 bis 1918. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Besitzerfamilie Lichtenstein sowie deren Angestellten mit ihren Hoffnungen und Träumen. Die Brüder Lichtenstein leiten das Familienunternehmen, wobei Jacob vor allem in der Mode neue Wege gehen möchte, während sein jüngerer Bruder Ludwig an konservativen Werten festhält. Konflikte zwischen den beiden Brüdern sind damit vorprogrammiert.

Das Ladenmädchen Hedi beginnt die Arbeit im Lichtenstein zunächst, um die Haushaltskasse aufzubessern, gewinnt aber zunehmend Freude an der Arbeit und wächst mit den verschiedenen ihr übertragenen Aufgaben. Vor allem, als sie den Konfektionär Hannes Hallberg kennenlernt. Hedi verbindet zudem bald eine enge Freundschaft mit der Näherin Thea.

Eine weitere Hauptprotagonistin ist die Schauspielerin Ella, die den Traum hat, berühmt zu werden und sich zu Hedi und Thea hingezogen fühlt.
Plötzlich geht das Modehaus in Flammen auf und bedroht die Existenz sowohl der Besitzer als auch der Angestellten. Bald danach beginnt noch der 1. Weltkrieg.

Die Erzählung erfolgt aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten, die in den Kapiteln abwechselnd zu Wort kommen. Das hat mir die Protagonisten zwar näher gebracht, ich hätte mir aber gewünscht, dass einige noch näher betrachtet worden wären. Insgesamt war der Schreibstil flüssig, der Leser befindet sich sofort im Geschehen. Ich spreche für das Buch eine Kaufempfehlung aus und freue mich auf den zweiten Band.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Dramen der Nachkriegszeit

Helle Tage, dunkle Schuld
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Das Cover, eine dunkel gekleideten Frau vor hellem Hintergrund, hat sofort meine Beachtung gefunden.
Essen im Jahr 1948, Carl Bruns ist endlich wieder Kriminalbeamter, nachdem er während der Zeit des Nationalsozialismus ...

Das Cover, eine dunkel gekleideten Frau vor hellem Hintergrund, hat sofort meine Beachtung gefunden.
Essen im Jahr 1948, Carl Bruns ist endlich wieder Kriminalbeamter, nachdem er während der Zeit des Nationalsozialismus vom Dienst suspendiert wurde. Er ermittelt im Mordfall an einer Hausbesitzerin, deren Sohn ein flüchtiger SS-Verbrecher ist. Im Rahmen der Ermittlungen erfährt Carl von einem entsetzlichen Verbrechen, das sich zum Kriegsende ereignet hat. Er ist sogleich bemüht, beide Verbrechen aufzuklären, als sich weitere Morde ereignen. Carl begegnet der Krankenschwester Anne wieder, einer Freundin aus vergangener Zeit. Diese lebt mit ihrer Schwester Frieda und ihrem Sohn Emil zusammen, hütet ein Geheimnis und ist selbst bald in großer Gefahr.

Eva Völler hat mit diesem Roman nach der Ruhrpott-Saga und der Dorfschullehrerin ihren ersten Krimi vorgelegt. Dieser spielt wiederum im Ruhrgebiet. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, der Leser befindet sich mitten im Geschehen. Die Autorin hat die Handlung im Jahr 1948 angelegt, als die deutsche Polizei sich von Nazis in ihren Reihen getrennt hat. Diese streben aber wieder eine Neueinstellung an. Die Tragik des Geschehens wird am Beispiel Carls deutlich. Als Enkel eines Juden wurde er aus dem Polizeidienst entfernt und musste in einem Tagebau arbeiten. Es ist nachvollziehbar, wie entsetzt er war, als er wieder mit seinem alten Nazi-Vorgesetzten konfrontiert wird. Aber auch Anne wird mit der Vergangenheit immer mehr konfrontiert. Nachdem der Krimi spannend begonnen hat, zieht er sich stellenweise langatmig dahin. Carl und Anne sind zwar authentische Protagonisten, richtig warm werden konnte ich jedoch mit ihnen nicht. Ich vergebe für das Buch dennoch vier Sterne.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Reise mit fatalen Folgen

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Bereits das dunkel gestaltete Cover mit einem Wohnmobil als anvisiertes Ziel, verrät einen spannenden Thriller.

Im Prolog begegnet der Leser einem Jungen, dem in einem Wohnmobil von mehreren Männern Gewalt ...

Bereits das dunkel gestaltete Cover mit einem Wohnmobil als anvisiertes Ziel, verrät einen spannenden Thriller.

Im Prolog begegnet der Leser einem Jungen, dem in einem Wohnmobil von mehreren Männern Gewalt angetan wird.

Fabian Jancke ist mit seiner Frau im Wohnmobil in Frankreich unterwegs, als er am Abend eine Panne hat. Den ADAC ruft er vergebens an, dann hält ein nicht gerufener Abschleppwagen an und ein Mann entführt die beiden in ein abgelegenes Waldstück.
Fabians Schwester, die auch für die Polizei tätige forensische Psychologin Eva, ist verzweifelt, da nach dem spurlosen Verschwinden ihres Bruders kein Lebenszeichen erfolgte und die Ermittlungen eingestellt wurden. In Norddeutschland tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen auf Campingplätzen. Endlich gibt es einen Zeugen und als Eva das Phantombild sieht, ist sie entsetzt. Gemeinsam mit Kriminalkommissar Gerhard Tillmann begibt sie sich auf eine private Spurensuche.

Arno Strobel beweist mit seinem neuen Thriller einmal mehr, dass er ein absoluter Meister der absoluten Spannung ist. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Die Situation, in die Fabian und seine Frau geraten, ist schrecklich. Beim Lesen habe ich sofort Gänsehaut bekommen. Auch das Gefühlschaos, in das Eva gerät, wird authentisch geschildert. Das Buch ist in zwei Erzählstränge gegliedert, nach und nach kommt auch der Täter zu Wort. Dessen Ausführungen sind in Kursivschrift gedruckt. Es wird allerdings sehr schnell klar, wer der Campingplatzmörder ist, das ist schade. Auch wenn die Wendungen nicht vorhersehbar sind, ist einiges nur schwer oder gar nicht nachvollziehbar. Aus diesem Grund vergebe ich für das Buch nur vier Sterne und spreche dennoch eine Kaufempfehlung aus.

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