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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 27.07.2020
  • ISBN: 9783764507220
Lee Child

Der Bluthund

Ein Jack-Reacher-Roman
Wulf Bergner (Übersetzer)

Platz 2 der Krimibestenliste im August 2020 – »Jack Reacher […] ist nun mal einer der auffälligsten und interessantesten Krimihelden der letzten Jahrzehnte« Frankfurter Allgemeine

Der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher entdeckt zufällig bei einem Pfandleiher einen Abschlussring der Militärakademie West Point. Warum trennt sich jemand von einer so hart errungenen Trophäe? Einem Impuls folgend beschließt er, die ursprüngliche Besitzerin aufzuspüren und ihr diese Auszeichnung zurückzubringen. Doch der Ring ging bereits durch viele Hände, und plötzlich befindet sich Reacher im Netz einer kriminellen Organisation mit Verbindungen in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Ein Preis wird auf seinen Kopf ausgesetzt, Killer heften sich an seine Fersen. Es gibt eben Leute, mit denen man sich nicht anlegen sollte – zum Beispiel mit Jack Reacher!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2020

Ein erstklassiger Reacher!

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Auf seiner Reise ins Ungewisse hält der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher in einem kleinen Dorf. In einer Auslage eines Pfandleihers entdeckt er dort einen Abschlussring eines West Point-Rekruten. ...

Auf seiner Reise ins Ungewisse hält der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher in einem kleinen Dorf. In einer Auslage eines Pfandleihers entdeckt er dort einen Abschlussring eines West Point-Rekruten. Reacher weiß genau, dass niemand, der West Point überlebt und bewältigt hat, sich jemals freiwillig von diesem Ring trennen würde. Erst recht nicht, wenn der Ring so klein ist, dass er einer Frau gehören muss. Spontan entschließt sich Reacher, dem Ring und der Geschichte dahinter auf dem Grund zu gehen. Dabei gerät er schnell in das Visier von Verbrechern, die ihn gerne beseitigen möchten. Reacher wäre aber nicht Reacher, wenn er sich nicht zur Wehr setzen könnte. Eine spannende Suche beginnt…

Schriftsteller Lee Child hat mit seinem Helden Jack Reacher eine Figur geschaffen, die nun schon zum 22. Mal in gefährlichen Abenteuern ermittelt, die ihn fordern und formen. Nicht nur in zahlreichen Romanen hat es Reacher nun schon große Bekanntheit erreicht, auch im Film wurde die Figur schon verkörpert. Er steht für Spannung, Action und starke Gedankenspiele.

Vorweg möchte ich anmerken, dass es sich zwar um einen Teil einer ganzen Reihe handelt, doch dieses Buch eine in sich abgeschlossene Geschichte beinhaltet. Genauso wie alle anderen Romane auch, kann auch dieser vollkommen losgelöst gelesen werden. Doch schöner ist es eigentlich, wenn der Leser sich gemeinsam mit Jack Reacher an alle Abenteuer wagt.

Wer ist eigentlich Jack Reacher? Wer bisher nur die Filme gesehen hat und sich nun einen Tom Cruise als Reacher vorstellt, wird natürlich vollkommen enttäuscht sein, denn Reacher ist sicher einiges, aber nicht klein und drahtig. Vielmehr ist er eine Erscheinung, die sofort in Erinnerung bleibt. In diesem Buch wird er gerne als Bigfoot oder Hulk betitelt, was verdeutlicht, wie groß und einprägsam seine Gestalt ist. Er ist freundlich, hilfsbereit und aufgeschlossen. Sein Leben findet auf der Straße statt, denn er reist von Ort zu Ort. Als ehemaliger Militärpolizist ist er mit vielen korrupten Dingen vertraut. Das hilft ihm auch dabei, sich häufig Unterstützung durch die Armee zu beschaffen. Nicht immer kommt er bei seinen Mitmenschen gut an, insbesondere Verbrecher können ihn nicht leiden. Reacher plant immer drei Züge im Voraus und ist sehr gut organisiert. Er lebt ohne Gepäck, immer von Tag zu Tag. Ohne zu wissen, wo ihn sein nächster Weg hinführen wird.

Dieser Roman beschreibt nun schon die 22. Jack-Reacher Geschichte. Dieses Mal folgt er einem spontanem Impuls und macht sich auf die Suche nach der Ringträgerin. Da der Leser gemeinsam mit Reacher die Fährte aufnimmt und sich mit dem Helden auf die Reise macht, ist die Handlung natürlich nicht vorhersehbar. Immer wieder wirft Lee Child einige dramatische und aufregende Spannungsmomente ein, die für Überraschungen sorgen. Es ist interessant, den Gedankengängen des Protagonisten zu folgen und sich mit ihm in die Suche zu vertiefen.

Da Lee Child seine Werke sehr bildlich und detailliert beschreibt, fällt es dem Leser ganz leicht, sich auf die Erzählung und die Erlebnisse einzulassen. Immer wieder wird eine ausgeklügelte Idee von einer weiteren abgelöst, die alle für ordentlich Action sorgen.

Grandioser Teil, mich hat das Buch begeistert!

Mein persönliches Fazit:
Eigentlich wollte ich nur kurz reinlesen und das Buch dann erst einmal zur Seite legen. Doch das gibg einfach nicht. Ich musste mehr erfahren. Mehr über die Ringträgerin, die den Ring aufgegeben hat. Weshalb? Wurde er gestohlen? Wurde sie ausgeraubt? Musste sie ihn weggeben? Was waren ihre Beweggründe?

Gemeinsam mit Reacher habe ich mich auf die Suche nach Antworten gemacht und wurde mit einer rasanten und turbulenten Geschichte belohnt, die mich vollkommen begeistert und mitgerissen hat. Immer wieder zaubert der Autor Ideen aus dem Hut, die mich überraschen und zum Nachdenken animieren. Interessant ist es auch immer wieder zu lesen, dass Reacher eigentlich schon vorher wusste, was geschehen würde. Dann frage ich mich immer, ob ich zu dem gleichen Entschluss gekommen wäre. Was war der Ausgangspunkt, der ihn in seinem Handeln beeinflusst hat? Welchen Weg wird er nun einschlagen?

Dieses Buch ist grandios, denn hier ist Reacher mal wieder absolut perfekt und überragend. Das Buch bietet eine clevere Story, facettenreiche Charaktere und eine aufregende Kulisse, die ich mir bildlich und lebendig vorstellen konnte.
Da mich das Werk mitgerissen hat, kann ich hier natürlich nur meine Empfehlung aussprechen. Eines der besten Bücher der ganzen Reihe und für Jack-Reacher-Fans ein absolutes Muss!

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Ein Highlight der Reihe

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Mit schöner Regelmäßigkeit erscheint jedes Jahr ein neuer Roman aus dem Reacher-Universum. Ob das zukünftig so bleiben wird sei dahin gestellt, hat Lee Child doch kürzlich bekanntgegeben, dass er nun seinen ...

Mit schöner Regelmäßigkeit erscheint jedes Jahr ein neuer Roman aus dem Reacher-Universum. Ob das zukünftig so bleiben wird sei dahin gestellt, hat Lee Child doch kürzlich bekanntgegeben, dass er nun seinen Ruhestand genießen möchte und deshalb den Staffelstab an seinen Bruder weiterreicht, der die Reihe fortführen soll. Zunächst mit ihm als Co-Autor, später allein.

„Der Bluthund“ stammt allerdings noch aus seiner Feder, obwohl er sich, zumindest inhaltlich, von den Vorgängern unterscheidet. Der einsame Wolf zeigt zu Beginn seine emotionale Seite, die wir so nicht von ihm kennen. Auch wenn sie nur von kurzer Dauer war, trauert er der Begegnung mit einer außergewöhnlichen Frau hinterher. Ja, richtig, er hat Liebeskummer, aber keine Angst, kurz nach der Eröffnungssequenz verfällt er wieder in alte Muster und schlägert, was das Zeug hält.

Wesentlich überraschender als Reachers Melancholie ist allerdings die eigentliche Storyline. In einem Kaff in Wisconsin entdeckt er in einer Pfandleihe einen Westpoint-Ring, Symbol für die erfolgreiche Absolvierung der Ausbildung an der renommierten Militärakademie. Die ehemalige Besitzerin - dass es eine Frau sein muss, schließt er aus der Größe des Rings - muss in einer großen finanziellen Notlage gewesen sein, wenn sie sich von ihm getrennt hat. Reacher, selbst hochdekorierter Ex-Militär, beschließt, den Ring der Eigentümerin zurückzugeben, aber das gestaltet sich schwieriger als erwartet.

Und da wären wir schon bei der zweiten Überraschung, mit der dieser Roman (im Original 2017 erschienen) aufwartet. Auch wenn er die alten Verhaltensmuster des Protagonisten beibehält, beschäftigt sich der Autor mit einem für die Vereinigten Staaten gesellschaftlich relevanten Thema, denn die im Irak-Einsatz schwerverletzte Veteranin ist abhängig von Schmerzmitteln und musste für deren Beschaffung den Ring versetzen.

Dass die Opioid-Krise ein großes, ein flächendeckendes Problem in den USA ist, dürfte mittlerweile bekannt sein. Ob Stadt oder Land, reich oder arm, die Schmerzmittel-Sucht zieht sich durch alle Schichten. Zur Information, zwischen 1999 und 2017 sind nach Behördenangaben fast 400.000 Menschen in den USA an den Folgen von Opioid-Missbrauch gestorben. Und das sind nur die offiziellen Zahlen, die Dunkelziffer dürfte weit höher sein.

Lee Child hat dieses wichtige Thema in eine gewohnt actionreiche Handlung gepackt, spannend und unterhaltsam inszeniert. Für mich ohne Frage ein Highlight der Reihe. Gerne mehr davon, Mr Child!