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Veröffentlicht am 09.08.2020

Bedrückende Vorstellung

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Wie wären die Nazis mit Computern, Internet und KI umgegangen?
Auf diese Idee muss man erstmal kommen. Die Art, wie Andreas Eschenbach die Idee umsetzt ist wirklich interessant. Man hat die Schwarz-weiß-Bilder ...

Wie wären die Nazis mit Computern, Internet und KI umgegangen?
Auf diese Idee muss man erstmal kommen. Die Art, wie Andreas Eschenbach die Idee umsetzt ist wirklich interessant. Man hat die Schwarz-weiß-Bilder aus den 40er Jahren vor Augen, die Telefonhörer aus Bakelit und stellt sich die Komputer so ähnlich vor. Wenn es in dieser Zeit schon das Internet gegeben hätte, dann wären Verstecke und Verschwörungen sicher früher aufgeflogen. Die Familie Frank und die weiße Rose sind es jedenfalls in diesem Roman.
Weiter macht man sich beim Lesen natürlich auch Gedanken darüber, wie man selbst dastünde, wenn ein System wir damals heute noch einmal käme. Würde ich dann heute diese Rezension hier schreiben? Das Internet vergisst nichts.
Mir haben die Idee und die Umsetzung gleichermaßen sehr gut gefallen. Und so wenig ich Bücher ohne Happy End mag, so passend war das in diesem Fall.

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Veröffentlicht am 18.10.2024

Kurzweilig

How to kill your family
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Ich fand das Hörbuch sehr amüsant, habe wirklich oft gelacht. Ich mochte den Schreibstil, und die Handlung war interessant, wenn auch stellenweise etwas langatmig.
Das Ende hatte nochmal eine Wendung ...

Ich fand das Hörbuch sehr amüsant, habe wirklich oft gelacht. Ich mochte den Schreibstil, und die Handlung war interessant, wenn auch stellenweise etwas langatmig.
Das Ende hatte nochmal eine Wendung parat, mit der ich nicht gerechnet hätte. Mich hätte noch Graces´Reaktion darauf interessiert, aber es war dann tatsächlich ein etwas aprupter Schluss.
Grace ist wirklich eine besondere Person, aber irgendwie auch sehr von sich eingenommen. Alle anderen sind in ihren Augen dümmlich und schwach. Getrieben von einem Gefühl der Ungerechtigkeit nimmt sie sich, was ihr ihrer Meinung nach zusteht. Aber man geht irgendwie mit und gönnt ihr genau das.
Das Hörbuch war insgesamt kurzweilig und gut zu hören, auch dank der beiden Stimmen.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

So war das damals in Köln

Das Erbe der Braumeisterin
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Madlen ist Brauerin im mittelalterlichen Köln. Als Witwe muss sie einen Brauer heiraten, sonst verliert sie ihre Brauerei und damit ihren Lebensunterhalt. In ihrer Verzweiflung rettet sie den in Ungnade ...

Madlen ist Brauerin im mittelalterlichen Köln. Als Witwe muss sie einen Brauer heiraten, sonst verliert sie ihre Brauerei und damit ihren Lebensunterhalt. In ihrer Verzweiflung rettet sie den in Ungnade gefallenen Johann vor dem Tod und heiratet ihn.
Mit der Zeit lernen sich die beiden kennen und lieben. Das Leben im mittelalterlichen Köln wird sehr gut und mitreißend beschrieben. Manche Wörter musste ich recherchieren, da ich das Glossar am Ende erst nach dem Lesen entdeckt habe.
Ein toller historischer Roman, der die Umstände sehr gut beschreibt und in die Handlung einbaut. Man fiebert mit den Protagonisten.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Spannung steigt

Das andere Kind
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Die Ärztin Leslie ist frisch geschieden und nun zur Verlobung ihrer Freundin Gwen eingeladen, ein Mauerblümchen, die endlich den perfekten Mann gefunden hat. Auf der Verlobungsfeier gibt es einen Streit ...

Die Ärztin Leslie ist frisch geschieden und nun zur Verlobung ihrer Freundin Gwen eingeladen, ein Mauerblümchen, die endlich den perfekten Mann gefunden hat. Auf der Verlobungsfeier gibt es einen Streit zwischen Leslies Großmutter Fiona und den künftigen Eheleuten, so dass die Feier auseinanderbricht und jeder seiner Wege geht. An dem Abend wird Fiona erschlagen.
Zunächst erinnert die Art des Mordes an einen früheren Mord im Ort: Vor einigen Monaten wurde eine Studentin ebenfalls erschlagen. Daher geht die Polizei erst einmal davon aus, dass die Morde in Verbindung miteinander stehen.
Im Verlauf der Story tauchen Briefe von Fiona an Gwens Vater auf, in der sie in der Art eines Tagebuchs die Zeit des zweiten Weltkrieges beschreibt. Fiona wurde damals aufs Land verschickt, und mit ihr ein kleiner geistig behinderter Junge aus der Nachbarschaft, der seine Familie bei einem Bombenangriff verloren hat. Das Schicksal dieses "anderen Kindes" ist unmittelbar mit dem von Fiona und Gwens Vater verbunden und hat auch auf die nächste Generation Auswirkungen. Was dies mit dem Mord zu tun hat, will ich hier noch nicht verraten, aber es bleibt spannend.
Der Roman hat an keiner Stelle unnötige Längen - ich konnte immer weiter lesen, aber auch nachdem ich das Buch aus Zeitgründen für längere Zeit weglegen musste, kam ich gut wieder in die Handlung rein.
Die Geschichte ist glaubwürdig - sie könnte sich genau so zugetragen haben.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Filmreif

Eines Abends in Paris
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Alain ist Besitzer eines kleinen Programmkinos in Paris. Eines Abends traut er sich, die Dame im roten Mantel anzusprechen, die jede Woche in Reihe 17 sitzt. Nach einem magischen Abend verabreden sich ...

Alain ist Besitzer eines kleinen Programmkinos in Paris. Eines Abends traut er sich, die Dame im roten Mantel anzusprechen, die jede Woche in Reihe 17 sitzt. Nach einem magischen Abend verabreden sich die beiden eine Woche später, aber Mélanie erscheint nicht, und auch sonst bleibt sie unauffindbar.
In der Zwischenzeit finden im Kino Dreharbeiten für einen Film statt. Ob die Personen etwas mit dem Verschwinden von Mélanie zu tun haben?
Der Roman ist eine Liebeserklärung an Paris, an das Kino und an die Liebe. Eigentlich könnte die Handlung selbst eine Hollywood-Schnulze sein - es hat etwas von Notting Hill und Schlaflos in Seattle. Alles beruht auf Zufällen, oder Schicksal?
Die Charaktere sind mir echt ans Herz gewachsen. Vor allem Alains Freund Robert, der Astrophysiker, der immer einen lockeren Spruch auf Lager hat, und die Schauspielerin Soléne, die einfach in den Tag hineinlebt. Die Beiden sind so herrlich unkompliziert.
Der Schreibstil ist ziemlich blumig, aber trotzdem flüssig. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Es muss ja nicht immer schwere Kost sein.

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