Profilbild von Isaopera

Isaopera

Lesejury Profi
offline

Isaopera ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isaopera über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2017

Schön gelesen von Britta Steffenhagen

Wir in drei Worten
0

Bei der Bewertung dieses Hörbuches schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen, aber da mir die tolle und unterhaltsame Lesung von Britta Steffenhagen sehr gefallen hat, gebe ich ein 4. Sternchen.
Ben und Rachel, ...

Bei der Bewertung dieses Hörbuches schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen, aber da mir die tolle und unterhaltsame Lesung von Britta Steffenhagen sehr gefallen hat, gebe ich ein 4. Sternchen.
Ben und Rachel, das ist eine Geschichte, wie sie sicher häufig im Leben vorkommt, aber auch nicht das erste Mal in der Literatur erzählt wurde. College-Liebe, aus den Augen verloren, Wiedertreffen nach vielen Jahren, aber alles ist ganz anders.
Ich mochte den Humor von Mhairi McFarlane in diesem Buch gerne und habe mich insgesamt gut amüsiert. Es ist sicherlich keine unglaublich tiefgründige Geschichte, aber für nebenbei wirklich nett. Die Figuren sind sympathisch, gut beschrieben und die Handlung wird durch eine Art kleinen "Kriminalfall" aus Rachels journalistischer Tätigkeit noch schön aufgewertet.
Positiv möchte ich außerdem hervorheben, dass das Ende lange für mich unklar blieb. Das war eine schöne Wendung und machte mir Lust, alle 6 CDs durchzuhören.
Anzumerken ist allerdings, dass ich die Geschichte so schon recht lang fand und es sich um eine gekürzte Lesung handelt. Es könnte also gut sein, dass im ungekürzten Roman ein paar Längen zu finden sind...zumindest hätte die Geschichte für mich nicht (noch) ausführlicher sein müssen.

Zu empfehlen für Fans von humorvollen Liebesgeschichten und Autofahrer wie mich, die ein bisschen entspannen wollen ;)

Veröffentlicht am 30.01.2017

Wunderbar recherchierte und erzählte Geschichte

Das Lied der Störche
0

Ulrike Renk schreibt bereits seit längerer Zeit historische Romane und ist vielen Lesern wahrscheinlich für ihre gut recherchierten Geschichten bekannt. Mit diesem neuen Werk, das den Auftakt zu einer ...

Ulrike Renk schreibt bereits seit längerer Zeit historische Romane und ist vielen Lesern wahrscheinlich für ihre gut recherchierten Geschichten bekannt. Mit diesem neuen Werk, das den Auftakt zu einer Trilogie bildet, hat sie meine Erwartungen voll erfüllt!
Die Handlung spielt in Ostpreußen in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Hierbei gelingt es der Autorin wunderbar, das Leben auf einem damaligen Gutshof nicht nur vorstellbar, sondern fast erlebbar zu machen. Es scheint, als würden die Figuren gleich aus dem Buch heraussteigen.
Hierbei ist der Erzählstil leicht und humorvoll, sowie stets sehr authentisch. Dies merkt man auch an den herrlichen Redewendungen, beispielsweise das obligatorische "Erbarmung!" als Ausruf der Dienstboten.
Das Buch liest sich direkt von Anfang an sehr gut, allerdings wurde es für mich im Verlauf immer stärker. Die ersten Kapitel behandeln die Kinderjahre der Protagonistin und werden nur aus ihrer Sicht erzählt - daher herrscht die kindliche Sicht stark vor und es kommt teilweise ein wenig Jugendbuch-Atmosphäre auf.
Später reift Freddy dann heran und geht ihren Weg. Dieser ist in jedem Fall sehr spannend, allerdings vor allem im letzten Drittel des Buches. Während ich mir im Mittelteil teilweise ein wenig mehr Tempo und Aufregung gewünscht hätte, habe ich den letzten Teil dann mit großer Spannung gelesen und kann den 2. Teil kaum erwarten.

Ein zwar über längere Strecken unaufgeregter, aber wunderbar geschriebener Roman, den ich definitiv allen Lesern historischer Romane empfehlen möchte. Ulrike Renk ist eine sehr gute Autorin und hat dies hier wieder vollständig beweisen können.

Veröffentlicht am 26.01.2017

Sämtliche Details der Luftfahrtentwicklung - plus Handlung

Der Jahrhunderttraum (Jahrhundertsturm-Serie 2)
0

Da ich den 1. Teil dieser Trilogie erst vor relativ kurzer Zeit gelesen habe, hatte ich alle Geschehnisse noch gut vor Augen und konnte einen nahtlosen Einstieg in den 2. Teil finden.
"Der Jahrhunderttraum" ...

Da ich den 1. Teil dieser Trilogie erst vor relativ kurzer Zeit gelesen habe, hatte ich alle Geschehnisse noch gut vor Augen und konnte einen nahtlosen Einstieg in den 2. Teil finden.
"Der Jahrhunderttraum" könnte meiner Meinung nach auch als Einzelband gelesen werden, allerdings ist die Handlung für Leser, die auch den 1. Teil kennen, wahrscheinlich noch etwas spannender und emotionaler, da wichtige Figuren aus dem 1. Band hier direkt wieder im Fokus stehen - und vom Schicksal hart geprüft werden.

Der Schreibstil von Richard Dübell gefällt mir erneut sehr gut, da er es schafft, auch detaillierte Schilderungen nicht langweilig werden zu lassen und die Charaktere der Guten und Bösen in diesem Buch sehr genau und authentisch zeichnet.
Natürlich muss auch die ausführliche und gute Recherche gelobt werden, die diesem Buch vorausgegangen ist, denn der Autor beweist eine profunde Kenntnis aller beschriebenen Vorgänge. Durch Erklärungen im Anhang wird gut unterschieden, was real war und was Fiktion.
Nachdem er sich im ersten Teil sehr auf die politischen Geschehnisse gestürzt hatte, geht er dieses Mal völlig in der Schilderung der Luftfahrtentwicklung auf - meiner Meinung nach teilweise ein wenig zu sehr. Wie auch im ersten Band sind die Details alle interessant, aber einfach sehr geballt und etwas viel. Teilweise scheint wirklich Stillstand in der Handlung zu herrschen, damit in Briefen, Gesprächen oder Zeitungsartikeln genau jeder einzelne Absturz eines jeden Erfinders in Europa und auch teilweise Amerika geschildert werden kann. Dafür wird die Handlung teilweise relativ stark zusammengefasst, das heißt, dass einzelne Geschehnisse nicht unbedingt erzählt werden, sondern zu Beginn des nächsten Kapitels dann eine kleine Zusammenfassung gegeben wird, wie es sich entwickelt hat. Das fand ich manchmal etwas schade.

Ansonsten konnte mich aber die Geschichte um die Familie von Briest und ihre Freunde, Bekannten und Feinde wieder sehr gut fesseln. Die Kinder von Moritz und Antonie sind sehr unterschiedliche und liebenswerte Charaktere und ich finde toll, dass jeder einen völlig verschiedenen Weg einschlägt. Die Geschichte wird mit viel Spannung und oft auch mit Augenzwinkern erzählt, was mir sehr gefallen hat.

Ich freue mich auf den 3. Band und hoffe, dass dieser noch ein paar Seiten weniger haben wird als Band 1 (> 1000 Seiten) und Band 2 (> 700 Seiten). Ich liebe zwar dicke Bücher, aber ich fürchte, Richard Dübell könnte verführt werden, uns jeden einzelnen Schützengraben des 1. und 2. Weltkrieges mit voller Leidenschaft zu schildern ;)

Die Reihe ist sehr zu empfehlen und ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen!

Veröffentlicht am 21.01.2017

Ocean's Twelve trifft Gatsby-Feeling

Dreimal im Leben
0

"Dreimal im Leben" ist für mich ein überzeugender Roman, der in einer besonderen Weise Melancholie und Gefühle einfängt.
Der Protagonist Max Costa und seine Liebe für Mecha, die ihm dreimal im Leben, ...

"Dreimal im Leben" ist für mich ein überzeugender Roman, der in einer besonderen Weise Melancholie und Gefühle einfängt.
Der Protagonist Max Costa und seine Liebe für Mecha, die ihm dreimal im Leben, nämlich auf einem Kreuzfahrtschiff, später in Nizza und zuletzt in Sorrent begegnet, eigentlich aber sein halbes Leben mitbestimmt, haben mich oft bewegt und konnten mich packen.
Der Schreibstil des Autors ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach. Gerade zu Anfang brauchte ich eine längere Eingewöhnungsphase. Wenn man aber einmal in der Geschichte drin ist, liest es sich flüssig und interessant. Gerade diese Ausflüge in die Kriminalität und der Einblick in das Leben eines "Meisterdiebes" vor der Kulisse des beginnenden 20. Jahrhunderts fand ich sehr gelungen. Später kommt das Thema Schach dazu, was ich ebenfalls sehr bereichernd fand.
Für mich war es teilweise ein wenig schwierig, den vielen Zeitsprüngen zu folgen. Man kriegt zwar ganz gut raus, an welchen Merkmalen man die einzelnen Phasen unterscheiden kann (später ist es zum Beispiel so, dass immer im Präsens aus Sorrent und im Präteritum aus Nizza berichtet wird), aber gerade in Kombination mit den vielen ausländischen und teilweise schwer zu merkenden Namen liest es sich dadurch einfach komplizierter. Ich persönlich hätte mir an manchen Stellen eine geradlinigere (nicht einfachere!) Erzählweise gewünscht.

Insgesamt für mich ein lesenswerter Roman, der mit einer leisen Melancholie zu packen weiß.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Sprachgewaltiger Historienroman über 30 Jahre und 1050 Seiten

Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)
0

Schon länger hatte ich mir vorgenommen, die "Jahrhundertsturm"-Trilogie zu beginnen und bin nun, pünktlich zum Erscheinen des 2. Teils, mit dem 1. Teil durch. Und ich muss sagen - es hat sich sehr gelohnt!
Richard ...

Schon länger hatte ich mir vorgenommen, die "Jahrhundertsturm"-Trilogie zu beginnen und bin nun, pünktlich zum Erscheinen des 2. Teils, mit dem 1. Teil durch. Und ich muss sagen - es hat sich sehr gelohnt!
Richard Dübell schreibt in einem tollen Stil (sehr flüssig, sehr packend und authentisch) und jede der Figuren ist vor meinem geistigen Auge erstanden. Natürlich muss man sagen, dass es ausreichend viele Personen gibt, denn mit einem Handlungsumfang von 30 Jahren im berühmten "langen" 19. Jahrhundert passiert natürlich eine ganze Menge. Auch ohne Personenregister konnte ich jedoch sehr gut folgen und alle Handlungsstränge parallel verfolgen.
Das Schicksal der Figuren spannt sich nicht nur über zwei Generationen, sondern auch durch verschiedene Städte, hauptsächlich Berlin, Paris und München. Dabei wird die ganze Geschichte natürlich in den historischen Hintergrund eingebettet und gerade Otto von Bismarck ist als Person unterhaltsam und sehr klug eingewoben worden.
Einen Stern Abzug muss ich leider geben (eigentlich sind es nur 0,5-0,75 Sterne Abzug), denn obwohl das Buch für mich keine Längen hatte, war es doch einfach an manchen Stellen etwas voll. Den Wirrungen der gefühlt 100 Kriege und 200 Zugfahrten alleine zwischen Berlin und Paris kann man als Leser nicht immer ganz leicht folgen und ich hätte mir noch etwas mehr Fokus gewünscht. Am Ende gibt es nicht nur einen Showdown, sondern quasi noch den Showdown nach dem Showdown...auch hier mir einer der beiden gereicht. Der Autor hatte wahnsinnig viele tolle Ideen, aber leider passt in einen Roman eben auch bei vielen Seiten nicht unbedingt alles hinein ;)

In jedem Fall aber ein toller Auftakt für die Trilogie, sehr lesenswert und ich freue mich wirklich auf den 2. Teil ("Der Jahrhunderttraum").