Zwischen kühlem Norden und heißem Süden
Irland im Jahr 999: Riona und Fionn verbindet seit frühster Jugend eine ganz besondere Freundschaft und Liebe. Doch nun sehen sie sich einer ausweglosen Situation gegenüber. Sie wurden von Feinden ihrer ...
Irland im Jahr 999: Riona und Fionn verbindet seit frühster Jugend eine ganz besondere Freundschaft und Liebe. Doch nun sehen sie sich einer ausweglosen Situation gegenüber. Sie wurden von Feinden ihrer Sippe gefangen genommen und sind auf dem Sklavenmarkt in Dublin gelandet.
Dort trennen sich ihre Wege: Während Riona nach Island verschleppt wird, wo sie in einer unwirtlichen Gegend auf einem Bauernhof schuften muss, gelangt Fionn im Kalifat von Cordoba in den Haushalt eines angesehenen Arztes. Beide sind überzeugt, einander nie mehr wiederzusehen.
Auch ahnen sie nicht, wie bedeutsam die geheimnisvoll Königin Gormlaith noch für ihr Schicksal sein wird.
So führt dieser Roman sowohl in das kälteste als auch in das heißeste Land des europäischen Mittelalters. Aber die Temperatur ist nicht das einzige, was Island und Andalusien unterscheidet. Handelt es sich bei dem einen doch um ein karges Land im hohen Norden, dessen Bewohner ihre ganzen Kräfte darauf verwenden müssen, ihm das Notwendigste abzuringen, während Cordoba das Zentrum eines blühenden Reiches ist, wo Kultur und Wissenschaft in höchster Blüte stehen. Gemeinsam ist den beiden jedoch, dass das Wohlergehen der Bevölkerung durch ständiges Gerangel um die Vormachtstellung bedroht wird.
Dies haben sie auch mit Irland gemeinsam, auf dessen Geschichte ebenfalls wieder ein Blick geworfen wird.
Der Hintergrund, vor dem diese Handlung angesiedelt ist, ist also interessant und auch ihre Grundidee hätte mir ganz gut gefallen. Mit einigen unrealistischen Wendungen muss man bei so einem Werk natürlich rechnen. Das Ganze wird aber immerhin zu einem irgendwie stimmigen Abschluss gebracht – der auch Bezüge zu Kiera Brennans anderen Romanen offenbart.
Der Erzählstil ist jedoch zu unpersönlich und abstrakt. Dadurch sind mir die Protagonisten fremd geblieben. Ich konnte mich nicht gut in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern, weshalb auch keine richtige Spannung aufkommt. Auch konnte ich einige ihrer Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen.
Außerdem werden bei allen Situationen in erster Linie die negativen Aspekte hervorgehoben, insbesondere Island wird in zu düsteren Farben geschildert.
So lässt sich das Buch zwar ganz flott lesen, wirklich mitreißend ist es allerdings nicht. Man hätte aus dem Gegensatz zwischen Nord und Süd mehr machen können.