Abenteuer und Intrigen im Frankenreich
Ein Elefant für Karl den GroßenDirk Husemann hat, inspiriert von einer wahren Begebenheit, einen Roman verfasst, der abenteuerliche Reisen durch das frühmittelalterliche Frankenreich zum Inhalt hat.
Wir schreiben das Jahr 802: Der ...
Dirk Husemann hat, inspiriert von einer wahren Begebenheit, einen Roman verfasst, der abenteuerliche Reisen durch das frühmittelalterliche Frankenreich zum Inhalt hat.
Wir schreiben das Jahr 802: Der Jude Isaak von Köln ist in einer ganz besonderen Mission unterwegs. Im Auftrag des Kalifen von Bagdad soll er eine Reihe von Geschenken an Karl den Großen überreichen – darunter neben vielen anderen Kostbarkeiten auch ein lebender Elefant, ein beeindruckender Koloss, der überall, wo er auftaucht, für Aufregung sorgt. Isaak und seine Begleiter, vier Araber und der sächsische Sklave Thankmar, haben einen weiten Weg vor sich und es stellt sich als gar nicht so leicht heraus, einen Kaiser zu treffen, der wegen der drohenden Kriegsgefahr ständig durchs Land ziehen muss.
Auch zwei Frauen sind auf der Suche nach Karl. Die Nonne Imma und die Novizin Adelind sind die einzigen Überlebenden eines Überfalls auf ihr Kloster und die einzigen, die wissen, dass dieser andere Hintergründe hatte als es scheint.
Die Komposition dieses Werkes ist durchaus gelungen, es wird immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was für eine gewisse Dynamik sorgt. Dabei entsteht einige Spannung und es gibt ein paar überraschende Wendungen.
Dennoch wollte bei mir der Funke nicht recht überspringen. Das liegt zum einen daran, dass es in der Handlung zu viel Hin und Her gibt, kaum ist ein Ereignis abgehandelt, wird schon das nächste geschildert, wobei ein unangenehmes oder gefährliches Erlebnis auf das nächste folgt. Sicher ist das für die damalige Zeit nicht unrealistisch, ich hätte es allerdings besser gefunden, öfters länger in einer Situation zu verweilen bzw „ruhigere“ Szenen einzufügen, um die Hintergründe des Geschehens ausleuchten zu können.
Vor allem aber hatte ich Schwierigkeiten, mit den Protagonisten warm zu werden, sie werden zu distanziert dargestellt und es ist keine wirklich sympathische Person darunter, was es schwer macht, sich in sie hineinzuversetzen oder mitzufühlen.
Alles in allem also trotz des sehr interessanten Themas nur ein mittelmäßiger historischer Roman.