Fast so interessant wie eine echte Zeitreise
Handbuch für ZeitreisendeNach Lektüre dieses Buches finde ich es wirklich schade, dass Zeitreisen (noch?) nicht möglich sind. Der passende Reiseführer wäre immerhin bereits geschrieben und dieser animiert zu unterhaltsamen Gedankenspielen ...
Nach Lektüre dieses Buches finde ich es wirklich schade, dass Zeitreisen (noch?) nicht möglich sind. Der passende Reiseführer wäre immerhin bereits geschrieben und dieser animiert zu unterhaltsamen Gedankenspielen im Sinne eines „Was wäre wenn…“.
Er enthält Hinweise zu beliebten Reisezielen, erwähnt aber auch interessante Ziele abseits der üblichen Pfade, gibt allerlei nützliche Tipps zu Themen wie Hygiene, Ernährung oder passendem Benehmen und verhehlt auch Risiken und potentielle Gefahren nicht.
So erfährt man hier beispielsweise, warum Granada zwischen 1350 und 1450 eine Reise wert ist, wann die beste Gelegenheit ist, bedeutende Wissenschaftler persönlich kennen zu lernen oder auch, was man beachten muss, wenn man den Menschen der Vergangenheit die Segnungen der Gegenwart nahebringen möchte.
Dabei haben sich die Autoren wirklich die Mühe gemacht, ein in sich konsistentes Szenario über die Funktionsweise von Zeitmaschinen zu entwerfen.
Auch ihre Beschreibung der Vergangenheit wirkt realistisch und wissenschaftlich fundiert – ohne die Schönfärberei vieler Romane, sondern mit teilweise detaillierten Beschreibungen von Gewalt, Krankheiten, aber auch dem Risiko, dass die Reise langweiliger werden könnte als erwartet.
Für meinen Geschmack war da sogar schon manchmal ein bisschen zu viel Realismus. Und auch ein bisschen zu viele Ermahnungen im Stil von „Was Sie in der Gegenwart nicht tun würden, sollten sie auch in der Vergangenheit nicht tun“.
Das Buch ist aber jedenfalls voll mit spannenden Informationen und Überlegungen – manche hätten vielleicht noch ausführlicher sein können - und weist auch auf Dinge hin, über die man im Zusammenhang mit früheren Lebenswelten selten nachdenkt.