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Veröffentlicht am 10.08.2020

Tod eines Matadors

Mord d'Azur
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„Mord D'Azur“ von Jörg Armbrüster habe ich als Taschenbuch vom Verlag emons, 240 Seiten, 44 Kapitel, gelesen.

Am Strand von Nizza wird der berühmte Matador Louis Castilles tot aufgefunden. Commandant ...

„Mord D'Azur“ von Jörg Armbrüster habe ich als Taschenbuch vom Verlag emons, 240 Seiten, 44 Kapitel, gelesen.

Am Strand von Nizza wird der berühmte Matador Louis Castilles tot aufgefunden. Commandant Stephane Matazzi und sein kleines Team übernehmen die Ermittlungen. Diese führen sie in die umstrittene Stierkampfszene ebenso wie in die der Gegner. Außerdem gibt es noch den Matador Enrique Toledo, der Castilles die Schuld an seinem schweren Unfall gibt.

Die drei Ermittler sind sehr sympathisch, es besteht eher ein freundschaftliches Verhältnis ohne Hierarchiegehabe. Der junge Assistent Sebastien ist meistens recht vorlaut, was aber mit Humor genommen wird, und Amel, die IT-Spezialistin hat ein Auge auf Stephane geworfen. Alle harmonieren sehr gut miteinander und verstehen sich auch außerhalb des Dienstes.
Stephane hat nebenbei mit seinen privaten Problemen zu kämpfen. Er und seine Frau haben sich eine Auszeit genommen und Tochter Carlotta freut sich immer auf ihren Papa.
Der hat mir auch gut gefallen, leicht machomäßig, etwas eitel und schaut schon mal nach Frauen, liebt aber seine Frau Marie immer noch.

Das Buch besteht aus relativ kurzen Kapiteln und lässt sich durch den guten Schreibstil zügig lesen. Es gibt wenige sehr kurze Abschnitte aus Sicht des Täters.
Das Thema des Buches ist allerdings teilweise schwere Kost, da man immer wieder, teils sehr detailliert, mit dem Stierkampf konfrontiert wird. Das bestärkt meine Meinung noch mehr, dass es eine abscheuliche und grausame Tradition ist und verboten gehört.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist eher ein ruhiger Krimi, der gegen Ende nochmal Fahrt aufnimmt und für Einige sehr gefährlich wird.

Das Cover ist sehr schön, es wird von dem superblauen Himmel dominiert, im Vordergrund eine Palme und die Kuppel des Negresco-Hotels.

Veröffentlicht am 07.08.2020

Guter Abschluss der Reihe

Zeiten des Sturms (Sheridan-Grant-Serie 3)
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„Zeiten des Sturms“ von Nele Neuhaus, habe ich als ebook mit 350 Seiten gelesen. Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, die mit Angabe des Landes und der jeweiligen Städte der Handlung überschrieben ...

„Zeiten des Sturms“ von Nele Neuhaus, habe ich als ebook mit 350 Seiten gelesen. Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, die mit Angabe des Landes und der jeweiligen Städte der Handlung überschrieben sind. Es ist der 3. Teil der Sheridan-Grant-Serie. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive von Sheridan geschrieben. Obwohl es hier viele Rückblicke auf Sheridans bisheriges Leben gibt, wäre es sehr vorteilhaft, die ersten beiden Bücher gelesen zu haben.

Sheridan ist jetzt 21 Jahre alt und hat bisher schon viel durchmachen müssen. Nach ihrer Flucht mit 17 Jahren von zu Hause, der Willow Creek Farm, wurde sie von ihrer Adoptivmutter eines Attentates mit vier Toten auf der Farm beschuldigt und eine polizeiliche Suche veranlasst. Nachdem das aber aufgeklärt wurde, will Sheridan Sängerin werden und nimmt jeden Job an, um Geld zu verdienen. Dabei erlebt sie nicht nur gute Dinge und gerät immer an die falschen Männer, bis sie in Rockbrigde Dr. Paul Sutton kennenlernt, einen Chirurgen mit eigener Klinik und sechzehn Jahre älter, der ihr sehr schnell einen Heiratsantrag macht. Hier schließt sich dieses Buch an und Sheridan weiß schon jetzt, dass die Entscheidung falsch ist und sie nicht glücklich werden wird. Also zieht es sie wieder nach Hause nach Fairfield. Dort hat sich in den letzten fünf Jahren auch einiges verändert.

Ein zweiter Strang der Geschichte erzählt über Marcus Goldstein, der sich nicht auf seinen Millionen ausruhen und nun die CEMC Musikproduktionsfirma sanieren und retten will. Diese Teile des Buches fand ich sehr interessant, es ist ein knallhartes Geschäft. Auch wenn sich in einem Moment alle verstehen und mögen, kann sich das ganz schnell ändern.

Auch in diesem Buch ist wieder sehr viel passiert. Alles dreht sich um Sheridan und ihre Entwicklung.
In allen drei Teilen bin ich mit ihr nicht wirklich warm geworden. Sie stellt sich immer als Unschuldslamm dar, ist aber auch kein Engel. Ich empfand sie als manipulativ, sie ist nie an etwas schuld, was manchmal auch so war, kann gut auf Mitleid machen. Immer sind Andere an ihrem Elend schuld und wenn nicht, kann sie so gut argumentieren, dass die Anderen es dann doch glauben.
Aus vielen Fällen kommt sie ungeschoren davon, weil andere die Schuld auf sich nehmen. Ich hielt sie für kalt und berechnend.
Ihr Verhalten, was die Hilfe für das FBI betraf, fand ich auch sehr egoistisch. Damit hätte sie vielen Familien helfen können, ihren Frieden zu finden. Das klärt sich am Ende auch noch auf.

Bis Mitte des Buches hatte ich Schwierigkeiten mit dem Zeitablauf. Der ist nicht chronologisch geordnet. Immer wieder ist man plötzlich in der Vergangenheit und wieder zurück in der Gegenwart.
Dadurch hat man manchmal einen Vorlauf in der Handlung. Das hat mich verwirrt. Später wird es besser.

Trotzdem ich die Hauptperson nicht besonders mochte, hat mir das Lesen großen Spaß gemacht. Die Geschichte ist wieder sehr rasant und spannend geschrieben. Es passiert wieder wahnsinnig viel. Man lernt sehr viele Personen kennen, mag sie oder eben auch nicht.

Es ist ein guter Abschluss der Trilogie mit viel Unterhaltung und Drama. Alle offenen Fragen wurden geklärt.
Ich kann diese drei Teile nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Interessant und unterhaltsam

Nordseedämmerung
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„Nordseedämmerung“ von Christian Kuhn, Heyne Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 317 Seiten gelesen, diese sind in 42 Kapitel eingeteilt. In den Coverklappen befinden sich noch Beschreibungen der Insel, ...

„Nordseedämmerung“ von Christian Kuhn, Heyne Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 317 Seiten gelesen, diese sind in 42 Kapitel eingeteilt. In den Coverklappen befinden sich noch Beschreibungen der Insel, sodass man immer nachvollziehen konnte, wo sich die Personen befinden.
Bundespräsident Bramberger macht mit seiner Frau Urlaub auf Juist. Mit dabei natürlich das Sicherheitsteam, was nicht begeistert ist über diese Reise. Als sich dann die Hinweise verdichten, dass es ein Attentat auf ihn geben soll, spitzt sich die Lage zu. KHK Tobias Velten wird auf die Insel geholt, um das Sicherheitsteam zu unterstützen. Außerdem soll er nach einem Spitzel in dem Team suchen. Das ist eine Herausforderung für ihn, wer ermittelt schon gern gegen seine Kollegen.
Nach einem Vorfall schaltet sich auch noch die Interne Ermittlung ein. Die Sicherheitsleute müssen trotz allem weiter funktionieren und ihren Job machen.
Mir hat das Buch gut gefallen. Ob es im echten Leben auch so ist, weiß ich nicht. Aber hier bekommt man einen guten Einblick, wie intensiv und gefährlich der Job der Beschützer ist. Noch dazu, wenn das zu beschützende Objekt nicht so wirklich gut mitspielt und immer wieder neue Ideen hat. Bramberger ist kein besonders netter Mensch und statt seinem Beschützerteam dankbar zu sein, macht er den Leuten den Job schwerer.
Velten fand ich mit seiner ruhigen und besonnenen Art sehr sympathisch, er wirkte sehr menschlich, betrinkt sich auch mal, macht aber seine Arbeit sehr gut und ist ein guter Beobachter. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus seiner Sicht erzählt.
Einige andere Personen aus dem Sicherheitsteam waren gut beschrieben, viele weniger, da sie nicht so offensichtlich und einfach nur mal namentlich in Erscheinung traten.
Es ist ein eher ruhiger Krimi, meist ohne große Aufregung, der sich aber sehr gut lesen lässt und durchaus interessant ist.
Das Cover finde ich sehr schön mit dem einsamen Strandkorb in den Dünen und dem düsteren Himmel.

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Veröffentlicht am 20.05.2020

Spannend

Jess Marple ermittelt / Keine Heilige
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„Keine Heilige“ von Kate Rapp, Verlag neobooks, habe ich als ebook mit 347 Seiten gelesen. Diese sind in 46 Kapitel eingeteilt.
Im Prolog beginnt es tragisch mit Bombenexplosionen, Toten und zwei Kindern, ...

„Keine Heilige“ von Kate Rapp, Verlag neobooks, habe ich als ebook mit 347 Seiten gelesen. Diese sind in 46 Kapitel eingeteilt.
Im Prolog beginnt es tragisch mit Bombenexplosionen, Toten und zwei Kindern, die fliehen konnten. Erst einmal ist kein Zusammenhang mit den weiteren Geschehnissen zu erkennen.
Eine unbekannte junge schwerverletzte Frau wird in das King´s College Hospital in London eingeliefert, wo Jessica Marple als Krankenschwester arbeitet. Genervt, dass Jess sich immer dumme Sprüche wegen ihres Familiennamens anhören muss, versucht sie mehr über ihre Vorfahren herauszufinden. Gleichzeitig ist ihr Inspector Wolfe sehr sympathisch und sie versucht, ihm zu helfen und mehr über die Unbekannte herauszufinden.
Es entwickelt sich eine verzwickte Geschichte mit noch mehr Toten und einigen Verdächtigen. Bis gegen Ende des Buches hatte auch die Polizei keinen Schimmer, wer der Täter ist. Immer wieder tauchten neue Anhaltspunkte auf, die nicht zusammenpassten.
Auch Wolfe hat nebenbei noch persönliche Probleme. Seine Mutter leidet an Alzheimer und lebt in einem Pflegeheim. Er hat einen ehemaligen Kollegen gebeten, nach seinem Vater zu suchen, der seine Familie vor vielen Jahren plötzlich verlassen hat.
Ebenso hat Jess neben ihrer Ahnenforschung Eheprobleme. Sie überlegt, sich von ihrem Mann zu trennen. Auch weil sie immer wieder den Kontakt zu Wolfe sucht. Die beiden haben mir sehr gefallen und die Chemie zwischen ihnen stimme. Der Zusammenhang zwischen Jessica und Miss Marple war außer der Namensgleichheit für mich nicht zu erkennen. Jess hat nicht wirklich viel Aufklärungsarbeit geleistet oder großartig geholfen.
Detective Constable Lucy Pym fand ich klasse. Sie ist sehr burschikos, etwas unsensibel, aber ehrlich und sehr direkt. Wolfe wird mir ihr nicht richtig warm, respektiert und lobt sie aber im Geiste.
Das Buch war spannend und zu Beginn auch verwirrend. In den ersten Kapiteln lernt man viele unterschiedliche Menschen kennen, die vorerst in keinem Zusammenhang stehen. Erst ziemlich am Ende klärt sich alles sehr gut auf.
Die Charaktere sind gut beschrieben, über einige erfährt man viel Persönliches. Auch die Verstümmelungen sind recht bildhaft dargestellt.
Durch den guten Schreibstil war das Buch zügig zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Lesenswerter unblutiger Krimi

Kati Küppers und der liegende Holländer
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„Kati Küppers und der liegende Holländer“ von Barbara Steuten, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 235 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Kati. ...

„Kati Küppers und der liegende Holländer“ von Barbara Steuten, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 235 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Kati.
Kati und ihr Mann Jo gönnen sich einen Urlaub in Hochmoor. Dort besucht sie auch ihr Enkel Bene, der mit ihnen die Sterne beobachten will. Dabei bemerken sie einen Lichtschein, dem sie am nächsten Tag nachgehen. Sie finden einen alten Hof mit einem Treibhaus voller Cannabispflanzen, jedoch werden sie verjagt. Am nächsten Tag brennt das Treibhaus ab und wieder sind Kati und Jo vor Ort und retten den jungen Mann, der Kati noch einen Namen zuflüstern kann, sodass Kati davon ausgeht, dieser sei der Brandstifter. Ihre Neugier ist geweckt und sie geht der Sache auf den Grund.
Es verschwinden Leute, neue unbekannte Menschen tauchen auf, meist alles Holländer. Da kann man sich schon denken, was die wollen.
Das Buch beschreibt mehrere Handlungsgeschehen. Zum einen die Arbeit der Polizei zum anderen Katis Nachforschungen und dann tauchen noch mehrere Kinder und Jugendliche auf, die auch in die Geschichte verwickelt sind. Ich musste etwas aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren und wusste nicht immer, in welchem Ort ich gerade war. Aber am Ende führen alle Fäden zusammen und es gibt eine schlüssige Aufklärung, die anders war, als ich gedacht hätte.
Kati ist eine resolute Person, sie legt im Pfarrhaus schon mal selbst Platten auf bzw. spielt Bene’s Playlist ab, um für die Kids einen Infoabend zum Thema Drogen zu veranstalten. Auch Jo, ihr Mann, gefällt mir sehr gut. Die beiden gehen sehr liebevoll miteinander um und scheinen eine harmonische Ehe zu führen. Enkel Bene finde ich auch toll und es ist schön, dass er noch so gern bei seinen Großeltern ist.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Durch den guten Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel lässt es sich zügig lesen und das Thema ist sicher immer aktuell.
Das Cover ist total schön, das Gutshaus im Hintergrund und davor schummelt sich die Hofkatze ins Bild, die auch ihren Teil zur Story beiträgt.

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