Überzeugender Quest-Roman. 4,5 Sterne
Die Überlieferung der WeltLaelia hält sich und ihre Familie mit Taschendieben über Wasser, was aber schon bald nicht mehr gut geht, da sie von Nero, dem kriminellen Oberhaupt der Gegend, eine mehr als deutliche Warnung bekommt. ...
Laelia hält sich und ihre Familie mit Taschendieben über Wasser, was aber schon bald nicht mehr gut geht, da sie von Nero, dem kriminellen Oberhaupt der Gegend, eine mehr als deutliche Warnung bekommt. Nur mit Hadrians Hilfe, eigentlich Handlanger von Nero, kann sie fliehen. Sie treffen auf einen mysteriösen Seher, der von einer wichtigen Mission spricht und versucht fünf ganz bestimmte, magisch Begabte aus allen Regionen der Neuen Götterlande einzusammeln, bevor es zu spät ist. Laelia und Hadrian sind zwei davon. Eine abenteuerliche Reise beginnt, bei der sie mehr als nur einen Feind auf den Fersen haben …
Ein wahnsinnig tolles Debüt wie ich finde. Die Welt ist eine sehr interessante – die Aufteilung der Regionen nach den Göttern, jede Region für eine andere Fähigkeit bekannt: Seher, Lauscher, Heiler, Schattentänzer, Blutende. Generell das Konzept von Magie find ich spannend gemacht, wie sie vererbt wird, wie sie sich äußert etc. Dazu gibt’s noch ein Königshaus und die kriminelle Unterwelt. Das ist eine super Grundlage und sie wird meiner Meinung nach auch gut umgesetzt. Abgesehen vom guten Aufbau der Welt gefallen mir die Charaktere, ihre Dynamik, die verschiedenen Perspektiven, die eingenommen werden, um mehr Überblick zu verschaffen, und der Schreibstil. Die Ausdrucksweise und die Wortwahl ist wirklich sehr ansprechend. Die Autorin kann gut formulieren und das Buch liest sich flüssig. Es kommt auf den Punkt, verzichtet aber auch nicht auf Ausführungen, da wo sie nötig und gut sind.
Für mich ein rundum gelungenes Buch mit einem Kritikpunkt: An mancher Stelle hätte es für mich ein wenig ausführlicher sein können. Das betrifft z.B. die Gespräche zwischen den Protagonist*innen – da hätte durchaus mehr Interaktion kommen können, um die Gruppendynamik noch besser zu beleuchten und mehr Fragen, Vermutungen über ihre Mission und die Welt reinzubringen –, aber vor allem das Ende. Das kam für mich sehr plötzlich und ist für meinen persönlichen Geschmack etwas zu abrupt gewesen; die Mission kam am Ende ein wenig zu kurz. Aber das geht zurück auf meinen persönlichen Wunsch für ein abgeschlossenes Ende. Es steht außer Frage, dass auch das Ende gut geschrieben ist und ein Sinn dahinter steckt.
Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.