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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2020

Oh diese Lehrer!

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
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Schon der Titel verrät, dass hier skurrile Lehrer und deren Eigenheiten präsentiert werden. Das gelingt den Autorinnen Lena Greiner und Carola Padtberg dank der Hilfe der Spiegel online-Leser hervorragend.
Unglaubliches ...

Schon der Titel verrät, dass hier skurrile Lehrer und deren Eigenheiten präsentiert werden. Das gelingt den Autorinnen Lena Greiner und Carola Padtberg dank der Hilfe der Spiegel online-Leser hervorragend.
Unglaubliches wird beschrieben: Lehrer essen ihren Schülern die Pausenbrote weg! Bewerfen sie mit Gegenständen! Ziehen sich Papiertüten über den Kopf! Springen von Tischen!
Noch erstaunlicher, was sie von den Schülern verlangen: den Schwänzeltanz der Bienen nachtanzen, gegen Wände laufen, Schneegeräusche nachahmen, sich vorstellen, ein Tiefkühlhähnchen zu sein, sich mit Steinen unterhalten,....
Lehrersprüche sind einprägsam, amüsant, verletzend oder fies, auch liebevolle Gemeinheiten sind gar nicht so selten. Stilblüten aus dem Sprachunterricht können durchaus originell sein.
Lehrer können Experimente vergeigen und humorvoll reagieren oder Schülern die Schuld geben.
Gut gefallen hat mir die Lehrertypologie, sehr aufschlussreich. Da gibt es: „....die Sensible, den Öko-Besserwisser, Dr. Korrekt .....
Ein stimmiges Zitat: „Einigen Menschen setzt das Berufsleben eben mehr zu als anderen.“
Deswegen sinnvoll: ein Kapitel zum Schulrecht.
Auch die Lehrergeständnisse bringen Erstaunliches ans Licht.
Ein unterhaltsames Buch, oft grotesk, manchmal verstörend oder erschreckend. Und ziemlich oft lustig.
Ein wenig ermüdend wirkt die Vielzahl der Beispiele, aber auf mehrere Tage verteilt lässt sich das Buch aus dem Ullstein Verlag gut lesen. Illustrationen von Hauck & Bauer grenzen die einzelnen Abschnitte ab und lockern das Ganze auf.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Bewundernswert, einfach bewundernswert

Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein
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Cilka kommt mit 16 Jahren nach Auschwitz. Mit Mutter und Schwester. Nur sie überlebt, aber wie! Niemandem wünscht man, zu sehen, zu erleiden, was sie durchmacht. Das Wort Hölle für diesen Ort ist nicht ...


Cilka kommt mit 16 Jahren nach Auschwitz. Mit Mutter und Schwester. Nur sie überlebt, aber wie! Niemandem wünscht man, zu sehen, zu erleiden, was sie durchmacht. Das Wort Hölle für diesen Ort ist nicht ansatzweise angemessen. Nach drei Jahren wird das Lager durch die Rote Armee befreit.
Weil Cilka überlebt hat und fünf Sprachen spricht, wird sie als Spionin bezichtigt und zu 15 Jahren Straflager verurteilt.
Auf der tagelangen Reise in einem Viehwagen sterben die ersten Mitgefangenen, in Workuta bald die nächsten. Hat Cilka Glück, als einer der privilegierten Häftlinge sie zu seinem Eigentum erklärt? Ja, wenn man als Glück bezeichnet, nur von einem Mann und nicht von vielen vergewaltigt zu werden. Und schwere körperliche Arbeit verrichten zu müssen. Kohle abbauen, schwere Eimer schleppen. Nicht nur das, sibirische Kälte, bis minus 40 Grad im Winter, strenge Hierarchien, Kleidungs- und Nahrungsmangel und keinerlei Hygiene bestimmen den Lageralltag. Feindseligkeiten untereinander, Neid und Missgunst sind an der Tagesordnung, harte Strafen für kleinste Vergehen. Und immer wieder die Erinnerungen an Auschwitz, die fortwährenden Demütigungen, ihre Aufgaben dort, die andauernden Brutalitäten, der allgegenwärtige Tod....
Welche innere Stärke braucht es, weiterzuleben und trotzdem die Menschlichkeit nicht zu verlieren? Cilka schafft das Unglaubliche, nicht nur ihr Leben zu retten, sondern auch Anderen Gutes zu tun. Gemeinschaften entstehen, es gibt auch Lichtblicke wie Solidarität untereinander, Menschen, die weiter humanistische Ideale behalten haben. Aber es ist schwer, den Mut nicht zu verlieren.
Obwohl ihr immer wieder lieb gewordene Menschen genommen werden, macht Cilka weiter. Verzichtet auf Vorteile, kämpft unter Lebensgefahr für Mitgefangene.
Keine erdachte Geschichte, nein, Heather Morris hat das Leben von Cecilia Klein aufgeschrieben, viel recherchiert und über eine unglaublich starke und bewundernswerte Frau berichtet.
Ein verstörendes, aber zutiefst beeindruckendes Buch.
Verlegt von Piper.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Revange

Golden Cage. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 1)
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Matilda hat ein dunkles Geheimnis, unerkannt und unbekannt fängt sie ein neues Leben als Faye an. Sie studiert erfolgreich Betriebswirtschaftslehre, ist attraktiv, erobert Männerherzen im Sturm und hat ...

Matilda hat ein dunkles Geheimnis, unerkannt und unbekannt fängt sie ein neues Leben als Faye an. Sie studiert erfolgreich Betriebswirtschaftslehre, ist attraktiv, erobert Männerherzen im Sturm und hat Spaß mit ihrer Freundin Chris. Einer ihrer Verehrer ist der gut aussehende Jack Adelheim, ehrgeizig und erfolgsorientiert. Sie heiraten, Faye gibt ihr Studium auf um Jack bei der Firmengründung finanziell unterstützen zu können, kümmert sich um die Erziehung der Tochter und schafft ein gemütliches Heim. Nur: Jack verhält sich ihr gegenüber immer ablehnender. Verzweifelt versucht sie, ihn zu halten, demütigt sich, bettelt um seine Liebe. Vergeblich, er verstößt Faye und lässt sie nahezu mittellos zurück. Endlich, endlich wacht sie auf und besinnt sich auf ihre Möglichkeiten. Ein gnadenloser Rachefeldzug wird gestartet.
Zunächst fragt man sich, wie dumm kann eine Frau nur sein? Sie gibt alles auf, macht sich selbst klein, winselt um Liebe. Hat sie das wirklich nötig?
Der zweite Teil aber! Faye kämpft, findet zurück zu ihren Fähigkeiten, plant, zieht durch, wächst. Eine wahre Genugtuung, ihre Strategie zu verfolgen, zu sehen, wie sie ihre Pläne verwirklicht.
Camilla Läckberg hat wieder alle Gefühle ihrer Leser aktiviert: Verachtung, Mitleid, Wut, aber auch weniger schöne, jedoch durchaus verständliche Rachegelüste geweckt. Bestens zu lesen, mit einem zufriedenem „Ha!“ beendet.
Roman aus dem Ullstein Verlag, übersetzt von Katrin Frey.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Stimmen befehlen

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Stell dir vor, du stiehlst mal eben so eine Aktentasche und befindest dich plötzlich in tödlicher Gefahr. Das geschieht Angela, denn in der Tasche war ein Notizbuch mit genauen Aufzeichnungen zu bestialischen ...

Stell dir vor, du stiehlst mal eben so eine Aktentasche und befindest dich plötzlich in tödlicher Gefahr. Das geschieht Angela, denn in der Tasche war ein Notizbuch mit genauen Aufzeichnungen zu bestialischen Morden. Sie liefert das Büchlein beim LAPD ab, längst nicht so anonym, wie sie glaubt. Und auch der eigentliche Besitzer macht sie ausfindig, will unbedingt sein Eigentum zurück. Er ist clever, vorausplanend, skrupellos und brutal. Er hat keine Probleme, sich sogar mit den Detectives anzulegen und ihnen mit dem Tod zu drohen.
Das Team um Robert Hunter und Carlos Garcia stehen vor ihrem 11. Fall. Ultra Violent- Fälle sind Ihre Spezialität. Gut so, denn auch diesmal müssen sie alles geben. Erste Schlussfolgerungen sind nicht zielführend, die Situation spitzt sich zu. Den Ermittlern stehen kluge Spezialisten zur Seite, dennoch bleiben Fehlschläge nicht aus.
Chris Carter beschreibt seine Charaktere realistisch, selbst die störrische Angela wirkt glaubhaft.
Was den Killer zu seinen Taten treibt, kommt unerwartet. Ein ernstes Thema.
Wieder ein packender Thriller aus der Feder von Chris Carter, aus dem Englischen von Sybille Uplegger, Ullstein Verlag.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Leichter Weg ins Traumland

Mein Puste-Licht-Buch: Wenn im Dunkeln Sterne funkeln
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Leichter Weg ins Traumland
Emma Ente, Fine Fuchs, Milo Maus und Benni Bär sollen, aber können nicht einschlafen. Da kann man helfen! Einmal pusten, und die Sternenlämpchen leuchten am Abendhimmel, der ...

Leichter Weg ins Traumland
Emma Ente, Fine Fuchs, Milo Maus und Benni Bär sollen, aber können nicht einschlafen. Da kann man helfen! Einmal pusten, und die Sternenlämpchen leuchten am Abendhimmel, der Weg ins Traumland wird dezent erhellt. Alles ist gut, der Schlaf darf kommen.
Ganz schnell haben auch schon die Kleinsten( ab 18 Monaten) den Dreh raus und pusten sehr eifrig.
Nun kann das Kind selbst auch beruhigt schlafen.
Die Farbgestaltung der Bilder deutet auf abendliche Stimmung hin, liebevoll und sympathisch gezeichnete Tiere (Illustration Marina Rachner) erfreuen, niedliche Details wollen gesehen werden. Kurze, kindgerechte Texte (Christina Nömer) schaffen eine ruhige Atmosphäre und sind eine schöne Vorbereitung auf die Schlafenszeit.
Das stabile Pappbilderbuch gefällt dem Nachwuchs und auch uns Eltern sehr.
Ein tolles Gute-Nacht-Buch aus der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH.

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