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Veröffentlicht am 21.09.2020

Beeindruckende Lektüre

Alle außer mir
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Der vierzigjährigen Ilaria aus Rom steht eines Tages an ihrer Haustür ein junger Äthiopier gegenüber, der behauptet, mit ihr verwandt zu sein. In seinem Ausweis steht der gleiche Name, wie ihn Ilarias ...

Der vierzigjährigen Ilaria aus Rom steht eines Tages an ihrer Haustür ein junger Äthiopier gegenüber, der behauptet, mit ihr verwandt zu sein. In seinem Ausweis steht der gleiche Name, wie ihn Ilarias Vater trägt. Dieser jedoch ist über 90 Jahre alt und nicht mehr in der Lage, sich dazu vernünftig zu äußern.

Francesca Melandri erzählt in "Alle, außer mir" auf beeindruckende Weise die Geschichte einer italienischen Großfamilie über drei Generationen.
Der Roman beschäftigt sich unter anderem mit dem brisanten und wichtigen Thema "Flüchtlingspolitik" und geht außerdem zurück in die Zeit des Abessinienkrieg in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.

"Alle, außer mir" fand ich sehr anspruchsvoll zu lesen, da ich vor allem mit den politischen Themen nicht wirklich vertraut war. Alles in allem aber ist der Roman, der 2018 mit dem Preis der unabhängigen Buchhandlungen ausgezeichnet wurde, eine bemerkenswerte Lektüre, die ich durchaus empfehlen kann.

Das Buch hat 608 Seiten und ist als Taschenbuch im btb Verlag erschienen.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Gespräche mit Tiefgang

Trotzdem
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Am 11. März 2020 erklärt die Weltgesundheitsorganisation die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu einer Pandemie. Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge führen 19 Tage später über einen Instant-Messaging-Dienst ...

Am 11. März 2020 erklärt die Weltgesundheitsorganisation die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu einer Pandemie. Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge führen 19 Tage später über einen Instant-Messaging-Dienst zwei Gespräche. Sie tauschen sich aus über Corona und die damit verbundenen Einschränkungen, philosophieren über die Grundrechte, gehen unter anderem gedanklich zurück bis in die Zeit von Papst Gregor VII. und Heinrich IV. sowie zu anderen Meilensteinen unserer Geschichte.

Mit 'Trotzdem' ist den beiden Juristen und Schriftstellern eine sehr bereichernde Lektüre gelungen, die zum Nachdenken und vielleicht auch zum Umdenken in unserer turbulenten Zeit anregt.

Das kleine Buch hat 80 Seiten und ist im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Zwei Sommer

Unsere glücklichen Tage
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"Wenn man ein solches Buch gelesen hat, bleibt für ein paar Sekunden Sehnsucht im Herzen und ein vages Gefühl von Glück." So beschreibt Christine Westermann diesen Roman.

Die Freundinnen Marie, Fanny, ...

"Wenn man ein solches Buch gelesen hat, bleibt für ein paar Sekunden Sehnsucht im Herzen und ein vages Gefühl von Glück." So beschreibt Christine Westermann diesen Roman.

Die Freundinnen Marie, Fanny, Elsa und Lenica verbringen einen wunderbaren Sommer in Frankreich an der Atlantikküste. Als allerdings Lenicas Freund Sean dazukommt, verändert sich die Situation.
Viele Jahre später begegnet Elsa zufällig Marie wieder in Luxemburg. Diese Begegnung ist der Auslöser für einen weiteren Sommer am Meer. Lenica lebt inzwischen nicht mehr, sodass die Freundinnen sich nur noch zu dritt im Ferienhaus treffen. Und dann ist da auch noch Sean, der wieder auftaucht.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wechselt zwischen zwei Sommern in der Gegenwart und Vergangenheit und wird in der Ich-Perspektive von Elsa erzählt.

Ich kann Christine Westermann nur zustimmen. "Unsere glücklichen Tage" von Julia Holbe ist ein Buch, das nachklingt. Wobei ich zugeben muss, dass ich anfangs eher skeptisch war. Im zweiten Drittel hat die Geschichte Längen, sodass ich mir kurzzeitig sogar überlegte, den Roman zur Seite zu legen. Aber das Weiterlesen hat sich gelohnt. Es ist ein Buch über Liebe und Freundschaft, über glückliche und traurige Tage. Ein leises und gleichzeitig so wuchtiges Buch.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Leichte Sommerlektüre

Zauberblütenzeit
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"Zauberblütenzeit" - ein schöner Titel für einen leichten Sommerroman. Und das Cover mit seinen Blüten in warmen Farben passt perfekt dazu. 

Der Roman ist der dritte Band der "Im-Alten-Land-Serie" von ...

"Zauberblütenzeit" - ein schöner Titel für einen leichten Sommerroman. Und das Cover mit seinen Blüten in warmen Farben passt perfekt dazu. 

Der Roman ist der dritte Band der "Im-Alten-Land-Serie" von Gabriella Engelmann und erzählt von den drei Freundinnen Stella, Nina und Leonie sowie von deren privaten und beruflichen Herausforderungen. 

Die drei leben im Alten Land und in Hamburg. Nina wurde von ihrem Freund verlassen, Leonie belasten der bisher unerfüllte Kinderwunsch sowie ihre Pension im Alten Land und Stella versucht verzweifelt Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. So hat jede von ihnen ihr Päckchen zu tragen.

Nachdem ich ein Neuling bin, was diese Buch-Reihe betrifft, war ich neugierig, wie es ist, gleich mit Band 3 zu starten. Ich kann nur sagen, gleich ab der ersten Seite fühlte ich mich mittendrin.

Der Roman ist flüssig geschrieben, sprachlich sehr ausgeschmückt und liest sich wunderbar leicht. Die einzelnen Kapitel sind jeweils aus der Sicht einer der drei Freundinnen geschrieben. Es ist die ideale Lektüre für zwischendurch an sommerlich sonnigen Tagen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Regt zum Nachdenken an

Im nächsten Leben wird alles besser
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Über Nacht um 25 Jahre gealtert - so ergeht es Arnold Kahl in Hans Raths neuem Roman "Im nächsten Leben wird alles besser".
Als er am Morgen aufwacht, befindet er sich im Jahr 2045 und ist zu einem 78-jährigen ...

Über Nacht um 25 Jahre gealtert - so ergeht es Arnold Kahl in Hans Raths neuem Roman "Im nächsten Leben wird alles besser".
Als er am Morgen aufwacht, befindet er sich im Jahr 2045 und ist zu einem 78-jährigen alten Mann geworden. Seine Umgebung ist ihm fremd. Erst nach und nach wird er von seinem persönlichen Assistenten Gustav aufgeklärt, wo er sich befindet. Gustav ist ein Roboter, genauer gesagt ein synthetischer Charakter. Was Arnold von ihm über die vergangene Zeit erfährt, ist für ihn alles andere als Positiv. Ihm wird schnell klar, er will sein altes Leben zurück.
Auf den ersten Blick hat mich das Buch wenig angesprochen. Mir war das Cover zu bunt und erschien mir zu oberflächlich. Die Leseprobe hat mich allerdings dann überrascht und neugierig gemacht.
Der Roman liest sich leicht und flüssig. Er ist mit viel Humor geschrieben, stimmt allerdings auch absolut nachdenklich. Und ich habe mir beim Lesen nicht nur einmal die Frage gestellt, wie wohl unsere Zukunft aussehen wird.

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