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Veröffentlicht am 31.01.2017

*Die Suche nach dem Glück*

Die Sphinx von Montana
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Die Sphinx von Montana ist ein Roman, der die Suche eines jungen Mannes nach seinem Vater erzählt. Khosi ist 23 und lebt in Montana, genauer gesagt in Butte zusammen mit seiner Mutter. Als auf einmal sein ...

Die Sphinx von Montana ist ein Roman, der die Suche eines jungen Mannes nach seinem Vater erzählt. Khosi ist 23 und lebt in Montana, genauer gesagt in Butte zusammen mit seiner Mutter. Als auf einmal sein lang verschollener Vater in Butte erscheint, um die Unterschrift der Mutter auf den Scheidungspapieren zu erhalten, da er angibt schwer krank zu sein, begibt sich Khosi auf die Spuren seines Vaters und reist ihm nach in das fremde Ägypten.

Gleich vorweg: der Schreibstil dieses Romans ist wirklich einzigartig und hat Wiedererkennungswert. Der Autor umschreibt mitunter traumhafte Szenarien und kann es mit witzigen Wortwendungen oder Dialogen ein Lächeln auf die Lippen des Lesers zaubern. Besonders ausgefeilt sind dabei auch die Charaktere im Buch.

Da hätten wir natürlich Khosi, die Hauptfigur. Er wird regiert von diversen Zwangsneurosen, ist sehr korrekt und höchst intelligent. Manche Gespräche zwischen ihm und seinem Vater sind einfach zum Schreien komisch.
Sein Vater wiederrum ist ein äußerst schwacher Charakter. Er ist spielsüchtig und hat seine Familie aufgrund von Spielschulden verlassen. Sehr herzlich scheint er jedenfalls nicht zu sein.
Die Mutter von Khosi ist einfach eine treue Seele. Sie ist an Morbus Willson erkrankt und dementsprechend mitunter etwas neurotisch. Auch hier gibt es einige Szenen, die den Unterhaltungsgrad des Lesers in unermessene Höhen treibt.
Der etwas andere Charakter ist das Land Ägypten. Der Autor versteht es glänzend das fremde Land dem geneigten Leser näher zu bringen. Ich war selbst schon zweimal in Ägypten und hatte in einigen Passagen richtige Wiedererkennungseffekte. Man meint förmlich die Düfte der Speisen, die Gerüche auf den Straßen und den Staub der sich eigentlich überall befindet in der Lunge zu haben.

Dieses Buch zu lesen war also mitunter ein kleines Highlight und ich vergebe gerne 3,5 Sterne. Wieso es nicht mehr wurden? Nun, einige Stellen fand ich nicht ganz nachvollziehbar. Die Reaktionen der Mutter gerade zum Ende hin. Auch haben sich für mich einige Stellen etwas in die Länge gezogen und ich verlor mitunter das Interesse am Geschehen.


Dennoch kann man dieses Buch wirklich lesen- es wird dem Leser einige humorvolle Stunden bescheren.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Langweilige Fortsetzung

Legend - Schwelender Sturm
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Wie so viele andere habe ich lange und voller Ungeduld auf den zweiten Teil der Legend-Trilogie gewartet. Noch viel zu gut war mir die prickelnde Geschichte zwischen June und Day im Gedächtnis; die gefühlte ...

Wie so viele andere habe ich lange und voller Ungeduld auf den zweiten Teil der Legend-Trilogie gewartet. Noch viel zu gut war mir die prickelnde Geschichte zwischen June und Day im Gedächtnis; die gefühlte Hetzjagd durch das gesamte Buch.

Als ich dann nun Legend-Schwelender Sturm anfing zu lesen und lies...und lies....ertappte ich mich öfters bei dem Gefühl, das ich mich fragte, wann wir denn nun endlich mal zum spannenden Teil kommen. Denn gerade die erste Hälfte des Buches- ach was sag ich: die ersten 300 (!!!) Seiten habe mich zu Tode gelangweilt!!!! Aber fangen wir schön von vorne an.

Schwelender Sturm setzt nun genau da an, wo der erste Teil aufhört. Day und June sind auf der Flucht und Day ist verletzt. Sie schlagen sich gemeinsam zu den Rebellen durch und beteiligen sich an der Verschwörung den neuen Elektor umzubringen. June soll dabei das Vertrauen des Elektors gewinnen, aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, umso unsicher wird sie, was die Mordpläne betreffen.

Tja und viel mehr passiert irgendwie nicht. Alle Charaktere labern unheimlich viel. Es gibt mehrere Rückblenden der Charaktere und die richtige Handlung passt auf einen Bierdeckel. Es kommt viel vorhersehbares vor und auch das unvorhersehbare war für mich eben eines: vorhersehbar. Spannung kam für mich nur auf den letzten gefühlten 10 Seiten auf. Viel zu wenig um lange im Gedächtnis zu bleiben.

Die prickelnde Hetzjagd, die ich mich im ersten Teil nicht zu Atem hat kommen lassen, war hier in keinem Wort zu finden. Einzig allein das Ende hat mich dann wieder recht versöhnlich gestimmt, weswegen es immerhin noch 3 Sterne werden durften. Eigentlich bin ich bei 2,5 Sternen, Runde aber aufgrund dem Ende doch auf. Das Ende, welches dann wieder erschütternd und traurig war, hat in mir den Wunsch geweckt den letzten Band zu lesen- wenigstens etwas... ;)

Dennoch ist Schwelender Sturm nach dem ersten Teil einfach nur eine große, bittere, langweilige Enttäuschung.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Potential nicht ganz ausgeschöpft

Incarceron
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Ein Buch über ein Gefängnis. Ein Buch über ein Gefängnis, welches lebt und einen eigenen Willen hat. Ein Buch über Finn, einen Insassen der fliehen möchte. Doch Fliehen bedeutet sterben.
Ach klingt das ...

Ein Buch über ein Gefängnis. Ein Buch über ein Gefängnis, welches lebt und einen eigenen Willen hat. Ein Buch über Finn, einen Insassen der fliehen möchte. Doch Fliehen bedeutet sterben.
Ach klingt das nicht alles richtig vielversprechend? Ja das tut es und ich hatte mich auf das Lesen richtig gefreut.

Die ersten Kapitel machen dann auch richtig Laune und man ist selbst ein Leser Insasse von Incarceron und will doch ähnlich wie Finn diesem Grauen nur entkommen. Die Autorin hat mit Incarceron eine richtig gruselige Welt geschaffen und ich fand die Idee hinter diesem Roman echt einzigartig. So etwas hatte ich in der Form noch nicht gelesen und der Aspekt, das ein Gefängnis lebt und mit Aktionen und Fallen die Insassen quält, fand ich richtig gut. Also nicht das Quälen, sondern die Idee dahinter ;) Aber irgendwie hatte ich im Verlauf der Handlung mehrmals das Gefühl, das hier eindeutig Raum nach oben war und die Autorin doch recht viel Potential verschenkt hat. Schade.

Auch liest sich der Roman gerade zum Anfang doch recht verwirrend und es tauchen viele Menschen auf und Menschengruppen, die nicht näher erklärt werden. Aber hier lautet einfach mein Rat: am Ball bleiben, so eine Welt muss schließlich erstmal umschrieben werden. Man findet schon ins Geschehen hinein.
Wobei ich auch sagen muss, das die Autorin mitunter Sachen beschrieben hat, die ich mir so einfach nicht vorstellen konnte. Zu kompliziert? Ich weiß es nicht, jedenfalls störte dies mitunter den Lesefluss doch ungemein.

Die Figuren sind wiederrum sehr schön skizziert. Da wäre Finn- der für mich als Held doch etwas zu verweichlicht war. Claudia von "Außerhalb" ein toughes und intelligentes Mädel und der geheimnisvolle immer kalt wirkende Hüter von Incarceron- Claudias Vater.

Alles in allem wusste mich Incarceron doch zu unterhalten und gerade zum Ende hin, fand ich, nahm die Geschichte nochmal an Fahrt auf und ich musste sie in einem Ritt lesen (die letzten 100 Seiten). Davor war mir es leider ab und an passiert, das ich eingeschlafen bin :D Man hätte eindeutig noch mehr heraus holen können, dennoch war es an sich kein schlechtes Buch. Die Gedanken, die sich Incarceron zum Ende hin auch selbst macht, fand ich auch richtig gut...und man bekam dann sogar so etwas wie Mitleid...mit einem Gefängnis....hmmm...!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Ein verstehender Junge und ein lernbegieriges Mädchen

Weil ich Layken liebe
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Da dieser Roman viel von Poesie und Poetry Slam handelt, versuche ich mich in einer Slam-Rezension:



Ein Buch über Layken.

Ein Buch über Will.

Ein Buch über die große Liebe- die doch nicht sein darf. ...

Da dieser Roman viel von Poesie und Poetry Slam handelt, versuche ich mich in einer Slam-Rezension:



Ein Buch über Layken.

Ein Buch über Will.

Ein Buch über die große Liebe- die doch nicht sein darf.



Zwei Nachbarn, die sich die Welt bedeuten.

Eine Welt, die gegen sie ist.

Will und Layken, beide von gegensätzlicher Natur.

Will, der Poet, der Erwachsene, der gutaussehende- verständnisvolle Will.

Layken, die aufbrausende, gebrochene- auf Zauber und Magie hoffenende Layken.

Beide von innen zerrissen, suchen ihr Heil im Gegenüber.

Doch das System verbietet diese Liebe und Layken muss die Entscheidung von Will akzeptieren.



Weitere Schicksalsschläge warten auf Layken, an denen sie zerbricht.

Ihr Vater ist tot, ihre Mutter hat ein Geheimnis. Nur ihr Bruder schließt Freundschaften und genießt das Leben.



Will ist früh erwachsen geworden. Trägt die Welt auf seinen schmalen Schultern und kann doch keine Prioritäten setzen, die Layken zusagen. Layken verkriecht sich in sich selsbt, bleibt das naive, trotzige Kind mit der magischen, pinken Haarspange, das die Realität nicht sehen will. Nicht bereit dafür ist.



Die Liebe zwischen Will und Layken geschieht rasch, kopflos und ist dabei traumhaft skizziert.

Der Roman ist bis zur Hälfte grandios, sagenhaft, phantastisch und reinste Poesie.

Danach driftet er ab ins Unverständliche, respektlose, erschütternde Nichts.

Laykens aufbrausende Ader wurde mir zu viel. Ihre Reaktionen unrealistisch.



Mit dem Geheimnis der Mutter wird geradezu respektlos umgegangen und die Reaktionen der Akteure sind unverständlich und surreal. Im letzten Drittel hat mich die Autorin als begeisterten Leser verloren. Nur Eddie, die tragische Freundin von Layken war zu jeder Zeit die hoffnungsvolle Brise im Lebenschaos.



Layken wurde enttäuscht.

Will wurde enttäuscht.

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Ich wurde enttäuscht.

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Wurdest du auch enttäuscht?



3,5 Sterne

Veröffentlicht am 20.01.2017

Etwas mehr wäre schön gewesen

Was ich dich träumen lasse
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Als ich damals das Cover und den Titel zum ersten Mal sah, war es um mich geschehen und das Buch stand auf meiner Wunschliste. Der Klappentext versprach einen bittersüßen Roman. Nachdem dann auch die vielen ...

Als ich damals das Cover und den Titel zum ersten Mal sah, war es um mich geschehen und das Buch stand auf meiner Wunschliste. Der Klappentext versprach einen bittersüßen Roman. Nachdem dann auch die vielen positiven Rezensionen erschienen, war ich umso gespannter, um dann am Ende doch etwas (ein klein wenig) enttäuscht zu sein.

Es geht darin um Elena und Rico. Rico hat einen Autounfall und Elena gibt sich die Schuld, da er seitdem im Koma liegt. Als sie in seinem Zimmer eine Liste findet, auf der die Top Ten der Dinge stehen, die Rico gemacht haben will, bevor er "den Löffel abgibt" übernimmt Elena für ihn diese Liste und hofft dabei doch nur das Rico wieder aufwacht.

Der Schreibstil des Romans ist sehr flüssig und die Autorin kommt ohne viel Vorgeplänkel auch gleich zur Sache. Muss sie auch, so hat das Buch nur 256 Seiten. Wobei wir schon mal beim ersten Kritikpunkt wären. Auf so wenig Seiten ist wenig Raum für Gefühl. Und genau diesen Raum habe ich irgendwie vermisst. Der Schreibstil ist sehr kurz und knapp und das Buch liest sich absolut flott, weil immer wieder Erinnerungs-gesprächsfetzen zwischen geschoben sind. Mitunter musste man schon arg aufpassen, wer nun was sagt, da diese Gespräche nur die wörtliche, vergangene Rede beinhalteten und nicht nochmal zusätzlich da stand, wer was sag. Man liest sich zwar ein, aber ich habe gerne von vornherein klare Bilder im Kopf. Somit gestaltete sich das Lesen als sehr schwierig.

Desweiteren fand ich die Liebesbeziehung zwischen Rico und Elena, die in Rückblenden beschrieben wurden, so honig-triefend kitschig, das es mich wahrlich geschüttelt hat. Und für mich war Rico ganz klar die Frau in der Beziehung. Ein Junge der mit gerade mal 18 Jahren schon von der großen, ewig dauernden Liebe spricht und sonst nur Süßholz von sich gibt, kann ich irgendwie nicht ernst nehmen. Er blieb für mich was er war: nur eine, von einer Frau erdachten Romanfigur. Kein realer Junge/Mann.

Elena wiederum, erinnerte mich durch ihre burschikose Art eher an einen Jungen. Ständig ruppige Antworten parat und auch sonst, agiert sie sehr gefühlslos, war jedoch auf den Schock, den Ricos Unfall nach sich gezogen hat, liegen könnte.

Alles in allem fand ich das Buch dann doch sehr vorhersehbar und stellenweise nicht tiefgründig genug. Bei dem Ende hätte ich bestimmt etwas weinen können, wenn es nicht so abrupt geendet hätte, sondern vielleicht hier und da noch etwas ausgestaltet gewesen wäre. Hier war mir eindeutig viel zu viel weg lektoriert ;)

Einfach selbst lesen und schauen, ob die gefühlvolle Geschichte für einen aufgeht, oder leider wie bei mir nicht.