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Veröffentlicht am 29.08.2020

Eine mausegeniale Brücke zurück durch die Zeit

Einstein
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Fleissig hat die kleine Maus Kalenderblatt um Kalenderblatt abgerissen, um den Tag nicht zu versäumen, an dem das große Berner Käsefest stattfindet - nur, um dann doch einen Tag zu spät dort anzukommen. ...

Fleissig hat die kleine Maus Kalenderblatt um Kalenderblatt abgerissen, um den Tag nicht zu versäumen, an dem das große Berner Käsefest stattfindet - nur, um dann doch einen Tag zu spät dort anzukommen. Lässt sich die Zeit zurückdrehen? Vielleicht, wenn die Maus sämtliche Uhren in der Zeit zurückstellt? Als selbst die Manipulation der Berner Zytglogge, der berühmten Turmuhr der Stadt, der kleinen Maus nicht weiterhilft, sucht sie in der Aufzeichnungen des früheren Patentamt-Angestellten Albert Einstein nach einer hilfreichen Idee.

"Wer zuviel über die Zeit nachdenkt, riskiert, dass sie ihm mit der Zeit auf den Wecker geht." (Sprichwort der Mäuse)

In diesem überaus faszinierenden Wissenschafts-Mäuseabenteuer, dem vierten aus der Feder von Torben Kuhlmann, reist eine kleine Maus weder durch die Luft (Band 1: Lindbergh), noch auf den Mond (Band 2: Armstrong) oder in die Tiefsee (Band 3: Edison), sondern durch die Zeit. Die Geschichte wird erzählt in einer Kombination aus detailverliebten Bildern sowie Text und überzeugt auch diesmal durch den wunderbaren Ideenreichtum des Autoren. Viele Details aus der Menschenwelt kommen im Mäuseabenteuer vor, wie z. B. die Berner Zytglogge sowie weitere Uhren der unterschiedlichsten Art. Faszinierend ist auch der Bau der Zeitmaschine, welche ein wenig an das Äquivalent aus H. G. Wells' Roman erinnert. Tatsächlich steht die Maus Einstein in puncto Intelligenz in nichts nach und wer weiß, vielleicht hat die Maus dank einer Zeitschleife den Physiker damals erst auf den entscheidenen Gedanken für seine Relativitätstheorie gebracht?
"Einstein" ist ein wunderschönes und mit faszinierenden Bildern versehenes wissenschaftliches Mäuseabenteuer für junge Leser ebenso wie für Junggebliebene. Und wer sich für Albert Einstein sowie seine Gedankenexperimente interessiert, darf sich am Ende des Buches auf eine kleine Exkursion in Raum und Zeit freuen.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Faszinierendes Mäuseabenteuer mit wissenschaftlichem Hintergrund

Edison
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Dank Torben Kuhlmann wissen wir bereits, dass Mäuse nicht nur fliegen können (1. Band: Lindbergh), sondern sogar den Weltraum bereisten (2. Band: Armstrong). In seinem dritten Band über abenteuerliche ...

Dank Torben Kuhlmann wissen wir bereits, dass Mäuse nicht nur fliegen können (1. Band: Lindbergh), sondern sogar den Weltraum bereisten (2. Band: Armstrong). In seinem dritten Band über abenteuerliche Mäuse geht es nun in die Tiefsee. Denn dort liegt, in einem versunkenen Schiff verborgen, ein Schatz, welcher der Urahn des jungen Mäuserichs Pete einst hinterließ. Gemeinsam mit dem Professor der Mäuseakademie wird diesmal ein Plan erdacht, wie die beiden Mäuse am besten auf den Grund des Atlantiks gelangen, um diesen Schatz zu bergen. Was das Ganze mit Edison zu tun hat? Das ist die große Überraschung.
Das Buch lebt wieder vom gigantischen Ideenreichtum des Autors. Gepaart mit wunderschön gezeichneten und detailverliebten Bildern erlebt man ein faszinierendes Abenteuer dieser intelligenten Mäuse, beobachtet sie bei Recherchen und Experimenten ebenso wie beim Bau eines Unterseebootes und natürlich dem Bergen eines Schatzes. Dabei war ich immer wieder erstaunt, auf welche Weise der Autor alltägliche Dinge der Menschen im Mäuseuniversum unterbringt. So werden angekokelte Streichhölzer zu Riesenbleistiften und noch vieles mehr. Und am Schluss gibt es eine kleine Zusammenfassung zur Erfindung des elektrischen Lichts sowie über Thomas A. Edison.
"Edison" ist ein faszinierendes, wissenschaftliches Abenteuer im Mäuseuniversum, für junge Leser ebenso wie für Junggebliebene.

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Veröffentlicht am 22.08.2020

Cyberkinetischer Nerd rettet die Welt

Stan Lee's Alliances - A Trick of Light
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Was haben ein geblitzdingster YouTube-Nerd, eine aufsässige KI mit starkem Freiheitsdrang sowie ein Alien auf Rachefeldzug mit Kurs Richtung Erde gemeinsam? Alle drei sind Hauptcharaktere in "Alliances ...

Was haben ein geblitzdingster YouTube-Nerd, eine aufsässige KI mit starkem Freiheitsdrang sowie ein Alien auf Rachefeldzug mit Kurs Richtung Erde gemeinsam? Alle drei sind Hauptcharaktere in "Alliances - A Trick of Light", dem finalen Roman von Stan Lee, auch bekannt als Erfinder des Marvel-Universums.
Um die Zahl seiner YouTube-Follower ein wenig aufzupimpen, sendet Cameron einen Livestream, wie er versucht, das mysteriöse Wetterphänomen auf dem Eriesee zu knacken. Dummerweise wird er dort von einem Blitz getroffen. Okay, das Video geht anschließend viral und Cameron wird endlich zum langersehnten YouTube-Star - nur interessiert ihn das gar nicht mehr, denn der Blitz hat nicht nur äusserlich ein paar verästelte Spuren hinterlassen. Vielmehr kann sich Cameron seitdem mit elektronischen Geräten verbinden und noch so einiges mehr. Cameron ist cyberkinetisch! Auf einem seiner Trips durchs WWW trifft er auf Nia, die ihm beim Gamen unerwartet Paroli bietet, während in den Tiefen des Weltalls ein Raumschiff Kurs auf die Erde nimmt. Denn die Pilotin hat noch eine Rechnung mit jemandem offen.

"Aber Rache - Rache ist ihre Konstante. Ihr Herzschlag. Ihre Bestimmung." (Zitat S. 357)

Ein Roman, der definitiv spannende Superhelden-Unterhaltung bietet. Während Cameron erstmal versucht, mit seinem neuen, cyberkinetischen Ich klarzukommen und so nach und nach seine Fähigkeiten entdeckt, hat Nia nur einen Wunsch: Endlich frei sein. Von ihrem Vater abgeschottet von der menschlichen Welt, entdeckt sie ein Hintertürchen, um heimlich die Umgebung zu erkunden. Anhand ihres Verhaltens sowie des Titels "A Trick of Light" ist schnell klar, welcher Art Nia wohl ist. Im Laufe des Romans entwickelt sich die Story immer mehr zu einer Bedrohung unserer Erde sowie den Kampf um Macht und Technologien zwischen mehreren Seiten. Definitiv von Vorteil ist es, wenn man ein wenig Zukunftstechnologie-affin ist und einem Begriffe wie AR (augmented reality), VR (virtual reality) und Exo(skelett)-Anzug etwas sagen. Immerhin befindet man sich in der Welt eines Nerds, wenn man diesen Roman liest.
Alliances ist eine gelungene Kombination aus Superhelden-Roman und Zukunftstechnologien, welcher durch die Perspektivenwechsel der drei Hauptcharaktere angenehm abwechslungsreich ist. Neben den klassischen Bösewichten, welche jeweils unterschiedliche Beweggründe haben, und der großen Bedrohung, welche es zu besiegen gilt, gibt es zudem ein paar Überraschungen terrestrischer und extraterrestrischer Art. Ich muss gestehen, grad bei dem Alien fühlte ich mich manchmal an Men in Black erinnert. Zum Showdown hin nimmt der Nerdcharakter des Romans ein wenig zu, bleibt aber weiterhin auch für Nicht-Nerds verständlich.

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Spannende Abenteuer um die Legende eines Seeungeheuers

Malamander - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Kennst du Eerie-on-Sea? Den kleinen verschlafenen Badeort an der britischen Küste? Vielleicht warst du bereits dort, hast im Sommer Muscheln und Strandgut gesammelt und dir ein leckeres Eis gegönnt. Möglicherweise ...

Kennst du Eerie-on-Sea? Den kleinen verschlafenen Badeort an der britischen Küste? Vielleicht warst du bereits dort, hast im Sommer Muscheln und Strandgut gesammelt und dir ein leckeres Eis gegönnt. Möglicherweise kennst du den Ort aber auch, weil dort angeblich der Malamander wohnt, dieses riesige Seeungeheuer, welches sich den Legenden nach in den Nebeln des Meeres versteckt und vor dem die Eltern ihre Kinder warnen. Ganz schön gruselig, oder? Du magst es gruselig? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich!
Der 12-jährige Herbie Lemon arbeitet als Sachenfinder im Grand Nautilus Hotel in Eerie-on-Sea und ist zugleich der sympathische Erzähler dieser Geschichte. Eines Tages purzelt ein junges Mädchen durch sein Fenster herein und bittet ihn, ihr bei der Suche nach ihren Eltern zu helfen, welche vor 12 Jahren in diesem Ort verschwanden. Obwohl Herbie normalerweise nur verlorene Dinge sucht und keine verlorengegangenen Personen, beginnt er dennoch, Violet behilflich zu sein. Vielleicht aus dem Grund, dass ein gruseliger, bärtiger Mann mit Hakenhand hinter Violet her ist?

"Wenn irgendwo das Unmögliche möglich ist, dann in Eerie-on-Sea." (Zitat S. 195)

Die Magie dieses Buches hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Die beiden Kinder Violet und Herbie erleben erstaunliche Abenteuer, während sie versuchen, hinter das Geheimnis des Malamanders sowie des damaligen Verschwindens von Violets Eltern zu kommen. Denn scheinbar hängen diese beiden Rätsel miteinander zusammen. Gibt es den Malamander wirklich oder ist das Ganze bloß Aberglaube? Neben einer schaurig-schönen Atmosphäre hat der Autor zudem für weitere interessante Charaktere gesorgt, von denen einige passenderweise maritime Namen tragen, was dem Ganzen zusätzlichen Charme verleiht. Nicht immer ist ersichtlich, wem der Erwachsenen die Kinder trauen können und wer von ihnen gefährlich sein könnte. Als weiteres Highlight gibt es noch die Bücher-Apotheke im Ort, dessen Besonderheit eine wirklich faszinierende Überraschung ist. Um sich während der Abenteuer der beiden Kinder zurecht zu finden, gibt es eine detaillierte, farbige Karte des Ortes sowie der Küste, in welcher sämtliche Schauplätze leicht zu finden sind.
Wer sich noch unsicher ist, ob das Buch das Richtige für ihn sein könnte, dem sei gesagt: Die Geschichte ist wahnsinnig spannend und zauberhaft zugleich. Es gibt Geheimnisse, Abenteuer, Monster, gruselige Momente ebenso wie ein wenig Magie. Alles verpackt in eine faszinierende Atmosphäre und versehen mit einer wunderschönen Karte des Ortes Eerie-on-Sea. Wer dieses Buch verpasst, verpasst eine der schönsten Geschichten um ein Monster, welches man zwar im Nebel nicht sehen kann, von dem aber alle wissen, dass es irgendwo dort draussen ist.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Spannung und Perfidie ganz nach meinem Geschmack

Wer auf dich wartet
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Endlich seine Geliebte über Skype sehen - darauf freut Aidan sich schon den ganzen Tag, als Zoe abends endlich online geht. Aus dem Wiedersehen wird allerdings nur ein Wiederhören, denn Zoe scheint lieber ...

Endlich seine Geliebte über Skype sehen - darauf freut Aidan sich schon den ganzen Tag, als Zoe abends endlich online geht. Aus dem Wiedersehen wird allerdings nur ein Wiederhören, denn Zoe scheint lieber erstmal ein Bad zu nehmen, statt sich vor ihren Laptop zu setzen. Irritiert muss Aidan kurz darauf beobachten, wie sich eine weitere Person Zutritt zu Zoes Wohnung verschafft. Kurz darauf hört Aidan Kampfgeräusche aus Zoes Badezimmer, dann Stille. Aiden ist wie gelähmt. Bis er jedoch die Polizei alarmiert, lässt er wertvolle Zeit verstreichen - warum? Als die Polizei am Folgetag ihre Wohnung betritt, ist die junge Künstlerin längst tot.
Ich liebe diesen Roman, ein spannendes Buch von der ersten bis zur letzten Seite! Wie im ersten Band "Bis ihr sie findet" rund um den britischen Kriminalermittler DCI Jonah Sheens und sein Team wird der Leser erneut mit spannender Polizeiarbeit belohnt. Zugleich erfährt man, wie bereits im ersten Band, in Rückblenden aus der Zeit vor dem Mord, wer das Opfer überhaupt war sowie die Personen aus ihrem Umfeld, mit denen sie in letzter Zeit in Kontakt stand. Der Fall erweist sich zunächst als schwierig und unübersichtlich, nur Schritt für Schritt kommen die Ermittler voran. Dabei gefiel mir zum Einen, dass die Ermittlungen äusserst authentisch wirken, zum Anderen, dass hier Teamwork noch groß geschrieben wird und es keine Streitigkeiten zwischen den Kollegen gibt, welche die Nerven des Lesers unnötig strapazieren. Überhaupt wird der private Anteil der Ermittler angenehm übersichtlich gehalten, der Fokus liegt auf der Klärung des Mordfalles. Die beiden Erzählstränge sind geschickt angeordnet, wobei sich die Vergangenheit einem Countdown gleich dem Todeszeitpunkt nähert und in Kombination mit den Handlungen und Verhören aus der Gegenwart mehrere Personen im Wechsel in Verdacht geraten. So habe ich mich beim Lesen wie ein weiteres Mitglied aus DCI Jonah Sheens Team gefühlt und mich fast schon ein wenig geärgert, dass ich nicht einfach auf dem Revier anrufen und entscheidende Tipps geben konnte. Doch erst in Kombination mit den Ermittlungsergebnissen ergibt sich schlussendlich das entscheidende Bild, um den Täter für seinen, wie ich finde, perfekt inszenierten Mord zu überführen. Okay, fast perfekt, aber an Perfidie kaum zu übertreffen.
In meinen Augen ein hervorragender und lange Zeit undurchschaubarer Krimi, den ich vor lauter Spannung gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Zwar ist es ein zweiter Band des Ermittlerteams, dieser kann aber problemlos ohne Kenntnis des ersten Bandes gelesen werden.

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