Klappentext:
Berlin: An einem Dezembersonntag soll MyView der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Bei dem geheimen Projekt wurde eine bahnbrechende Technologie entwickelt: Mithilfe eines Chips im Sehnerv kann das Blickfeld eines Menschen live auf einen Bildschirm übertragen werden. Einen Tag vor der Präsentation entdeckt die junge Wissenschaftlerin Nina Kreutzer Videostreams, die durch die Augen von sechs ihr unbekannten Menschen blicken lassen. Menschen, die offensichtlich nicht wissen, dass ihnen ein Chip implantiert wurde – und die jetzt einer nach dem anderen ermordet werden. Zusammen mit dem Polizisten Tim Börde beginnt für Nina ein Wettlauf gegen die Zeit …
Meinung:
Ihr seht mich gerade mit den Finger auf der Tastatur klimpern, denn ich muss gut überlegen wo ich anfange. Nehmen wir mal den Klappentext - und sorry, falls ich ein klein wenig zu viel verrate, aber ich bin jetzt schon so oft angeeckt, dass ich es los werden möchte und nein, man kann es mir nicht schön reden, denn falsch ist falsch! Nina, die Wissenschaftlerin, sie entdeckt den Stream nicht. Nein, das tut sie nicht! Sie wird darauf hingewiesen, bekommt ihn gezeigt. Ich kann verstehen, dass man darüber hinweg sieht, ja. Was ich aber nicht verstehen kann, wenn man dann zu mir sagt: "Da ja aber Nina danach weiter ermittelt, ist es doch nicht falsch." Ich will wirklich niemanden angreifen und wenn jemand das okay findet, seine Sache, aber ein fast richtig ist trotzdem nicht richtig. Punkt.
Warum wir das Buch gemeinschaftlich nach ca. 260 Seiten abgebrochen haben ist schwer in Worte zu fassen ohne viel vorweg zu nehmen. Auf der einen Seite waren es tatsächlich die Darstellungen und Umschreibungen, denn diese war recht plump; dennoch trugen die Protagonisten Kaschmir. Kann man machen, fühlt sich für mich als Leser dann doch etwas falsch an. Zudem war es mir persönlich dann auch viel zu viel drum rum (Gerede). Ähnlich wie ich es schon in "Blutgöttin" neulich kritisiert habe: Sie wollen Menschen retten, Leben sichern und dann denkt man daran, wie heiß der andere doch gerade ist; mhm. Das umschreibt wohl nur im Groben, wie ich es empfand. Schlussendlich war diese ganze Nebengeschichte für mich mehr Lückenfüller als lesenswert.
Durch diese Aspekte kam schlussendlich bei mir null Spannung auf. Im Prinzip war ich gerade dabei abzutauchen und vielleicht sowas wie einen Ansatz von Gespanntheit zu verspüren, als dann eine Wendung kam, die mich einfach nur mit den Augen rollen lies. Es ist ja auch absolut logisch, dass man während einer verdeckten Ermittlung erst mal Spagetti Frutti di Mare in allen Einzelheiten kocht. Das mag vielleicht den einen oder anderen Leser begeistern, das darf es auch gerne, denn schließlich haben wir alle einen anderen Geschmack, aber für mich war es einfach nur Zeitverschwendung ohne dabei satt zu werden.
Es tut mir schon fast leid, dass ich so negativ über dieses Buch denke, denn vom Konzept bzw. der Idee her hatte es wirklich großes Potential. Ich hatte auf einen super spannenden Thriller gehofft, mit Intrigen und Verschwörungen. Nur leider war alles was bei mir ankam eine Seifenoper mit ein paar Toten und fehlender Spannung. Klar, der Schreibstil war fluffig zu lesen, keine Frage, aber das allein macht eben kein gutes Buch aus; zumindest für mich.
Fazit:
Gute Idee, aber mich konnte das Buch leider absolut nicht abholen.