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Veröffentlicht am 09.01.2022

Super Idee, leider hat mir die Umsetzung nicht ganz so gut gefallen

Das Wunder von Coldwater
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Buchinfo
Was, wenn das Ende gar nicht das Ende ist?

Es ist ein Abend im Herbst, als bei Tess Rafferty in der kleinen Stadt Coldwater am Lake Michigan das Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung ...

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Was, wenn das Ende gar nicht das Ende ist?


Es ist ein Abend im Herbst, als bei Tess Rafferty in der kleinen Stadt Coldwater am Lake Michigan das Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung hört Tess die Stimme ihrer Mutter – und lässt vor Schreck den Hörer fallen. Ihre Mutter ist seit vier Jahren tot ... Und Tess bleibt nicht die einzige; auch andere Bewohner erhalten Anrufe von Verstorbenen. Schnell ist die Rede von einem Wunder, und Coldwater rückt in den Fokus der Medien. Immer mehr Menschen glauben an die Anrufe aus dem Himmel. Nur einer nicht: der Pilot Sully Harding ist entschlossen zu beweisen, dass alles ein riesiger Schwindel ist. Aber ist es das? Oder existiert das Wunder von Coldwater wirklich? (Quelle: Amazon)

Anfang
Als der erste Anruf vom Himmel die Welt erreichte, packte Tess Rafferty gerade eine Packung Teebeutel aus.

Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich sofort angetan von der Geschichte und musste dieses Buch unbedingt lesen. Telefonanrufe von Verstorbenen aus dem Himmel - wie schön wäre es, wenn das wirklich passieren würde? Ich denke jede:r würde sich solche Telefonate mit mindestens einem Menschen wünschen.

Das Buch ist innerhalb der Kapitel in viele kleine Passagen unterteilt und der Leser/die Leserin erlebt die Geschichte aus den Perspektiven der jeweiligen Personen. Dies ermöglicht ein schnelles Vorankommen.

Eine Frau, die Anrufe ihrer Schwester erhält, ein Polizist dessen Sohn gefallen ist und sich nun bei ihm und seiner Exfrau meldet, eine Tochter dessen Mutter anruft, ein Toter, der das Handy seines Arbeitskollegen klingeln lässt und ein Zweifelnder, der seinem 6-jährigen Sohn erklären muss, weswegen die tote Mutter sich nicht bei ihm meldet.

Das Leben geht weiter - so heißt es. Aber das Leben ist kein Brettspiel, und wenn man einen geliebten Menschen verloren hat, geht das Leben zwar weiter - aber ohne diesen geliebten Menschen.
(Seite 19)

Coldwater wird zum Walfahrtsort vieler Gläubiger, aber auch von Gegendemonstranten und Kritikern. Abgerundet wird das ganze durch YouTube-Videos, Live-Übertragungen in sämtliche Nachrichten und riesige Werbungen für DAS Himmel-Handy. Es ist alles vorhanden, was auch im wirklichen Leben wahrscheinlich passieren würde - gut gemacht.

Dass es bei so einer Geschichte viel um Gott, den Glauben und die Kirche gehen würde, war mir von Anfang an klar. Allerdings war es mir persönlich auf die Dauer einfach viel zu viel. In der Danksagung wird deutlich, dass der Autor selbst sehr gläubig zu sein scheint, was das Ganze erklärt.

Es gibt zwei Geschichten für jedes Leben - die wahre Geschichte und die Version, die von anderen erzählt wird.
(Seite 172)

Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich jeden Menschen aus Coldwater kenne. Es handelt sich um eine kleine Stadt mit wenigen Einwohnern, aber diese wurden scheinbar alle in irgendeiner Form angesprochen. Wirkliche Nähe und Bezug konnte ich weder zu ihnen, noch zu den Verstorbenen aufbauen. Die einzigen Personen, die ich wirklich mochte, waren der zweifelnde Sully, sein Sohn Jules und die Bibliothekarin Liz. Alle anderen sind halt irgendwie so dahin geplätschert.

Zwischendurch kamen immer mal wieder kleine Abschnitte über die Erfindung des Telefons und Alexander Graham Bell. Diese fand ich wirklich interessant, allerdings fingen sie irgendwann an sich zu wiederholen und es kam mir vor, als wenn man versucht hatte, das Buch so um ein paar Seiten zu erweitern. Diese Abschnitte haben mit der eigentlichen Geschichte zwar nichts zu tun, aber immerhin ist das Telefon hier sowas wie der Protagonist und deswegen fand ich es nicht unpassend, sondern irgendwie ganz nett.

Alles in allem konnte mich das Buch leider nicht ganz so überzeugen, wie ich es zu Beginn gedacht habe. Ungefähr ab der Hälfte gab es einen Umschwung und die anfängliche Euphorie für diese Geschichte verflog.

Vielleicht war es mir zu viel Himmel, Glaube und Gott, vielleicht hat mir der wirkliche Tiefgang gefehlt - ich weiß es nicht genau.
Ob es sich um ein Wunder oder um einen Schwindel handelt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Fazit
Diese Geschichte hätte tatsächlich großes Potenzial gehabt. Die Idee dahinter ist eine wirklich gute, aber mir hat die Umsetzung nicht gefallen. Irgendwann waren mir die Menschen mehr oder weniger egal und ich wollte nur noch wissen, was sich hinter dem Wunder verbirgt.

Ich kann mir aber vorstellen, dass sie für andere Menschen gut und berührend ist, deswegen möchte ich niemandem von diesem Buch abraten - es aber auch keinem empfehlen.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Eine gute Geschichte, die mich aber leider nicht wirklich fesseln konnte

Radio Girls
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Buchinfo
Eine unvergessliche Reise in Londons Roaring Twenties

London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Amerikanerin Maisie hat einen ...

Buchinfo
Eine unvergessliche Reise in Londons Roaring Twenties


London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Amerikanerin Maisie hat einen Job bei dem gerade erst gegründeten Rundfunksender BBC ergattert. Sie ist elektrisiert vom hektischen Tempo, den jungen klugen Mitarbeitern und einschüchternden Chefs. Sie entdeckt ihre Leidenschaft für das Radio und trifft auf die außergewöhnliche Hilda Matheson, die Gründerin des beliebten Talk-Programms, die ihr zur Mentorin wird. Als die beiden jedoch eine schockierende Verschwörung aufdecken, müssen sie sich entscheiden: Wie weit gehen zwei engagierte Journalistinnen für die Wahrheit? (Quelle: Verlag)

Anfang
Im Laufschritt schlängelte sie sich zwischen den verdutzten Fußgängern hindurch, doch ihr Verfolger war ihr immer noch dicht auf den Fersen.
All ihre sorgfältige Planung, all die Arbeit, um das Netz zu spinnen und die Fliege zu fangen, hatten diese Wendung nicht einkalkuliert, die Möglichkeit, dass die Papiere in ihrer Tasche so wertvoll waren, dass sie sie jagen würde, um die Unterlagen zurückzubekommen.

Meine Meinung
Wir schreiben das Jahr 1926 und befinden uns in London. So langsam keimt das Radio auf und möchte den Printmedien das Leben schwer machen. Allerdings steckt die BBC noch in den Kinderschuhen.

Maisie hat es geschafft! Trotz mangelnder Referenzen bekommt sie einen der begehrten Jobs beim Sender und darf unter anderem für Hilda Matheson arbeiten, die erste Vortragsdirektorin der BBC. Und während sie sich für das Radio erwärmt, kommt sie einer Verschwörung auf die Spur.

Ich habe mich wirklich gefreut ein Buch über eine gewisse Form des Feminismus und der Emanzipation zu lesen - Ladies in einer "Männerdomäne", das kann ja nur gut werden. Leider hat die Autorin es mir nicht so leicht gemacht.

Ich bin keine Freundin von ewig langen Kapiteln - 30 bis 45 Seiten sind mit persönlich einfach zu viel und frustieren mich schon fast - und die Geschichte muss wirklich richtig toll sein, damit ich darüber hinwegsehen kann. Das war hier leider nicht der Fall.

Wenn ihr mal genau schaut, besteht der Teil, den ihr hier unter "Anfang" findet, aus lediglich zwei Sätzen. Der zweite Satz ist dermaßen verschachtelt und verkompliziert, dass man beim Lesen fast ins Stolpern kommt. Leider nimmt mir auch das den Lesespaß. Ich komme nicht flüssig und zügig weiter, wenn ich zwischendurch immer wieder vorne ansetzen muss, weil ich am Ende nicht mehr weiß, wie dieser Satz eigentlich begann. Ich muss dazu sagen, dass ich mir die Leseprobe vorher nicht durchgelesen habe - hier liegt der Fehler also bei mir. Vermutlich hätte ich das Buch nicht angefragt, wenn ich das vorher gewusst hätte.

Als dritten Minuspunkt muss ich leider die (stellenweise) fehlende Spannung und dadurch auftretende Langatmigkeit erwähnen. An manchen Stellen habe ich quergelesen und Passagen übersprungen, da ich das Buch sonst sicherlich abgebrochen und nicht beendet hätte.

Bei aller Kritik will ich aber auch am Lob nicht sparen. Insgesamt war es eine gute Geschichte, in der Fiktion und Historie gut miteinander verknüpft wurden. Geschichtliche Ereignisse und echte Personen wurden gut in die Handlung eingearbeitet, ohne, dass die Geschichte an sich ausgebremst wurde oder die Geschehenisse erzwungen untergebracht werden mussten.

Die historischen Ereignisse wurden interessant dargestellt, ohne zu sehr auf (emotionale) Effekte abzuzielen.

Die Entwicklung der Maisie Musgrave mitzerleben hat mir sehr gut gefallen. War sie zu Beginn doch eher ein graues Mäuschen avancierte sie im Laufe des Buches zu einer selbstbewussten und politisch engagierten Frau. Die Beschreibungen dieses Weges wirkten auf mich realistisch und nachvollziehbar.

Fazit
Eine Mischung aus fiktiver Geschichte und wahrer Begebenheit über die Anfänge der BBC, Feminismus und Emanzipation.

Mich persönlich konnte die Autorin leider nicht restlos begeistern und auch nicht an die Geschichte fesseln. Wer diese Art von Geschichten mag, sollte sich davon aber nicht entmutigen lassen und sich ein eigenes Urteil bilden. Allerdings empfehle ich einen Blick in die Leseprobe, da der Schreibstil doch sehr speziell ist.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Ein sehr starker Anfang, der leider in ein kurzes Ende mündet, bei dem sehr viel Potenzial einfach verschenkt wird. Schade!

Cleanland
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Buchinfo
Die 15-jährige Schilo wohnt in Cleanland – dem Land der Reinen. Dank moderner Technik und strenger Gesetze sind die Menschen hier geschützt vor Krankheiten aller Art. Nur eine einzige registrierte ...

Buchinfo
Die 15-jährige Schilo wohnt in Cleanland – dem Land der Reinen. Dank moderner Technik und strenger Gesetze sind die Menschen hier geschützt vor Krankheiten aller Art. Nur eine einzige registrierte Freundin zu haben, rund um die Uhr überwacht zu werden und die eigene Großmutter nur durch eine Glasscheibe zu sehen – für Schilo ist das in Ordnung, Gesundheit hat nun mal ihren Preis. Doch dann erfährt die Familie ihrer Freundin die Härte des Regimes. Und Schilo verliebt sich in Toko, einen der Cleaner, die nachts Straßen und Gebäude desinfizieren müssen. Da begreift sie, wie hoch der Preis wirklich ist. Was ist wichtiger: die Gesundheit – oder die Freiheit? (Quelle: Lesejury)

Anfang
Die fünf Gesetze der absoluten Reinheit (Gar)

1. Reinheit bietet Schutz
2. Berührung ist gefährlich
3. Abstand führt zu Sicherheit
4. Kontrolle dient der Gesundheit
5. Gesundheit ist wichtiger als Freiheit

Ministerium für Reinheit

Meine Meinung
Ich denke nicht, dass ich extra erklären muss, warum ich dieses Buch gerne lesen wollte. Unsere momentane Situation ganz massiv weitergesponnen - das klingt doch wahnsinnig spannend. Da im Buch selbst immer nur von der "großen Pandemie" gesprochen wird, lässt es sich beliebig auf jede Krankheit in der Form anwenden.

Der Leser begleitet die 15-Jährige Schilo in der sozialen Isolation. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Oma in einer Wohnung in einem Hochhaus. Ihre Mutter arbeitet im Ministerium für Reinheit und ihre Oma sitzt in einem Zimmerlein, das mit einer Glasscheibe von der Küche getrennt ist. In diesem "Raum der Einsicht" sitzt die Oma quasi in einer Quarantäne auf Lebzeit. Sie kommt nicht hinaus und auch niemand zu ihr hinein (bis auf der Cleaner nachts). Diesen Zustand hat sie freiwillig gewählt, da sie auf Grund ihres Alters noch gefährdeter ist als der Rest. Schilos Mutter arbeitet viel und lange und so hat sie nur die Glasscheiben-Gespräche mit ihrer Großmutter oder reale und digitale Treffen mit Samira - Schilos eingetragener Kontaktperson. Lediglich zu dieser Person darf außerhalb der Familie Kontakt bestehen und reale Treffen stattfinden.

Doch wie alle Teenager unternehmen auch die zwei Mädchen gerne Dinge zusammen. So gehen sie regelmäßig joggen (natürlich nur auf vorher gebuchten Routen) oder in die Disco zum Tanzen - auch hier immer mit Protector, Gesundvisier und auf gebuchten Plätzen mit Abstand zu den anderen Gästen. Das versteht sich ja von selbst. Bei einem Besuch in der Disco passiert es - Schilo stürzt und ihr Protector (so etwas wie ein Ganzkörper-Schutzanzug) reißt am Knie. Sofort geht ein Alarm los und da niemand so genau weiß wann das passiert ist, werden alle Gäste der Tanzhalle in Quarantäne geschickt. Nachdem auf den Controllern aber festgestellt wird, dass niemandem etwas passiert ist, wird diese schnell wieder aufgehoben. Was für ein Glück, dass diese Mischung aus Armband und Uhr 24/7 die Vitalwerte überwacht!

Sowohl ihre Oma, als auch Samira sind kleine Rebellen was das System betrifft. So lassen beide zwischendurch den Nachtheiler aus. Dabei handelt es sich um eine Pille, die den Anwender in einen gesunden Schlaf versetzt und mit deren Hilfe sich der Körper viel schneller regenerieren kann. Schilo ist entsetzt als sie davon hört, probiert es aber aus und lernt Toko kennen und lieben. Dabei handelt es sich um den Cleaner, der nachts ihre Wohnung desinfiziert. Leider ist ihnen der Kontakt verboten, da die Cleaner nur eine kleine Stufe über den Bewohnern der Sicklands stehen. Bei den Sicklands handelt es sich um das Pendant zu Cleanland. Dort gibt es keinen Abstand, keine Protectoren, Gesundvisiere oder Desinfektionsmittel. Das bedeutet absolute Lebensgefahr. Oder?

Ausgerechnet dieser Junge bringt Schilos vermeintlich sicheres Weltbild ins Wanken und zeigt ihr neue Wege auf. Wird sie diese beschreiten oder hängt sie doch zu sehr in den Gesetzen der absoluten Reinheit fest?

Ich war so wahnsinnig gespannt auf die Geschichte, dass ich eventuell mit zu großen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Der Beginn hat mir wahnsinnig gut gefallen, auch wenn es ein bisschen gedauert hat, bis ich mir alle beschrieben Hilfsmittel (Protector, Gesundvisier usw) wirklich bildlich vorstellen konnte.

Martin Schäuble tut viel dafür, dass sich der Leser in diese extreme Welt reinfühlen kann. Nach einem etwas holprigem Start lief das Gelesene wirklich wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich konnte sehen wie alle mit riesigem Abstand zueinander unterwegs sind (die Straßen müssen da wirklich leer sein) und dabei Anzüge tragen, die ich mir ein bisschen wie diese weißen Maleranzüge vorgestellt habe.
Zu Zeiten von Smartwatches war auch diese Armband-Uhr-Vitalwertchecker-Smartphoneersatz-Mischung kein Hindernis oder auch die Visiere, mit denen manche Menschen momentan (leider) rumlaufen waren klar. Aber auch öffentliche Desinfektionsboxen, die außerhalb der Wohnung überall frei zugänglich und kostenlos stehen, oder die Drohnen, die nachts die Straßen mit Desinfektionsmittel besprühen bildeten sich gedanklich sofort in meinem Kopf ab.

Während all das wirklich wahnsinnig gut und sehr ausführlich beschrieben war, ging es ab dem Moment als Schilo Toko kennenlernt viel zu rasant. Da war dann die Sache mit Toko, aber auch mit Samira und deren Bruder Oskar, Schilos Mutter und ihr eigenes Gefühlschaos mit sich und ihrer Einstellung, was einfach zu konstruiert und zu flach auf viel zu wenig Seiten runtergehauen wurde. Es machte fast den Eindruck, als wenn der Autor zwingend hätte fertig werden müssen und nicht mehr so viel Zeit wie für den Anfang hatte.

Fazit
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, da es unsere momentane Situation extrem weitergesponnen hat. Könnte uns das auch passieren?
Während ich zu Beginn wirklich begeistert war, wurde ab einem gewissen Punkt das ganze Potenzial der Geschichte verschenkt. Anstatt auf dem Niveau vom Anfang zu bleiben, wurde der Autor viel zu flach, konstruierte die Handlung und machte es allen Beteiligten viel zu einfach. Bei manchen Dingen hätte ich mir auch einfach eine Erklärung oder mehr Information drüber gewünscht.
Wäre da einfach "mehr" gewesen, hätte ich sicherlich gerne vier oder fünf Sterne gegeben - das ist so leider nicht möglich. Schade!

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Die Idee war super, die Umsetzung leider nicht

Wir sehen dich sterben
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Buchinfo
Berlin: An einem Dezembersonntag soll MyView der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Bei dem geheimen Projekt wurde eine bahnbrechende Technologie entwickelt: Mithilfe eines Chips im Sehnerv ...

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Berlin: An einem Dezembersonntag soll MyView der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Bei dem geheimen Projekt wurde eine bahnbrechende Technologie entwickelt: Mithilfe eines Chips im Sehnerv kann das Blickfeld eines Menschen live auf einen Bildschirm übertragen werden. Einen Tag vor der Präsentation entdeckt die junge Wissenschaftlerin Nina Kreutzer Videostreams, die durch die Augen von sechs ihr unbekannten Menschen blicken lassen. Menschen, die offensichtlich nicht wissen, dass ihnen ein Chip implantiert wurde – und die jetzt einer nach dem anderen ermordet werden. Zusammen mit dem Polizisten Tim Börde beginnt für Nina ein Wettlauf gegen die Zeit… (Quelle: Lesejury)

Anfang
In der Ferne sah er es schon: das moderne Wohnhaus, das die anderen Bauten in der Straße um ein Geschoss überragte. Entsprechend kostspielig waren die Dachgeschosswohnungen, von deren Terrassen aus man den Reichstag sehen konnte.

Meine Meinung
Als ich den Klappentext studierte, war mir klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollen würde. Chips, die in den Sehnerv implantiert werden? Wie spannend ist das denn bitte? Sofort hatte ich einige Fragen im Kopf: Warum will jemand mit dem Internet teilen, was er so sieht? Kann man die Kameras abschalten, damit man nicht in wirklich jeder Situation mitschauen kann? Was sind das für Menschen, die sich etwas implantieren lassen? Oder hat es etwas mit der Heilung oder Hilfe von Sehbehinderten zu tun?

Das Buch startete mit einem sehr spannenden Prolog, der dann aber bis kurz vorm Ende prinzipiell nicht mehr viel mit der Handlung an sich zu tun hatte. Als ich mit dem Buch fertig war, musste ich wirklich krampfhaft überlegen, was das jetzt sollte - dann war es mir aber doch klar.

Nina ist eine Augenärztin, die bis zu einem gewissen Punkt an MyView beteiligt war. Ebenso Franziska (die die Streams entdeckt hat - anders als im Klappentext behauptet), die zu allem Überfluss Nina damals den Freund, Christoph, ausspannte. Alle drei waren mehr oder weniger an dem Projekt beteiligt. Man kann sich also nun gut vorstellen, dass Nina nicht sehr begeistert war, als Franziska vor ihrer Tür stand und um Hilfe bat. Gemeinsam machten sich die Frauen auf zur Polizei. Was dann passierte, hat mir wirklich gut "gefallen".

Der Polizist Tim Börde hat mich etwas zwiegespalten. In gewissen Situationen mochte ich ihn und fand auch alles sehr schlüssig, aber dann gab es andere Momente, in denen ich nur den Kopf schütteln konnte. Während Menschen zu Mordopfern werden und dies live auf den Streams mitverfolgt werden kann, kocht Herr Börde erstmal ganz gemütlich ein wundervolles Essen für sich und die Personen in seinem Team, das er in seiner Wohnung versammelt hat. Da wird dann ewig über dieses Essen philosophiert, gekocht und sehr gemütlich und genussvoll gegessen, während die Gefahr einfach komplett ausgeblendet wird. Versteht mich nicht falsch, natürlich muss man was essen, aber dem Ganzen wurde meiner Meinung nach einfach unpassend zu viel Raum und Gewicht eingeräumt. Ebenso der sich anbahnenden Lovestory zwischen Nina und Tim. Man sollte doch meinen, dass es in solch einer Situation andere Dinge gibt, die zählen und man eher nicht so ein Auge und den Kopf dafür hat.

Zwischendrin hat sich die Geschichte immer wieder gezogen und man hätte schneller ins Gerück kommen können. Das nimmt dann immer wieder die insgesamt sowieso recht magere Spannung und nervt einfach. Mich zumindest.

Herr Meisheit hat dann zum Ende hin einfach nochmal alles gegeben und einen Schluss konstruiert, wie es Hollywood mit einem Actionfilm ohne viel Story aber mit viel Krachbumm nicht hätte besser machen können. Das war mir persönlich zu viel des Guten und etwas zu unrealistisch.

Fazit
Die Idee war super, bei der Umsetzung hat es allerdings gehapert. Nichtigkeiten und das stellenweise Ausbleiben der realistischen Möglichkeiten, haben mir den Lesespaß dann doch etwas verhagelt.
Es ist kein schlechtes Buch und findet sicherlich einige Fans, aber ich gehöre leider nicht wirklich dazu.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Leider wurde das Potential nicht vollständig genutzt

Liebe mich, töte mich
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Buchinfo
Der Mörder hinterlässt grausame Botschaften. Und du weißt, sie gelten dir.

Vor vierzehn Jahren kehrte Geos beste Freundin Angela nach einer Party nicht nach Hause zurück. Nun wird ihre zerstückelte ...

Buchinfo
Der Mörder hinterlässt grausame Botschaften. Und du weißt, sie gelten dir.


Vor vierzehn Jahren kehrte Geos beste Freundin Angela nach einer Party nicht nach Hause zurück. Nun wird ihre zerstückelte Leiche gefunden. Für die Polizei ist schnell klar: Angela ist das Opfer des berüchtigten Serienmörders Calvin James. Doch für Geo ist Calvin nicht nur ein Serienmörder. Für sie ist er ihre erste große Liebe. Seit vierzehn Jahren weiß sie, was in dieser einen Nacht geschah, und vierzehn Jahre lang hat sie niemandem davon erzählt. Doch dann werden weitere Frauen ermordet, auf dieselbe Weise wie damals Angela. Der Mörder hinterlässt am Tatort eindeutige Botschaften. Und diese Botschaften gelten Geo ...(Quelle: Lesejury)

Anfang
Der Prozess wurde von der Presse nur am Rande erwähnt. Das ist gut, denn es bedeutet weniger öffentliche Aufmerksamkeit und weniger Journalisten. Gleichzeitig ist es auch schlecht, denn man fragt sich doch, wie scheußlich ein Verbrechen heutzutage sein muss, um es in die Schlagzeilen zu schaffen.

Meine Meinung
Beendet hatte ich das Buch schon im Juni, aber die Rezension kommt heute erst - und das hat auch seinen Grund. Ich weiß noch immer nicht so ganz, was ich von dem Buch halten soll. Die Geschichte an sich hat Potential, aber die Umsetzung war nicht so ganz mein Fall.

Eingeteilt ist das Buch in die fünf Phasen der Trauer: Verleugnung, Wut, Verhandlung, Depression und Akzeptanz. In dieser groben Unterteilung befinden sich dann jeweils kürzere Kapitel. Das hat mir ganz gut gefallen, da man so eine gewisse Einteilung hat - sowas mag ich irgendwie.

Die Protagonistin Geo hat in mir ein 'Was soll ich nur von dir halten?'-Gefühl ausgelöst. Sie war mir nie so wirklich nah, aber auch nie richtig unsympathisch. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, aber es war nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich hatte durchaus Mitgefühl mit ihr, aber ich habe nicht so richtig gelitten oder mitgefiebert. Anders war das da bei Detective Kaiser Brody, den Geo schon seit ihrer Schulzeit kennt und der immer so ein bisschen über sie wacht. Er hat Ecken und Kanten, aber ist wesentlich nahbarer als Geo. Auch fand ich seinen Charakter sehr realistisch beschrieben. Einzig sein Name war etwas befremdlich, aber warum soll er nicht Kaiser heißen, wenn es eine Schauspielerin mit dem Vornamen Mädchen gibt ^^

Ich hatte so eine große Lust auf das Buch und war auch durch den Klappentext so richtig angeheizt, aber irgendwie fiel mir der Einstieg ziemlich schwer. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich so richtig im Lesefluss drin war. Leider wurde es durch einige Längen und einem immer mal wieder fehlenden Spannungsbogen dann auch nicht leichter.

Richtung Ende gehend wurde die Geschichte leider immer vorhersehbarer und ging viel zu schnell. Am Anfang und in der Mitte hätten einige Seiten eingespart werden können, die dem Ende gut getan hätten.

TRIGGERWARNUNG: In dem Buch kommt es zu mehr als einer Vergewaltigung.

Fazit
Die Geschichte hatte wirklich viel Potential, was leider nicht richtig genutzt wurde. Das Buch ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Man kann es gelesen haben, muss man aber nicht zwingend.

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