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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2022

verhängnisvolle Freundschaft

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Die meisten Bücher dieser Reihe dürfte ich gelesen haben, aber seitdem ist einige Zeit vergangen und definitiv kenne ich den Vorgängerband nicht. Dennoch fiel mir der Einstieg leicht und manche Unkenntnis ...

Die meisten Bücher dieser Reihe dürfte ich gelesen haben, aber seitdem ist einige Zeit vergangen und definitiv kenne ich den Vorgängerband nicht. Dennoch fiel mir der Einstieg leicht und manche Unkenntnis oder zwischenzeitliches Vergessen war kein Problem. Also auch noch für Quereinsteiger geeignet.

Doch im weiteren Verlauf wurden die Personen immer mehr und manchmal hatte ich das Gefühl die Namen nicht mehr richtig zuordnen zu können. Vor allem rund um den alten Freundeskreis und deren Familienangehörige. Wer hier wen kennt, mit wem verwandt oder aufgewachsen ist, wer welches Geheimnis vor einzelnen Personen hat, wer wen erpresst,… Das fand ich zunehmend anstrengend. Und wahrscheinlich habe ich mir nicht jede einzelne Verstrickung merken und zuordnen können.

Aber das ist durchaus Geschmackssache und Stärke und Schwäche zugleich. Auf der einen Seite fällt es schwer den Überblick zu behalten, andererseits geht damit eine gewisse Komplexität einher. Und wer will schon einen einfachen Krimi lesen… Diese Komplexität stellt auch das Ermittlerteam vor einige Herausforderungen und immer wieder neuen Theorien.

Man ist gewissermaßen hautnah bei den Ermittlungen dabei und kann jede neue Erkenntnis, Theorie, Information,… mit verfolgen. Das ist einerseits interessant, kann aber auch ermüdend und langatmig sein. Ich schwanke, was von beidem nun überwiegt…

Insgesamt habe ich das erste Drittel leider als recht zäh empfunden. Alles ist sehr genau beschrieben, manchmal den Ticken zu genau. Aber als der Freundeskreis genauer unter die Lupe genommen wurde, ist auch die Spannung gestiegen und der Fall selber stand mehr und mehr im Vordergrund.

Veröffentlicht am 16.11.2021

Skrupellose Machenschaften

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen. Da ist Dunja Hougard. Sie ist untergetaucht und ermittelt gegen ihren ehemaligen Chef Kim Sleizner. Voller Überzeugung, dass er Dreck am Stecken hat. Aber ...

Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen. Da ist Dunja Hougard. Sie ist untergetaucht und ermittelt gegen ihren ehemaligen Chef Kim Sleizner. Voller Überzeugung, dass er Dreck am Stecken hat. Aber was? Davon hat sich keine Vorstellung, obwohl sie ihn rund um die Uhr überwacht, seine Gespräche mithört, weiß wann er wo gewesen ist und mit wem er sich trifft. Bisher hat sich aber nichts ergeben. Ist ihr Verdacht trotzdem begründet?

Dann sind da die Ermittlungen um die zwei Toten im Auto. Die Identität des Mannes kann schnell geklärt werden. Aber wer ist die Frau? Und ist das Auto im Hafenbecken gelandet? Ermittlungsleiter Jan Hesk hätte so gerne einen einfachen Fall, der sich schnell aufklären lässt, aber so einfach scheint es nicht zu werden. Kann er seinem Chef Kim Sleizner die Stirn bieten und sich durchsetzen?

Und dann ist da noch Fabian Risk. Er ist gezeichnet von der Trauer um seinen Sohn, der im Untersuchungsgefängnis Selbstmord begangen hat. Dies zu akzeptieren fällt ihm schwer. Aber ist es wirklich so abgelaufen, wie der Gefängnisdirektor es schildert?

Mit diesen subtilen Fragen und dem ständigen Wechsel der Perspektive wird Spannung aufgebaut. Kim Sleizner hält im Hintergrund die Fäden in der Hand, aber wird er auch diese Ermittlungen kontrollieren können oder darüber stolpern? Er hat Macht und einflussreiche Freunde, aber gerade in Dunja auch eine eiserne Feindin. Doch keiner wird sich kampflos ergeben …

Ich bin hin und her gerissen, was das Buch anbelangt.
Kurz zusammengefasst, war die erste Hälfte eher zäh und gefühlt ging es nicht voran. Es wurde viel analysiert und bewertet und Fabian Risk hat maximal eine Nebenrolle gespielt.
Der zweite Teil war da um einiges interessanter und spannender. Aber für meinen persönlichen Geschmack war gerade das Ende eher unrealistisch. In der Welt der Bücher kann das alles entsprechend konstruiert werden und ist nachvollziehbar, aber in der Realität sieht es anders aus.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, die vorherigen Bände gelesen zu haben. Natürlich kann mich sich auch während des Lesens vieles herleiten, aber ich vermag nicht zu sagen, ob man das als störend empfindet.

Veröffentlicht am 29.01.2021

„Der Andere“

Wisting und der Atem der Angst
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Wer die beiden Vorgänger kennt, weiß bereits, was ihn hier erwartet. Ein ruhiger Schreibstil ohne Aktion, Blutvergießen,… Vielmehr steht eine „seriöse“ Ermittlung im Vordergrund. Was aber nicht heißt, ...

Wer die beiden Vorgänger kennt, weiß bereits, was ihn hier erwartet. Ein ruhiger Schreibstil ohne Aktion, Blutvergießen,… Vielmehr steht eine „seriöse“ Ermittlung im Vordergrund. Was aber nicht heißt, das es nicht spannend sein kann.
Eigentlich soll der Inhaftierte Tom Kerr der Polizei zeigen, wo ein früheres Opfer begraben ist. Aber bei diesem Einsatz geht alles schief, was nur schief gehen kann. Und das obwohl die Polizei verschiedene Szenarien durchgespielt hat und vermeintlich darauf vorbereitet war. Wie konnte dies also passieren? Hatte er Hilfe? Wenn ja, wer war so gut darüber informiert und wie verlief die Kommunikation? Wo ist Tom Kerr jetzt?
Diesmal also kein cold case, auch wenn ursprünglich ein früheres Verbrechen aufgeklärt werden soll.
Und auch wenn es spannend ist, wer im Hintergrund seine Fäden zieht, so konnte mich dieser Band nicht richtig überzeugen. Wobei ich nicht zu sagen vermag, was genau der Grund dafür ist.
Störend fand ich auch die Rolle von Line, der Tochter von Kommissar Wisting. Eigentlich „nur“ Journalistin, ist sie doch mitten im Geschehen und hautnah dabei. Sie ist mir stellenweise zu arg- und sorglos und ihre Aktionen waren für mich nur schwer verständlich und nachvollziehbar. Sie war mir diesmal recht unsympathisch und schien mir für eine Story alles tun zu wollen. Nur kurz vor der Grenze sich in polizeiliche Ermittlungen einzumischen.

Veröffentlicht am 24.11.2020

Der Weg in die Freiheit wird zum Albtraum

Helle und der falsche Prophet
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Der dritte Fall für Kommissarin Helle Jespers, aber mein erster Fall mit ihr. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mir ein Bild von ihr machen zu können, aber dann bin ich gut in den Band gestartet ...

Der dritte Fall für Kommissarin Helle Jespers, aber mein erster Fall mit ihr. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mir ein Bild von ihr machen zu können, aber dann bin ich gut in den Band gestartet und es war kein Problem, dass ich die ersten beiden nicht kannte. Also auch für Neueinsteiger geeignet.
Helle Jespers fand ich zum Teil sehr herrisch und eigensinnig. Sie hat nicht meine volle Sympathie geweckt, aber sie hat auf jeden Fall einen weichen Kern und ist mit ganzem Herzen Polizistin. So nimmt sie der Tod um Merle auch sehr mit. Umso mehr als sie deren Eltern persönlich kennt. So ist es ihr eine Herzensangelegenheit die Umstände vollständig aufzuklären. Selbst als eigentlich alles klar zu sein scheint, kann sie noch keine Ruhe geben, bis nicht alles bis ins letzte Detail aufgeklärt ist. Bei ihrer Suche nach den Hintergründen stößt sie auf eine Sekte und deren Anführer. Wir als Leser haben einen Wissensvorsprung, da die Story aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Aber aus der Sicht von Helle Jespers, waren mir dann manche Gedankengänge doch zu sprunghaft. Und so interessant das Thema Sekte auch ist (vor allem da hier die Sicht von mehreren Betroffenen erzählt wird), so fand ich es leider auch zu klischeehaft. Hätte mir gerne ein paar neue Aspekte gewünscht.
Fazit: Ein netter Kriminalroman der ohne großes Blutvergießen und Brutalität auskommt. Eher versucht mit Atmosphäre und den Protagonisten und deren Privatleben zu punkten.

Veröffentlicht am 12.08.2020

Polizeiseelsorger – mehr als nur ein Beruf

Todestreue (Ein Martin-Bauer-Krimi 3)
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Der Quereinstieg in eine neue Reihe birgt immer eine gewisse Gefahr, aber hier gelang es mir problemlos. Natürlich musste ich erst einmal ganz grundsätzlich die Hauptpersonen in dem Kriminalroman zuordnen ...

Der Quereinstieg in eine neue Reihe birgt immer eine gewisse Gefahr, aber hier gelang es mir problemlos. Natürlich musste ich erst einmal ganz grundsätzlich die Hauptpersonen in dem Kriminalroman zuordnen und kennenlernen, aber dafür wurden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt. Neben Polizeiseelsorger Martin Bauer und Hauptkommissarin Verena Dohr, ist dies der Leon Berger.
Als eine Leiche gefunden wird und Fingerabdrücke auf der Tatwaffe sichergestellt werden können, fällt der Verdacht auf Leon Berger. Martin Bauer hat ihn selber erst vor kurzem kennen gelernt, glaubt nicht an seine Schuld und möchte helfen. Leon Berger ist Mitglied in einem Motorradclub, was nicht ungefährlich ist. Eigentlich hat er seiner Freundin versprochen auszusteigen, wird ihm das gelingen? Zwei Clans haben sich zusammen geschlossen; welche Ziele verfolgen die jeweiligen Chefs?
Den Schauplatz rund um den Motorradclub fand ich sehr interessant und gut gewählt. Die Beschreibungen wirkten für mich authentisch, obgleich damit die gängigen Vorurteile bedient werden.
Das Ende hat mir hingegen leider nicht gefallen. Im Vergleich zum Rest des Buches war es mir zu actionreich. Für mich hat es einfach nicht zusammen gepasst. Irgendwie wollte der Autor da zu viel. Und die Aufklärung war dann doch von Vater Zufall und dem Bauchgefühl von Martin Bauer geprägt.