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Veröffentlicht am 15.09.2020

Hawthorne zum Zweiten

Mord in Highgate
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Nach: 'Ein perfider Plan' ist nun mit 'Mord in Highgate' der zweite Band der Trilogie erschienen. Anthony Horowitz hatte sich ja gegenüber Daniel Hawthorne verpflichtet, ihn bei drei Mordermittlungen als ...

Nach: 'Ein perfider Plan' ist nun mit 'Mord in Highgate' der zweite Band der Trilogie erschienen. Anthony Horowitz hatte sich ja gegenüber Daniel Hawthorne verpflichtet, ihn bei drei Mordermittlungen als stiller Beobachter zu begleiten und jeweils ein Buch darüber zu schreiben.
Als der Scheidungsanwalt Richard Pryce tot aufgefunden wird, zieht Scotland Yard den Ex-Polizisten Daniel Hawthorne zu den Ermittlungen hinzu. Der Privatdetektiv vermutet einen lukrativen Fall und zieht seinerseits Anthony Horowitz dazu, damit er alle Gespräche und Ermittlungen beiwohnt und ihn zum Schluß im Buch als genial darstellen kann.
Anthony Horowitz erzählt aus seiner Sicht, wie Hawthorne ermittelt und seine Schlüsse zieht, welche mit seinen eigenen nicht übereinstimmen. Er erkennt: er ist eben Autor und kein Ermittler. Der Fall wird natürlich geklärt, aber mit einigen überraschenden Wendungen und einem ebensolchen Ende.
Wie bereits bei anderen Büchern des Autors, bedaure ich meine schwachen Englischkenntnisse, die mich daran hindern, die Bücher im Original zu lesen. Fehlende Film- und Fernsehserienkenntnisse kommen noch dazu, um die versteckten Hinweise zu erkennen. Was aber dem Lesevergnügen der deutschen Übersetzung nicht schadet.
Besonders amüsant finde ich, wie sich Anthony Horowitz selbst als schlechten Ermittler darstellt, obwohl er die ganze Geschichte mit allen Drehs und Kniffen erdacht hat.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, aber nicht so 'banal' wie bei manchen anderen Krimiautoren.
Ich freue mich schon auf den dritten Fall mit dem Gespann Hawthorne/Horowitz
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem Insel-Verlag, welche mir zeitnah und kostenlos ein Exemplar zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein Halleluja für diese Geschichte

Zwei Schwestern für ein Halleluja
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Konny ist mal wieder schockverliebt. Ausgerechnet in Pater Robert Eberhard. Dieser verweilt in der Pension, weil er in der Nähe eine Bibel erwerben möchte. Kurz nachdem das Geschäft zustande gekommen ist, ...

Konny ist mal wieder schockverliebt. Ausgerechnet in Pater Robert Eberhard. Dieser verweilt in der Pension, weil er in der Nähe eine Bibel erwerben möchte. Kurz nachdem das Geschäft zustande gekommen ist, reist er ab und überläßt Konny die Bibel zur Aufbewahrung.
Kaum angekommen im Frauenkloster Mistelau am Walde, scheidet er durch einen Herzinfakt aus dem Leben. Ganz klar, Konny muß zur Beerdigung, Kriemhild natürlich mit dabei. Und da sich die Frau von Herrn Hirsch auf einem Symposium befindet, wird auch er unter ihre Fittiche genommen. Als Konny mitten auf dem Friedhof plötzlich eine SMS des toten Priesters empfängt: 'Ich wurde ermordet - führen Sie meinen Mörder seiner gerechten Strafe zu!' Bricht die Hölle los. Konny dreht durch. Nach ersten kurzen Verwicklungen verlängern die drei ihren geplanten Aufenthalt erst einmal, denn das Aufklären von Mordfällen ist ja ihre Leidenschaft.
Dies ist bereits der vierte Fall der K+K Schwestern. Zwillinge um die 60, aber so verschieden, wie zwei Menschen nur sein können. Vom Aussehen und charakterlich. Wie das Leben so spielt, sind sie irgendwann, notgedrungen,  zusammenkommen und führen seitdem eine Pension. Mittlerweilen sind sie finanziell unabhängig und können ihrem liebsten Hobby nachgehen: Mörder jagen. Diesmal in einem alten Kloster, in dem sich einige mysteriöse Gestalten einquartiert haben bzw. zu den Bewohnern gehören. Es bleibt natürlich nicht nur bei dem einen Todesfall!
Man muß die Vorgängerbände nicht kennen, um der Handlung folgen zu können. Aber man hat was verpaßt. Der Autorin gelingt es, mit ihrem unnachahmlichen Schreibstil, aus einem eigentlich normalen Krimi, ein sehr lustiges Buch zu schaffen, ohne dass es lächerlich oder grotesk wirkt.
Ich habe auf jeden Fall ein paar humorvolle Lesestunden mit den Schwestern (!!) verbracht.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Toller Start der Trilogie

Fräulein Gold. Schatten und Licht
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Anne Stern hat mit Hulda Gold eine sehr sympathische Protagonistin für ihre Trilogie erschaffen. Wir begleiten die 26-jährige Hebamme im Berlin der beginnenden 1920er Jahre. Sie ist unabhängig und übt ...

Anne Stern hat mit Hulda Gold eine sehr sympathische Protagonistin für ihre Trilogie erschaffen. Wir begleiten die 26-jährige Hebamme im Berlin der beginnenden 1920er Jahre. Sie ist unabhängig und übt ihren Beruf mit Herzblut aus. Allerdings genießt sie auch die Freiheit und stürzt sich manchmal ins wilde Nachtleben. Bei den Schwangeren, bei denen es vorne und hinten nicht reicht, verzichtet sie auch schon mal auf den Lohn. So wie bei Lilo, welche kurz vor der Niederkunft steht. Diese macht sich aber nicht nur Sorgen um die Geburt, sondern auch um Rita, ihre Nachbarin. Diese ist verschwunden und wird kurze Zeit später tot aus dem Landwehrkanal gefischt. Für Lilo steht fest: es war kein Selbstmord!
Karl North, der Kommissar, der für diesen Fall zuständig ist, würde es aber lieber so behandeln und verschleppt die Ermittlungen. Er hat die Rechnung aber ohne Hulda gemacht, die eigene Ermittlungen aufnimmt und sich dabei öfter in Gefahr begibt und ihm langsam dabei den Kopf verdreht.
Zusätzlich erfährt man auch einiges über die politische Situation in jener Zeit. Die Rechten beginnen sich zusammenzuschließen, der erste Weltkrieg ist gerade erst vier Jahre vorbei, die spanische Grippe hat gewütet. Überall Kriegsversehrte und Armut, aber auch der eiserne Wille, nach dem Überleben auch zu leben und einer besseren Zukunft zuzustreben.
Das Hörbuch wird von Anna Thalbach wunderbar vorgetragen. Anne Stern hat das Milieu wunderbar beschrieben und Anna Thalbach läßt es fast bildlich auferstehen. Sie gibt den handelnden Figuren verschiedene Stimmen, sodass man fast meint, mitten in der Handlung zu stehen und den Gesprächen zu lauschen. Die Berliner Schnauze von manchen Figuren kommt gut rüber.
Am Ende wird zwar der Täter ermittelt, aber (noch) nicht gefasst. Hulda und ein Verehrer verbringen einen entspannten Sonntagnachmittag am Wannsee und ich freue mich auf den zweiten Teil der Geschichte, den ich dann wahrscheinlich auch als Hörbuch genießen werde.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Spannend, aber teilweise mit Längen

Die verstummte Frau
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Als begeisterte Leserin von Karin Slaughter Büchern, war es natürlich klar, dass ich auch das neueste der Georgia Serie zeitnah lesen würde.
Ich war froh, dass ich die Vorgängerbände aus beiden Reihen ...

Als begeisterte Leserin von Karin Slaughter Büchern, war es natürlich klar, dass ich auch das neueste der Georgia Serie zeitnah lesen würde.
Ich war froh, dass ich die Vorgängerbände aus beiden Reihen im Laufe der Jahre gelesen hatte. Denn dieses Buch spielt in zwei Zeitzonen. In der Gegenwart, in der Sara und Will ein Paar sind und in der Vergangenheit vor acht Jahren, als Sara gerade frisch geschieden war von Jeffrey Tolliver. Aus ihrer ersten Ehe mit ihm. Auch die von Sara gehasste Lena in ihren Anfängen und heute war sehr sehr interessant zu lesen. Aber ohne Vorkenntnisse der anderen Bände hätte mir oft das Verständnis gefehlt.
Will ermittelt im Gefängnis wegen eines aktuellen Falles und wird von einem Häftling angesprochen, der sich zu unrecht inhaftiert sieht. Es geht um entführte Frauen, welche entführt, unter Drogen gesetzt, teilweise gelähmt, misshandelt und mißbraucht werden. Oft auch getötet. Aber manche haben überlebt. Warum konnten sie entkommen? Warum immer im März und Oktober? Welche Fehler wurden vor acht Jahren begangen? Hat Jeffrey Tolliver damals einen großen Fehler begangen? Wird Will das aufklären und wie geht Sara damit um?
Der Schreibstil von Karin Slaughter ist flüssig und spannend. Die Schilderung der Taten ist spannend, allerdings auch oft brutal. Allerdings sind die zwischenmenschlichen Beziehung damals und heute, in meinen Augen, etwas zu ausschweifend gestaltet. Um die genauen Zusammenhänge zu erklären war es nicht genug, aber bei Kenntnis der Vorgängerbände dann doch oft ermüdend langweilig. 150-200 Seiten weniger hätten dem Buch bestimmt gut getan.
Alles in allem aber wieder ein tolles Buch von Karin Slaughter und ich freue mich schon auf weitere Bände dieser spannenden Reihe.
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem HarperCollins Verlag, welche mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Diese Krimireihe hat was

Schwarzer August
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Leander Lost ist nun bereits ein Jahr in Portugal und fühlt sich gut aufgehoben. Er wird von seinen Kollegen und Vorgesetzten bedingungslos akzeptiert. Seine 'Fehler' wissen sie mittlerweile zu umschiffen ...

Leander Lost ist nun bereits ein Jahr in Portugal und fühlt sich gut aufgehoben. Er wird von seinen Kollegen und Vorgesetzten bedingungslos akzeptiert. Seine 'Fehler' wissen sie mittlerweile zu umschiffen ohne ihn oder sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Ihren Trick ihn auch nach dem einen Austauschjahr zu behalten, haben sie nicht bereut. Und Soraia, die Schwester der Kommissarin, ist zu Leander ins Haus gezogen. Sie weiß, wie sie sich bei dem Mann mit dem Asperger Syndrom verhalten muß und er genießt seine erste Liebe, auch wenn er sich das Herzstolpern nicht erklären kann. 
Ich habe die drei Vorgängerbände erst kurz vorher gelesen und habe auf diesen Band hingefiebert. Denn neben spannenden Kriminalfällen spielt in dieser Buchreihe das zwischenmenschliche eine große Rolle. Und ich wollte wissen, wie es mit Soraia und Leander weitergeht. Meine Neugierde wurde befriedigt und als ich schon dachte, es passiert nichts anderes mehr, hat auch der Autor ein Einsehen und läßt eine Autobombe an einer Bank hochgehen. Was hat es damit auf sich? Warum wurden genau diese vier Schließfächer so beschädigt? Wem gehört das viele Geld, welches nun durch die Luft weht? 
Ein paar Tage später gibt es eine Explosion auf einem Thunfisch Fangschiff. Dazu einen Erpresserbrief, dass der japanische Betrieb seine Zelte in Portugal abbrechen soll. 
Gehören die beiden Taten zusammen? Leander Lost erkennt die Übereinstimmungen, aber noch kennt niemand die Beweggründe des Täters. Mit Köpfchen, Logik, Menschlichkeit und guten Fachkenntnissen gelingt es dem Team, auch diesen verzwickten Fall zu lösen. Alle tragen ihren Anteil dazu bei. 
Bei dieser Portugal Krimireihe stimmt eigentlich alles. Der Schreibstil, die Personen und deren Miteinander, die Gegend und auch die Fälle. 
Eine klare Leseempfehlung von mir, aber mein Rat: am besten in der Reihenfolge lesen, ansonsten hat man wahrscheinlich nur das halbe Lesevergnügen. Zumindest, wenn man auch gerne am Privatleben der handelden Personen teilnehmen möchte. 
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem KiWi Verlag, die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

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