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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2020

Ungewöhnlicher Kriminalroman mit undurchschaubaren Protagonisten und verzwickter Geschichte

Schwarz
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Ein Autor, der das Verschwinden seiner Freundin literarisch zu verarbeiten versucht. Eine Verlegerin, die ihren treulosen Mann ermordet und nun seine Leiche entsorgen muss. Und ein alternder Kommissar, ...

Ein Autor, der das Verschwinden seiner Freundin literarisch zu verarbeiten versucht. Eine Verlegerin, die ihren treulosen Mann ermordet und nun seine Leiche entsorgen muss. Und ein alternder Kommissar, der einen Serienmörder und ein Mädchen aus seiner Vergangenheit sucht.

Aus diesen drei Erzählsträngen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, entwickelt der Autor Marc Mrosk einen eher ungewöhnlichen Kriminalroman mit Mystery-Elementen und einer ordentlichen Prise an schwarzem Humor. Dabei greifen die Stränge im Verlauf der doch ziemlich verzwickten Geschichte immer stärker ineinander, bis am Ende eine überraschende Lösung präsentiert wird, die allerdings auch noch reichlich Interpretationsspielraum lässt und mich daher etwas unbefriedigt zurückgelassen hat.

Sympathieträger sucht man in dieser düsteren Geschichte vergebens, die Protagonisten bleiben bis zum Schluss ziemlich undurchschaubar und teilweise sogar etwas widersprüchlich. Die bildhaften Beschreibungen lassen das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen und gehören auf jeden Fall zu den positiven Aspekten des Buches, dessen Gesamturteil bei mir am Ende aber dennoch zwiespältig ausfällt.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Spannender Thriller, der aus der Perspektive eines Serienkillers geschrieben ist und tiefe Einblicke in dessen gespaltene Psyche bietet

Der Serienmörder in mir
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Bei ihrem Thrillerdebüt liefert die Autorin Christine Engels gleich einen packenden Thriller aus der Perspektive eines Serienmörders ab, der zwar an einigen Stellen noch ein wenig unrund wirkt, mich unter ...

Bei ihrem Thrillerdebüt liefert die Autorin Christine Engels gleich einen packenden Thriller aus der Perspektive eines Serienmörders ab, der zwar an einigen Stellen noch ein wenig unrund wirkt, mich unter dem Strich aber dennoch gut und spannend unterhalten konnte.

Kai muss im Alter von 5 Jahren miterleben, wie ein unbekannter Mann seine Mutter und seine Schwester brutal ermordet. Wie kann es da sein, das er einige Jahre später selbst zum skrupellosen Mörder wird, der an seinen Ttaen immer mehr Gefallen findet ? Dieser Frage geht dieses Buch nach und bietet dabei tiefe Einblicke in die gespaltene Persönlichkeit des Täters.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und wechselt dabei mehrmals die Zeitebenen, um die Entwicklung der Hauptfigur aufzuzeigen. In Sachen Gewaltdarstellung lässt sie dabei wenig bis nichts aus, für zärtere Gemüter ist dieses Buch eher nicht geeignet. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, das eine oder andere Klischee (z.B. bei Kais Nachbarin Viviane, die stellenweise doch ziemlich naiv daherkommt) wird dabei aber vielleicht doch etwas überstrapaziert. Am Ende überwiegen bei mir dann aber doch die positiven Leseeindrücke.

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Spannender Kriminalroman aus dem hohen Norden, der mich am Ende trotz guter Grundidee etwas zwiespältig zurückgelassen hat

So oder so ist es Mord
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In diesem Kriminalroman, der rund um Kiel spielt, erzählt die Autorin Anja Gust eine spannende Geschichte rund um einen vermeintlich geistesgestörten Mörder, der mich insgesamt zwar gut unterhalten konnte, ...

In diesem Kriminalroman, der rund um Kiel spielt, erzählt die Autorin Anja Gust eine spannende Geschichte rund um einen vermeintlich geistesgestörten Mörder, der mich insgesamt zwar gut unterhalten konnte, am Ende aber dennoch etwas zwiespältig zurückgelassen hat.

Professor Berthold Wittenburg wurde wegen des Mordes an seiner Frau Luise, den er schlußendlich auch gestanden hat, zu lebenslanger Sicherungsverwahrung verurteilt. Als die junge Rechtsrefrendarin Katharina "Kathi" von Hardenberg den Kieler Hauptkommissar Alexander "Alex" Knoblich zu einer erneuten Befragung des Professors begleiten darf, wird ihr Interesse an dem Fall geweckt. Schnell stößt sie auf einige Ungereimheiten und seltsame Querverbindungen, daher beginnt sie mit eher widerwiller Unterstützung des Kommissars, den Fall neu aufzurollen. Was haben Wittenburgs Tochter Solveig und ihr Geliebter, der charismatische Politiker Uwe Lindholm zu verbergen ?

Aus der interessanten Grundidee entwickelt die Autorin eine spannende und gut aufgebaute Geschichte mit einigen überraschenden Wendungen und einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Allerdings wirken die Protagonisten durchgehend doch ziemlich überzeichnet, so das ich lange Zeit keine rechte Beziehung zu ihnen aufbauen konnte. Die Hauptfiguren Kathi und Alex durchlaufen im Rahmen der Geschichte dann aber zumindestens eine ordentliche Entwicklung, mit der sie zum Ende hin doch noch bei mir punkten konnten.

Statt sich auf ihre Hauptgeschichte zu konzentrieren, fügt die Autorin noch einen zusätzlichen Erzählstrang rund um einen mysteriösen Chip hinzu, der zwar mit der Hauptgeschichte verknüpft wird, meiner Meinung nach aber insgesamt für eine gewisse Überfrachtung der Story sorgt. Weniger wäre hier vielleicht doch mehr gewesen.

Trotz dieser Kritikpunkte bietet das Buch aber auf jeden Fall reichlich Krimispannung und liefert mit einer ziemlich verschachteleten Geschichte über rechtliche Unzulänglichkeiten und politische Manipulationen in einem korrupten System zudem einigen Stoff zum Nachdenken.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Spannender Thriller um einen abgehalfterten Journalisten auf der Spur einer großangelegten Verschwörung

#CrashTag
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Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Brückner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Automilieu angesiedelt ist und mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Der Journalist ...

Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Brückner gleich einen spannenden Thriller vor, der im Automilieu angesiedelt ist und mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch gut unterhalten konnte.

Der Journalist Friedrich "Fritz" Graber aus der Wirtschaftsredaktion der Neuen Frankfurter Zeitung hat wahrlich schon bessere Zeiten gesehen und hofft nun auf die große Story, die ihn wieder zurück zu altem Glanz verhilft. Als er über den Internet-Blog #CrashTag auf einen spektakulären Unfall mit einem autonomen Fahrzeug aufmerksam wird, wittert er seine Chance. Doch die Recherchen bringen ihn auf die Spur einer großangelegten Verschwörung und führen zu Gegnern, die vor nichts zurückschrecken, um das Erscheinen seines Artikels zu verhindern.

Der Autor verlegt seine gut aufgebaute Geschichte um ein paar Jahre in die Zukunft und in eine Zeit, in der autonome Fahrzeuge bereits deutlich ausgereifter sind wie im Moment. Dabei entwickelt er ein erschreckendes Szenario zu den Möglichkeiten, diese Fahrzeige von außen zu manipulieren. Zugleich reichert er das Ganze mit reichlich Fachwissen aus dem Automobilmilieu an, überfrachtet die Geschichte damit gerade in der ersten Hälfe zum Teil doch etwas zu sehr. In der zweiten Hälfte ziehen Tempo und Spannung dann aber deutlich an und entschädigen für den zeitweiligen Leerlauf im Vorfeld. Zudem kommen mir persönlich die männlichen Protagonisten vielfach doch etwas zu testosterongesteuert rüber und erfüllen so natürlich die klassischen Vorurteile der Autobranche ziemlich deutlich. Die weiblichen Protagonistinnen sind da deutlich vielschichtiger angelegt und zumindestens Fritz macht im Buch dann doch eine deutliche Entwicklung durch, mit der er bei mir noch einige Sympathiepunkte sammeln konnte.

Auch wenn mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte, bietet es doch reichlich Spannung und ein Szenario, das erschreckend realitätsnah rüberkommt.

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Unterhaltsame Kurz-Krimis aus Hamburg

Hamburger Mordsgeschichten zwischen Alster und Elbe
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In dieser Anthologie versammelt die Autorin Miss Higgx insgesamt 21 Kurz-Krimis, die allesamt in Hamburg angesiedelt sind und genauso abwechselungsreich ausfallen wie ein Besuch in der Metropole an der ...

In dieser Anthologie versammelt die Autorin Miss Higgx insgesamt 21 Kurz-Krimis, die allesamt in Hamburg angesiedelt sind und genauso abwechselungsreich ausfallen wie ein Besuch in der Metropole an der Elbe.

Ob nun bei den Schönen und Reichen im eher feinen Blankenese oder im Zuhältermilieu auf der Reeperbahn, gemordet wird hier überall und aus den unterschiedlichsten Motiven. Für ausreichend Spannung und Abwechselung ist also auf jeden Fall gesorgt. Etwas zu kurz kamen mir hier allerdings oftmals die Emotionen der Protagonisten, da es aufgrund der Kürze der Storys nicht immer gelingt, diese mit ausreichend Profil auszustatten, um ihre Gefühlswelt überzeugend rüberzubringen.

Den Unterhaltungswert dieser Kurzkrimisammlung kann dieser Aspekt aber nur unwesentlich mindern. Wer also den kleinen Krimispass für zwischendurch sucht, wird hier insgesamt sehr gut bedient.

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