Profilbild von MissKiss

MissKiss

aktives Lesejury-Mitglied
offline

MissKiss ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MissKiss über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein Hauch von Schönheit und Magie - auch in dem Alltag zu finden

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
0

Stell dir vor, es ist ein sonniger Sonntag, du bist im Park mit deinen Freunden spazieren und plötzlich siehst du, nicht weit von dem Weg, in dem Gras etwas. Du gehst näher und schaust es genauer an: da ...

Stell dir vor, es ist ein sonniger Sonntag, du bist im Park mit deinen Freunden spazieren und plötzlich siehst du, nicht weit von dem Weg, in dem Gras etwas. Du gehst näher und schaust es genauer an: da liegt z.B. eine benutzte Briefmarke im Gras. Auf dem ersten Blick eine ganz gewöhnliche verlorene Gegenstand. Sie hat aber sicher eine eigene Vergangenheit… hast du schon darüber nachgedacht?

Genau auf dieser einfachen, aber wunderbaren Idee ruht die Geschichte des gar nicht gewöhnliches Buches: „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge”:  Anthony hat vor vielen Jahren seine große Liebe verloren und auch etwas, das den Beiden etwas ganz besonders bedeutet hat. Seitdem sammelt er verlorene Gegenstände und bewahrt sie: mit der Absicht diese einmal den ursprünglichen BesitzerInnen zurückzugeben. Er stirbt aber, und jetzt bekommt diese große Aufgabe die Erbin, Laura. Ob sie die große Herausforderung meistern kann, wenn sie erstmal sich selbst finden muss?

Der Roman von Ruth Rogan ist etwas ganz besonderes:  ruhig, aber gleichzeitig spannend, wunderschön aber nicht kitschig. Die Autorin erzählt die Geschichte in einer sehr schönen bildhaften Sprache und möchte uns lehren ein Hauch von Schönheit und Magie in den – auf dem ersten Blick vielleicht - ganz alltäglichen Dinge zu finden.

„Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge” Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge. Ich kann den nur von meinem ganzen Herzen weiterempfehlen

Veröffentlicht am 02.04.2017

Ein Buch zum Nachdenken und Durchdiskutieren

Homo Deus
1

Klappentext:

In seinem Kultbuch Eine kurze Geschichte der Menschheit erklärte Yuval Noah Harari, wie unsere Spezies die Erde erobern konnte. In „Homo Deus“ stößt er vor in eine noch verborgene Welt: die ...

Klappentext:

In seinem Kultbuch Eine kurze Geschichte der Menschheit erklärte Yuval Noah Harari, wie unsere Spezies die Erde erobern konnte. In „Homo Deus“ stößt er vor in eine noch verborgene Welt: die Zukunft. Was wird mit uns und unserem Planeten passieren, wenn die neuen Technologien dem Menschen gottgleiche Fähigkeiten verleihen – schöpferische wie zerstörerische – und das Leben selbst auf eine völlig neue Stufe der Evolution heben?

Inhalt:

Das Buch ist in drei (vier) Teile gegliedert.
In einer ziemlich langen Einleitung erklärt Harari, dass die Menschheit ihre „Urfeinde“: Hunger, Krankheiten und Krieg eigentlich schon besiegt hat und ihre nächste Herausforderung die Abschaffung des Todes und das Schaffen eines „globalen Glücks“ ist.
Im eigentlichen ersten Teil des Buches geht es um den Homo sapiens und seinen Weg der Eroberung der Welt: wie die Spezies „Mensch“ sich aus der Tierwelt weiterentwickelt hat. Der Autor nimmt die Unterschiede und Entwicklungen im Vergleich mit der Tierwelt genau unter die Lupe. Dabei spricht Harari eindeutig gegen der Religionen, die auch nur auf einer bestimmten Entwicklungsstufe der Menschheit existieren können/konnten.
Im nächsten Teil lesen wir über die Geschichte der Menschheit aus dem Aspekt der Innenwelt der Menschen, der Urinstinkte. Anders gesagt wie Ängste, Bedürfnisse und Wünsche die Entwicklung irgendwie immer weitergebracht haben und der Mensch der Welt einen Sinn gab. Am Ende des Abschnittes lesen wir detailliert über den Humanismus und über seine Revolution.
Im dritten und vielleicht spannendstem Teil blickt der Autor in die Zukunft und beschreibt mögliche Konsequenzen vom der heutigen gesellschaftlichen und technologischen Realitäten. Mit Hilfe von aktuellen psychologischen, neurologischen und technischen Erkenntnissen schildert Harari ein Szenario, in dem sogar die Geburt eines „Übermenschen“, Homo Deus möglich sei und eine neue Religion, die Datenreligion.
Meine Bewertung
Obwohl ist das Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ nicht gelesen habe, habe ich mich in das Buch gleich von Anfang an gut rein gefunden. Der Schreibstil ist angenehm, das Buch kann man trotz seiner Länge von fast 600 Seiten gut lesen.
Der Autor bringt sehr viele interessante Beispiele, die die Geschichte sehr lebendig machen.

Kritik:

Ich habe ein Buch erwartet, indem ausschließlich um die Zukunft der Menschheit geht. Natürlich soll man die Behauptungen mit Fakten belegen und aus der Geschichte herleiten, aber für mich hat der historische Teil des Buches doch viel zu viel Platz bekommen.
Außerdem musste ich feststellen, dass der Autor manchmal Klischees verwendet um seine These zu begründen. Diese Vorgangsweise war für mich v.a. bei den Stellen über die Religion und Gott im Allgemein sehr deutlich.


Fazit:

Ein Buch, über man viel nachdenken und am besten auch diskutieren sollte. Eine klare Empfehlung von mir!

Veröffentlicht am 14.02.2017

Eine besondere tierisch-lustige Geschichte

Krähe und Bär
0

Erinnern Sie sich an das Video aus dem Budapester Zoo, indem ein Bär eine – in seinen Teich gefallene – Krähe rettet? So eine besondere –inzwischen weltbekannte - Szene!
Was passiert aber, wenn die Krähe ...

Erinnern Sie sich an das Video aus dem Budapester Zoo, indem ein Bär eine – in seinen Teich gefallene – Krähe rettet? So eine besondere –inzwischen weltbekannte - Szene!
Was passiert aber, wenn die Krähe nach ihrer Rettung nicht wegfliegt, sondern sie bleibt bei dem Bär?

Martin Baltscheit´ greift diese besondere wahre tierische Geschichte auf und denkt diese in seinem neuen wunderbaren Kinderbuch weiter. Die kleinen und großen LeserInnen können die Geschichte eines bisschen deprimierten Bärs kennenlernen, der nach Freiheit sehnt; und einer frechen Krähe, die ständig hungrig ist… Und was passiert, wenn die Beide ins Gespräch kommen? Was können sie voneinander lernen? Und was können die zwei urlustigen ProtagonistInnen uns lehren, über Sehnsüchte, Entscheidungen, Träume, Wände, Freiheit..?

Nach dem Lesen dieses Buches kann ich mit Sicherheit behaupten, sehr viel! Ich bin von der Geschichte und den Grafiken von Wiebke Rauers einfach begeistert. Ich habe das Buch bisher zweimal gelesen und immer wieder was Neues entdeckt, viel gelernt und immer sehr viel gelacht.

Also: lesen Sie dieses wunderbare Buch! Lesen Sie es selbst, lesen Sie die Geschichte Ihren Kindern vor....die Krähe und der Bär wird Ihnen sicher unvergessliche Lesestunden bereiten.

Veröffentlicht am 31.01.2017

Ich habe viel dazu gelernt!

Orbáns Ungarn
0

Der Name vom Autor, Paul Lendvai ist nicht nur in Ungarn oder in Österreich bekannt. Lendvai gilt als Ungarn und Osteuropa Experte im ganzen deutschsprachigen Raum.
In seinem neuen Buch möchte der Autor ...

Der Name vom Autor, Paul Lendvai ist nicht nur in Ungarn oder in Österreich bekannt. Lendvai gilt als Ungarn und Osteuropa Experte im ganzen deutschsprachigen Raum.
In seinem neuen Buch möchte der Autor einen umfassenden Blick von der Person Viktor Orbán geben, von seiner Zeit als Jugendpolitiker bis zu der "Führerdemokratie", die er in Ungarn ausgebaut hat.

Ich bin selbst Ungarin und folge täglich die politischen Nachrichten aus meinem Land, trotzdem waren für mich viele Informationen und Zusammenhänge in Orbán´s Vergangenheit und Gegenwart neu.
Und das war genau beim Lesen dieses Buches das Faszinierende für mich: Orbán als Mensch zu sehen. Oder vielleicht genauer gesagt, darüber zu lesen wie (und vielleicht warum) er seine Menschlichkeit verloren hat....

Das Buch ist beängstigend, realistisch, aber gleichzeitig sehr informativ und durchaus flüssig zu lesen.
Ich hoffe, dass viele dieses Buch lesen werden.
Eine große Empfehlung von mir!

Veröffentlicht am 31.01.2017

Was ist ein Menschenleben wert?

Löwen wecken
0

Würdest du dein ganzes Leben auf Spiel setzen um ein anderes Leben zu retten? Hättest du Mut mit deinen inneren Löwen den Kampf aufzunehmen?

Ein übermüdeter Arzt, seine wilde Autofahrt in die Wüste nach ...

Würdest du dein ganzes Leben auf Spiel setzen um ein anderes Leben zu retten? Hättest du Mut mit deinen inneren Löwen den Kampf aufzunehmen?

Ein übermüdeter Arzt, seine wilde Autofahrt in die Wüste nach einem langen Arbeitstag, ein schöner Mond und ein überfahrener Mann aus Eritrea. So beginnt der zweite, wunderschön geschriebene Roman „Die Löwen wecken“ der jungen israelischen Autorin Ayelet Gundar-Goshens.

Ihr Debütroman "Eine Nacht, Markowitz" wurde schon mehrmals ausgezeichnet und wird gerade von der BBC verfilmt. Seit Februar 2015 können wir uns auf ihren zweiten Roman „Die Löwen wecken“ freuen.

Als der Neurochirurg Etan einen illegalen Einwanderer in der Wüste überfährt, trifft er eine schwierige Entscheidung und lässt den Sterbenden liegen. Am nächsten Tag steht aber die Witwe des gestorbenen Mannes vor seiner Tür und macht ihm einen Deal: sie verrät ihn nicht, wenn er nachts andere verletzten Einwanderern aus Eritrea behandelt. Und so steht das scheinbar geordnete Arbeit- und Familienleben des Arztes plötzlich auf dem Kopf und er findet sich in mitten von einem gefährlichen Spiel, in dem er für sich selbst auch große Fragen beantworten muss.

Die Autorin benutzt einen tollen, sehr anspruchsvollen Stil und lässt den Leser/die Leserin in die Tiefe der Seele der ProtagonistInnen hinein senken. Man merkt relativ schnell, dass sie auch eine Psychologin ist. Besonders haben mir die Teile fasziniert, die um das Schuldgefühl gingen.
Das Buch ist also sicher keine „Nebenbei-Lektüre“ oder ein „Gute-Nacht-Buch“, weil man ständig konzentrieren muss um den Faden nicht zu verlieren. Trotzdem bin ich schnell vorangekommen, da die Geschichte so interessant ist. Außerdem fand ich die Beschreibung der Umgebung, des Alltagslebens, der verschieden Gesellschaftsbereiche im Buch sehr spannend, weil das alles für mich bisher eine fremde Welt war.

Ein wunderschön geschriebener Roman über die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens, über an der Kreuzung zu sein, wo wir Entscheidung(en) treffen müssen.
Was ist eigentlich ein Menschenleben wert? Leben wir im Schlaf? Wann lassen wir unsere Löwen der Gerechtigkeit wecken?