Ein Notizbuch, dass es in sich hat – Das Buch erfüllt diese Anforderung allerdings nicht
“Bluthölle” von Chris Carter ist bereits der 11. Teil der Robert Hunter Reihe. Das Buch ist am 03.08.2020 im Ullstein Taschenbuch Verlag erschienen. Der Autor konfrontiert uns auf 416 Seiten mit einem ...
“Bluthölle” von Chris Carter ist bereits der 11. Teil der Robert Hunter Reihe. Das Buch ist am 03.08.2020 im Ullstein Taschenbuch Verlag erschienen. Der Autor konfrontiert uns auf 416 Seiten mit einem neuen Fall für das Ermittlerduo Hunter/Garcia. Die beiden ermitteln diesmal gegen einen sadistischen Täter, der sein Tun bis ins kleinste Detail in einem Notizbuch verewigt hat und bisher nur einen Fehler begangen hat: sich das Notizbuch von der geschickten Taschendiebin Angela Wood stehlen zu lassen. Doch ein zweiter Fehler folgt kurz darauf: Der Killer stellt Hunter ein Ultimatum.
Wie wir es von Carter gewohnt sind, liest sich das Buch wirklich gut. Man ist sofort mitten im Geschehen und möchte wissen, wie es weitergeht. Allerdings fehlte mir durchweg die eigentliche Ermittlungsarbeit. Es lief alles sehr glatt und ein Ereignis griff ins nächste. Zu keiner Zeit war man als Leser gedanklich damit beschäftigt an den Ermittlungen teil zu haben. Auch das Ermittlerduo war eher ein Ermittlersolo, Garcia blieb sehr im Hintergrund und wirkte sehr plump, was man so von ihm gar nicht gewohnt ist. Auch der Charakter von Angela wirkte für mich sehr plakativ. Es ist kaum Entwicklung zu erkennen, manchmal verhält sie sich wirklich sehr kindisch in Anbetracht der Umstände und leider nutzt Carter hier nicht das volle Potential für die eigentliche Story aus. Es läuft alles irgendwie zu glatt.
Aber auch die logischen Zusammenhänge des Plots lassen für mich etwas zu wünschen übrig. Einerseits wird auf wichtige Details gar nicht eingegangen, z.B. wie es der Täter schafft Angela in einer Millionenstadt wie Los Angeles innerhalb kürzester Zeit zu finden oder warum die Ermittler das Notizbuch des Täters bis zum Ende des eigentlichen Buches überhaupt nicht durchgearbeitet haben, aber auch das Ende erschien mir sehr unrealistisch und zugleich auch langatmig.
Was mich immernoch wundert ist das Cover des Buches. Ja, das Cover passt sehr gut zu einem Thriller und das Cover passt auch sehr gut zum Titel. Aber was haben Cover und Titel eigentlich mit dem Inhalt des Buches zu tun, außer, dass es sich gut in die Reihe der anderen Teile integrieren lässt?
Der Thriller und die Idee selbst haben mir wirklich gut gefallen und haben sehr viel Potential. Ich fühlte mich auch sehr gut unterhalten während der Lektüre. Aber mit diesem Teil kann Carter leider nicht an die Erfolge seiner ersten Bücher anschließen. Für Fans vermutlich ein Muss, Fans des Genres würde ich allerdings die früheren Teile der Reihe ans Herz legen.