Ein Buch für Pferdeliebhaber!
Kurz zum Inhalt:
Hannover 1910: Die junge Mia und der adlige Offizier Julius verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und beschließen gemeinsam nach Neuseeland auszuwandern um sich dort ihr eigenes ...
Kurz zum Inhalt:
Hannover 1910: Die junge Mia und der adlige Offizier Julius verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und beschließen gemeinsam nach Neuseeland auszuwandern um sich dort ihr eigenes Gestüt aufzubauen. Zunächst läuft alles wie nach Plan und sie sind glücklich in ihrer neuen Heimat. Doch bei Kriegsausbruch werden die beiden der Spionage für die Deutschen verdächtigt und getrennt voneinander interniert. Nur die junge Willie kann das Gestüt noch retten, doch nach dem Krieg ist nichts mehr so, wie es einmal war…
Erstmal muss ich sagen, dass ich das Buchcover wirklich sehr schön finde. Es könnte nicht passender zur Geschichte sein!
Bei diesem Buch handelt es sich tatsächlich um das erste Buch, was ich von Sarah Lark gelesen habe und ich bin angetan von ihrem Schreibstil. Man kann der Geschichte sehr gut folgen und es ist mir sehr leicht gefallen, mich in das Jahr 1910 zu versetzen. Die Autorin beschreibt besonders die Landschaften und Umgebungen sehr detailreich, was es mir einfach gemacht hat, mir das schöne Neuseeland vorzustellen. Auch die vielen geschichtlichen Elemente fand ich sehr spannend und gut in die Geschichte eingebracht.
Nun aber mehr zur Geschichte selbst, welche etwas langatmig angefangen hat, aber weiterlesen wird definitiv belohnt! Es kommt (vor allem im mittleren Teil) zu vielen Situationen, mit denen ich niemals gerechnet hätte und ich konnte das Buch deshalb nicht mehr aus der Hand legen! Im Vordergrund stehen definitiv Verrat, Betrug, Liebe, Krieg und vor allem Pferde! Aber Achtung: auch Gewalt kommt in diesem Buch nicht zu kurz!
Zudem könnten die Hauptprotagonisten nicht unterschiedlicher sein. Mein absoluter Lieblingscharakter ist Mia! Sie ist ein so liebenswerter, starker Mensch und ihr wird hier wirklich so einiges abverlangt. Im Laufe des Buches wird sie mit schwierigen Problemen konfrontiert, die teilweise echt ausweglos erscheinen, aber sie verliert niemals ihren Mut und ihren starken Lebenswillen. Ich habe so sehr mit ihr mitgefiebert, einfach ein starker Charakter!
Ihren Mann Julius fand ich am Anfang noch sympathisch, das hat aber schnell nachgelassen. Er lässt sich immer von den Meinungen anderer beeinflussen und ist total naiv. Da habe ich mir leider teilweise echt gedacht, Mia sollte sich lieber einen anderen Mann suchen.
Bei Willie ging es mir da ähnlich wie mit Julius. Am Anfang habe ich noch mit ihr mitgefiebert, da auch sie es nicht immer leicht in ihrem Leben als Arbeiterin in einer Fabrik hatte. Das hat sich schnell geändert, denn sie ist ein sehr egoistisches, heimtückisches Mädchen, die alles dafür tun würde, um an ihr Ziel zu gelangen.
Auch wenn mir Julius und Willie nicht sonderlich sympathisch waren, hat man trotzdem bei allen drei Protagonisten eine deutliche Entwicklung sehen können, was mir sehr gut gefallen hat.
Leider hat „Schicksalssterne“ aber auch einige Schwächen, die erwähnt werden sollten. Bspw. wäre da die wirklich sehr detaillierte Beschreibung der Pferde. Ich muss sagen, es hat mich am Anfang echt Mühe gekostet, mich daran zu gewöhnen, dass jede Pferderasse und die Bewegungen der Pferde so unglaublich detailliert beschrieben werden. Das fand ich am Anfang noch interessant, hat mich dann später aber wirklich etwas genervt. Das Positive daran ist, dass ich wirklich viel Neues dazu gelernt habe, was Pferde angeht.
Zudem gab es viele Situationen, die mir einfach zu leicht von statten gegangen sind und mir deshalb unrealistisch erschienen sind, wie bspw. die Verlobung von Mia und Julius oder deren Überseereise nach Neuseeland. Aber hauptsächlich der letzte Abschnitt des Buches war mir dann etwas zu realitätsfern, denn hier habe ich einige Reaktionen der Protagonisten nicht mehr ganz nachvollziehen können und das fand ich sehr schade. Hier hätte das Buch noch einige Seiten mehr vertragen können um die Geschichte gut abzurunden.
Mein Fazit:
Trotz einiger Schwächen ist „Schicksalssterne“ von Sarah Lark ein durchaus lesenswerter Roman mit viel Spannung und unerwarteten Wendungen, die mich teilweise wirklich schockiert haben, weil ich einfach nicht damit gerechnet habe. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und würde zu gerne wissen, wie es mit den Charakteren, vor allem mit Mia, weitergeht. Ich hoffe daher sehr auf eine Fortsetzung!