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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2018

ZUM NACHDENKEN

Das weibliche Prinzip
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Greer Kadetzky, jung, schüchtern und neu an der Uni, erlebt auf einer Party den erschreckenden und abstoßenden Übergriff eines älteren Studenten. Der Grapsch-Angriff weckt in ihr und ihrer Freundin den ...

Greer Kadetzky, jung, schüchtern und neu an der Uni, erlebt auf einer Party den erschreckenden und abstoßenden Übergriff eines älteren Studenten. Der Grapsch-Angriff weckt in ihr und ihrer Freundin den Mut, sich künftig zu wehren und selbstbestimmt aktiv zu werden.
Ein kleiner Auslöser mit großer Wirkung, denn er bestimmt den Grundton in Meg Wolitzer’s Buch “Das weibliche Prinzip”. Greers Leben und ihre weitere Entwicklung werden stets bestimmt von Emanzipation und Eigeninitiative, aber auch von Schicksalsschlägen und Enttäuschungen. Sehr fesselnd und spannend erzählt Meg Wolitzer, wie Greer Faith Frank, eine Frauenrechtlerin kennenlernt und schließlich sogar in ihrer Stiftung Arbeit findet. Sie verehrt Faith, muss aber letztlich erkennen, das auch sie nur ein Mensch ist…
Ein berührendes Buch, das zum Nachdenken anregt. Es hält uns vor Augen, das man gerade als Frau vieles selbst in der Hand hat, aber nie vor Schicksalsschlägen sicher ist und sich auch äußeren Einflüssen nicht immer entziehen kann. Und es macht Mut, an seinen Träumen und Zielen festzuhalten und sie nie aus den Augen zu verlieren. Ein sehr einfühlsames Buch, das für mich etwas plötzlich und zu schnell zu Ende war!

Veröffentlicht am 14.05.2018

Mit psychologischem Tiefgang

Sommernachtstod
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Ein typisches schwedisches rotes Holzhäuschen im aufsteigenden Nebel, blattlose Bäume mit Krähen, das spricht an sich nicht für “Sommernacht”, auch der Titel erinnert an Schwedenkrimis, die vom Mittsommer ...

Ein typisches schwedisches rotes Holzhäuschen im aufsteigenden Nebel, blattlose Bäume mit Krähen, das spricht an sich nicht für “Sommernacht”, auch der Titel erinnert an Schwedenkrimis, die vom Mittsommer erzählen, aber die Leseprobe war maximal beeindruckend und das Buch erfüllt die Erwartungen.
Anders de la Motte bietet hier keinen blutrünstigen Thriller, sondern einen ganz perfiden Psycho-Krimi!
Therapeutin Veronica, selbst stark traumatisiert von Kindheitserlebnissen, wird mit einem Patienten konfrontiert, in dem sie ihren vermissten Bruder, der vor zwanzig Jahren spurlos verschwand, zu erkennen meint. Sie versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, den vermeintlichen Bruder zu identifizieren, und gerät dabei in einen Sumpf aus Intrigen und Verschwörungen, die sie selber nahe an den Tod und ihr Leben und ihre Beziehungen gehörig ins Wanken bringen.
Hervorragend und spannend erzählt ist die Geschichte des verlorenen Kindes. Für Gänsehaut sorgen die Rückblicke in Veras Kindheit, ihre Begegnungen mit der Familie, und ihre mutigen, aber manchmal unüberlegten Aktionen. Als Leser meint man, den nächsten Schritt zu erahnen, der Lösung nahe zu sein, aber das Ende ist trotzdem überraschend. Ein rundum gelungener Krimi mit viel Spannung und Schauder!

Veröffentlicht am 30.04.2021

Ein düsterer und schwermütiger Krimi um einen Cold Case.

Verborgen im Gletscher
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Kommissar Konrad ist längst im wohl verdienten Ruhestand, als der Gletscher eine Leiche frei gibt. Ganz ohne Zweifel handelt es sich um Sigurwin, der vor Jahrzehnten spurlos verschwand und dessen Verbleib ...

Kommissar Konrad ist längst im wohl verdienten Ruhestand, als der Gletscher eine Leiche frei gibt. Ganz ohne Zweifel handelt es sich um Sigurwin, der vor Jahrzehnten spurlos verschwand und dessen Verbleib niemals geklärt wurde. Einen Verdächtigen gab es zwar, man konnte ihm aber nie etwas nachweisen. Nach der Bergung des Toten geschehen mehrere Dinge gleichzeitig: Der ehemals Verdächtige sucht das Gespräch mit Konrad, eine alte Dame bittet Konrad um die Untersuchung eines vor Jahrzehnten geschehenen tödlichen Unfalls – und Konrad wird in den Sog der Ermittlungen gezogen…
Ein schwermütiger Kriminalroman um einen „Cold Case“, düster, traurig und bitter. Zu Beginn hat man beinahe das Gefühl, jeder Satz wiederholt sich – eindringlich, bewegend. Arnaldur Indridason formuliert spannend und lässt den Hörer/Leser vor allem am Leben seiner Protagonisten teilhaben. Durch diesen alten Fall werden in Kommissar Konrad viele Erinnerungen geweckt, man reflektiert mit ihm seine ganze Vergangenheit mit all ihren Höhen und Tiefen. Man blickt zurück auf Glück und Versäumnisse, Erfolg und falsche Entscheidungen. Und letztendlich auf einen gelösten Fall, der das Schicksal der beteiligten Menschen maßgeblich verändert hat.
Walter Kreye ist einfach der perfekte Sprecher für diesen tristen Kriminalroman. Seine Stimme passt unglaublich gut zu der Geschichte und vor allem zu Kommissar Konrad. Warm, sonor und mit erstklassiger Betonung haucht er den Protagonisten Leben ein und schildert schauerlich die Geschehnisse.
Ein Krimi, dessen Plot fesselt, der aber insgesamt sehr düster, bedrückend und tiefschürfend ist.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Spannend, aber von der Intention des Mörders/Attentäters nicht so überzeugend

Schleichendes Gift
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Val McDermid – SCHLEICHENDES GIFT
In der Stadt Bradfield bricht Panik aus: Erst wird ein Fußball-Star vergiftet, kurz darauf explodiert im Fußballstadion eine Bombe. Viele werden verletzt, Dutzende sterben. ...

Val McDermid – SCHLEICHENDES GIFT
In der Stadt Bradfield bricht Panik aus: Erst wird ein Fußball-Star vergiftet, kurz darauf explodiert im Fußballstadion eine Bombe. Viele werden verletzt, Dutzende sterben. Handelte es sich um einen Terrorangriff oder um einen Rachefeldzug gegen das Fußballteam? Der sympathisch-verschrobene Profiler Tony Hill soll mit seiner toughen Kollegin Detective Chief Inspector Carol Jordan dem Wahnsinn nachgehen und stößt dabei in ein Wespennest aus Korruption, Grausamkeit und Gewalt. (Einbandtext)

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Liebenswerte, leichte Sommerlektüre

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
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Sophie ist 29, liiert mit Tim, ehrgeiziger Banker und Macho, und träumt davon, ihre Leidenschaft, das Kochen, in einem mintgrünen Foodtruck verwirklichen zu können.
Doch die Realität sieht anders aus; ...

Sophie ist 29, liiert mit Tim, ehrgeiziger Banker und Macho, und träumt davon, ihre Leidenschaft, das Kochen, in einem mintgrünen Foodtruck verwirklichen zu können.
Doch die Realität sieht anders aus; ihr Geld verdient sie am Empfang eines Filmverleihs. Aber das Blatt wendet sich, als sie per Zufall das Marketing für den neuen Film eines berühmten Regisseurs übernehmen muss. Sophie wächst über sich hinaus… und das Schicksal meint es gut mir ihr!
Franziska Jebens ist ein lockerer, leichter Sommerroman gelungen.
Ihre Protagonistin Sophie ist 29, ein liebes und braves Mädchen, dessen Unsicherheit und dem Versuch, es jedem recht zu machen, sie eher als Teenager erscheinen lassen. Sophie ist hin- und hergerissen zwischen Bequemlichkeit und Wunschträumen - selbst Entscheidungen zu treffen fällt ihr schwer.
Als ihr der Zufall zu Hilfe kommt und sie tatsächlich zeigen kann, was in ihr steckt, verblüfft sie ihr Umfeld und zeigt ungeahnte Stärke und Gefühle, von denen sie selbst überrascht ist!
Der Roman hat mir gefallen, konnte mich aber nicht hundertprozentig begeistern. Sophie ist naiv und kindlich, stolpert von einer Situation in die andere, die Szenerie ist für mich zu sprunghaft, entwickelt stellenweise eine unangenehme Hektik und ist manchmal nicht überzeugend.
Trotzdem ein liebenswerter, witziger und unterhaltsamer Sommerroman, der angenehm zu lesen ist!

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