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Veröffentlicht am 03.05.2021

Gute Idee, langweilig umgesetzt

Ravenhurst
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Man nehme: Die ewige Jugend des Dorian Grey, den Fluch aus ‚Die Schöne und das Biest‘, die innere Zerrissenheit von Dr. Jekyll und Mr Hyde, mixe das Ganze gut durch und garniere es mit altbritischem Landsitz-Charme ...

Man nehme: Die ewige Jugend des Dorian Grey, den Fluch aus ‚Die Schöne und das Biest‘, die innere Zerrissenheit von Dr. Jekyll und Mr Hyde, mixe das Ganze gut durch und garniere es mit altbritischem Landsitz-Charme – heraus kommt ein Dorian Graves, dessen Nachname Programm ist. Ihn soll die Londoner Vollwaise Lady Eleonore Warrington ehelichen, damit sie nicht, trotz ihrer bereits 24 Jahre, verarmt auf der Straße landet. Bereits kurz nach ihrer Ankunft auf Ravenhurst bereut sie ihre Entscheidung, doch dann kommt alles ganz anders….
Auch wenn die Idee im Ansatz gut ist, konnte ich beim Lesen keinen richtigen Gruselcharme feststellen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Autorin sich dafür entschieden hat, Eleonore als Ich-Erzählerin zu verwenden. In meinen Augen ein Fehler, da mich der ausführliche Austausch von Höflichkeitsfloskeln oder die Dialoge, wenn der Bedienstete den Herrschaften Tee einschenkt, ebensowenig interessiert wie detaillierte Bekleidungsrituale oder sonstige Nebensächlichkeiten, die hier leider allesamt die Handlung unnötig in die Länge zogen. Da wäre es besser gewesen, sich mehr auf eine gruselige Atmosphäre zu konzentrieren und die Protagonistin auch entsprechend handeln zu lassen. Dass Eleonore sich hingegen nicht mal ihrer einzigen Freundin anvertraut aus Angst, man könne sie für verrückt halten, konnte ich nicht nachvollziehen, da die Freundin als Bedienstete wohl kaum anderen Menschen davon erzählt hätte. Überhaupt erschien mir Eleonore viel zu passiv und angepasst und ihre Enttäuschung, dass ein charakterliches Scheusal ihr das Bett verweigert, war mir einfach unverständlich – jede normale Frau wäre darüber froh gewesen, von eventuellen Übergriffen verschont zu bleiben. Das war mir zu sehr Bad-Boy-Schwärmerei, muss an seinen schönen blauen Augen gelegen haben, auf welche wiederholt hingewiesen wurde.
Gut, es gibt ein paar Wendungen, aber wirklich überraschend waren die einfach nicht. Zudem gestaltete sich das Buch durch die bereits oben erwähnten unnötigen Details eher als langatmig, ohne großen Grusel- oder Spannungsfaktor. Und das letzte Kapitel fällt in die Kategorie „diese Anspielung hätte man weglassen können“. Von mir keine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Sehr viel unnötige Streitereien, die mich auf Dauer nervten

Princess Knight
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In der Fortsetzung zur Blacksmith Queen steht nun ihre Schwester Gemma im Mittelpunkt, die bisher jahrelang als Kriegmönch gelebt hat. An der Seite von Schmiedekönigin Keely hilft sie, den Kampf gegen ...

In der Fortsetzung zur Blacksmith Queen steht nun ihre Schwester Gemma im Mittelpunkt, die bisher jahrelang als Kriegmönch gelebt hat. An der Seite von Schmiedekönigin Keely hilft sie, den Kampf gegen Königin Beatrix sowie weitere, verstreute Thronanwärter aufzunehmen.
So begeistert ich auch von Band eins war mit seinen starken Frauen, die fernab jeglichen Frauenklischees gezeichnet sind, so enttäuscht war ich vom zweiten Band. Klar, ein Kriegmönch hat deutlich weniger Tischmanieren als eine Schmiedin, damit könnt ich noch leben. Was mir jedoch überhaupt nicht gefiel und mich schnell regelrecht nervte war, das das Buch entweder aus Hau-drauf-Szenen besteht oder aus Streitereien und Bissigkeiten, welche sich die Leute in einer Tour gegenseitig an den Kopf werfen. Dadurch zog sich die Haupthandlung, neben ein paar irrelevanten Nebenhandlungen, so dermaßen in die Länge, dass genaugenommen kaum etwas im 2. Band geschieht. Erschwerend kam noch hinzu, dass im Lauf des Romans ein Schwung weiterer Charaktere aus unterschiedlichen Orden, Vereinigungen und Zirkeln hinzukommt, so dass ich irgendwann bei den vielen Streiterein und Diskussionen der vielen Personen den Überblick verlor. Besonders nervig war hierbei Gemma, deren taktisches Denkvermögen gen Null zu tendieren scheint und die nicht mal in der Lage ist, ihren Love Interest, einen Zentaur, wie eine erwachsene Frau zu vernaschen, sondern ihm lieber in einer Tour Gemeinheiten an den Kopf wirft - worin ihr Zentaur Quinn allerdings fast ebenbürtig ist.
So leid es mir tut, ich kann den zweiten Band nicht empfehlen. Kindisches Rumstreiten und Rumzänken ist in meinen Augen kein Zeichen von Stärke sondern nervt in dem Ausmaß, wie es im Buch vorkommt, irgendwann nur noch. Vor allem, da die Haupthandlung dadurch stellenweise komplett unterzugehen scheint. Ich vergebe 2 von 5 Pferdeäpfeln.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Gute Idee, langweilig umgesetzt

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Die Handlung ist schnell erzählt: Findelkind Quinn findet mit 18 Jahren heraus, dass sie mit den Wandlern verwandt ist, Menschen, die sich in Tiere verwandeln können und, je nach Tierart, jeweiligen Clans ...

Die Handlung ist schnell erzählt: Findelkind Quinn findet mit 18 Jahren heraus, dass sie mit den Wandlern verwandt ist, Menschen, die sich in Tiere verwandeln können und, je nach Tierart, jeweiligen Clans bzw. Tribes zugeordnet werden, die auf Vancouver Island leben. Als Erkennungsmerkmal gelten Tattoos, von denen sie auch eines seit ihrer Kindheit im Nacken hat, wenn auch in aussergewöhnlicher Form. Das würde ihre Visionen erklären, welche sie seit einiger Zeit hat.
Die Idee hinter dem Roman klingt zunächst ganz gut, die Umsetzung jedoch entsprach eher einem mäßig spannenden und vorhersehbaren Teenieroman voller Klischees. Tatsächlich hat die Autorin sich ein paar raffinierte Hintergründe ausgedacht, auf denen Quinns Vergangenheit bzw. ihr Tattoo letztlich basieren. Leider machen Klischees die Handlung völlig zunichte wie Clanfehden der jüngeren Mitglieder, welche stets als Dreiergruppe mit Anführer/in samt Helferlein links und rechts auftreten (hier musste ich an die Angeber in Highschool-Filmen denken), klischeehaft gezeichnete Feindbilder und Szenen bzw. Handlungen, denen jedwede Logik fehlt. Zwar wird die Handlung im Wechsel aus der Perspektive von Quinn und dem Wandler Nathan erzählt, aber letzterer bringt nicht nur unnötige Subjektivität mit ins Spiel, sondern hat so merkwürdige Ansichten, dass Quinn ihm und seinen Ratschlägen zu folgen habe, obwohl er genaugenommen ein Fremder für sie ist, von dem sie noch gar nicht weiß, ob sie ihm vertrauen kann. Ihre Belange sind Nathan dabei erstmal egal. Generell missfiel mir, wie er über Quinns Entscheidungen urteilte, als sei sie ein trotziges kleines Kind ohne Ahnung oder Recht auf Selbstbestimmung. Dabei wirkte Quinn vielmehr in Ansätzen wie eine toughe junge Frau, was gern noch etwas mehr hätte herausgearbeitet werden können. Sorry, Nathan als zweiter Hauptcharakter wurd mir mit seiner Art schnell langweilig und unsympathisch, was ihn mir als Love Interest nur umso unverständlicher macht. Vielmehr wirkt die Lovestory sehr konstruiert, wobei ich der Autorin zugute halten möchte, dass sie Quinn nicht gleich nach der ersten Begegnung von Nathans Augen/Muskeln/Lächeln/whatever hat schwärmen lassen. Neben der Erfüllung irgendwelcher Teenieklischees blieben die Charaktere allesamt blass, die Handlung war in großen Teilen vorhersehbar und - absolutes no-go: Die Autorin hat die Bösewichte erstmal einen langen Vortrag über ihre Pläne halten lassen bevor sie aktiv wurden.
Eine in meinen Augen gute Idee rund um verschiedene Körperwandler und eine in Ansätzen toughe Protagonistin, die leider langweilig, vorhersehbar und voller Teenieklischees umgesetzt wurde.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Anstrengende Hörbuchversion eines langweiligen Krimis

Das Porzellanmädchen
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In ihrem neuesten Roman will die gefeierte Thriller-Autorin Luna Moor ein schreckliches Ereignis ihrer Jugend verarbeiten: Damals entkam sie knapp einem Entführer, welcher sich stets hinter einer Gasmaske ...

In ihrem neuesten Roman will die gefeierte Thriller-Autorin Luna Moor ein schreckliches Ereignis ihrer Jugend verarbeiten: Damals entkam sie knapp einem Entführer, welcher sich stets hinter einer Gasmaske verbarg und sie wie eine Porzellanpuppe behandelte. Der Täter wurde nie gefasst - und ist natürlich nicht erfreut darüber, dass seine Taten in einem Roman vorkommen sollen.
Aufgrund positiver Kritiken zur Story gönnte ich mir den Krimi als Hörbuch. Leider erwies sich der Kauf im Nachhinein als Flop. Die Story selbst fängt zwar gut an mit der damaligen Entführung, wobei zunächst unklar bleibt, ob es sich um die wirklichen Geschehnisse oder um Luna Moors Manuskript handelt. Schnell fingen jedoch viele Punkte an, mich zu stören. So will eine Jugendliche allen Ernstes zunächst nicht erkannt haben, dass ihr Entführer eine Gasmaske trug, weswegen sie ihn den ganzen Roman über als Insekt mit Rüssel bezeichnet. Viele Szenen oder Begebenheiten wirken unglaubwürdig oder konstruiert, Luna nervig und dann kommt noch dazu, dass der Autor dazu neigt, viele Dinge im Roman zu wiederholen. Wenn man als Leser also bereits etwas weiß, wird es irgendwann nochmal erzählt und wenn man Pech hat sogar ein weiteres mal. Sowas macht einen Krimi auf Dauer langweilig.
Hinzu kommt, dass der Sprecher anstrengend ist. Mal wird er plötzlich leiser, dann wieder lauter, mal schneller, dann wieder langsamer, und Bandwurmsätze werden einfach so herunter geleiert.
Ein ziemlich langweiliger und unglaubwürdiger Krimi, der sich vor allem als Hörbuch nicht lohnt.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Zähe Dreiecksgeschichte

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Die Vollwaise Abby kommt nach Darkenhall, ein Internat für schwererziehbare Jugendliche. Der störrischen Kleptomanin soll dort geholfen werden, nicht endgültig in die Kriminalität abzurutschen. Sofort ...

Die Vollwaise Abby kommt nach Darkenhall, ein Internat für schwererziehbare Jugendliche. Der störrischen Kleptomanin soll dort geholfen werden, nicht endgültig in die Kriminalität abzurutschen. Sofort zeigen die Söhne der Schulleitung Interesse an ihr, was jedoch hauptsächlich an Abbys Seelenweben liegt, welche sie wie eine Aura umgeben und die nur von wenigen Auserwählten gesehen werden können. So wie von Tristan und Bastian Tremblay. Während Tristan den Ruf als Womanizer auslebt und kaum ein Mädchen auslässt, um an deren Seelenweben zu kommen, ist Bastian eher der zurückgezogene Typ und lebt seinen Drang nach den Weben auf andere Weise aus.
In dieser Welt ist jeder Mensch von sogenannten Weben umgeben, wobei Herz- und Erinnerungsweben gut sind, während die düsteren Seelenweben sich in zu hoher Zahl negativ auf die Menschen auswirken. Ein Punkt, der in meinen Augen Klischee pur ist. Denn wer zuviele düstere Seelenweben mit sich herumträgt, also eine zu belastete Seele hat, wird laut Definition im Buch später Straftaten begehen. Schon klar. Und Bastian, selbst kaum älter als die Jugendlichen im Internat, spielt hier den Hobbypsychologen und „behandelt“ die Jugendlichen mit seinem Pseudotraining, wonach sich die Jugendlichen zwar besser fühlen, aber nicht, weil ihnen fürs Leben geholfen wurde, sondern weil er sich einfach an ihren Seelenweben bereichert hat, um seine magischen Batterien aufzuladen. Was sein Bruder Tristan übrigens durch das Küssen der vielen Mitschülerinnen schafft.
Da Abby mit einem immensen Paket an diesen Seelenweben im Internat ankommt, übt sie einen entsprechenden Reiz auf die Brüder aus. Ehrlich gesagt schon traurig, dass die beiden nicht an ihr als Person, sondern nur an ihrer Energie interessiert sind wie Vampire an Blut. Wobei Abby aber auch kaum Eigenschaften hat, die sie mir als Leser liebenswert machen. Sie ist zickig, anstrengend, naiv und hält sich für cool. Vor allem die Abschnitte aus ihrer Sicht sind voller Gedankenkarussells und nervigen Diskussionen, wer wen warum geküsst hat und was das bedeutet – oder nicht. Sie tendiert dazu, alles Mögliche falsch zu verstehen, anderen die Worte im Mund umzudrehen und nebenbei ihren Kaugummi um den Finger zu wickeln. Wobei die Abschnitte aus Bastians Sicht fairerweise ebenfalls viele Gedankenkreisel enthalten, wenn auch nicht so stark übertrieben.
Das Abenteuer, in welches die drei geraten und in dem auch Abbys Familie eine Rolle spielt, klingt von der Idee her gut, allerdings ist der Weg dorthin ziemlich zäh und die vielen, nervigen Diskussionen mit Abby zu anstregend, um die Story als wirklich spannend bezeichnen zu können.

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