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Veröffentlicht am 15.08.2020

ein wirklich gutes Buch, mit jede Menge Spannung

Die längste Nacht
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„Ich wollte nicht, dass Chris mir ansah, wie sehr es mich wegdrängte. Nicht nur von ihm, sondern auch aus Hamburg, aus meinem Leben und meinem Elternhaus in dem aus allen Winkeln diese stumme Trauer kroch ...

„Ich wollte nicht, dass Chris mir ansah, wie sehr es mich wegdrängte. Nicht nur von ihm, sondern auch aus Hamburg, aus meinem Leben und meinem Elternhaus in dem aus allen Winkeln diese stumme Trauer kroch und jegliche Form von Lebendigkeit im Keimerstickte.“ S.28

„Wirst du mir helfen, es zu verstehen“, fragte ich, während wir einander in die Augen sahen.
Luca nickte. „Und ich weiß auch schon, wo wir beginnen.“ S. 233


Inhalt: Die längste Nacht – Isabell Abedi

Vita lebt ein ganz normales Teenagerleben. Naja, fast, denn es gibt etwas in ihrer Vergangenheit, dass einen Schatten über ihr Leben wirft. Als sie ein noch unveröffentlichtes Manuskript auf dem Schreibtisch ihres Vaters sieht und einige wenige Sätze liest, ist sie selber überrascht, wie sehr die Worte sie verfolgen. Als sie dann noch auf dem Roadtrip mit ihren Freunden quer durch Europa auf das malerische kleine Dorf Viagello trifft, dass Schauplatz in besagtem Manuskript ist, nehmen die Dinge ihren Lauf. Vita wird von diesem ort magisch angezogen und auch von dem Seiltänzer Luca, der für sie so anders ist, als die anderen Jungs. Doch Vita ahnt nicht, dass sie bereits mit Luca verbunden ist. Mit ihm, seiner Familie, diesem Ort und einem dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit.

Meinung:

Die längst Nacht hat einen sehr sanften Einstieg. Es wird viel zum Hintergrund erklärt, wo sich der Leser erst befindet und dann nimmt die Handlung langsam Fahrt auf. Vita erlebt ihre letzten Schultage relativ zusammengefasst, wir treffen auf ihre Freunde, den anhänglichen Ex und ihre Eltern.
Vitas beste Freunde sind Trixie und Danielo, ein Pärchen aus ihrer Stufe. Gemeinsam wollen die drei in einem VW Bus einen Europatrip machen, ehe sie dann ihr Studium beginnen, wobei Trixie und Danielo schon wissen wo und was, Vita ist sich da noch nicht so ganz sicher.

Es wird sehr schnell klar, dass bei Vita Zuhause etwas nicht stimmt. Sie und ihre Eltern leben sehr aneinander vorbei, die Eltern haben schon seit Jahren getrennte Schlafzimmer, gemeinsam gegessen wird nur selten und geredet noch viel weniger. Besonders Vitas Mum wird sehr distanziert und seltsam dargestellt, sie verabschiedet Vita nicht einmal richtig, als diese auf ihren Trip aufbricht.

Isabell Abedi hat keinen besonders malerischen oder verschachtelten Schreibstill, aber die Art, wie sie Orte in einfachen Worten beschreibt versetzt einen direkt dorthin. Es gibt unheimlich viele Details, was die Beschreibungen auch sehr sehr lang macht, was wiederum vielleicht nicht jedem gefällt, aber ich fand es in diesem Buch völlig okay. Ich habe die Orte richtig vor mir gesehen, den Bus und all diese kleinen italienischen Orte.
Wenn noch einmal ein Picknick mit frischem Brot und sonnengereiften Tomaten mit Käse und frischen Kräutern beschrieben wird, werde ich vermutlich in dieses Buch beißen!
Was ich aber ganz ganz furchtbar fand, waren die Fingernägel von Luca. Luca ist Seiltänzer und auf ihn treffen unsere drei Reisenden auf einem wunderschönen Markt in Italien. Er fällt ihnen dort quasi vor die Füße und lädt sie dann ein, auf seinem Grundstück zu campen. Und Luca selber ist ja auch ganz toll, aber seine Fingernägel sind furchtbar abgekauft und es wird immer und immer wieder beschrieben wie schrecklich das aussieht, so dass ich mich irgendwann echt geekelt habe! Bitte bitte keine Fingernägelbeschreibungen mehr =D

Die Handlung nimmt jetzt recht schnell an Fahrt auf. Vita fühlt sich, als wäre sie schon einmal in dem kleinen Dorf Viagello gewesen, die Orte, die Luca ihr zeigt wecken Erinnerungen und überhaupt ist das alles einfach seltsam. Viel mehr kann ich hier jetzt leider auch nicht sagen, weil das einfach zu viel vorweg nimmt. Es gibt ein riesig großes Geheimnis, was Stück für Stück in der Geschichte aufgedeckt wird, aus der Sicht von Vita, die von diesen Geheimnissen mehr als nur betroffen ist, sie ist ein großer Teil davon.

Wenn man sowas liest, vermutet man ja selber auch immer so ein bisschen und ich kann euch sagen, dass ich ziemlich falsch lag =D Es war bis zum Ende absolut spannend, ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen, weil ich wissen wollte, was damals in der längsten Nacht in Viagello passiert ist.

Es ist kein fröhliches Buch. Es gibt Liebe, aber sie ist nicht rosa. Es gibt Freundschaft, aber sie funkt und prickelt nicht, sondern ist ernst und tief. Es gibt Humor, aber der tanzt nicht. Dafür gibt es Spannung und Geheimnissen, die einen fast dazu bringen die letzte Seite aufzuschlagen, damit man endlich weiß, was wirklich passiert ist und man kann Italien quasi riechen. Ich hatte etwas anderes von diesem Buch erwartet, aber ich bin nicht enttäuscht, weil es echt gut war. Aber diese Art von Buch ist nichts, was ich regelmäßig lesen werden.


Urteil:
Alles in allem ist „Die längste Nacht“ ein wirklich gutes Buch, mit jede Menge Spannung. Ein Muss für all jene, die dieses Genre/diese Art von Geschichte lieben und vielleicht auch was für Einsteiger. Vier Bücher von mir und jetzt hätte ich bitte gern, das frische Brot mit den sonnengereiften Tomaten und frischen Kräutern, danke! ^-^

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Eine wirklich gelungene Fortsetzung, mit rasanter Handlung

Die Geheimnisse der Tinkerfarm
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„Typisch. Wir sind auf einer Farm mit Drachen so groß wie Düsenflieger und du stellst dich an wegen ganz normalen Hausspinnen.“ Seite 40

Wir sind von Märchen- und Sagengestalten umgeben. Und von Ungeheuern. ...

„Typisch. Wir sind auf einer Farm mit Drachen so groß wie Düsenflieger und du stellst dich an wegen ganz normalen Hausspinnen.“ Seite 40

Wir sind von Märchen- und Sagengestalten umgeben. Und von Ungeheuern. Seite 88

Inhalt:

Ein düsteres Geheimnis liegt über der Tinkerfarm. Das ist für Tyler und seine Schwester Lucinda unmittelbar zu spüren, als sie wieder das kleine abgeschiedene Tal weit im Hinterland besuchen. Die Farm mit ihren einzigartigen Tieren, den Drachen, Einhörnern und Wasserschlangen wird bedroht. Nicht nur die allgegenwärtigen Sicherheitsmaßnahmen verraten es: Zäune, Überwachungskameras und sogar gefährliche neue Kreaturen sind im Einsatz. Als dann auch noch Onkel Gideon spurlos verschwindet, sind Tyler und Lucinda ganz auf sich gestellt, die Farm mit all ihren Tieren zu schützen. Was hat aber die zwielichtige Haushälterin Miss Needle im Sinn? Ist sie eine gefährliche Hexe, wie Tyler und Lucinda fürchten? Ein spannendes Leseabenteuer von der ersten bis zur letzten Seite.

Meinung:

Ein Jahr ist vergangen, der nächste Sommer ist da und damit auch die Ferien. Tyler und seine Schwester Lucinda, reisen zurück zur Tinkerfarm. Hier hat sich einiges verändert, riesige Zäune, geheimnisvolle Wächtermonster und ein Onkel der leicht paranoid wirkt. Gideon fürchtet nach den Geschehnissen des letzten Sommers immer mehr um seine Farm, zumal der Feind gerade versucht das Land rund um die Farm aufzukaufen. Und dabei weiß Gideon noch nicht mal alles, denn sonst wären die zwielichtigen Needles sicher nicht mehr auf der Farm.

Gewiss, von roher Gewalt bedroht, hätte Tyler gestanden, dass er seine Schwester liebte, aber leiden konnte er sie im Augenblick nicht besonders. Seite 157

Tyler macht aus seiner Abneigung gegenüber der zwielichtigen Haushälterin und ihrem Sohn Colin kein Geheimnis. Er will die Geschehnisse vom letzten Jahr erkunden und das Gerät finden, mit dem man durch die Verwerfungsspalte reisen kann. Und dabei ist Colin ihm gewaltig im Weg, denn der seltsame Junge scheint dasselbe Ziel zu haben. Lucinda dagegen versucht mit den Drachen zu sprechen, doch erfolglos. Die Drachendame scheint sie komplett zu ignorieren und sich mit dem Babydrachen anzufreunden ist auch nicht so einfach. Und dann verschwindet Onkel Gideon plötzlich, dafür taucht in der Stadt ein unheimlicher Kerl aus der Vergangenheit auf und was genau hat Miss Needle eigentlich mit Gideons Testament vor?

„Was sollen wir machen? Wir sind Kinder!“
„Aber die Erwachsenen kriegen es ebendeshalb nicht hin, weil sei Erwachsene sind!“ Seite 224

Mir hat dieses Buch noch ein bisschen besser gefallen, als Band I. Vielleicht, weil man die Figuren gleich kannte und auch den magischen Teil der Geschichte. Den Babydrachen mochte ich richtig gerne und auch, dass die Kinder der Nachbarsfarm eine größere Rolle bekommen. Alles in allem ist das Ganze recht rasant, es passiert viel und teilweise verliert man etwas den Überblick. Außerdem bleiben am Ende sehr viele Fragen offen, die nach einem Folgeband verlangen, den ich mir auf jeden Fall kaufen würde -

„Ist mir doch egal, ob die bissigen Viecher, die uns umbringen wollen, aus einem Spiegel oder aus einem Loch oder aus einer Packung Haferflocken kommen“, sagte Steve nachdrücklich. „Bissige Viecher: ist gleich schlechte Idee.“ Seite 250

Urteil: Eine wirklich gelungene Fortsetzung, mit rasanter Handlung, die auf einen Folgeband warten lässt. Vier Sterne!

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Interessante Charaktere und eine noch spannendere Welt, in der Mären lebendig werden

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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„Ich habe einen Troll von hinten erstochen“, sage Nandus müde. „Was für ein Ruhm liegt darin?“
„Nur Dummköpfe versuchen einen Troll von vorne zu erstehen.“ Seite 323


Inhalt:

Milan Tormeno ist der Sohn ...

„Ich habe einen Troll von hinten erstochen“, sage Nandus müde. „Was für ein Ruhm liegt darin?“
„Nur Dummköpfe versuchen einen Troll von vorne zu erstehen.“ Seite 323


Inhalt:

Milan Tormeno ist der Sohn des Erzpriesters Nandus und dessen Erbe. Doch Milan wehrt sich gegen die Vorbestimmung seines Schicksals, mehr noch, als er auf die Meisterdiebin Felicia trifft. Sie zeigt ihm, die Welt aus der Sicht derjenigen, die sein Vater mit aller Macht bekämpft. Und dann häufen sich die seltsamen Vorfälle in. Kreaturen erwachen aus den Schatten, Legend erhalten Körper aus Fleisch und Blut. Die Welt Azhur wandelt sich und die Mären erhalten eine Macht, der die Menschen vielleicht nichts entgegenzusetzten haben.


Meinung:

Auf den ersten 100 Seiten war ich abgrundtief verwirrt, weil keine der Personen vom Klappentext auftauchte =D Danach versteht man aber, dass es sich quasi um den Epilog handelte, eine Vorgeschichte, die für das Buch sehr wichtig war. Es geht um die Stadt Arbora in der eine schrecklich Krankheit ausbricht, weswegen der Erzpriester diese Stadt, Lucio Tormeno eine schwerwiegende Entscheidung trifft, die seiner Familie noch lange nachhängen wird.
Der Einstieg war leicht, aber brutal, denn es geht sofort von null auf hundert und bei den lebhaften Beschreibungen und der spannenden Handlung, hatte ich nicht nur Gänsehaut, sondern echt Tränen in den Augen!

Dann gibt es einen Zeitsprung von etwa 50 Jahren und jetzt taucht auch der Protagonist von dem Klappentext auf, Milan Tormeno, Sohn von Nandus und Enkel von Lucio . Weil sein Vater ihn zwingen will ebenfalls Erzpriester zu werden und dafür eine harte Ausbildung im roten Kloster zu machen, weil er mit Training und Übungen erstickt, will Milan den Namen seines Vaters in den Dreck ziehen. Als Krähenmann, eine Märengestalt, verkleidet unterbricht er die Messe seines Vaters und stielt ein wertvolles Objekt. Die Flucht gelingt ihm nur knapp und verletzte. Ausgerechnet jetzt läuft er der Diebin Felicia und ihrem Gefährten Rainulf in die Arme. Die Beiden kidnappen ihn kurzerhand und nehmen ihm das Objekt ab.

Als sie aber erfahren wer er ist und den Hintergrund seiner Tat lassen sie ihn wieder frei. Felicia gefällt der junge Priestersohn und sie wittert eine Chance ihre Ziele durch ihn schneller zu erreichen. Denn Felicia ist eine Schwertherzogin und ihr Volk liegt mit dem Milans in einem erbitterten Kampf, der jedoch schon fast verloren scheint, weil die Arme der Liga mit Milans Vater zum letzten Schlag ausholen.

Die Charaktere sind in dieser Geschichte schwer zu durchschauen. Für Milan ist sein Vater der unterbitterliche Böse, aber nach dem Ende des Buches war ich mir da gar nicht mehr so sicher. Milan selbst wirkt mal, wie ein verliebter Knallkopf, dann wieder wie jemand, der das Zeug zum Helden hat. Rainulf, der Bogenschütze, ist ein knurriger Robin Hood und dann ist da noch Nox, eine geheimnisvolle Konkubine, die sehr viel mehr ist, als man auf den ersten Blick glaubt.
Der Aufbau der Protagonisten macht auf jeden Fall Lust auf mehr und in einem zweiten Band könnte das Ganze noch ziemlich grandios werden.

„Ich bin doch nur ein Junge kein Held. Was für eine Geschichte sollte man sich über mich schon
erzählen?“ Seite 75

Was ich unheimlich cool an dieser Geschichte fand, war die ganze Mythologe und all die Bezeichnungen und Hintergründe. Ein Schiff namens „Atem des Himmels“, eine Spionin, die den Weißen Tigerinnen angehört, eine legendäre Königin, die ihrem Volk in höchster Not zu Hilfe eilen soll, Mär Gestalten, die plötzlich lebendig werden, eine Silber Prinzessin, die ein Ungeheuer liebt. Sowas macht für mich richtig gute High Fantasy aus! <3


Was mir leider gar nicht gefallen hat, war der „Game of Thrones Einfluss.“ Damit meinte ich nicht, dass irgendwie die Story ähnlich war, überhaupt nicht, sondern unnötige Gewalt, zu viel Sex Kram und ... Bei einer Szene ist mir wirklich einfach nur noch schlecht geworden, als eine Figur Fäkalien essen sollte. Tut mir Leid, aber sowas brauche ich wirklich nicht in Geschichten. Klar gehört auch Sex dazu, aber in dem Maß, wie es in dieser Geschichte war, war es mir echt zu doof. Das ist allerdings auch mein einziger großer Kritikpunkt, neben der Handlung zu einer Figur, die ich super schade fand.

Ich wollte dem Buch eigentlich drei Bücher geben, aber die letzten 200 Seiten haben mich so mitgerissen, dass es doch vier werden. Was genau hier passiert, kann ich euch leider nicht Spoiler frei sagen, aber ich freue mich riesig auf den zweiten Teil und bin super gespannt, was passiert <3

„Es gibt sie! Ich weiß nicht, warum sie plötzlich da sind, aber sie sind nicht mehr nur in unseren Köpfen. Sie sind daraus ausgebrochen“ Seite 359

Urteil: Ein guter Auftakt zu einer Reihe von der ich mir sehr viel erhoffe! Interessante Charaktere und eine noch spannendere Welt, in der Mären lebendig werden. Grausamkeit und Sex Gedöns schmälern das Ganze ein bisschen, nichts desto trotz gibt es von mir vier Bücher und ich hoffe sehr auf Band II ^-^

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Veröffentlicht am 15.08.2020

ich freue ich mich riesig auf den dritten Band

Die Chroniken von Azuhr - Die Weiße Königin
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Tausend Dank an den Fischer Tor Verlag für das Rezensionsexemplar! Ich habe mich unendlich darüber gefreut, die Fortsetzung dieser Reihe im Briefkasten zu finden ♥

Band I der Chroniken von Azuhr hat mich ...

Tausend Dank an den Fischer Tor Verlag für das Rezensionsexemplar! Ich habe mich unendlich darüber gefreut, die Fortsetzung dieser Reihe im Briefkasten zu finden ♥

Band I der Chroniken von Azuhr hat mich mit heftigem Herzklopfen zurückgelassen und ich konnte es kaum erwarten, wieder in diese Welt einzutauchen. Die ersten Seiten haben mich schwer verwirrt, weil ich trotz Reread von Band I einfach keine Figur erkannt habe. Das liegt aber daran, dass wir hier (ebenso wie in Band I übrigens) einen Rückblick vor uns haben. Hat man diesen durch trifft man endlich wieder auf Milan, seinen Vater Nandus, den griesgrämigen Bogenschützen Rainulf und Nok, die geheimnisvolle Spionin.

Nandus steckt mitten im Krieg und ist fest entschlossen die Schwertherzöge ein für alle Mal zu besiegen. Er kämpft mit Tricks und voller Entschlossenheit. Ich muss leider sagen, dass er mich in diesem Buch verwirrt hat. Ich mochte Nandus eigentlich recht gerne, aber hier ist er hart und gemein und außerdem verstehe ich wirklich nicht, für welche Seite er eigentlich kämpft. Trotzdem ist er ein starker Charakter, der einige sehr coole Szenen aufzuweisen hat. Wie gesagt – ich bin verwirrt.

Milan flieht vor dem Krieg, er zieht durch die Lande und versucht die Menschen vor den Mären zu schützen, die überall zum Leben erwachen. Begleitet wird er von Rainulf, der den jungen Mann beschützt, aber auch voll Zweifel beobachtet. Denn Milan erzählt die Mär von Felica, der Schwertherzogin und versucht sie in den Herzen der Menschen zu verankern und sie so wieder zum Leben zu erwecken. Aber Milans Macht ist unberechenbar und verändert Dinge, die er nicht beabsichtigt hat. Vielleicht sogar ihn selbst. Milan ist immer noch mein liebster Charakter in dieser Reihe ♥ Ein klein wenig naiv, aber voll darauf bedacht das Richtige zu tun, liebevoll, aber auch wütend, als etwas Schlimmes passiert und seine Gabe finde ich einfach unglaublich spannend.

Nok macht sich auf den Weg, um Milan zu suchen und an seiner Seite zu kämpfen. Ich hätte mir gewünscht, dass ein paar mehr ihrer Geheimnisse gelüftet werden, denn ich glaube, dass sie eine wirklich großartige Figur mit einer gewaltigen Geschichte ist. Ich fand es toll, wie sie Milan begleitet hat und bin super gespannt, was im dritten Teil noch über sie geschrieben sein wird.

In diesem Buch gibt es sehr viel Krieg und Kampf. Es ist düsterer und verzweifelter, als Band I. Außerdem gibt es unglaublich viele Sichtwechsel und verschiedene Personen aus deren Augen wir die Geschichte erleben. Leider hat dies das Buch für mich zu einem kleinen Schleudertrauma gemacht. Ich wusste oft nicht, wer diese Person jetzt ist und wofür sie kämpft. Klar, man bekommt ein umfassendes Bild, aber es ist auch super verwirrend und ich hätte mir lieber noch mehr Szenen mit Milan gewünscht, um die Handlung voranzubringen. Auch Sex und Gewalt sind hier wieder reichlich vertreten – für mich war es zu viel. Ich muss auch sagen, dass mir einige Zusammenhänge nicht klar geworden sind, was die Regierungswege dieser Welt angehen. Es gibt die junge Kaiserin, die Kaiserritter, die Schwarze Horde, ganz viele Andeutungen auf Fehler aus der Vergangenheit, aber wie die alle so richtig zusammen stehen, das ist mir immer noch nicht klar. Meiner Meinung nach hätte ein Glossar oder ein Personenverzeichnis diesem Buch richtig gut getan.

Die Umsetzung der Mären und ihre Ausgestaltung fand ich wirklich gut, hätte mir sogar gerne noch etwas mehr davon gewünscht, besonders vom Krähenmann. Ich hoffe, er kriegt in Band III noch eine gute Rolle, denn immerhin hat Milan ihm ein Versprechen gegeben.


Urteil: Der Weltenaufbau und besonders die Mären gefallen mir unglaublich gut und Milan ist definitiv mein lieber Buchcharakter. Die Handlung ist spannend, aber teilweise auch sehr zu verworren und lückenhaft, was mich leider sehr beim Lesen gestört hat. Trotzdem freue ich mich riesig auf den dritten Band und bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

definitiv kein Kinderbuch, aber sehr cool (:

Emily Bones
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„Wie sollte sie auch einen kühlen Kopf bewahren, wenn sie sich hinter jedem Grabstein einen Werwolf vorstellen könnte.“ Seite 11
„Was glaubst du, wer du bist? Batman?“
„Zu sterblich. Aber seine Höhle ist ...

„Wie sollte sie auch einen kühlen Kopf bewahren, wenn sie sich hinter jedem Grabstein einen Werwolf vorstellen könnte.“ Seite 11
„Was glaubst du, wer du bist? Batman?“
„Zu sterblich. Aber seine Höhle ist gar nicht mal so übel.“
Seite 279

Inhalt:
Eben war Emily Bones noch unterwegs zu einer Halloweenparty, doch jetzt erwacht sie plötzlich in ihrem eigenen Grab. Voller Entsetzten stellt sie fest, dass sie gestorben ist und nun als Geist auf dem Friedhof festsitzt. Und das auch noch in ziemlich gewöhnungsbedürftiger Gesellschaft.
Doch nicht nur das: Emily findet heraus, dass sie ermordet wurde und hat nun nur noch ein Ziel: Ihren Mörder zu finden und sich ihr Leben zurückzuholen. Doch selbst für einen Geist gibt es Gefahren und dieser Kampf wird schwieriger, als gedacht …


Aber was wäre die Welt ohne das Ungewöhnliche.
Seite 15

Schon auf den ersten Seiten der Geschichte findet sich der Leser mit Emily in einem Sarg wieder. Sie ist panisch, weiß nicht, was mit ihr geschehen ist, doch es gelingt ihr sich freizukämpfen. Draußen wartet ein nächtlicher Friedhof auf sie und ein wandelndes Skelett, in das sie prompt hineinstolpert und es damit in seine Einzelteile zerlegt. Nicht die beste Methode, um sich Freunde im Reich der Untoten zu machen.
Doch da kommt schon Cosimo, ein Irrlicht, das Emily helfen soll mit ihrem Zustand zurecht zu kommen. Von ihm erfährt sie, dass sie tot und als Geist zurückgekehrt ist, dieser Friedhof soll jetzt ihr neues Zuhause sein.

Welche Wunder der Friedhof auch bereithalten mochte, ein Zuhause konnte er für sie niemals werden.
Seite 97

Aber Emily will sich damit nicht zufriedengeben. Auf einer Vollversammlung der Friedhofsbesucher erkämpft sie sich Antworten und erfährt, wie sie starb: Dass ein Kämpfer des Prinzen der Dunkelheit ihr ihr Leben geraubt hat Emily will sich mit dem Leben als Geist nicht abgeben, sie will ihren Mörder finden und sich ihr Leben zurückholen. Aber so leicht ist das nicht.
Das Buch hat viel Humor. So sagt Cosimo ihr zum Beispiel, was für einen Geist peinlich ist und Emily passieren ständig solche Dinge z.B., dass sie in Ohnmacht fällt. Sie schleichen sich an menschliche Wohnzimmer und schauen Filme mit ihnen. Es gibt zwei Mal die Woche eine Selbsthilfegruppe, die jedoch leider etwas unter geht. Das fand ich etwas schade.

Wahrscheinlich war sie der einzige Geist weit und breit, der sich vor Geistern fürchtete.
Seite 54

Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen, allerdings hatte ich von einem Buch, das eher als Kinderbuch gilt, mit einer Leseempfehlung ab 10 Jahren etwas ganz anderes erwartet. Ich muss sagen, dass ich es für ein Kinderbuch viel zu brutal finde und das Emily sich nicht wie eine 13jährige verhält. Besonders die Art, wie sie ihrem Mörder den Kampf ansagt, fand ich nicht zu ihrem Alter passend und auch die ganze Richtung die das Buch nahm, ist doch eher weniger für Kinder. Mit ein paar mehr Informationen wäre das hier ein ganz normales Jugendbuch.

Außerdem hat mich Emilys ständiges Gefluche wirklich sehr gestört und zum Ende hin ging es mir ein bisschen zu sehr Richtung Epos.
Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil genial und man merkt schon, dass die Autorin im Vergleich zu ihren anderen Büchern, hier etwas abgespeckt hat, was ich sehr angenehm fand!
Die Figuren waren toll ausgearbeitet, besonders der „alte Haudegen“ mit dem Emily sich schließlich zusammenschließt.

„Du bist ein Geist und nicht die Schneekönigin.“
„Ach nein? Und ich dachte, ich hätte meine Eiskrone irgendwo verlegt. Danke, dass du mich aufgeklärt hast.“
Seite 229

Kleiner Spoiler zum Thema Liebesgeschichte:
Es gibt keine. Wer eine braucht, dem kann ich dieses Buch dann leider nicht empfehlen.

Außerdem würde mich interessieren, ob hier ein zweiter Band geplant ist, da das Ende doch recht offen ist. Die letzten Zeilen waren aber wunderschön herzzerbrechend.

„Außerdem ist es überaus anstrengend ,deine Gedanken zu lesen. Man stürzt von einem Chaos ins nächste. Ich hab keine Ahnung, wie du es die ganze Zeit in deinem eigenen Kopf aushältst. Seite 160

Urteil:
Diese Geschichte ist für mich mehr Jugend- als Kinderbuch und eher für Leser ab 16 Jahren geeignet. Nichtsdestotrotz ist es eine sehr spannende Geschichte über den Kampf ums Überleben, seinen Platz finden und Freundschaft, mit tollen Humor und einem großartigen Schreibstil.

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