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Veröffentlicht am 15.08.2020

Ein weiterer großartiger Band

Was die Spiegel wissen
0

„Ich glaube nicht an das Böse.“
„Dem ist es egal, ob du an es glaubst.“

Inhalt:

Es wird Herbst und noch immer suchen Blue und die vier Raven Boys nach dem Grab des walisischen Königs Glendower. Immer ...

„Ich glaube nicht an das Böse.“
„Dem ist es egal, ob du an es glaubst.“

Inhalt:

Es wird Herbst und noch immer suchen Blue und die vier Raven Boys nach dem Grab des walisischen Königs Glendower. Immer mehr haben sie entdeckt, auch eine Vision von Adam: Im magischen Wald Cabeswater gibt es drei Schlafende. Einer von ihnen darf unter gar keinen Umständen geweckt werden. Die Frage ist allerdings, welcher es ist und was geschieht, wenn er trotz aller Vorsicht aufwachen sollte. Die Jungs zerbrechen sich den Kopf über dieses Rätsel, aber es gibt noch ein Problem: Blues Mutter ist verschwunden …

Meinung:

Bei jeder Reihe habe ich Angst, dass irgendwann der Band kommt, an dem ich sie weniger mag – aber hier ist das definitiv nicht in Sicht! Auch Band III der Raven Boys hat mich vollkommen begeistert, aufgesogen und wird für immer einen Platz in meinem Herzen haben.

„Sie wünschte, sie wüsste, ob Ganseys prophezeiter Tod leichter zu ertragen sein würde, wenn sie gegen ihre Gefühle ankämpfte.“

Es wird immer magischer, immer verworrender und die Dinge spitzen sich weiter zu. Stellenweise habe ich beim Lesen wirklich die Luft angehalten. Wieder gibt es neue Charaktere, neue Perspektiven durch die man die Geschichte erfährt. Bei der ein oder anderen Szene dachte ich: Wofür war das jetzt gut? Lenkt das nicht zu sehr vom Hauptproblem ab? Aber das war nur an wenigen Stellen.

Können wir kurz drüber reden, wie cool ein Auftragsmöder sein kann? =D Ich liebe diesen Charakter und finde es so cool, das er sich in Blues Mum verliebt hat. Bin mir nicht sicher, ob man das sagen darf ^^ Aber ich bin echt froh, das der Graue Mann weiter teil der Handlung ist und nicht einfach verschwindet.

„Es ist nicht das Äußere der Menschen, das mir Probleme bereitet, sondern das Innere.“

Adam setzt sich weiter gegen seine Familie zur Wehr und ich liebe, wie seine Freunde ihm den Rücken freihalten. Aber Adam behindert sich selbst auch immer wieder und ich wünschte, das würde langsam mal etwas besser werden. Dafür kommen Blue und Gansey sich näher. Ich mag die Beiden ^-^ Blue ist einer meiner liebsten Charaktere überhaupt!

Urteil: Ein weiterer großartiger Band, mir gehen langsam die Komplimente aus =D Ich liebe es einfach, Maggie Stiefvater ist eine meiner liebsten Autorinnen (:

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2020

Ich bin ein riesiger Fan dieser Reihe

Die Geschwister Gadsby und die Liebe
0

„Ich habe festgestellt, dass Leute nur dann Tagebuch
schreiben – also so richtig, meine ich – wenn etwas nicht in Ordnung ist.“
(S. 13)

Bei Familie Gadsby geht’s mal wieder drunter und drüber. ...

„Ich habe festgestellt, dass Leute nur dann Tagebuch
schreiben – also so richtig, meine ich – wenn etwas nicht in Ordnung ist.“
(S. 13)

Bei Familie Gadsby geht’s mal wieder drunter und drüber. Bluebell
hat endlich einen Freund, aber das fühlt sich irgendwie gar nicht mal so gut an
und wirklich romantisch ist der Gute auch nicht. Papa Gadsby hat den
Rattenkäfig offen gelassen und den zahmen Nagern damit die Freiheit geschenkt.
Sehr zum Leidwesen von Twig, der übrigens seit neustem auf seine
Klassenkameradin steht, aber mit der stimmt irgendwie auch etwas nicht. Jasmin
will sämtliche Regeln brechen und an einem Gedichtwettbewerb für Erwachsene
teilnehmen, obwohl sie erst neun ist. Aber ganz alleine wird das wohl nichts,
doch Hilfe naht in Form eines Jungen. Ein Junge, in den Flora sich unsterblich
und sehr dramatisch verliebt. Und dann ist da noch Zoran, der männliche Ex-Au
Pair, der versucht das Chaos irgendwie in Grenzen zu halten.
Ich bin mit jeder Menge guter Meinung an dieses Buch
herangegangen und ich kann euch sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
Alles beginnt wieder mit Blue, die durch ihre Kamera ihre
Familie erlebt. Die ganze Bande ist am Kochen für Zoran, der jetzt nicht mehr
für sie arbeitet, aber doch ein Teil des Ganzen ist. Twig stiftet Chaos ohne
Ende und der Abend fällt wegen eines fremden Herzinfarkts ins Wasser. Später
schleich Jas sich zu Blue und fleht sie an mit ihr zum Friedhof zu kommen, um
zwei verlorene Katzenbabys zu retten. Die werden auf Ron und Hermine getauft
und sorgen für mächtig Trubel, im ohnehin schon chaosverwöhnten Gadsbyhaus.
Und dann taucht Zoran mit jede Menge Sorgenfalten im Gesicht
auf. Der Herzinfarkt war der Großvater von Zorans Musikschüler Zach und der
steht jetzt quasi auf der Straße, weil seine Mutter im Ausland ist und sein
Großvater in eine Art Heim ziehen muss. Doch Zorans großes Herz kann das nicht
zulassen und er nimmt Zach erstmal bei sich auf. Leider ist das alles nicht so
leicht und Zach gar nicht begeistert, aber die Gadsbys eilen zu Hilfe und
schaffen es, dass Zach sogar bei Zorans Konzert mitmacht. Dort trifft er dann
auch auf Flora und jaaa… was soll ich euch sagen. Sie ist eben Flora.
Ihre Mutter verhält sich mittlerweile immer seltsamer und
ihr Vater scheint völlig am Rad zu drehen. Streit, Tränen, Verrücktheiten…
Was ist da los? Die Geschwister machen sich große Sorgen, dass ihre Mutter schwer
krank ist und irgendwie weiß keiner so wirklich Rat. Dann taucht plötzlich Zachs
Mutter auf und ist so gar nicht, wie Zach erzählt hat.
Ich hatte richtig Angst, dass Zoran wegfällt, weil er ja
nicht mehr für die Gadsbys arbeitet, dem ist aber gar nicht so. Was ich nicht
verstanden habe: Wo ist der Kerl vom letzten Band hin? Hat der nicht gegenüber
gewohnt? Ich bin verwirrt!

Blue und Dodi sind mittlerweile Freundinnen. Dodi versucht
Blue zu verkuppeln, schafft es auch, aber irgendwie sollte sich verliebt sein
anders anfühlen, findet Blue. So ganz sicher ist sie sich mit ihrem Freund
nicht und über das ganze Buch hindurch, hat man so eine kleine
Selbstfindungsphase in Sachen Jungs, die dann mit diesem wunderschönen Satz
endet:„Jungs können warten. Freundinnen sind viel lustiger.“
(S. 234)

Die Figuren sind einfach unfassbar toll! Jeder hat seine
Geschichte, seine Macken, seinen Teil in diesem Buch, keiner kommt zu kurz und
in Kombination, sind sie einfach mega! Der Schreibstil ist wie schon in Band 1
wunderschön locker leicht mit so viel Humor, dass ich mich teilweise echt
schlapp gelacht habe! Gleichzeitig ist aber auch immer wieder so viel Tiefe da,
Familiendrama, tote Schwester, erste Liebe, Beziehungsprobleme, alles zu einem
wunderschönen Gesamtpaket verschnürt, das man einfach lesen muss!
Ich bin ein riesiger Fan dieser Reihe und der Großteil
meiner Freunde wird diese Bücher dieses Jahr zum Geburtstag bekommen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2020

eine meiner liebsten Reihen ♥

Die Geschwister Gadsby
0

„Beachtet ihn gar nicht, er darf uns nicht schlagen, er ist
nicht unser Vater.“
„Selbst wenn er‘s wäre, dürfte er uns nicht schlagen“, sagte
Jas. „ Das ist nämlich gegen das Gesetz.“
(S. ...

„Beachtet ihn gar nicht, er darf uns nicht schlagen, er ist
nicht unser Vater.“
„Selbst wenn er‘s wäre, dürfte er uns nicht schlagen“, sagte
Jas. „ Das ist nämlich gegen das Gesetz.“
(S. 41)
„Was willst du eigentlich?“, fragte ich Joss.
„Dich retten“, sagte er. „Ich bin dein Ritter in
schimmernder Rüstung.“
(S.51)

Die Familie Gadsby, das sind Bluebell, die etwas graue Maus,
die so viel mehr sieht, als die anderen. Flora, mit dem Hand zur Dramatik und
den ständig wechselnden Haarfarben. Jasmin und Twig, die Kleinen, die ihre
Ratten über alles lieben und manchmal ganz schön anstrengend sein können. Mama,
die öfter im Flugzeug sitzt, als im Wohnzimmer und Papa, der immer seltsamere
Fragen stellt und ständig außer Landes verschwindet. Und dann ist da noch
Zoran, der eigentlich bei Papa Gadsby studiert und plötzlich zum Au-Pair wird,
ein ziemlich schlauer Kerl mit großem Herz, der aber nicht mehr kochen kann,
als aufgewärmte Würstchen. Und als dann noch Joss im Nachbarhaus einzieht,
nimmt das Chaos seinen Lauf.
Ich mag das Cover des Buches und den Titel und den Klappentext
und überhaupt alles so gerne, ich habe mich richtig auf dieses Buch gefreut!
Die Geschichte startet mit einer kurzen Erklärung, dass sie
sich aus Tagebucheinträgen und Kameraeinblicke der Autorin zusammensetzen wird.
Diese Autorin ist Bluebell, die ja schon im Klappentext erwähnt wird. Im ersten
Kapitel sind die Geschwister Gadsby allein Zuhause und toben, was damit endet,
dass das jüngste Mädchen Jas mit einer blutenden Lippe im Krankenhaus landet,
die tatsächlich auch genäht werden muss.
Später hören die Kinder im Haus ein Geräusch und schleichen
die Treppe hinunter, angeführt von der großen Schwester Flora, die es nicht
einsieht ganz alleine von einem Einbrecher abgemetztelt zu werden.
Doch unten im Haus findet sich weder ein Zombie, noch ein
Einbrecher, sondern ein junger Mann namens Zoran, der sich als Student von
Vater Gadsby und neuer Au Pair vorstellt. Die Kinder sind verblüfft und nicht ganz
sicher, was sie davon halten sollen.
Nach und nach wird klar, dass die Eltern der vier Kids
ziemlich viel außer Haus, ja sogar wegen ihrer Jobs außer Landes sind. Den
Kindern gefällt das gar nicht, immer wieder kommt es zur offenen Rebellion. Das
Leben im Haus der Gadsbys ist ziemlich chaotisch und Zoran hat alle Hände voll
zu tun. Dann haben die zahmen Ratten plötzlich Babys und kurze Zeit später
hängt um den Hals der einen Ratte ein kleines Schild auf dem steht: „Ich bin
der Vater“. Ganz klar, irgendetwas stimmt hier nicht. Blue stellt kurzerhand
ihre Kamera zur Verfügung, um den geheimnisvollen Einbrecher zu stellen und es
gelingt ihr auch. Joss Bateman ist gegenüber eingezogen und fand es lustig
fremder Leute Ratten zu beschriften. Er geht dann auch mit Blue und Flora auf
dieselbe Schule und hier sprühen ordentlich die Funken.
Jedes der Kinder hat seinen Part und seine ganz eigene
Persönlichkeit, aber mit Blue habe ich mich am meisten verbunden gefühlt. Sie
ist ein unglaublich liebes und herzliches Mädchen, mit einem dunklen Schatten
im Leben. Denn Blues Zwillingsschwester ist vor wenigen Jahren überfahren
worden und gestorben. Das nimmt sie noch immer unglaublich mit und gibt der
ganzen Geschichte eine gewisse Melancholie. Blue wird in der Schule ignoriert,
sie führt sich unsichtbar, während Flora ein richtiger Star ist, mit ihren
schrillen Haarfarben und den stylischen Klamotten.

„Die ganze Mensa war wie unter Schock, als hätten sie alle
gerade erst begriffen, dass wir Schwestern sind. Die mit den Zuckerwatte-Haaren
und das Mauerblümchen.“(S. 43)

Als einige Mitschüler schließlich anfangen Blue aktiv zu
mobben, greift Joss ein und hilft Blue sich zu rächen. Diese Problematik zieht
sich durch das ganze Buch und wird später schön gelöst. Außerdem ist da immer
noch die Sache mit den Eltern, die so viel arbeiten, die Geschwisterbande,
erste Liebe, all diese alltäglichen Dinge.

Es ist ein bisschen fies, dass ich so wenig über Jas und
Twig, die beiden Jüngsten der Truppe sagen kann, aber sie sind einfach cool!„Wenn ihr sie lange genug beobachtete“, sagte Zoran. „Seht
ihr wie die Mutter ihre Jungen stillt.“„Aber die sind doch gar nicht laut“, sagte Twig.„Er meint, dass sie ihnen zu trinken gibt“, sagte Flora.
„Aus ihrer Brust.“„Ratten haben Brüste?“ Jas war entsetzt.
(S. 26)

Die beiden Sorgen für die Komik in den Büchern, während Blue
die Melancholie beisteuert und Flora einen Hauch von Drama und Wahnsinn. Dann
ist da noch Zoran mit seiner Herzlichkeit, dem Sarkasmus und der vagen
Verzweiflung und all das gibt die perfekte Mischung.
Der Schreibstil wechselt immer wieder zwischen
Tagebucheinträgen, Handlung und Kameraführung. Aber das ist überhaupt nicht störend oder so, im Gegenteil, es hat super viel Spaß gemacht und in jedem Satz steckt einfach so viel Autorenliebe, dass man nie wieder aus dieser Welt auftauchen möchte. Ich liebe dieses Buch! Der Schreibstil, die Personen, der
Humor, die Liebe und überhaupt, es ist einfach genial!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2020

Ich mochte das Buch richtig gerne

Die Geschwister Gadsby im Sommerchaos
0

„Wenn man so durch die morgendliche
Kühle reitet, obwohl man eigentlich Hausarrest hat, fühlt man sich ein bisschen
wie ein Schmuggler, der gerade seine Ware an Land schafft. (…) Man fühlt sich ...

„Wenn man so durch die morgendliche
Kühle reitet, obwohl man eigentlich Hausarrest hat, fühlt man sich ein bisschen
wie ein Schmuggler, der gerade seine Ware an Land schafft. (…) Man fühlt sich
wie eine Romanfigur oder als käme man aus einem anderen Land.“

(S.132)

Skye stöhnte auf. „Meine Mutter bringt
mich um. Ich habe diese Brille erst seit einem Monat.“„Wie willst du denn jetzt was sehen?“,
fragte ich.„Mein rechtes Auge ist ganz okay.“„Aber das linke Glas ist kaputt.“„Das“, seufzte Skye. „Ist wieder mal
typisch.“

(S.46)
Die Geschwister Gadsby werden von ihrer
gestressten Mama zur Großmutter auf dem Land geschickt, um dort den Sommer zu
verbringen. „So wie früher“, sagte Mama, aber nichts ist mehr wie früher. Oma
wird immer tüdeliger, Bluebell vermisst Ines, Jas vermisst Pumkin. Auf Fahrrädern
und Ponys und mit neuen Freunden machen die Gadsby Geschwister die Gegend
unsicher. Bis die Sache mit Oma langsam seltsam wird und die Geschwister einen waghalsigen
Plan fassen.
Ich musste zum Zahnarzt und hab ein Buch
aus meinem SuB Regal gesucht, dass man mit zum Zahnarzt nehmen kann. Ich finde
Zahnärzte nämlich ganz furchtbar, also nicht die Menschen an sich, aber … ihr
wisst, was ich meine. Jedenfalls, habe ich dieses Buch mitgenommen, weil es
aussah wie ein ZahnarztFurchtBekämpferBuch.
Und mein Zahnarzt hat mich auch prompt
gefragt, ob es da um den richtigen Gadsby ginge und ob ich denn den Film
gesehen hätte, was ich davon halten würde und plötzlich war mein Zahnarzt ein ganz
normaler Mensch <3
Jedenfalls zum Buch…Es ist toll!
Bittersüß trifft es hier sehr gut, denn die Protagonistin Bluebell hat ihre
Zwillingsschwester vor vier Jahren verloren und kommt nicht darüber hinweg. Sie
ist noch sehr jung, dreizehn Jahre alt, die Zweitälteste und hat noch vier
Geschwister.
In der Familie herrscht immer großer
Trubel und es ist recht verständlich, dass Mama Gadsby ihre Sprösslinge
schließlich zu Oma schickt und mit dem Baby Pumkin (eigentlich heißt es
William) daheim in London bleibt.
Die Geschichte wird aus Bluebells Sicht
erzählt. Mal in der Form von Tagebucheinträgen, dann in einer Art Kameraführung
und dann wieder wie „ein normales Buch“ aus der Ich Perspektive. Am Anfang war
ich ein bisschen verwirrt, wusste nicht ganz wer wer ist und wer erzählt, aber
das kann auch an der Zahnarztpraxisumgebung gelegen haben. Nach einigen
Kapiteln war ich dann richtig drin und habe mich Bluebell auch sehr nah
gefühlt. Sie ist wirklich süß und hat diese typischen Mädchenprobleme, die aber
dann auch wieder nicht so typisch sind, wegen der Sache mit ihrer Schwester.
Die Kinder sind also bei ihrer Oma (die
sie eine Stunde zu spät vom Bahnhof holt) und der Hof, auf dem sie lebt klingt
wunderschön und ist sehr liebevoll beschrieben. Es gibt Ponys und eine alte
Scheune mit Fledermäusen, einen Bach mit einer Stelle zum Schwimmen gehen,
wilde Himbeeren und einen großen Gemüsegarten, den Oma hegt und pflegt.
Bluebell, Jasmin und Twig sind sehr unterschiedlich und haben doch alle eine
Sache, die sie bedrückt. Jasmin vermisst das Baby, Twig fühlt sich Zuhause
unsichtbar und Bluebell vermisst ihre Zwillingsschwester Ines. Dann gibt es
noch Flora, die älteste der Gadsbys, die mit ihrem Vater in Neuseeland ist und
in seinem Film mitspielt. Sie taucht immer mal wieder über Skype auf und
scheint eine ziemliche Nervensäge zu sein.
Und dann sind da noch die Jungs, zwei
Jungs um genau zu sein, Skye und Oliver. Skye ist ein pferdeverliebter
Tollpatsch mit Brille und Oliver ein gutaussehender, wortgewandter Draufgänger.
Die Kinder schließen direkt Freundschaft und ziehen zusammen los. Doch dann
müssen Skye und Oliver nach Frankreich, zu Skyes Papa und die Kinder sind mit
ihrer Oma alleine. Als Oma Gadsby dann plötzlich mitten in der Nacht zu ihrer
eigenen Hochzeit will, startet Bluebell einen verzweifelten Hilferuf.
Die Geschichte ist einfach cool. Ich
hatte ja erst sowas 5Freunde mäßiges, lustiges erwartet, aber dann plötzlich
kommen total ernste Themen auf und das Ganze geht richtig in die Tiefe. Das
einzige, was mich ein bisschen gestört hat, war die Dreiecksgeschichte, aber
selbst für die gab es, zumindest von der einen Seite eine ganz gute Auflösung.
So wie ich das gerade auf Lovelybooks
recherchiert habe, handelt es sich bei „Die Geschwister Gadsby und das
Sommerchaos“ um einen dritten Band. Ich fand jetzt nicht, dass man es als
störend empfindet, die ersten Bände nicht zu kennen. Sicher würde es die
Figuren noch ein wenig farbiger gestalten, aber ich konnte mich auch so sehr
gut in alle hineinversetzten. Ich werde aber mal schauen, ob ich die Bücher auch
in der Bücherei finde und würde sie dann auch noch rezensieren.

Ich mochte das Buch richtig gerne. Es hatte Humor, Spannung, Liebe,
Freundschaft, Familie und Herz. Es kriegt eine absolute Leseempfehlung. Ich empfehle dazu einen Sessel in der Sonne und frischen
Eistee!

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Der Schreibstil, die Personen, der Humor, die Liebe und überhaupt, es ist einfach genial!

Die Geschwister Gadsby
0

„Beachtet ihn gar nicht, er darf uns nicht schlagen, er ist
nicht unser Vater.“
„Selbst wenn er‘s wäre, dürfte er uns nicht schlagen“, sagte
Jas. „ Das ist nämlich gegen das Gesetz.“
(S. ...

„Beachtet ihn gar nicht, er darf uns nicht schlagen, er ist
nicht unser Vater.“
„Selbst wenn er‘s wäre, dürfte er uns nicht schlagen“, sagte
Jas. „ Das ist nämlich gegen das Gesetz.“
(S. 41)
„Was willst du eigentlich?“, fragte ich Joss.
„Dich retten“, sagte er. „Ich bin dein Ritter in
schimmernder Rüstung.“
(S.51)

Die Familie Gadsby, das sind Bluebell, die etwas graue Maus,
die so viel mehr sieht, als die anderen. Flora, mit dem Hand zur Dramatik und
den ständig wechselnden Haarfarben. Jasmin und Twig, die Kleinen, die ihre
Ratten über alles lieben und manchmal ganz schön anstrengend sein können. Mama,
die öfter im Flugzeug sitzt, als im Wohnzimmer und Papa, der immer seltsamere
Fragen stellt und ständig außer Landes verschwindet. Und dann ist da noch
Zoran, der eigentlich bei Papa Gadsby studiert und plötzlich zum Au-Pair wird,
ein ziemlich schlauer Kerl mit großem Herz, der aber nicht mehr kochen kann,
als aufgewärmte Würstchen. Und als dann noch Joss im Nachbarhaus einzieht,
nimmt das Chaos seinen Lauf.
Ich mag das Cover des Buches und den Titel und den Klappentext
und überhaupt alles so gerne, ich habe mich richtig auf dieses Buch gefreut!
Die Geschichte startet mit einer kurzen Erklärung, dass sie
sich aus Tagebucheinträgen und Kameraeinblicke der Autorin zusammensetzen wird.
Diese Autorin ist Bluebell, die ja schon im Klappentext erwähnt wird. Im ersten
Kapitel sind die Geschwister Gadsby allein Zuhause und toben, was damit endet,
dass das jüngste Mädchen Jas mit einer blutenden Lippe im Krankenhaus landet,
die tatsächlich auch genäht werden muss.
Später hören die Kinder im Haus ein Geräusch und schleichen
die Treppe hinunter, angeführt von der großen Schwester Flora, die es nicht
einsieht ganz alleine von einem Einbrecher abgemetztelt zu werden.
Doch unten im Haus findet sich weder ein Zombie, noch ein
Einbrecher, sondern ein junger Mann namens Zoran, der sich als Student von
Vater Gadsby und neuer Au Pair vorstellt. Die Kinder sind verblüfft und nicht ganz
sicher, was sie davon halten sollen.
Nach und nach wird klar, dass die Eltern der vier Kids
ziemlich viel außer Haus, ja sogar wegen ihrer Jobs außer Landes sind. Den
Kindern gefällt das gar nicht, immer wieder kommt es zur offenen Rebellion. Das
Leben im Haus der Gadsbys ist ziemlich chaotisch und Zoran hat alle Hände voll
zu tun. Dann haben die zahmen Ratten plötzlich Babys und kurze Zeit später
hängt um den Hals der einen Ratte ein kleines Schild auf dem steht: „Ich bin
der Vater“. Ganz klar, irgendetwas stimmt hier nicht. Blue stellt kurzerhand
ihre Kamera zur Verfügung, um den geheimnisvollen Einbrecher zu stellen und es
gelingt ihr auch. Joss Bateman ist gegenüber eingezogen und fand es lustig
fremder Leute Ratten zu beschriften. Er geht dann auch mit Blue und Flora auf
dieselbe Schule und hier sprühen ordentlich die Funken.
Jedes der Kinder hat seinen Part und seine ganz eigene
Persönlichkeit, aber mit Blue habe ich mich am meisten verbunden gefühlt. Sie
ist ein unglaublich liebes und herzliches Mädchen, mit einem dunklen Schatten
im Leben. Denn Blues Zwillingsschwester ist vor wenigen Jahren überfahren
worden und gestorben. Das nimmt sie noch immer unglaublich mit und gibt der
ganzen Geschichte eine gewisse Melancholie. Blue wird in der Schule ignoriert,
sie führt sich unsichtbar, während Flora ein richtiger Star ist, mit ihren
schrillen Haarfarben und den stylischen Klamotten.

„Die ganze Mensa war wie unter Schock, als hätten sie alle
gerade erst begriffen, dass wir Schwestern sind. Die mit den Zuckerwatte-Haaren
und das Mauerblümchen.“(S. 43)

Als einige Mitschüler schließlich anfangen Blue aktiv zu
mobben, greift Joss ein und hilft Blue sich zu rächen. Diese Problematik zieht
sich durch das ganze Buch und wird später schön gelöst. Außerdem ist da immer
noch die Sache mit den Eltern, die so viel arbeiten, die Geschwisterbande,
erste Liebe, all diese alltäglichen Dinge.

Es ist ein bisschen fies, dass ich so wenig über Jas und
Twig, die beiden Jüngsten der Truppe sagen kann, aber sie sind einfach cool!„Wenn ihr sie lange genug beobachtete“, sagte Zoran. „Seht
ihr wie die Mutter ihre Jungen stillt.“„Aber die sind doch gar nicht laut“, sagte Twig.„Er meint, dass sie ihnen zu trinken gibt“, sagte Flora.
„Aus ihrer Brust.“„Ratten haben Brüste?“ Jas war entsetzt.
(S. 26)

Die beiden Sorgen für die Komik in den Büchern, während Blue
die Melancholie beisteuert und Flora einen Hauch von Drama und Wahnsinn. Dann
ist da noch Zoran mit seiner Herzlichkeit, dem Sarkasmus und der vagen
Verzweiflung und all das gibt die perfekte Mischung.
Der Schreibstil wechselt immer wieder zwischen
Tagebucheinträgen, Handlung und Kameraführung. Aber das ist überhaupt nicht störend oder so, im Gegenteil, es hat super viel Spaß gemacht und in jedem Satz steckt einfach so viel Autorenliebe, dass man nie wieder aus dieser Welt auftauchen möchte. Ich liebe dieses Buch! Der Schreibstil, die Personen, der
Humor, die Liebe und überhaupt, es ist einfach genial!

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