Cover-Bild Das Regenorchester
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 230
  • Ersterscheinung: 15.08.2016
  • ISBN: 9783746632841
Hansjörg Schertenleib

Das Regenorchester

Roman

»Vom Loslassen und Leben lernen.« Die Welt  

Nachdem seine Frau gegangen ist, lebt ein Schriftsteller allein in seinem Haus in Irland. Da begegnet er Niamh, einer sechzigjährigen Irin, die ihn zum Chronisten ihres Lebens macht. Sie führt ihm die Wunder des alten, untergegangenen Irland vor Augen und erzählt ihm von ihrer verlorenen Liebe. Voller Poesie und mit großer  Sprachkunst erzählt Hansjörg Schertenleib eine unerhörte Liebesgeschichte. 

»Ein überraschend lebensbejahender Roman.« Berner Zeitung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2020

Freundschaft und Tod

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es geht um so viel in diesem Buch
... und doch ist es eigentlich einfach eine schöne Geschichte, die von der Freundschaft eines jungen Schriftstellers zu einer alten Frau handelt ... er hat sich von seiner ...

es geht um so viel in diesem Buch
... und doch ist es eigentlich einfach eine schöne Geschichte, die von der Freundschaft eines jungen Schriftstellers zu einer alten Frau handelt ... er hat sich von seiner Frau getrennt und kommt über den Schmerz nicht hinweg, sie hat ihr Leben gelebt und steht fast am Ende.

Wundervolle Geschichte, eigentlich so gar nicht mein Stil, aber hier ... Taschentücher bereitlegen!

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Das Regenorchester

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Der Schweizer Autor Hansjörg Schertenleib hat mich auch in seinem zweiten Roman, den ich bisher gelesen habe, durch seine Erzählkunst überzeugen können: Nach "Der Glückliche" war es nun "Das Regenorchester"....

Auch ...

Der Schweizer Autor Hansjörg Schertenleib hat mich auch in seinem zweiten Roman, den ich bisher gelesen habe, durch seine Erzählkunst überzeugen können: Nach "Der Glückliche" war es nun "Das Regenorchester"....

Auch im Roman wandert ein Schweizer Schriftsteller mit seiner Frau und dem Papagei Vian nach Irland aus; sie verbringen einige glückliche Jahre miteinander in ihrem Haus - bis es zu Auseinandersetzungen und zur endgültigen Trennung kommt. Während Vian nur in Schwitzerdütsch "Bern isch schö" kräht, geht es unserem Protagonisten alles andere als gut. Er schließt sich einer Gruppe verlassener Männer an, die von einem Coach ein "Wieder-Stabilisierungsseminar" oder wie immer man dies nennen möchte, in einer Wald- , Feld- und Wiesenaktion "draußen" ihren Schmerzen des Verlassenworden seins, ihrer Gefühlswelt (gegen cash, versteht sich) nun freien Lauf lassen.
Diesen Abschnitt des Romans habe ich sehr genossen, da er sehr reale Männergefühle widerspiegelt und in komischer Weise zum Ausdruck bringt (z.B. stellt jemand von den 9 Männern fest, dass er gar nicht wütend ist, sondern nur traurig: Dennoch verlangt der Coach von allen, dass sie mit dem Prügel, den sich jeder suchen musste und der "genau in die Hand passt" mit Vehemenz auf die Lichtung im Walde einprügeln....

Als "Sean", der eingewanderte Schweizer, in Donegal eine Frau kennenlernt, merkt diese sofort, welchen Schmerz er mit sich trägt: Sie ist sehr krank und will ihm - der ja Autor ist - gerne ihre Geschichte erzählen. So kommt es, dass sich Niamh und "Sean", wie sie ihn nennt, mit einem Diktiergerät treffen und wir in das Leben von Niamh, das sie fortan in Sequenzen erzählt, eintauchen, daran teilhaben:

Die Geschichte Niamhs, in einer einfachen, armen Familie mit 8 Kindern aufgewachsen, erinnert an das Irland der 50er und 60er Jahre: Durch die hohe Arbeitslosigkeit mussten viele Iren und Irinnen nach England auswandern, um Geld zu verdienen. So auch einige Geschwister Niamhs und sie selbst auch eines Tages. Höhepunkte ihrer Kindheit und Jugend waren die Besuche von Familie Friedrich aus Köln, die jeden Sommer im Nachbarcottage verbringen, Niamh später Frau Friedrich hilft und sich sehr eng mit deren Tochter, Nella, anfreundet. Diese Freundschaft soll später dazu führen, dass Niamh viele Jahre in Köln lebt, bevor sie - viel älter geworden - nach Irland zurückkehrt.

Der Roman ist geprägt vom Leben Sean's, der versucht, sich aus seinem Schmerz zu befreien und wieder "von vorne anzufangen" und der Lebensgeschichte von Niamh, von der ich an dieser Stelle nicht mehr verraten möchte: Ein beeindruckender Roman über Liebe, Trennung, Schmerz und Verlassenwerden sowie Krankheit und Tod: Aber auch von Mitmenschlichkeit, Freundschaft und Empathie sowie vom Loslassen und vom Neubeginn. Der Erzählstil des Autors gefällt mir sehr; er ist schnörkellos, atmosphärisch und lässt genügend Raum für eigene Gedanken und Gefühle. Besonders gerne habe ich am Leben von Niamh teilgenommen, die hier exemplarisch für viele Irinnen ihrer Generation (*1940) stehen könnte. Der Autor lebte selbst zwischen 1996 und 2016 im County Donegal/Irland.

Ich empfand "Das Regenorchester" als sehr lesenswert und empfehle "es" gerne weiter!

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