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Veröffentlicht am 03.11.2020

vom TSV Metzkausen zum FC Liverpool

Hope Street
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Gespannt nahm ich dieses Buch »Hope Street« von Campino in die Hand. Zwar ist Fußball ist nicht so mein Ding, dafür aber umso mehr die Toten Hosen.

Das Buch ist natürlich autobiographisch. Es ist eine, ...

Gespannt nahm ich dieses Buch »Hope Street« von Campino in die Hand. Zwar ist Fußball ist nicht so mein Ding, dafür aber umso mehr die Toten Hosen.

Das Buch ist natürlich autobiographisch. Es ist eine, wie ich finde, gelungene Mischung aus der Leidenschaft zum FC Liverpool und der Familiengeschichte von Campino. Bildreich beschreibt er die Spiele seiner Mannschaft. Der Leser spürt die Atmosphäre im Stadion und hört die Rufe der Fans.

Zahlreiche Anekdoten erzählen in »Hope Street« auf amüsante Weise von dem Geschehen im Leben des Frontmanns der Toten Hosen. Besonders amüsant sind die Lausbubengeschichten aus seiner Kindheit in Mettmann, wie beispielsweise die Fußballspiele beim TSV Metzkausen und die beginnende Begeisterung zum FCL. Man spürt die totale Begeisterung zum Liverpooler Verein. Zu fast jedem Spiel ist Campino im Stadion dank Jahreskarte, wenn nicht gerade ein Konzert ist. Aber auch dort ist er per Skype oder anderen Kanälen bei seinem Verein.

Später dann mussten die Pläne der Band um die Spiele vom FC Liverpool herum abgestimmt werden, damit Campino überall das Geschehen verfolgen kann.

Warm und herzlich sind die Kapitel über seine Eltern und das Kennenlernen der Nachkriegszeit. Seine Mutter kam aus England und sein Vater war Student in Göttingen. Auch hat mich der Briefwechsel zwischen seinem Vater und Großvater während des Krieges sehr berührt.

Das Buch unterhaltsam und amüsant. Ich kann es empfehlen. Das Hörbuch davon hat Campino übrigens selbst eingelesen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2020

Veröffentlicht am 23.10.2020

Spannung bei jovialen Sprachstil

Fesseltrick
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In diesem neuesten Hartmann-Krimi erzählt der Krimiautor Klaus Stickelbroeck einen der harmlosesten Fälle für Privatdetektiv Christian Hartmann, der seines Zeichen Ex-Profifußballer bei Fortuna Düsseldorf ...

In diesem neuesten Hartmann-Krimi erzählt der Krimiautor Klaus Stickelbroeck einen der harmlosesten Fälle für Privatdetektiv Christian Hartmann, der seines Zeichen Ex-Profifußballer bei Fortuna Düsseldorf war.

Hartmanns zwielichtiger Kumpel Huren-Heinz vermittelt ihm den Auftrag eines Unternehmers, wel der mit eigentlich belanglosen Fotos um einen eigentlich belanglosen Geldbetrag erpresst wird.

Was dem Unternehmer aber gegen den Strich geht, ist die Tatsache, das alles an die Öffentlichkeit gelangen kann. Denn die Fotos wurden bei einer exklusiven und privaten Fesselsession in der BDSM-Szene gemacht. Hier nahmen noch weitere Herren der Gesellschaft teil, die ebenfalls wahrscheinlich erpresst werden.

Bei so vielen Beteiligten bliebe das vor der Presse nicht geheim, so die Befürchtungen des Unternehmers und Auftraggebers. Hartmann soll den Erpresser finden. Doch das wird nicht leicht.

Mit sehr viel Humor und Augenzwinkern hat Klaus stickelbroeck eine Geschichte gebaut, der es nicht an Wendungen und Ereignissen mangelt. Soviel sei verraten: Natürlich bleibt es nicht bei Erpressung.

Beteiligt werden alle alten und neuen Bekannte und Freunde des Privatdetektivs. Neben Huren-Heinz auch Johnny, Angie und Alina. Man muss diese Figuren nicht von vornherein schon kennen. Ihre Charakterisierung in dieser Roman genügt, um sie hier kennenzulernen. Die Leser können »Fesseltrick« also getrost als „Standalone“ lesen.

Der joviale Sprachstil des Autors, der der Handlung und Szenerie sehr entspricht, macht das Lesen zu einem Vergnügen. Erotische Szenen, Actionszenen, Peinlichkeiten und dumme Sprüche wechseln sich ab. Es kann keine Langeweile aufkommen.

Im Gegenteil, man rast durch die Handlung und somit durch die Seiten. Immer mit einer Musik im Kopf. Denn wie auch in den vorherigen Hartmann-Romanen wird jeder Schritt mit einem Soundtrack begleitet, der für ein stimmungsvolles Gefühl beim Lesen sorgt.

Außerdem wurde das Tempo mit zahlreichen Cliffhanger erhöht, die bei jedem Kapitel am Ende ein Fragezeichen stehen lassen.

Bei so viel Spaß und Spannung bleibt mir nichts anderes übrig, als diesen Krimitrick mit einem „ausgezeichnet“ zu empfehlen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2020

Veröffentlicht am 22.10.2020

Laura Lippman schickt ihre Protagonistin Tess Monaghan auf Jobsuche

Der Geliebte der Verlobten
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Diese Geschichte von Laura Lippman ist wieder ein Roman mit der Privatdetektiven Tess Monaghan. Dabei ist dies der erste Roman mit dieser Ermittlerfigur, denn zu Beginn ist sie mehr oder weniger auf Jobsuche, ...

Diese Geschichte von Laura Lippman ist wieder ein Roman mit der Privatdetektiven Tess Monaghan. Dabei ist dies der erste Roman mit dieser Ermittlerfigur, denn zu Beginn ist sie mehr oder weniger auf Jobsuche, weil sie als Journalistin in Baltimore ihren Job verloren hat.

Es ist zunächst ein ziemlich einfacher Auftrag. Ihr Freund und Ruderkollege bittet sie darum, seine Verlobte zu beschatten. Die Verlobte kommt ihm verdächtig vor und entzieht sich ihm immer mal wieder für ein paar Stunden. Da der Ruderer weiß, das Tess einen Job sucht, Geld benötigt und auch als Journalistin zu recherchieren gelernt hat, will er Tess mit diesem Auftrag auch einen Gefallen tun. Doch als Tess feststellt, dass die Verlobte sich während ihrer Mittagspausen in der Kanzlei als Ladendiebin betätigt, bekommt das ganze eine Wendung.

Laura Lippmann hat einen ganz besonderen Stil und gehört zu einer Reihe moderner Autorinnen in den USA, die fast schon ein neues Genre des Kriminalromans etablieren. Hierzu zähle ich beispielsweise Alafair Burke oder auch Angie Kim. Das Vorspiel zum Kriminalfall ist sehr lang, der Roman erweckt zunächst den Eindruck eines normalen Gegenwartsroman. Die Leser erfahren sehr viel über das Umfeld der Figuren und besonders das der Protagonisten.

Lippman mach das mit einer frechen Schnauze. Ihre Protagonisten hat einen überaus eigenen Willen und lässt sich nicht viel reinreden. Trotzig macht sie mit Mitte Zwanzig gerade das, was sie nicht machen sollte. Dabei gibt es immer wieder Leute, die ihr Ratschläge geben oder je nach dem Verhältnis auch Anweisungen. Aber Tess kann nicht anders als das zu ignorieren. Wie heißt es so schön: Jedes Kind muss sich selbst die Hand verbrühen.

Es macht Spaß, diesen dieser rotznäsigen Ermittlerin zu folgen. Nach dem großen Anlauf werden die Verstrickungen immer enger gezwirbelt und verdreht. Als Leser spekuliert man stets den Tätern hinterher, um schließlich doch festzustellen, das man komplett falsch lag.

Diese Roman empfehle ich genauso gerne wie »Die Frau im grünen Regenmantel«

© Detlef Knut, Düsseldorf 2020

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Ein spannender Spionageroman,

Der Schlüssel zu Rebecca
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Wir befinden uns in Nordafrika zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Rommels Armee bringt seit einiger Zeit die Engländer in größte Bedrängnis. Der deutsche Agent Wolff, der halb Araber und halb Deutscher ...

Wir befinden uns in Nordafrika zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Rommels Armee bringt seit einiger Zeit die Engländer in größte Bedrängnis. Der deutsche Agent Wolff, der halb Araber und halb Deutscher ist, kehrt nach Kairo zurück, um eine gesicherte Position im Untergrund einnehmen zu können. Er ist davon überzeugt, dass es Rommel mit seiner Truppen gelingen wird, Ägypten von den Alliierten zu befreien. Bei seiner Einreise in die Wüste ist ihm allerdings ein erster Fehler unterlaufen. Er musste einen Menschen töten. Deshalb wird er von Beginn an gejagt. Obwohl keiner weiß, wer der Mörder ist, wird Alex Wolff das Gefühl nicht los, dass man ihm auf den Fersen ist. Parallel dazu arbeitet Vandam von der britischen Spionageabwehr auf Hochtouren, um deutsche Spione in Nordafrika auszuschalten. Schnell erkennt Vandam, dass ein von ihm aufgespürter Spion höchstwahrscheinlich der gesuchte Mörder ist. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel auf hohem Niveau.

Die Rollen des Jägers und des Gejagten wechseln ständig ab. Sie sind keineswegs so klar verteilt. Der Zweite Weltkrieg in Nordafrika ist die Kulisse für diese Hetzjagd zwischen Wolff und Vandam. Beide sind mit ziemlich harten Wassern gewaschen und wissen sich im Lande zu bewegen. Beide versuchen über Frauen an die Informationen des jeweils anderen heranzukommen. Follett hat ein interessantes taktisches Spiel zwischen den beiden Kontrahenten aufgebaut. Mit detailgenauer Beschreibung der Verhältnisse in Ägypten von 1942 wird dem Leser ein Hauch von "Casablanca" vermittelt. Voller Spannung verfolgt der Leser das Wechselspiel der beiden Kontrahenten. Ein wenig zu kurz gekommen ist eine tiefergehende Charakterisierung der beiden Menschen Wolff und Vandam. Zwar „menschelt“ es bei dem Offizier der Spionageabwehr etwas mehr, unter anderem auch dadurch, da er alleinerziehender Vater eines kleinen Sohnes ist. Dennoch stellt sich kein Gefühl großer Sympathie für diesen Protagonisten ein. Andererseits wird die Schlechtigkeit des Deutschen Spions Wolff von Anfang an immer wieder betont und obwohl man ihm zugestehen muss, dass er offenbar sehr clever bei seiner Arbeit vorgeht, ist diese Person allerdings auch kein Sympathieträger oder auch kein so zutiefst verabscheuungswürdiger Mensch. In der Charakterisierung fehlt es etwas an Tiefe.

Ken Follett schrieb diesen Roman Ende der siebziger Jahre. Es ist eines seiner Frühwerke, in denen er sich sehr oft auf dem Terrain des Zweiten Weltkriegs bewegt. Übrigens gibt der Titel des Romans "Der Schlüssel zu Rebecca" zu erkennen, worum es hierbei gehen könnte. Der Schlüssel ist ein Codeschlüssel, der zur Verschlüsselung der Nachrichten des Spions an den deutschen Armeegeneral Rommel benötigt wird. Bei „Rebecca“ handelt es sich um den gleichnamigen Roman von Daphne du Maurier, welcher als Codierbuch zum Einsatz gelangt. Der Schlüssel zu Rebecca ist tatsächlich der Schlüssel zu diesem Buch.

Ein spannender Spionageroman, der wegen der fehlenden Charaktertiefe einen Punktabzug bekommt und mit vier Sternen meinerseits auch empfohlen.


© Detlef Knut, Düsseldorf 2013

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
Veröffentlicht am 16.08.2020

Alexander Herz ist einfach der bessere 007

Herzrasen
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Der Düsseldorfer Privatdetektiv Alexander Herz hat eine persönliche Rechnung mit einem Kunsthändler zu begleichen. Herz, der selbst Galerist war, versucht auf eigene Faust seinen ehemaligen Widersacher, ...

Der Düsseldorfer Privatdetektiv Alexander Herz hat eine persönliche Rechnung mit einem Kunsthändler zu begleichen. Herz, der selbst Galerist war, versucht auf eigene Faust seinen ehemaligen Widersacher, der den Kunden gefälschte Gemälde verkauft, zu überführen. Während er in dieser Angelegenheit unterwegs ist und ihm sowieso immer das Geld, kommt ein neuer Auftrag gerade rechtzeitig. Ein Anleger beauftragt ihn, ein Gemälde nach Irland zu einer Auktion zu schaffen. Nichts leichter als das, denkt sich Alexander Herz. Doch er hat nicht die Rechnung mit einigen Ganoven gemacht. Während Herz die Arbeit an diesem lukrativen Auftrag aufnimmt, ist die zweite Hauptfigur in dem Roman, Kriminalkommissar Markus Lohmeyer, damit beschäftigt, den Tod eines Wachmanns aufzuklären. Der Wachmann ist auf fragwürdige Weise vom Dach des Düsseldorfer Rüstungskonzerns „Braun und Braun“ gestürzt. Ist es ein Unfall, ein Selbstmord oder gar ein Mord? Lohmeyer und Herz kennen sich aus einem vorangegangenen Fall. Doch keiner von beiden ahnt, dass sie auch jetzt wieder durch einen Fall zusammengeführt werden. Beide Fälle sind scheinbar losgelöst voneinander. Wenn da nicht eine einzige Gemeinsamkeit wäre: das ist der Graf zu Bickenbach. Er ist bei der Sicherheitsfirma des Rüstungskonzerns beschäftigt und er ist der Auftraggeber für Alexander Herz mit dem Gemälde.
David Daniel hat geschickt verschiedene Handlungsstränge ineinander verwoben. Der Privatdetektiv Alexander Herz ist, wie bei Privatdetektiven üblich, ein ziemlicher Einzelgänger, der auf eigene Faust arbeitet und immer knapp bei Kasse ist. Natürlich ist er über jeden Auftrag dankbar. Seine privaten Verwicklungen mit dem dubiosen Kunsthändler nehmen neben seinen Aufträgen einen gewissen Platz in seinem Leben ein. Dann wiederum die Ermittlungen seitens Kriminalkommissar Lohmeyer. Der hat einen Assistenten an der Seite, Dieter Menz, den er sehr gerne als Gedankenspiel auch mit dem Spitznamen „Demenz“ betitelt. In Lohmeyers Augen ist Dieter Menz ein wenig übereifrig. Das gefällt ihm zunächst nicht so gut. Doch, wie das in solch einem Ermittlerteam der Fall ist, Lohmeyer gibt seinem Assistenten nicht klar zu erkennen, wie sehr er dessen Arbeit schätzt. Menz ist zweifelsohne der jüngere von beiden und viel besser mit den technischen Neuheiten in Sachen Handy und Computertechnik vertraut. So ist der Assistent eine willkommene Ergänzung zu Lohmeyers Bauchgefühl. David Daniel hat durch die beiden Parallelstränge eine Verknüpfung zwischen kriminalistischer Polizeiarbeit und Detektivroman geschaffen, die dem Leser sehr viel Spaß macht. Dabei ist die Handlung des Romans im Hier und Heute angesiedelt, in Düsseldorf im Jahr 2012 und aktuelle Ereignisse werden nutzbringend in das Geschehen eingeflochten. Facettenreich gestaltet sich die Ermittlungsarbeit. Fluchtsituationen, Jagdszenen, Schüsse und Blut inbegriffen, Verfolgungsjagden. Hinzu kommen Verwicklungen mit Regierungsbehörden, die den Ermittlern zusätzlich einen gewissen Druck auferlegen. Spannend und einfallsreich. Von vorn bis hinten schnell zu lesen und viel Unterhaltung. Alexander Herz ist einfach der bessere 007, jedenfalls hat er mich an den erinnert.


© Detlef Knut, Düsseldorf 2013