Wir Kinder vom Bahnhof Zoo ist ein Bericht von Christiane F.

Christiane ist 14, als sie an Drogen gerät. Zusammen mit ihren Freunden gleitet sie immer mehr ab, verliert den Bezug zum Alltag, geht nciht mehr in die Schule. Um Geld für die Drogen zu bekommen, geht sie auf dem Kinderstrich anschaffen, ihre Eltern ahnen zunächst nichts. Freunde von ihr sterben an den Drogen und sie muss sich gegen ihre Sucht ins Leben zurück kämpfen...


Ein schauriger Tatsachenbericht, in dem die Autorin schonungslos von ihrem Leben erzählt. Ich habe es damals als Schullektüre gelesen und würde es auch als solche empfehlen. Das Thema hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt.
Christiane F. berichtet sachlich ohne Ausreden oder Entschuldigungen von ihrem Fall. Gerade das macht das buch so berührend und schrecklich, da alles erst so alltäglich und unschuldig anfing. Es ist beängstigend zu wissen, dass es vielen heute immer noch so ergeht und vielen davon der Absprung nicht gelingt.

Sommerfreuden ist eine Erzählung von Herman Bang.

In Jütland, an einem Badeort, betreibt das Ehepaar Brasen mehr schlecht als Recht ein Hotel. Sie verschulden sich, um es von Grund auf zu sanieren, was zunächst auch nicht den erhofften Erfolg bringt. eines Tages jedoch rückt eine ganze Horde von Touristen an und überfordert das Ehepaar auf ganz ungeahnte Weise...

Band verfasst mit Sommerfreuden eine leichte, frische Erzählung ohne viel Schnickschnack, aber mit Humor und Ironie und meisterhaft gezeichneten Figuren. Ein unterhaltsames Buch, das trotz seines Alters immer noch gut gelesen werden kann.

Mysterien ist ein Einzelband von Knut Hamsun.

Johan Nilsen Nagel, ein exzentrischer Fremder, taucht in einem verschlafenen norwegischen Küstenstädtchen auf. Er hebt sich stark vond er dortigen Bevölkerung ab, denn er gibt nichts auf die allgemeinen Vorstellungen von Moral und Sitte. Er verliebt sich in die junge Pfarrerstochter und versucht nach deren Absage bei einer älteren Frau zu werben. Schließlich will er einen Mord aufklären..

Wie der Titel schon sagt, ist alles sehr mysteriös. Man erfährt nicht, was Nagel eigentlich will, was ihn antreibt. Viel passiert nicht, doch Hamsuns vielschichtige Charakterzeichnung und psychologische Einsichten machen das Buch zu einem einmaligen Leseerlebnis.

Hunger ist ein Einzelroman von Knut Hamsun.

Ein junger Schriftsteller kann trotz seines Talents mit seiner Kunst kaum Geld verdienen. Er lebt am Rande des existenziellen Zusammenbruchs, getrieben vom Ehrgeiz, zu schreiben und damit Erfolg zu haben. Mit dem finanziellen Notstand geht nun auch Hunger einher, der den Schriftsteller in den Wahnsinn treibt, genauso wie seine unerfüllte Liebe..

Das Buch ist wirklich anstrengend zu lesen und man fühlt sich nicht gut dabei. Das mag durchaus in der Absicht des Autors liegen, der psychologisch präzise formuliert und den Leser in die Sichtweise des Protagonisten zwingt. Tatsächlich ist das Buch recht handlungsarm und schildert bloß den Bewusstseinsstrom der Hauptperson. Schwere Kost, nicht schön zu lesen, aber handwerklich sicher hochwertig.

Verbannt ans Ende der Welt ist der erste Band der Abby-Lynn-Reihe von Rainer M. Schröder.

Anfang des 19. Jh.s: Abby Lynn ist gerade einmal 14 Jahre alt, als sie des Diebstahls bezichtigt und verhaftet wird. Nach grauenvollen Wochen in der Hölle von Newgate steht das Urteil fest: 7 Jahre Verbannung in die Strafkolonie Australien...

Der erste Band der Serie konnte mit seinen aufwühlenden, bildhaften Schilderungen sehr überzeugen. Gerade für Jugendliche ein geeigneter Einstieg zu den geschichtlichen Hintergründen. Die Figuren haben Tiefgang und die Geschichte ist spannend und berührend erzählt.