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Veröffentlicht am 16.08.2020

Tiefgründig, mehr als nur ein Krimi

Sterbekammer
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Zitat: „
Sie war hier unten, als ich mit Josef Harder oben in der Küche saß. Ich war nur eine Mauer von ihr entfernt.“

Inhalt:
Frida Paulsen ist im Dauerstress. Seid sie bei der Mordkommission arbeitet ...

Zitat: „
Sie war hier unten, als ich mit Josef Harder oben in der Küche saß. Ich war nur eine Mauer von ihr entfernt.“

Inhalt:
Frida Paulsen ist im Dauerstress. Seid sie bei der Mordkommission arbeitet und ständig zwischen dem Apfelhof ihrer Eltern und ihrem Job in Itzehoe pendelt, wird die Anfahrt zur reinen Tortur.
Ausgerechnet als ihr neuer Chef Nick Wahler vorgestellt wird, kommt sie zu spät. Wahler - ein Pedant - ist verstimmt, und Frida hat keinen leichten Stand bei ihm. Als Frida eines Nachts auf die Leiche des Mühlenbesitzers Harder und wenig später auf eine alte Bodenkammer in dessen Küche stößt, ist Wahler wenig begeistert. Ein anderer Fall hat Priorität.
Doch in der Mühle scheinen furchtbare Dinge geschehen zu sein. Die Bodenkammer entpuppt sich als grausames Gefängnis und alles deutet darauf hin, dass hier eine Frau gefangen gehalten wurde. Wahler überträgt Bjarne Haverkorn die Ermittlungen im Deichmühlenfall.
Haverkorn, gerade von seiner Rauchvergiftung genesen, ist froh darüber, dass er Frida bis zu seiner Pensionierung noch ein wenig zur Seite stehen kann.
Allerdings werden die Ermittlungen in diesem Fall für beide zur einer Belastungsprobe. Haverkorn erkennt auf den Fotos der KTU das geblümte Sommerkleid wieder, das in der Kammer gefunden wurde.
Es gehörte einer Frau, die vor 10 Jahren entführt wurde. Damals hat Bjarne Haverkorn erfolglos die Ermittlungen geleitet. Und ausgerechnet Frida soll die Akte, die diesen Altfall betrifft, überprüfen.
Werden die beide den Fall lösen können und/oder wird Frida ihrem väterlichen Freund Fehler und Versäumnisse nachweisen, die sie ihrem Vorgesetzten melden muss?

Mein persönliches Fazit:
Der dritte Fall „Sterbekammer“ konnte mich restlos begeistern. Wie auch schon in den vorherigen zwei Bänden sind die Charaktere hervorragend ausgearbeitet und entwickeln sich konstant weiter. Dieses Buch überzeugt allerdings nicht nur durch die unglaubliche Charaktertiefe der Hauptprotagonisten. Die Lebensumstände der Opfer, die Motive des/der Täters/Täter finden hier genügend Raum für Erklärungen.
So beklemmend die Story auch ist, trotz allem habe ich den Schreibstil von Romy Fölck wieder als warm empfunden. Durch die hervorragend bildliche Beschreibung der Szenen und Orte in diesem Buch, hatte ich Kopfkino pur. Wie ein Film mit Untertitel vor Augen und fasziniert von dieser großartig konstruierten Geschichte, bin ich durch dieses Buch nur so hindurchgeflogen.
Romy Fölck hat diesmal die perfekte Mischung gefunden.
Ein tolles, sympathisches Ermittlerduo, das diesmal unglaublich gefordert wird und an die Grenze seiner Belastbarkeit stößt. Eine Zusammenarbeit, die von Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt geprägt wird.
Großartige Nebencharaktere, deren Schicksale genau richtig dosiert mit in die Story einfließen und mich berühren konnten.
Ein tiefgründiger Fall, der mich absolut fesseln konnte und von Anfang bis Ende spannend war.
Diese Krimi-Reihe sollte unbedingt von Anfang an gelesen werden. „Totenweg“ und „Bluthaus“ waren schon hervorragende Bücher, aber „Sterbekammer“ ist für mich bisher das beste Buch dieser Reihe und konnte mich absolut überzeugen

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5*+ für Lesegenuss pur…




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Veröffentlicht am 19.07.2020

Ein großartiger düsterer Krimi

Spätsommermord
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Zitat: „Friends forever……..Was auch immer passiert, oder nicht?“

Inhalt:

Schweden, 1990: Bevor die fünf Freunde Alex, Carina, Bruno, Marie und Simon nach bestandenem Abitur getrennte Wege gehen, wollen ...

Zitat: „Friends forever……..Was auch immer passiert, oder nicht?“

Inhalt:

Schweden, 1990: Bevor die fünf Freunde Alex, Carina, Bruno, Marie und Simon nach bestandenem Abitur getrennte Wege gehen, wollen sie ein letztes Mal gemeinsam feiern. Dazu treffen sie sich an einer geheimen Schwimmstelle in einem alten Steinbruch. Von Felsklippen umgeben und das Wasser eisig kalt. Ein Ritual, wie jedes Jahr, das letzte Bad des Sommers. Doch diesmal läuft es anders als die letzten Jahre, denn einer von ihnen wird am nächsten Morgen nicht mehr leben.

Schweden, 2017: Die Polizistin Anna verlässt mit ihrer Tochter Agnes und deren Hund Milo Stockholm, um die Leitung der Polizeiwache in Nedana zu übernehmen. Dort war Henry Morell 45 Jahre Leiter dieser Dienststelle und soll nun in den Ruhestand verabschiedet werden. Da der Chefposten normalerweise an jemanden übergeht, der bereits auf dem Revier arbeitet, begegnet man ihr dort nicht gerade sehr freundlich.

Hinzu kommt, dass Anna ein Haus angemietet hat, das der Mutter des toten Jugendlichen, der damals im Steinbruch ums Leben gekommen ist, gehört. Die Mutter glaubt nicht an einen Unfall. Doch für die Polizei, speziell für Henry Morell, ist der Fall abgeschlossen und niemand möchte, dass die alte Sache nochmal thematisiert wird.

Nach einer Streiterei auf dem Dorffest findet man einen Toten. Wieder ein Unfall? Anna entdeckt, dass es eine Verbindung zwischen dem Toten und den fünf Jugendlichen gibt. Sie ist sich mittlerweile sicher, dass irgendetwas vertuscht werden soll. Was ist damals wirklich geschehen?
Während sie ermittelt, findet Henry Morell heraus, warum Anna Stockholm wirklich verlassen hat. Bleibt Anna noch genug Zeit, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen?

Mein persönliches Fazit:
„Spätsommermord“ ist mein zweites Buch, das ich von Anders de la Motte gelesen habe. Sein Erzählstil ist großartig. Der ständige Wechsel von der Erzählung in der Gegenwart und die Rückblende in die Vergangenheit (bis zur Mitte des Buches) schafft Charaktertiefe, passt zur Story und ist ihm hervorragend gelungen. Hier geht es mehr um die Emotionalität der zwischenmenschlichen Beziehungen. Noch mehr als im ersten Buch des Autors - die sich übrigens unabhängig voneinander lesen lassen - kommt die Story aufgrund seiner bildlichen Erzählung der Gegend und der dort vorhandenen Gegebenheiten unglaublich real und düster rüber. Ich konnte die Stimmung wunderbar nachfühlen und das Buch konnte mich völlig an sich fesseln. Die Auflösung am Ende passte zur ganzen Story.
Die Protagonisten wirken glaubwürdig und ergänzen sich perfekt in diesem Buch. Die Handlungen der einzelnen Personen sind nachvollziehbar, wenn auch natürlich nicht immer angemessen.
Alle in diesem Buch beschriebenen Emotionen habe ihre Berechtigung und kamen bei mir als Leserin spürbar an.
Ein wirklich spannender Krimi, der mit wenig Brutalität und Blutvergießen auskommt. Im Gegensatz zu „Sommernachtstod“ konnte mich dieser Krimi komplett für sich gewinnen.

Definitiv ein Krimihighlight für mich in diesem Jahr und von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5*+

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Veröffentlicht am 29.06.2020

ein großartiges Leseerlebnis

Der Fahrer
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Was für ein Fest! Erst vor Kurzem konnte mich Frank Kodiak mit seinem Buch „Das Fundstück“ überaus beglücken und nun ist der Thriller „Der Fahrer“ von dem Autor Andreas Winkelmann überall erhältlich

Klappentext:
Du ...

Was für ein Fest! Erst vor Kurzem konnte mich Frank Kodiak mit seinem Buch „Das Fundstück“ überaus beglücken und nun ist der Thriller „Der Fahrer“ von dem Autor Andreas Winkelmann überall erhältlich

Klappentext:
Du hattest einen höllischen Tag und einen Gin Tonic zu viel. Das Auto kannst du nicht mehr nehmen. Zum Glück gibt es MyDriver, den neuen Fahrdienst in der Stadt. Per App bestellt du dir einen Wagen, checkst rasch noch dein Insta-Profil, stellst dein neues Selfie online, und dann ist dein Fahrer auch schon da. Die Tür öffnet sich, du steigst ein… und deine Fahrt in den Tod beginnt.

Mein persönliches Fazit:
Nach „Das Haus der Mädchen“ und „Die Lieferung“ konnte mich nun auch der dritte Fall des Ermittlerduos Jens Kerner und Rebecca Oswald begeistern.
Wie auch in den vorherigen zwei Fällen entwickelt sich die private Beziehung der zwei Hauptprotagonisten weiter und nimmt in diesem Fall deutlich mehr Raum ein als sonst.
Ich kann mir gut vorstellen, dass dem ein oder anderen Leser es in diesem Fall etwas zu viel ist. Ich liebe den flüssigen Schreibstil von dem Autor, der einem auf so faszinierende Weise an dem Bösen an sich und den menschlichen Abgründen teilhaben lässt. Ich bin davon dann so gefesselt, dass ich zwischendurch nicht so wirklich viel für „Herzschmerz“ und „Verliebte“ übrig habe. Es drosselt dann irgendwie das Erzähltempo und bremst mich in meinem Lesefluss ein wenig aus.

Allerdings gehört die Entwicklung der Beziehung einfach zum Buch dazu und ist das Grundgerüst dieser Thriller-Reihe. Jens Kerner, der für mich gefühlt immer in das passende emotionale „Fettnäpfchen“ tritt, wäre ohne Rebecca Oswald mit ihrem scharfsinnigen Verstand und dem nötigen Feingefühl für sensible Situationen wohl nur halb so erfolgreich.

Die Story ist großartig durchdacht. Viele kleine Kniffe und Wendungen, führen den Leser immer wieder auf die falsche Spur.

Wie ihr wisst, „plotte“ ich die Thriller die ich lese an meiner Ermittlungswand mit, um nach Logikfehlern und womöglich auch nach der Lösung des Rätsels zu suchen. Hier habe ich es einmal nicht getan und mich im Nachhinein wirklich darüber geärgert.
Zwei Sätze bzw. Gegebenheiten in diesem Buch geben einen deutlichen Wink auf des Rätsels Lösung.
Aber ohne meine geliebte Tafel konnte ich die Stränge hintenraus leider nicht ganz zusammenfügen und so bin ich dann dem Autor auf den Leim gegangen.

Ich bin sehr gespannt darauf, was Andreas Winkelmann als Nächstes zu einem Buch inspirieren wird. Womöglich der Schaffner in einem Waggon bei der Deutschen Bahn, der Sprungturm im Schwimmbad, die Elbphilharmonie als Schauplatz seiner Leserreise oder what ever 😊

Was immer es ist, was euch nach Hamburg und Umgebung führt, passt auf euch auf!

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und großartige 5 Sterne /5 Sterne. 😊

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Veröffentlicht am 22.06.2020

sehr außergewöhnlich

Das Fundstück
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Kurz vorweg:
Es gibt gute und schlechte Thriller. Mal tiefgründig und mit einer Aussage. Mal oberflächlich und sinnlos. Thriller können sooooo verschieden sein.
Neuerdings auch viele Bücher, die als Thriller ...

Kurz vorweg:
Es gibt gute und schlechte Thriller. Mal tiefgründig und mit einer Aussage. Mal oberflächlich und sinnlos. Thriller können sooooo verschieden sein.
Neuerdings auch viele Bücher, die als Thriller verkauft werden und die gar keine sind.

Und, es gibt diesen Thriller „Das Fundstück“ von Frank Kodiak, besser bekannt als Andreas Winkelmann.

Zitat: „Das hat weder Hand noch Fuß.“… von dieser Redensart schon mal was gehört?

Klappentext:
„Ich packe meinen Koffer meinen Koffer und nehme mit: DICH!“
Er tötet aus Rache. Die Wahl seiner Opfer. Es könnte jeder sein…

Mein persönliches Fazit:
„Das Fundstück“ ist für mich persönlich ein Thriller, der mich schlichtweg hervorragend unterhalten hat. Ein total irres Reisejournal für Thriller-Fans. Eine Reiseroute quer durch Deutschland. Begleitet von einem unbekannten Irren, der Interesse an einer günstiger Übernachtungsmöglichkeit, leichtem Reisegepäck und netten Souvenirs hat.
Die Morde, schon ein wenig abartig und brutal, aber großartig inszeniert. Es hätte auch gerne noch eine Leiche mehr sein dürfen 😉 Spannend, aber keine große tiefgründige Botschaft und Unsinniges hin- und her. Einfach nur lesen und genießen.
Ein großartiger fließender Schreibstil. Dazu ein Kommissar mit Sarkasmus und schwarzem Humor, der das Leben so trocken sieht, wie es ist. Trotzdem, verfügt er – wenn auch nur gelegentlich -über die nötige Portion Feingefühl im Umgang mit seinen Mitmenschen.
So böse die Story auch ist, ich musste so oft grinsen. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Unkomplizierte, gute Lesekost, von der es gerne mehr Bücher geben dürfte. Kino im Kopf ist garantiert.

Für alle Thriller-Fans der guten Unterhaltung ein Muss!
Liebe Eltern, achtet immer schön darauf, was ihr euren Kindern versprecht und welche Spiele ihr ihnen beibringt. Man weiß nie, wie das Leben so spielt und welche Reisebegleitung auf euch wartet.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

authentisch und bewegend

Zwei Handvoll Leben
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Kurzrezi

Katharina Fuchs erzählt in diesem historischen Roman die Geschichten ihrer Großmütter, die beide zufällig in der dritten Woche des Jahres 1899 das Licht der Welt erblickten.
Ein Zufall, der diese ...

Kurzrezi

Katharina Fuchs erzählt in diesem historischen Roman die Geschichten ihrer Großmütter, die beide zufällig in der dritten Woche des Jahres 1899 das Licht der Welt erblickten.
Ein Zufall, der diese Geschichte so besonders werden lässt. Abwechselnd wird das Leben von Charlotte und Anna erzählt. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht aufwachsen konnten.
Ihre Großmutter Anna wuchs mit ihren Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen im Spreewald auf. Nach einer Schneiderlehre und Ende des 1. Weltkrieges ging sie nach Berlin, um wenigstens hier Arbeit und genug Auskommen zum Leben zu finden.
Ihre Großmutter Charlotte hingegen wuchs als Einzelkind auf einem Gutshof auf und führte dort ein gutes Leben. Genug Auskommen und Essen waren vorhanden, in Leipzig lebte ihre Tante und führte Charlotte dort in die bessere Gesellschaft ein.
So verschiedene Lebensumstände und trotzdem so viel gemeinsames Leid. Der erste Weltkrieg, die Machtergreifung Hitlers und ebenso der zweite Weltkrieg machte vor niemandem Halt.
Ein großer Zeitraum geprägt von Liebe, Entbehrungen, Leid und Sehnsüchten, aber auch glücklichen Momenten.

Mein persönliches Fazit:
Katharina Fuchs hat auf ganz wundervolle Art und Weise die persönliche Geschichten ihrer Großmütter erzählt. Obwohl das Buch den Zeitraum von 1913-1945 umfasst, eine Zeit in der so unglaublich viel passiert ist, ist es Katharina Fuchs hervorragend gelungen, die Zeit mit allen wichtigen Ereignissen und wahnsinnig viel Gefühl zusammenzufassen.
Anschaulich und warm, aber auch detailliert und schonungslos. Ein Buch, das mich getriggert und sehr bewegt hat.
Danke, Katharina Fuchs für diese Geschichte, die mich durchaus das eine oder andere Mal zu Tränen gerührt hat.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5/5 Sterne

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