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Veröffentlicht am 17.08.2020

11. Fall für Hunter & Garcia

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Eigentlich wollte die Taschendiebin Angela Wood dem Mann nur eine Lektion erteilen, als sie in einer Cocktailbar seine Tasche klaut. Aber das Notizbuch, das sie darin findet, hat es in sich und als Detective ...

Eigentlich wollte die Taschendiebin Angela Wood dem Mann nur eine Lektion erteilen, als sie in einer Cocktailbar seine Tasche klaut. Aber das Notizbuch, das sie darin findet, hat es in sich und als Detective Robert Hunter und sein Kollege Carlos Garcia es in die Hände bekommen, sind sie sicher, das Tagebuch eines Serienmörders vor sich zu haben. Es enthält exakte Aufzeichnungen und Beschreibungen von 16 verschiedenen Morden, mit Skizzen und Fotos der Opfer. Damit beginnt ein Albtraum für Angela. Weiß der Killer, dass sie das Buch geklaut hat? Kennt er ihr Gesicht? Hunter und Garcia bringen die junge Frau in Sicherheit und suchen fieberhaft nach dem Täter. Dann nimmt er Kontakt zu Hunter auf und stellt ihm ein Ultimatum...
"Bluthölle" ist der mittlerweile 11. Fall für die Detectives der Ultra Violent Einheit, kurz UV, des Los Angeles Police Department, der Abteilung für besonders schwere und brutale Verbrechen. Und auch dieser hat es wieder in sich. Ein eiskalter Killer tötet anscheinend wahllos und wechselt die Methode bei jedem Mord. Jede Tat wird bis ins Kleinste dokumentiert und im Tagebuch festgehalten, schriftlich und mit Fotos.

Ich fand die Geschichte von Anfang bis Ende fesselnd. Wie immer gelingt es Carter durch Cliffhanger am Ende der meisten Kapitel die Spannung zu halten. Auch dadurch, dass er manchmal nur ansatzweise die Gedanken von Hunter preisgibt und dann später erst näher erläutert, hält er den Leser bei der Stange.
Durch die genauen Beschreibungen der Stadt, der Straßen von Los Angeles usw. hatte ich immer das Gefühl, direkt dabei zu sein.
Gut fand ich auch, dass dieses Mal nicht Hunters kompletter Werdegang bis ins Kleinste erzählt wurde, wie oft in den Bänden zuvor. Nach zehn Teilen weiß man das inzwischen

Mit dem Täter in "Bluthölle" macht der Autor außerdem auf ein Thema aufmerksam, das besonders in Amerika gerne totgeschwiegen wird. Die USA mischen sich in alle möglichen Konflikte auf der ganzen Welt ein, schicken ihre Soldaten in Kriege, die sie oft noch selbst angezettelt haben und wenn die ach so hochgelobten Helden nach Hause kommen, werden sie mit dem, was sie im Krieg erlebt haben, allein gelassen. Sie leiden unter PTBS oder Schlimmerem und viele landen als Obdachlose auf der Straße, weil ihnen eine Rückkehr in ein normales Leben nicht mehr möglich ist. Womit ich jetzt nicht sagen will, dass jeder Kriegsveteran als Serienkiller endet.

Fans von Chris Carter wissen, dass er im letzten Jahr privat einen großen Verlust erlitten hat und sich nicht sicher war, ob und wann er sein neues Buch beenden würde. Trotz dieses Schicksalsschlags ist es ihm gelungen, wieder einen spannenden Thriller abzuliefern, der mich von Anfang bis Ende super unterhalten hat. Besonders das geistige Duell zwischen Hunter und dem Killer fand ich sehr spannend.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Kate Burkholders 11. Fall

Quälender Hass
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Auf einer verlassenen Farm wird die sechzigjährige Mary Yoder brutal ermordet, als sie dort mit ihren beiden Enkelinnen Walnüsse sammelt. Die fünfjährige Annie beobachtet, wie ihre zwei Jahre ältere Schwester ...

Auf einer verlassenen Farm wird die sechzigjährige Mary Yoder brutal ermordet, als sie dort mit ihren beiden Enkelinnen Walnüsse sammelt. Die fünfjährige Annie beobachtet, wie ihre zwei Jahre ältere Schwester Elsie von einem Mann entführt wird. Seitdem fehlt von dem Kind jede Spur. Polizeichefin Kate Burkholder, die selbst amische Wurzeln hat, versucht alles, die Kleine zu finden, denn sie weiß, jetzt zählt jede Minute. Aber die Befragung der Familie ist nicht einfach, denn die Amische Gemeinde ist gegenüber der "englischen" Polizei zurückhaltend und Kate spürt, dass die Eltern ihr etwas Wichtiges verschweigen.

"Quälender Hass" ist der mittlerweile 11. Fall für die Polizeichefin von Painters Mill, Kate Burkolder. Sie hat selbst amische Wurzeln, hat die Gemeinschaft aber mit achtzehn Jahren verlassen, da sie mit einigen Moralvorstellungen und Konventionen nicht klar kam. Durch ihre Vergangenheit hat sie aber einen guten Einblick in die amische Lebens- und Denkweise, was bei ihren Ermittlungen manchmal Vorteile hat.

Ich fand die Geschichte sehr gut, spannend und emotional. Jedes Kapitel beginnt mit der Angabe, wie lange die kleine Elsie schon vermisst wird. Wie immer wird aus der Sicht von Kate in der Ich-Form erzählt, so dass der Leser immer hautnah an der Suche beteiligt ist. Die Frustration bei den Befragungen der Amischen, bei denen Kate genau weiß, dass ihr etwas verschwiegen wird, sie aber nicht weiter kommt, wird gut beschrieben. Auch der Zwiespalt, in dem sie steckt, denn noch immer fühlt sich ein kleiner Teil von ihr der Gemeinde gegenüber verpflichtet, obwohl sie sie schon so lange verlassen hat. Das wird besonders bei den Szenen mit Bischof Troyer deutlich.

Das Privatleben von Kate und Tomassetti nimmt dieses Mal nur einen kleinen Teil der Geschichte ein, der Fall steht eindeutig im Vordergrund.

Was ich an den Büchern gut finde, ist das Setting im Amish Country, denn man lernt immer wieder viel über das Leben dieser Glaubensgemeinschaft. So auch dieses Mal, wobei die Handlungsweise der Personen in diesem Fall schon schwer nachzuvollziehen ist, auch wenn sie es im Rahmen ihrer Überzeugungen und Moralvorstellungen und für das Wohl des Kindes getan haben wollen.

Fazit: Ein weiterer spannender und auch emotionaler Fall für die ehemals amische Polizeichefin Kate Burkholder und ihr Team.

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Ein Rosengarten auf Usedom

Ein Sommer im Rosenhaus
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Die gelernte Botanikerin Sandra ist 46 Jahre alt und seit
zwei Jahren Witwe.
Nachdem ihr Sohn bereits nach München gegangen ist, zieht nun auch Tochter Tine für ein Studium in die USA. Da entdeckt Sandra ...

Die gelernte Botanikerin Sandra ist 46 Jahre alt und seit
zwei Jahren Witwe.
Nachdem ihr Sohn bereits nach München gegangen ist, zieht nun auch Tochter Tine für ein Studium in die USA. Da entdeckt Sandra auf der Seite einer Immobilienfirma zufällig, dass das alte Gärtnerhaus auf Usedom, das sie und ihr Mann bei Urlauben immer bewundert haben, zum Verkauf steht. Zusammen mit dem riesigen Rosengarten. Zeit für einen Neuanfang, denkt sich Sandra, packt ihr Hab und Gut und zieht von Hamburg nach Bantekow. Leider ist sowohl das Häuschen als auch der verwilderte Garten in einem schlechteren Zustand als befürchtet. Sandra wird klar, ohne Hilfe wird sie die zahlreichen, pflegebedürftigen Rosen nicht wieder zu ihrer alten Pracht zurückführen können. Sie engagiert den englischen Rosenexperten Julian Baker, der sofort begeistert zusagt. Zu begeistert, wie Sandra findet, denn warum sollte jemand, der in London die Rosen in den Englischen Parks pflegt, so darauf aus sein, in die ostdeutsche Provinz zu reisen, um eine private Rosenzucht aufzupäppeln? Und tatsächlich scheint es da ein altes Familiengeheimnis zu geben.

Ein wirklich wunderbares Buch, das ich sehr gerne gelesen haben und fast traurig war, als ich es beendet hatte. Schon das Cover ist wunderschön, man hört fast die Wellen rauschen und die Möwen kreischen.

Sandra war mir gleich sympathisch. Eine Frau, die trotz einiger Rückschläge immer wieder auf die Füße fällt und sich durchbeißt. Sie will ihren Traum von der Rosenschule unbedingt wahr machen und gibt nicht auf.
Julian mochte ich eigentlich auch, auch wenn er anfangs ja mit anderen Absichten nach Usedom kam. Aber er interessiert sich für seine Familie und seine Vorfahren und sowas finde ich immer sympathisch.

Wer mit diesem Buch eine kitschige Liebesgeschichte erwartet, der wird sicher enttäuscht sein, denn das ist es nicht. Es geht eher darum, dass man seine Träume nicht aufgeben sollte und wenn sich einem eine Chance bietet, zugreifen und einfach mal mutig sein sollte. Und natürlich geht es auch um Rosen, deren Pflege und Aufzucht. Das fand ich besonders interessant, denn ich hatte keine Ahnung, wie viele verschiedene Rosensorten es gibt.

Bei mir hat das Buch auf jeden Fall das Interesse geweckt, mich mehr mit Rosen zu beschäftigen und mich in unserem Garten auch mehr um sie zu kümmern. Denn schließlich ist die Rose die Königin der Blumen und sollte auch so behandelt werden. 😊

Ach ja, am Ende des Buches gibt es auch ein paar interessante Rezepte, z. B. eine Rosentorte.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Spannender Thriller mit Überraschungen

Liebe mich, töte mich
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Vor vierzehn Jahren verschwand Georginas, genannt Geo, beste Freundin Angela spurlos. Als jetzt ihre zerstückelte Leiche gefunden wird, steht für die Polizei fest, dass sie ein Opfer des Serienkillers ...

Vor vierzehn Jahren verschwand Georginas, genannt Geo, beste Freundin Angela spurlos. Als jetzt ihre zerstückelte Leiche gefunden wird, steht für die Polizei fest, dass sie ein Opfer des Serienkillers Calvin James wurde. Aber nur Geo weiß wirklich, was damals in der Nacht passiert ist. Und seit vierzehn Jahren hat sie geschwiegen, denn für Geo ist Calvin ihre erste große Liebe gewesen. Als sie nun eine fünfjährige Haftstrafe absitzt, werden weitere Frauen ermordet. Und sie erfährt, dass Calvin aus dem Gefängnis abgehauen ist. Am Tatort werden Botschaften gefunden. Ist Calvin nun hinter Geo her?

Das Buch ist in fünf Teile gegliedert, die fünf Stufen der Trauer: Verleugnung, Wut, Verhandlung, Depression und Akzeptanz.
Überwiegend wird aus Geos Sicht erzählt, manchmal auch aus der des Polizisten Kaiser, der in ihrer Teenagerzeit mit Geo und Angela gut befreundet war. Ein ungewöhnlicher Vorname, an den ich mich erst mal gewöhnen musste. g

Der größte Teil spielt in der Gegenwart, aber zwischendurch erfährt man durch Rückblenden, was genau in der Nacht vor 19 Jahren von Angelas Tod passiert ist und wie alles zusammenhängt. Es gibt immer wieder Wendungen und Überraschungen und der Spannungsbogen wird dadurch immer weiter aufgebaut. Zum Schluss konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, da ich unbedingt das Ende erfahren wollte.

Der Schreibstil ist unkompliziert und leicht zu lesen und auch die einzelnen Kapitel sind in der Länge genau passend.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet und facettenreich, nicht einfach nur "gut" oder "böse".

Fazit: Ein spannender Thriller, der meine Erwartungen erfüllt hat, auch wenn er ein wenig verhalten anfängt.
Und was für viele Leser vielleicht auch interessant ist: Es ist ein Einzelband und die Handlung in sich abgeschlossen, kein Teil einer Serie.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Ruth Galloway ermittelt wieder

Grabesgrund
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Klappentext:
Eine Leiche in einem vergrabenen Kampflugzeug – das hat die forensische Archäologin Ruth Galloway auch noch nicht gesehen. Laut DNA-Test handelt es sich bei dem Toten um Fred Blackstock, einen ...

Klappentext:
Eine Leiche in einem vergrabenen Kampflugzeug – das hat die forensische Archäologin Ruth Galloway auch noch nicht gesehen. Laut DNA-Test handelt es sich bei dem Toten um Fred Blackstock, einen Aristokraten, der im Zweiten Weltkrieg über dem Ärmelkanal abgeschossen wurde und starb – jedoch in einem anderen Flugzeug! Die Ermittlungen führen die Polizei und Ruth zum Anwesen der Blackstocks. Als man auf deren Land menschliche Knochen entdeckt und bald darauf ein Mitglied der Familie attackiert wird, ahnt Ruth, dass die Blackstocks ein dunkles, jahrzehntealtes Geheimnis hüten, von dem eine tödliche Gefahr ausgeht. Kann sie das Schweigen brechen und den Killer aufhalten, ehe er erneut zuschlägt?

Zum Buch:
"Grabesgrund" ist der siebte Teil der englischen Krimireihe mit Ruth Galloway. Auch dieses Mal ist es wieder ein ungewöhnlicher Fall, bei dem Detective Harry Nelson ihre Hilfe braucht. Bei Bauarbeiten auf den so genannten "Geisterfelder" stößt ein Baggerfahrer auf das Kampfflugzeug und erlebt den Schock seines Lebens, als ihn durch das Fenster zwei tote Augen ansehen. Ruth ist sich allerdings sicher, dass Fred Blackstock nicht in diesem Flugzeug gestorben sein kann, dafür ist die Leiche zu gut erhalten nach all den Jahren. Nun gilt es also, die Umstände seines Todes herauszufinden, was nicht einfach ist, denn die Familie Blackstock hält zusammen.
Die Ghostfields in Norfolk sind die Flugfelder, von denen die englischen Kampfflugzeuge im Zweiten Weltkrieg ihre Angriffe starteten. Es gibt heute noch einige stillgelegte Flugplätze dort, mehr Infos dazu findet man im Nachwort der Autorin.

Meine Meinung:
Auch diese Geschichte hat mir wieder gut gefallen und mich bestens unterhalten, sowohl der Kriminalfall, als auch das Privatleben von Ruth und Nelson. Letzteres nimmt aber nicht zu viel Raum ein und gehört für mich auch zur Entwicklung der Charaktere dazu.
Es gibt ein Wiedersehen mit einem Charakter aus "Engelskinder" und natürlich ist auch Druide Cathbad wieder mit von der Partie.
Auch zum Schmunzeln gab es wieder einige Momente, z. B. wenn Ruth sich mal wieder für eine schlechte Mutter hält.

Man kann das Buch sicher auch einzeln lesen, aber dann würden einem die Weiterentwicklungen der Personen, insbesondere Ruth, entgehen.

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