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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2020

Und bald ist Weihnachten...

Die Weihnachtsvilla
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Zu dieser Sammlung haben vier, in Deutschland ausgesprochen beliebte Autorinnen, mit je einer Kurzgeschichte mit weihnachtlichen Anklängen beigetragen.
Auch wenn es, passend zum doch eher friedvollen Thema, ...

Zu dieser Sammlung haben vier, in Deutschland ausgesprochen beliebte Autorinnen, mit je einer Kurzgeschichte mit weihnachtlichen Anklängen beigetragen.
Auch wenn es, passend zum doch eher friedvollen Thema, eher ruhiger anmutende Geschichten sind, hat jede auch einen spannenden Aspekt.
Obwohl alle unterschiedlich sind, ist von Beginn an klar - sie werden ganz sicher positiv, versöhnlich enden.
Und dies ist gelungen ohne jemals ins kitschige abzugleiten. Im Gegenteil: Das Buch liest sich sehr angenehm und man kann jede einzelne Geschichte mit einem Lächeln beenden.
Zur Einstimmung auf die Adventszeit eine zauberhafte kleine literarische Auszeit und vielleicht auch eine gute Idee für ein Weihnachtsgeschenk?!

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Marie, die Große

Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)
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„Träume dir dein Leben schön, und mach aus diesen Träumen eine Realität.“
Dieses Zitat von Marie Curie beschreibt ihr Leben, genau wie der Titel dieses Buches, nahezu perfekt.

Zu Beginn der Handlung lebt ...

„Träume dir dein Leben schön, und mach aus diesen Träumen eine Realität.“
Dieses Zitat von Marie Curie beschreibt ihr Leben, genau wie der Titel dieses Buches, nahezu perfekt.

Zu Beginn der Handlung lebt die kleine Maria Skłodowska zusammen mit ihrer Familie im vom Russischen Zarenreich besetzten Teil Polens.
Die Unterdrückung der Polen und die Beschneidung ihrer Rechte prägen Marie Curie ihr Leben lang.
Was sich aber nie unterdrücken lässt, das ist der Wunsch, nein der Hunger nach Wissen. Ihr Interesse an den Naturwissenschaften entdeckt Marie schon als kleines Kind - und lässt sie nie wieder los!

In kurzen Zwischenkapiteln erzählt die 59jährige Marie rückblickend aus ihrem Leben und unterteilt das Buch so in drei Abschnitte.
Der erste Abschnitt behandelt die Kindheit der späteren Nobelpreisträgerin. Die enge Bindung der Familie, besonders der Schwestern zueinander.
Im zweiten Teil geht es verstärkt um Maries Kampf um Bildung und die Möglichkeit studieren zu dürfen. Hier wird der brennende Ehrgeiz sich, trotz vieler Hindernisse, Wissen anzueignen immer deutlicher.
Den dritten Teil, den ich als besonders spannend empfunden habe, legt den Fokus auf die Forscherin Marie Curie und ihre große Liebe, Ehemann Pierre Curie.

Vieles ist über das berühmte Paar bekannt. Aber zumeist sind dies trockene Fakten.
Die Autorin schafft es, den Menschen Marie hinter der Wissenschaftlerin Curie hervortreten zu lassen.
Ihre Besessenheit ein neues Element im Periodensystem als erste zu entdecken, empfand ich manchmal als erschreckend, allerdings die tiefe Liebe zu Pierre als gleichfalls unglaublich stark und intensiv.
Diese beiden haben sich sehr geliebt, sich immer unterstützt und zu Höchstleistungen angetrieben. Ein echtes Power-Couple!
Was mir beim lesen aber regelmäßig feuchte Hände bereitet hat, das waren die Beschreibungen der Forschung mit Uran und Pechblende oder den von den Curies entdeckten Elementen Radium und Polonium.
Das Marie das "so schön leuchtende" Radium teilweise in einer einfachen Phiole in der Hosentasche mit sich trug, hat mich regelrecht gegruselt.
Spätestens bei den Selbstversuchen möchte man ihnen zurufen "Lasst es sein, es tötet euch!"
Vieles könnte man aus diesem spannenden Buch über eine außergewöhnliche Frau hervorheben. Ihre Kraft, ihre Energie, ihr unerschütterlicher Wille ihren Lebenstraum zu erfüllen.
Ich glaube Marie hat irgendwann gewusst, dass die Handhabung mit den radioaktiven Stoffen den Körper von ihr und Pierre irgendwann zerstören würde.
Aber ich glaube auch, sie hat keinen Tag, keine Entscheidung bereut.

Ein außergewöhnliches Buch über eine große Frau und eine große Wissenschaftlerin!

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Hebammen-Trilogie Teil 3

Schicksalhafte Zeiten
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Nach "Aufbruch in ein neues Leben" und "Jahre der Veränderung" jetzt der dritte Teil der Hebammen-Saga von Linda Winterberg. 

Band 1 startete 1919 als die recht unterschiedlichen jungen Frauen Margot, ...

Nach "Aufbruch in ein neues Leben" und "Jahre der Veränderung" jetzt der dritte Teil der Hebammen-Saga von Linda Winterberg. 

Band 1 startete 1919 als die recht unterschiedlichen jungen Frauen Margot, Luise und Edith ihre Ausbildung zur Hebamme beginnen.
In Band 2 haben die drei Freundinnen ihre Ausbildung beendet, arbeiten gemeinsam im Krankenhaus und wohnen zusammen in einer kleiner Wohnung. Der Alltag bestimmt ihr Leben.

Band 3 "Schicksalhafte Zeiten" startet 1942.

Die jungen Freundinnen sind endgültig erwachsen geworden.
Der Krieg hat nicht nur in der Stadt, sondern auch in ihrem Leben Spuren hinterlassen.
Auch wenn sie beruflich auf verschiedenen Wegen unterwegs sind, eint sie der Wille zu helfen und Unrecht zu bekämpfen. Auch wenn sie dadurch selbst in Gefahr geraten.

Die Beschreibungen des Alltags in Berlin während des Krieges und dem täglichen Horror des Naziregimes, sind der Autorin wieder hervorragend gelungen!
Der historische Rahmen wird authentisch und bildhaft vermittelt.
Ich habe schon allein beim lesen die allgemeine Lage, besonders bei den medizinischen Belangen, als beklemmend empfunden!
Das menschenverachtende Gebaren der damaligen Machthaber und ihrer Handlager hat bei mir regelrechtes Entsetzen ausgelöst.
Das Schicksal der unterschiedlichen Protagonist(inn)en zeichnet dann auch leider ein allzu realistisches Bild der damaligen, dunklen Zeit.
Aber auch der kleine Funke Hoffnung ist Teil der Handlung und lässt die Leser(innen) an der Seite von Margot, Luise und Edith ausharren.

Ich liebe den Schreibstil von Linda Winterberg und ich freue mich auf den angekündigten Band 4 der Reihe!

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Das Salz in der Suppe

Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben
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Sie war Tochter von, Schwester von, Ehefrau von.
Wann immer man von Erika Mann liest, geschieht dies im Zusammenhang mit einem der Männer in ihrem Leben.
Aber wer war Erika Mann wirklich? Was für ein Typ ...

Sie war Tochter von, Schwester von, Ehefrau von.
Wann immer man von Erika Mann liest, geschieht dies im Zusammenhang mit einem der Männer in ihrem Leben.
Aber wer war Erika Mann wirklich? Was für ein Typ Mensch war sie?
Heidi Rehn versucht hier, diese außergewöhnlich Frau, anhand von nur 15 Monaten ihres Lebens, aus dem Schatten zu holen.
Und das gelingt ihr ausgesprochen gut!

Der Zeitraum der Handlung von "Die Tochter des Zauberers" umfasst die ersten Monate nach ihrer Flucht aus Europa in die USA.
Man erlebt eine charismatische, willensstarke, aber auch empfindsame Frau, die politisch weitsichtiger war als so mancher männliche Zeitgenosse.
Und zeitgleich kommt einem auch die private Seite sehr nah.
Sie hatte Liebschaften mit Männern und Frauen, war mit Gustaf Gründgens verheiratet, hatte eine langjährige Beziehung zu Therese Giehse, heiratet erneut.
Queer würde man es heute nennen.
Der wichtigste "Herzensmensch" war aber zeitlebens ihr Bruder Klaus Mann. Ihm war sie Schwester, Freundin, Managerin, Seelenverwandte!

Erika war es auch, die die ganze Familie Mann zusammengehalten hat. "Sie hat für uns alle die Suppe gesalzen" wird ihr Bruder Golo Mann später über sie sagen.
Und als "Tochter-Adjudantin" kümmert sie sich um Werk und Nachlass des Übervaters Thomas Mann. So wie sie sich immer zuerst um andere gekümmert und gesorgt hat.

Ich habe nach der Lektüre des Buches ein ganz neues Bild von Erika Mann. Das, einer selbstbewussten, engagierten, leider nie genügend gewürdigten Frau, die ihrer Zeit in mancherlei Weise voraus war.

Das auch im Titel dieses Buches die Worte "Tochter des Zauberers" deutlich größer geschrieben sind als ihr Name, zeigt die Tragik ihres Lebens. Denn man weiß sofort um wen es sich handelt, noch bevor man das deutlich kleinere "Erika Mann und ihre Flucht ins Leben" gelesen hat....

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Peggy in New York

Miss Guggenheim
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Als Teil der Buchreihe "Frauen zwischen Kunst und Liebe" geht es hier um die außergewöhnliche Peggy Guggenheim.
Mit ihrem unglaublichen Spürsinn für Talent und den Zeitgeist ist sie zur Wegbereiterin für ...

Als Teil der Buchreihe "Frauen zwischen Kunst und Liebe" geht es hier um die außergewöhnliche Peggy Guggenheim.
Mit ihrem unglaublichen Spürsinn für Talent und den Zeitgeist ist sie zur Wegbereiterin für Moderne Kunst geworden.
Der Surrealismus und die abstrakte Kunst sind erst durch ihren Mut und ihre Kraft in den USA richtig wahrgenommen worden.
Über ihre Galerie "Art of this Century" hat Peggy Guggenheim das Zentrum der Kunstszene schlussendlich von Paris nach New York verlagert!

Als es Peggy Guggenheim aus Europa zurück nach New York geht, ist dies eine Flucht vor dem 2. WK.
Später, nachdem sie ihren Lebensmittelpunkt wieder zurück nach Europa verlegt hat, wird sie sagen, die Zeit in New York sei die aufregenste ihres Lebens gewesen!
An Peggys Seite ist ihre große Liebe, der deutsche Maler Max Ernst, den sie später auch heiraten wird. Diese Beziehung ist schwierig, die Ehe am Ende eine Katastrophe.
Bereits in Paris und London ist Peggy Guggenheim der Liebe zur Kunst verfallen. Jetzt in New York hat sie die Vision einer Galerie für "alle Menschen" - nicht nur für das Establishment. Mit ihrer direkten und unkonventionellen Art begeistert sie tatsächlich in kürzester Zeit sowohl die Menschen auf der Straße, als auch die Kritiker.
Peggy Guggenheim entdeckt und fördert junge Künstler und mit ihr als Mäzenin entstehen ganz neue Stilrichtungen.

Wie im wahren Leben von Peggy Guggenheim, steht auch hier im Buch die Kunst im Vordergrund. Die Männer in ihrem Leben sind wichtig und prägend. Aber die Kunst, in all ihren Facetten, sind das, was Peggy Guggenheim und ihre Geschichte ausmachen.
In kleinen "Zwischenkapiteln" erlebt man Peggy Guggenheim im Jahr 1958 in ihrer Wahlheimat Venedig. Zusammen mit ihrem alten Freund Frederick Kiesler lässt sie verschiedene Ereignisse Revue passieren.
Dort, in der Villa, in der sie auch lebt, hat Peggy ein Museum für ihre atemberaubende Sammlung eingerichtet.
Als Leser hat man das Gefühl, Peggy Guggenheim ist dort tatsächlich endlich angekommen.
Über ihr Leben sagt sie "Es geht immer nur um Kunst und Liebe". Bei ihr scheint dies untrennbar verbunden.
Sie war eine starke, lebensbejaende und visionäre Frau!

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