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Veröffentlicht am 05.01.2021

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Mr Nobody – Er will sich erinnern. Sie muss vergessen.
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Allein das Cover von „Mr Nobody“ zieht einen Thriller-Fan wie mich magisch an. Und der Klappentext bestätigt die Vermutung, dass es sich hier um ein absolut spannendes Werk aus der Feder von Catherine ...

Allein das Cover von „Mr Nobody“ zieht einen Thriller-Fan wie mich magisch an. Und der Klappentext bestätigt die Vermutung, dass es sich hier um ein absolut spannendes Werk aus der Feder von Catherine Steadman handelt, das unbedingt im eigenen Bücherregal landen muss. Der Schauspielerin und Autorin gelang bereits mit ihrem Thriller-Debut „Something In The Water“ ein riesiger Erfolg. Doch um was geht es in ihrem neuesten Werk?

Dr. Emma Lewis hat sich ein Leben in London aufgebaut, weit entfernt von ihrem Elternhaus in Norfolk, weit entfernt von dem schrecklichen Geschehen, das mittlerweile 14 Jahre zurück liegt. Sie tat alles, um ihre Vergangenheit auszulöschen. Doch da wird ihr ein Job ausgerechnet in ihrem Heimatort angeboten. Ein Mann wurde am Strand in Norfolk gefunden, vollkommen durchnässt und orientierungslos. Es kommt kein Ton von seinen Lippen, niemand weiß, wer er ist oder woher er kommt. Für Emma könnte dies ihren Durchbruch bedeuten und sie beschließt, die Herausforderung anzunehmen. Denn auf derartige „Fälle“ ist sie als Psychiaterin spezialisiert. Selbst, dass ihr der Auftraggeber nicht bekannt ist, schreckt sie nicht ab und sie fasst sofort Vertrauen zu Peter Chorley, der als „Mittelsmann“ fungiert. Doch schon als sie den geheimnisvollen Fremden vom Strand das erste Mal sieht, flüstert er ihr etwas ins Ohr, was ihr Blut in den Adern gefrieren lässt…

Mein Eindruck vom Buch:
Schon der Prolog schmeißt den Leser mitten ins Geschehen! Man lernt Dr. Emma Lewis kennen, eine 30jährige Fachärztin für Neuropsychiatrie in einem Londoner Krankenhaus. Ihre Gedanken werden durch die Ich-Perspektive dargestellt und was ich sehr genossen habe: Es kommen Abschnitte vor, in denen sie direkt den Leser anspricht. Diese Form der Kommunikation zwischen fiktiven Charakter und der Person, die gerade die Zeilen liest, finde ich einfach genial. Dies trägt natürlich auch dazu bei, dass man sich viel leichter mit Emma identifizieren kann und ich mochte sie auf Anhieb sehr! Alle anderen Figuren, die sich rund um den mysteriösen Mann bewegen, werden in der dritten Person dargestellt. Da wären die Polizisten Chris Poole und Beth Graceford, der hochdotierte Richard Groves, der „Mittelsmann“ Peter Chorley, die Krankenschwester Rhoda und natürlich auch Emmas Bruder Joe. All diese Charaktere werden leider nur etwas angerissen und meiner Meinung nach hätte man hier mehr draus machen können. Was ich mich mehrfach gefragt habe: Wie zur Hölle kann Chris mit Zara verheiratet sein und ich denke, mit dieser Frage stehe ich nicht alleine da Aber dies war natürlich nur eine kleine „Nebenfrage“ in diesem Thriller. Ich habe mich ständig gefragt, was genau vor 14 Jahren in Emmas Heimatstadt passiert ist und was hat der Fremde mit ihr zu tun? Warum und woher weiß er Dinge, die er im Grunde doch gar nicht wissen kann? Immer, wenn ich dachte: JETZT hab ich die Lösung, nahm die Geschichte eine Wendung und ich stand erneut am Anfang. Diese Irreführungen machen die ganze Story enorm spannend und es fällt wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Fazit:
Für Thriller-Fans ist dieses Werk absolut empfehlenswert! Es ist fesselnd geschrieben und vollkommen unerwartete Geschehnisse geben der Geschichte Pfeffer. Dennoch ziehe ich ein Sternchen ab, da eine Frage, die meines Erachtens sehr wichtig war, nicht beantwortet wurde. Das hat leider einen fahlen Nachgeschmack hinterlassen.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Meide die Lachrima

Weltenriss
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Mit „Weltenriss“ habe ich endlich mal wieder ein Buch von meinem SUB befreit und ich frage mich, warum ich es nicht schon viel früher gelesen habe 😉 Das empfohlene Lesealter für diesen Jugendroman ist ...

Mit „Weltenriss“ habe ich endlich mal wieder ein Buch von meinem SUB befreit und ich frage mich, warum ich es nicht schon viel früher gelesen habe 😉 Das empfohlene Lesealter für diesen Jugendroman ist 12 bis 16 Jahre und selbst wenn bei mir dieses Alter schon sehr lange zurück liegt, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Doch um was geht es denn überhaupt?

Vor ungefähr hundert Jahren gab es „Die große Disruption“, in welcher die Kontinente der Erde in verschiedene Zeiten katapultiert wurden. Nichts ist mehr, wie es war und die ganze Welt wurde aus den Fugen gerissen. Sophie, gerade mal 13 Jahre alt, lebt bei ihrem Onkel Shadrack, seit ihre Eltern 10 Jahre zuvor von einer Expedition nicht zurück kamen. Shadrack ist ein genialer Kartograph, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die „Neue Welt“ zu vermessen. Doch dann wird er entführt und man versucht ihn dazu tu bringen, die Carta Major zu finden. Die Karte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wer diese Karte besitzt hat nicht nur Zugang zu den Geheimnissen der ganzen Welt, nein, mit ihr lässt sich sogar die Vergangenheit umschreiben und damit verleiht sie eine Macht, die in den falschen Händen eine Katastrophe anrichten kann. Sophia begibt sich mit ihrem Freund Theo auf die Suche nach ihrem Onkel und will ihn unbedingt retten. Doch das gestaltet sich als viel viel viel schwieriger als gedacht…

Mein Eindruck vom Buch:
Die Autorin hat hier eine faszinierende neue Welt erschaffen, in die der Leser vollkommen eintauchen darf. Um diese zu verdeutlichen, befinden sich am Anfang des Buches Karten. Jedes Kapitel beginnt mit einem Ausschnitt aus Forscherbüchern, die es erleichtern, sich in Sophias Welt zurecht zu finden. Der Schreibstil ist sehr flüssig, was einen förmlich durch die Seiten fliegen lässt und die Autorin hat es geschafft, wirkliche Spannung in die Story einzustreuen. Ich konnte es immer kaum erwarten, wie es mit Sophia und ihrem neuen Freund Theo weitergeht. Die verschiedenen Arten von Karten haben mich begeistert und die Idee mit den unterschiedlichen Zeitaltern finde ich einfach wundervoll. Ein paar Begebenheiten haben mich ein wenig an Harry Potter erinnert und ich denke, wem die Geschichte um den jungen Zauberer gefallen hat, wird auch „Weltenriss“ verschlingen. Nicht ganz so düster wie Harry Potter, aber mit fantastischen Wesen, die unglaublich gut skizziert sind. Zu diesem Buch könnte ich mir auch wahnsinnig gut eine Verfilmung vorstellen. Ein bißchen Kritik habe ich allerdings auch: So faszinierend die neue Welt ist, so komplex ist sie auch und manche Erläuterungen musste selbst ich zweimal lesen, um sie wirklich zu verstehen. Vielleicht ist manches doch etwas verwirrend und gerade für junge Leser zu umständlich erklärt. Desweiteren haben mich ein paar Logikfehler geärgert… zum Beispiel wurde mal statt „Theo“ der Name „Leo“ verwendet und ich muss gestehen, sowas katapultiert mich sofort aus der Geschichte. Denn damit wird deutlich, dass wirklich alles nur fiktiv ist. Zudem bleibt einiges am Schluss offen. Hier konnte ich mich nicht gegen den Gedanken wehren, dass die Autorin die Geschichte schnell zum Ende bringen wollte. Und last but not least: Ich hätte es schön gefunden, wenn Shaddracks Charakter und Geschichte etwas mehr behandelt worden wäre. Da hätte es definitiv noch Potenzial nach oben gegeben.

Fazit:
Ein wunderbares Jugendbuch, auch wenn es mich durch die genannten Kritikpunkte nicht vollends überzeugen konnte. Deshalb ziehe ich ein Sternchen ab. Schade, dass es keine Fortsetzung der Geschichte gibt, denn da wäre bestimmt noch einiges an Stoff übrig. Aber wer weiß, vielleicht begegnen wir irgendwann irgendwo erneut Sophia, Theo und Shadrack.

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Ein Islay-Trip nicht nach Plan

Smokeheads
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Als absoluter Schottland- und Whisky-Fan ist dieses Buch für mich ein MUSS, vor allem, nachdem mein Lieblings-Genre auch noch Thriller ist. Nächste Woche steht Islay auf dem Reiseplan, deshalb war dieses ...

Als absoluter Schottland- und Whisky-Fan ist dieses Buch für mich ein MUSS, vor allem, nachdem mein Lieblings-Genre auch noch Thriller ist. Nächste Woche steht Islay auf dem Reiseplan, deshalb war dieses Buch der perfekte Einstieg in den Urlaub. Doch um was geht es in diesem Werk eigentlich genau?

Vier Freunde, viel Whisky und ein tolles Wochenende – genau so hat sich Adam seinen Trip mit seinen Freunden Roddy, Ethan und Luke vorgestellt. Und als er erneut auf Molly trifft, die er schon bei seinen vorherigen Besuchen auf der Insel Islay toll fand und sie sein Interesse zu erwidern scheint, ist für ihn alles perfekt. Erstmal! Der Kurztrip auf die schottische Whisky-Insel entpuppt sich nämlich schnell als absoluter Höllentrip, denn die vier Freunde haben nicht mit Joe gerechnet… Mollys Ex-Mann und einer der wenigen Polizisten auf Islay, der extrem durchgeknallt erscheint…

Mein Eindruck vom Buch:
Ich mag kurze und knackige Kapitel und genau so hat Doug Johnstone aufgebaut. Ich mag seinen Schreibstil, der etwas Bizarres an sich hat und durch die Kürze der Abschnitte fällt es wirklich schwer, das Buch auch mal wieder zur Seite zu legen. Es ist rasant verfasst, ein Schock folgt dem Nächsten und Langeweile kommt in diesem Buch mit Sicherheit nicht auf. Natürlich ist es kein literarisches Meisterwerk und manchmal fragt man sich, ob ein paar Begebenheiten nicht ein wenig zu überzogen dargestellt sind, dies tut aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Die Figuren wurden unterschiedlich gezeichnet, vor allem die vier Freunde könnten nicht unterschiedlicher sein. Da gibt’s Adam, den etwas untersetzten Hauptinitiator der Tour, Roddy, ein gutaussehender Überflieger, Luke, der ewige Hippie und Ethan, ein Durchschnittstyp wie er im wahrsten Sinne des Wortes im Buche steht. Die Charaktere der Protagonisten sind jedoch leider nur angedeutet und meiner Meinung nach wäre dies noch ausbaufähig gewesen, denn die Ansätze waren vielversprechend. Dennoch geht bestimmt jedem Whisky-Fan beim Lesen das Herz auf, denn es werden einige Wasser des Lebens angesprochen und man kann den Duft förmlich riechen. Auch die karge Landschaft von Islay wird detailliert beschrieben und ich bin sehr gespannt, ob sich dies nächste Woche decken wird.

Fazit:
Dieser Thriller ist für mich kein hochkarätiger Thriller, dennoch absolut kurzweilig, unterhaltsam und absolut lesenswert. Wer Whisky, Schottland und Thriller mag, wird mit diesem Werk definitiv Spaß haben.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Noch lange kein altes Eisen...

DUNKEL
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Der isländische Thriller „Dunkel“ hatte durch das schwarz-weiß gehaltene Cover sofort meine Aufmerksamkeit. Und natürlich hat auch schon allein der Titel meine Neugier geweckt. Und als auch der Klappentext ...

Der isländische Thriller „Dunkel“ hatte durch das schwarz-weiß gehaltene Cover sofort meine Aufmerksamkeit. Und natürlich hat auch schon allein der Titel meine Neugier geweckt. Und als auch der Klappentext mehr als interessant klang, beschloss ich, dieses Werk schnellstmöglich zu lesen. Doch um was geht es denn eigentlich in dem Buch des isländischen Autors Ragnar Jónasson?

Die Polizistin Hulda Hermannsdóttir trifft es hart, als ihr Vorgesetzter Magnus beschließt, sie schon vorzeitig in den Ruhestand zu schicken. Ein jüngerer Kollege soll ihren Platz einnehmen. Zumindest gewährt ihr Magnus noch eine Frist von zwei Wochen. Ihre aktuellen Fälle wurden schon an andere Polizisten verteilt, so blieb ihr nur noch übrig, an einem alten ungelösten Fall zu arbeiten. Sie nimmt sich den Tod einer jungen Russin vor, der ein gutes Jahr zuvor geschah und schon schnell wird klar, dass bei der Ermittlung bei weitem nicht alles ans Licht kam…

Mein Eindruck vom Buch:
Endlich mal ein Buch, in dem die Protagonistin nicht blutjung ist! Mit Hulda hat der Autor eine Figur erschaffen, auf die bestimmt schon viele Thriller-Fans gewartet haben. Hier trifft der Leser auf die 64-jährige Hulda, die kurz vor ihrer Pension steht und man wird mit all ihren Ängsten, Sorgen und Hoffnungen vertraut. Hulda ist herrlich authentisch dargestellt und ich fand es schön, wie facettenreich Ragnar Jónasson diese Figur zeichnet. Ihrem Charakter haftet etwas melancholisches an und ich mochte sie ab der ersten Zeile. Ihre Zerrissenheit, als ihr klar wurde, dass ihr Chef sie ohne Rücksicht von ihrer Tätigkeit als Polizistin schnellstens entbinden will, war deutlich zu spüren und lässt den Leser richtig mitfühlen. Und es wird auch schnell klar, dass man hier eine taffe Frau, die schon einiges in ihrem Leben durchgemacht hat, ein kleines Stückchen begleiten darf. Die meisten Kapitel sind kurz und knackig, genauso wie ich es mag. Immer wieder sind Abschnitte eingestreut, in der es um eine alleinerziehende Mutter geht. Nur Stück für Stück erfährt man mehr von ihr und der Leser wird extrem auf die Folter gespannt! Welche Rolle spielt diese Frau in dem aktuellen Fall? Gibt es überhaupt eine Verbindung? Meiner Meinung nach sind Thriller aus dem hohen Norden meist eher „leise“ geschrieben. Actionreiche Verfolgungsjagden sind nur selten - diese Thriller bestechen durch eine Fesselung, die sich ruhig und langsam aufbaut und stetig vorhanden ist. So auch hier. Man erfährt viel über das Privatleben Huldas, dies tut aber der Spannung keinen Abbruch. Im Gegenteil, durch das näher Kennenlernen der Protagonistin taucht man noch viel tiefer in die Geschichte ein.

Fazit:
Ein Sternchen Abzug gibt es, weil es mich nicht vollkommen packen konnte. Nicht so, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Dennoch ist der Auftakt dieser Trilogie um die isländische Polizistin Hulda absolut empfehlenswert und ich freue mich schon auf den zweiten Teil mit dem Titel „Insel“.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Ein Buch für laue Sommerabende

Always in Love (Weston-High-Reihe 3)
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Was für ein schönes Cover! Das hat mich sofort total angezogen und auch der Klappentext hat mich vollends davon überzeugt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte! Doch um was geht es denn eigentlich ...

Was für ein schönes Cover! Das hat mich sofort total angezogen und auch der Klappentext hat mich vollends davon überzeugt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte! Doch um was geht es denn eigentlich in diesem Werk?

Sasha und Ben haben einiges zusammen durchgestanden und die beiden sind sich sicher, dass sie einfach zusammen gehören und füreinander bestimmt sind. Doch dann passieren Dinge, die sie vor eine schwere Prüfung stellen. Die beiden sind plötzlich mit der Frage konfrontiert, ob ihre Liebe wirklich stark genug ist, um mit den Schwierigkeiten des Lebens umzugehen und auf einmal machen sich Zweifel breit. Werden Sasha und Ben es schaffen oder müssen sie sich letztendlich doch eingestehen, dass trotz der starken Gefühle ihre Leben nicht vereinbar sind?

Mein Eindruck vom Buch:
Ich mag den Schreibstil von Emma Winter sehr und wie es oft in Young-Adult-Büchern der Fall ist, wurde dieses Buch in der Ich-Erzählung geschrieben. Ich liebe diese Perspektive! Der Leser taucht abwechselnd in die Gedankenwelt von Sasha, Ben und auch von Sashas Freundin June ein und man kann sich mit allen dreien sofort identifizieren. Anfangs dachte ich, mir fehlen ein paar Begebenheiten aus der Vergangenheit der Protagonisten und als ich dann recherchiert habe, erfuhr ich, dass dies bereits der dritte Band der Weston-High-Reihe ist. Das hätte ich wohl besser mal vorher nachgesehen 😉 Nichtsdestotrotz hatte ich nicht das Gefühl, etwas Elementares verpasst zu haben und deshalb kann ich dieses Buch ohne Bedenken weiterempfehlen, selbst wenn man die ersten beiden Bände nicht gelesen hat. Sasha wird sehr sympathisch dargestellt und man spürt ihre innere Zerrissen- und Unsicherheit förmlich. Auch Ben wird sehr menschlich gezeichnet, auch oder gerade deswegen hielt sich meine Sympathie für ihn manches Mal aber doch in Grenzen. Er war wohl in den Vorgängern auch schon ein Einzelkämpfer und diese Eigenschaft kommt auch in diesem Teil gut zum Vorschein. Der Leser lernt darüber hinaus auch die Gedankenwelt von Sashas Freundin June kennen. Um ehrlich zu sein, habe ich dies nicht wirklich verstanden. Im Grunde handelt das Buch von Sashas und Bens Geschichte und meiner Meinung nach hätte man dann auch noch in die Sichtweisen von Lucy und Elliot gehen müssen. Für mich waren diese Kapitel eigentlich nur eine Auffüllung des Buches, nett zu lesen, aber nicht wirklich bedeutsam. Etwas hat mich an diesem Buch sehr irritiert: Der Klappentext erzählt davon, wie Ben wegen der schweren Erkrankung seines Vaters das Familienunternehmen übernehmen und wie sehr er sich unter dieser Entscheidung verändert. Dies taucht aber erst auf, nachdem die Story schon dreiviertel gelesen ist. Vorher geht es nur um Intrigen, Reue und Schuldgefühlen und DIE Frage, die wohl schon in den Vorgängern gestellt wurde: Kann eine Liebe bestehen, wenn man aus komplett unterschiedlichen Welten kommt? Meinem Empfingen nach ist der Klappentext vollkommen irreführend. Dennoch: Diese Geschichte bezaubert durch die magische Zeit zwischen Schulabschluss und „dem Ernst des Lebens“ und zwischen den Zeilen kann man den Duft der Freiheit in einer Zeit, in der einem jungen Menschen alle Türen offen steht, richtiggehend schnuppern. Der Schreibstil von Emma Winter trägt einen nur so durch die Geschichte und so wird dieses Buch zum richtigen Pageturner.

Fazit:
Für Young Adult Fans ist dieses Buch die perfekte Lektüre für einen lauen Sommerabend. Auch wenn manchmal etwas Tiefe fehlte, habe ich es sehr genossen, dieses Werk zu lesen.

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