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Veröffentlicht am 05.01.2021

Fragwürdiges Erbe

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Zum Inhalt:
Die 27-jährige Berlinerin Hannah schreibt gerade ihre Doktorarbeit und besucht regelmäßig ihre 95-jährige Großmutter Evelyn regelmäßig in der Seniorenresidenz in Berlin. Als ihr eines Tages ...

Zum Inhalt:
Die 27-jährige Berlinerin Hannah schreibt gerade ihre Doktorarbeit und besucht regelmäßig ihre 95-jährige Großmutter Evelyn regelmäßig in der Seniorenresidenz in Berlin. Als ihr eines Tages bei ihrem Besuch ein Brief aus Israel in die Hände fällt, erfährt sie das es ein jüdisches Vermächtnis gibt. Hannah beginnt ihre Großmutter nach der Familie zu befragen von der sie doch so wenig weiß, aber Evelyn bleibt stur und will nicht darüber reden. Aber wie gelangt man an das Kunsterbe? Hannah lässt nicht locker und versucht allein herauszufinden was in der Vergangenheit geschah und was es mit der jüdischen Verwandtschaft auf sich hat. Dabei erhofft sie sich Hilfe von ihrem Doktorvater, doch der verfolgt seine eigenen Interessen. Im Laufe ihrer Nachforschungen verändert sich Hannahs Leben.

Meine Meinung:.
Der Titel ist lang und hat mich, genauso wie das Cover, nicht sehr angesprochen. Der Klapptext jedoch klang viel versprechend. Erst später erfährt man im Buch was es mit dem Titel auf sich hat. Mit dem Schreibstil habe ich mich am Anfang etwas schwer getan, viele Sätze waren da zu lang.
Der Leser begleitet von 4 Generationen 3 in ihrem Leben. Beginnend vor dem 2. Weltkrieg mit Senta, der Mutter von Evelyn die jedoch, selbst wie Evelyn, nicht viel mit ihrer Tochter anfangen kann. Deshalb wird Evelyn von ihrer Tante Trude erzogen. Erzählt wird die Geschichte in diversen Zeitsprüngen und erhält so unterschwellig eine gewisse Spannung. Beklemmend wird berichtet wie sich das Leben von Senta, ihrer neuen Familie und das von Trude und Evelyn nach Hitlers Machtergreifung verändert. Hannah in der Gegenwart hat mit der Sturheit ihrer Großmutter Evelyn zu kämpfen und kommt mir in ihrem Leben etwas träumerisch vor, man merkt sie ist noch nicht auf ihrem Weg angekommen. Senta, Trude und Evelyn zeichnet eine gewisse Härte aus, große Gefühle füreinander waren nicht wirklich zu spüren. Silvia Hannahs Tochter wird nur kurz erwähnt. Gerne hätte ich mehr über Sentas und Evelyns Leben erfahren, hier vermisste ich die Tiefe für die einzelnen Geschichten. Vielleicht hätte der Erzählung etwas weniger Drumherum (Liebesleben von Hannah, Andreas etc.) und dafür etwas ausführlicher über die Anderen (Senta, Evelyn) gut getan. Deshalb würde Ich gerne 3,5 Sterne vergeben und runde auf gutgemeinte 4 Sterne auf, da die Geschichte interessant ist.
Auf jeden Fall regt das Buch zum Nachdenken und falls man es mit jemandem gemeinsam liest zum Diskutieren an. Denn die Frage muss jeder für sich selbst beantworten, würde Hannah das Erbe zustehen oder nicht?

Fazit:
Etwas weniger Drumherum, dafür mehr Tiefe und das Buch wäre perfekt.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Du warst ein böses Mädchen

Die perfekte Sünde
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Zum Buch:
DCI Ava Turner und Luc Callanach werden zu einem Fundort einer Leiche gerufen. Es handelt sich um die junge Zoey Cole, vermisst seit 1 Woche und nun schwer verletzt am Straßenrand zum Sterben ...

Zum Buch:
DCI Ava Turner und Luc Callanach werden zu einem Fundort einer Leiche gerufen. Es handelt sich um die junge Zoey Cole, vermisst seit 1 Woche und nun schwer verletzt am Straßenrand zum Sterben zurück gelassen. Die Ermittlungen führen zunächst zu Zoeys brutalen Stiefvater. Als jedoch eine weitere junge Frau entführt wird, findet man bei ihrem zurückgelassenen Baby eine Puppe genäht aus Zoeys Haut, im Mund befindet sich ein Zettel mit einem religiösen Zitat. Nun ist klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss. Fieberhaft suchen Ava und Luc nach einer Verbindung der Mädchen und sie wissen die Zeit drängt. Fast zeitgleich werden mehrere Obdachlose angegriffen und mit einem Messer verletzt, steht dies im Zusammenhang mit den entführten Mädchen?

Meine Meinung:.
Der Titel passt sehr gut zu der Serie um die beiden Ermittler Turner und Callanach, die alle mit „Die perfekte….“ anfangen. Dies ist bereits der 4. Teil, kann allerdings auch sehr gut ohne die Vorgänger gelesen werden. Jedoch empfehle ich die Vorgänger ebenfalls, da sie wirklich gut geschrieben sind. Hellen Fields versteht es durch ihren Schreibstil, dass die Opfer dem Leser persönlich näher kommen.
Man erlebt ihren Schmerz und findet aufgrund ihrer Lebensumstände, dass es unfair ist, dass es ausgerechnet diese Mädchen sind, denen jetzt so etwas Brutales widerfährt. Die beiden Hauptprotagonisten Ava und Luc wirken authentisch und somit auf mich sympathisch. Ihre Ermittlungen führen Sie auf verschiedene Spurenansätze und man merkt ihnen an, wie frustriert sie sind das sich keine Erfolge einstellen. Man spürt ihr banges Warten während ihrer Ermittlung auf die nächste Leiche und gleichzeitig die Hoffnung, das sich dann neue Spuren ergeben oder ein Fehler des Täters sie weiter bringt. Avas Wut ist sehr gut nachvollziehbar.
Bereits am Anfang wird man mit den letzten Minuten eines Opfers konfrontiert, so steigt die Spannung bereits von Anfang an, die zum Ende hin ihren Höhepunkt erreicht. Somit ist für spannende Lesestunden garantiert.

Fazit:
Helen Fields sorgte wieder für eine schlaflose Nacht, da ich unbedingt das Buch fertig lesen wollte.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Ist das Böse angeboren?

Die Rabentochter
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Zum Inhalt:
Seit 15 Jahren lebt die inzwischen 26 Jahre alte Rachel Cunningham freiwillig in einer psychiatrischen Klinik. Vor 11 Jahren wurden ihre Eltern tot aufgefunden, Rachel war verschwunden und ...

Zum Inhalt:
Seit 15 Jahren lebt die inzwischen 26 Jahre alte Rachel Cunningham freiwillig in einer psychiatrischen Klinik. Vor 11 Jahren wurden ihre Eltern tot aufgefunden, Rachel war verschwunden und tauchte 14 Tage später sprach- und bewegungslos wieder auf. In ihrer Erinnerung ist Rachel schuld an dem Tod ihrer Eltern – ein tragischer Unfall. Doch stimmt das wirklich?
Als der angehende Journalist Trevor um ein Interview bittet, erwacht in Rachel der Wunsch sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Sie entlässt sich selbst aus der Klinik und kehrt in ihr Elternhaus, dem herrschaftlichen Jagdhaus im Wald, indem ihre Schwester Diane und ihre Tante Charlotte leben, zurück. Hier überkommt Sie die Erinnerung an ihre Kindheit und sie beginnt zu ahnen, dass sie sich in tödlicher Gefahr befindet.

Meine Meinung:
Das Cover vermittelt mit dem Nebel das vom Fluss aufsteigt und den Bäumen die den Blick auf eine Scheune freigeben etwas Düsteres, Geheimnisvolles. Genauso ist diese Geschichte.
Die Autorin Karen Dionne schreibt in einem flüssigen, leichtgängigen Schreibstil gepaart mit subtiler Spannung und bildhafter Darstellung. Erzählt wird in zwei Zeitebenen und zwei Erzählsträngen .Die Zeitebenen wechseln sich ab, zwischen früher mit der Erzählung von Jenny (Rachels Mutter) und der Gegenwart aus der Sicht von Rachel. Durch die Erzählung von Jennys Mutter erfährt der Leser schon frühzeitig, dass es schon seit der Geburt ihrer Erstgeborenen gewisse Schwierigkeiten gibt, die auch den Umzug in das Jagdhaus begünstigt haben. Mit Rachel macht sich der Leser auf in das Jagdhaus, in dem Rachels Eltern ums Leben gekommen sind. Durch Rachels Erinnerungen erhält der Leser einen Eindruck von Ihrer Kindheit und begreift warum Rachel sich in ihrem Elternhaus in Gefahr befindet. Durchweg ahnt der Leser schon von Anfang an, wer die Schuld am Tod von Jenny und Peter haben könnte. Doch ist es wirklich so wie es den Anschein hat? Die Autorin versteht es geschickt, so zu schreiben dass der Leser sich diese Frage stellt. Durch die unterschiedlichen Kapitel und Geschehnisse entsteht diese Spannung, die mich stets zum Weiterlesen animiert hat. Die Protagonistin Rachel wirkt am Anfang etwas naiv und gleichzeitig intelligent. Die Emotionen der Protagonisten werden authentisch dargestellt und so konnte ich mich gut in Rachel hineinversetzen, die um jeden Preis erfahren will was damals wirklich passierte. Ebenfalls verstand ich Jenny, die ihre Kinder liebt und versucht sie zu schützen. Und so gilt für beide der Satz von Elvis Presley, der am Anfang steht: „ Die Wahrheit ist wie die Sonne. Du kannst sie eine Zeit lang ausblenden, aber verschwinden wird sie nicht.“
Zum Schluss bleibt für mich die Frage: „Ist das Böse angeboren?“

Fazit:
Karen Dione liefert hier einen gut konstruierten Psychothriller ab, der mich mit seiner subtilen Spannung fesselte.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Was wurde aus dem Geburtstagskind?

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Zum Inhalt:
Kommissar Ewert Grens wird zu einem Stockholmer Apartment gerufen, was ihn erwartet lässt ihn selbst nach 17 Jahren nicht los, als er wieder zu der gleichen Adresse gerufen wird. Hat er damals ...

Zum Inhalt:
Kommissar Ewert Grens wird zu einem Stockholmer Apartment gerufen, was ihn erwartet lässt ihn selbst nach 17 Jahren nicht los, als er wieder zu der gleichen Adresse gerufen wird. Hat er damals etwas übersehen? Er ist sich sicher, dass seine damaligen Verdächtigen mit der Sache zu tun haben. Als jedoch einige davon tot aufgefunden werden muss Ewert Grens handeln, denn das kleine Mädchen von damals könnte in Gefahr sein. Kurz vor seiner Pensionierung versucht er alles, um den damaligen Fall zu lösen und damit dem Mädchen von damals und einer Familie die ihm nahe steht das Leben zu retten. Dabei gilt es äußerst vorsichtig zu sein, denn Grens kann absolut niemandem mehr vertrauen.

Meine Meinung:
Packend beginnt der Autor Anders Roslund seinen Krimi. Die ersten Seiten sind spannungsgeladen und der Leser will unbedingt wissen was mit dem Mädchen und der Familie geschehen ist und dann? Plötzlich findet sich der Leser in einer ganz anderen Story wieder. Nicht weniger spannend und rasant. Dem Leser wird schnell klar, dass es zwischen den beiden Geschichten einen Zusammenhang geben muss doch welchen, dies verbirgt Anders Roslund geschickt. Dabei geht er hier nicht nach Schema F vor und das verwirrt einige Leser, dennoch ist der Kriminalroman lesenswert und gleicht schon fast einem Thriller. Auch wenn ich mich an dem Schreibstil des Autors etwas gewöhnen musste, so konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Denn der Wettlauf mit der Zeit im Plot lässt den Leser ebenfalls nicht los. Clever lässt der Autor die Clankriminalität in dieser Geschichte einfließen, schließlich gilt Schweden als Europas Zentrum dieser.

Fazit:
Ein gelungener Kriminalroman, der dadurch punktet das er nicht nach Schema F geschrieben wurde. Absolut lesenswert

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Hat sich Chief Tolliver geirrt?

Die verstummte Frau
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Zum Inhalt:
Eine Revolte mit einem Toten führt Will Trent und seine Partnerin Faith ins Philips-Gefängnis. Bei der dortigen Untersuchung stoßen sie auf den Häftling Daryl Nesbitt. Der will einen Deal, ...

Zum Inhalt:
Eine Revolte mit einem Toten führt Will Trent und seine Partnerin Faith ins Philips-Gefängnis. Bei der dortigen Untersuchung stoßen sie auf den Häftling Daryl Nesbitt. Der will einen Deal, seine Hinweise gegen neue Ermittlung in seinem Fall, der ihm angeblich von Chief Tolliver, Sara Lintons ermordeten Ehemann, und Lena Adams angehängt wurde. Er hat sogar Zeitungsausschnitte, die angeblich beweisen, dass der wahre Täter sich noch auf freiem Fuß befindet und weiterhin mordet. Will und Faith beginnen sich mit dem alten Fall zu befassen, dabei stoßen sie immer mehr auf Hinweise die Nesbitts Behauptung stützen. Sara, die inzwischen mit Will liiert ist, wird hinzugezogen. Dies wird für Sara sehr emotional, schließlich wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und es geht auch um ihre Zukunft mit Will. Dabei drängt die Zeit, denn anscheinend schlägt der wahre Täter weiterhin geschickt aber unerbittlich zu.

Meine Meinung:
Hier stellt sich die Frage: „Schreibt Karin Slaughter Thriller mit einem Hauch von Liebesroman oder einen Liebesroman mit einem Touch von Thriller?“ Egal, denn die Autorin kombiniert beides sehr gut. Wobei mir die ständigen Wiederholungen von Saras Leben mit Jeffrey und sein Fremdgehen etwas auf die Nerven gingen. Wunderbar gelingt es Slaughter die Grant County Serie mit der Georgia Reihe zu verflechten und der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart wurde gut in die Geschichte eingebaut. Schockierend beschreibt sie die Brutalität die der Täter ausführt aber nicht offensichtlich zu sein scheint. Realistisch veranschaulicht sie, wie Opfer mit den Folgen zu kämpfen haben und wie dies das Leben beeinflusst. Und bei all dem lässt sie den Spannungsbogen nicht aus den Augen. Auch wenn ich ziemlich schnell eine bestimmte Person ins Auge gefasst habe, so hat mich dieser 8. Teil der Georgia Reihe gut unterhalten und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Allerdings blieb am Ende für mich noch eine Frage in Bezug auf Nesbitt offen.

Fazit:
Gut umgesetzter Thriller der gekonnt die Grant County Serie mit der Georgia Reihe verbindet.

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