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Veröffentlicht am 17.01.2018

Wie sah Jesus aus ?

Das Jesus-Experiment
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Der Thriller von Bernd Roßbach ist eine rasante Reise zu vielen Orten in Europa und Amerika. Der Hirnforscher Tom Jennings hat ein Verfahren entwickelt, wie man Erinnerungen als bewegte Bilder ...

Der Thriller von Bernd Roßbach ist eine rasante Reise zu vielen Orten in Europa und Amerika. Der Hirnforscher Tom Jennings hat ein Verfahren entwickelt, wie man Erinnerungen als bewegte Bilder sichtbar machen kann. Allerdings hat er auch einen Konkurrenten, der ebenfalls behauptet, dieses Verfahren entwickelt zu haben. Jennings bekommt einen Hinweis, daß es eine Nachfahrin von Pontius Pilatus in Italien gäbe und nimmt Kontakt auf. Es handelt sich um eine Autistin. Er macht Versuche mit ihr in seinem Labor, das er in Paris durch Vermittlung eines Fernsehmoguls bekommen hat, nachdem er in Amerika gesperrt und aus seinem Labor vertrieben wurde. Die Versuche bringen gute Erfolge, die in einer Fernsehshow bekannt gemacht werden sollen, jedoch sein Konkurrent ist ihm knapp auf den fersen und will eine Show unter Einbeziehung der Jesus Statue in Rio inszenieren.

Es gibt viele Tote im Buch, es gibt sehr viele handelnde Personen, die aber klar beschrieben und daher auch kaum durcheinander gebracht werden können. Die Handlung ist in manchen Teilen mäßig spannend, das Buch aber absolut zu empfehlen. Und die Orte der Handlung ziehen sich durch fast die ganze Welt.

Veröffentlicht am 19.08.2020

Schmerzhafte Spurensuche

Letzte Spur Berlin
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Marty Karbassion, Sohn einer Ostdeutschen und eines Iranischen Flüchtlings schreibt über seine jahrelange Recherche, denn der Vater ist spurlos verschwunden.

Wie erklärt man einem Kind, daß der geliebte ...

Marty Karbassion, Sohn einer Ostdeutschen und eines Iranischen Flüchtlings schreibt über seine jahrelange Recherche, denn der Vater ist spurlos verschwunden.

Wie erklärt man einem Kind, daß der geliebte Vater es einfach im Stich gelassen hat?

Schwierige Frage, kaum eine Antwort.

Marty Karbassion hat sich jahrelang mit einigen wenigen Unterlagen und vielen Gesprächen mit ehemaligen Freunden und Bekannten befasst, um wenigstens einige der Gründe seines Vaters, zu verschwinden, verstehen zu können.

Heraus kam dabei ein Buch, in dem sowohl die Kindheit des Vaters, als auch seine Flucht nach 1960 aus dem Iran, die in Deutschland endete, als auch sein weiterer Lebensweg in Berlin beschrieben ist.

Es ist nicht immer ein Ruhmesblatt, aber man spürt, daß der Sohn den Vater vermisst und zumindest eine Antwort auf dessen Verschwinden 1988 erwartet.

Viele kleine Episoden sind so auf Grund der Recherche und der Gespräche entstanden, die den Inhalt des Buches abrunden.

Dem Autor wäre zu wünschen, die richtigen Antworten auf seine Fragen zu finden.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Auch für Nichttrinker

Der Gin des Lebens
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Der Kulinariker, Barista, Restaurantkritiker, Weinbergbesitzer, Herr über Hühner und Bienenvölker, Autor Carsten Sebastian Henn erzählt in seinem Kriminalroman gleich mehrere Geschichten, die, gut gemixt, ...

Der Kulinariker, Barista, Restaurantkritiker, Weinbergbesitzer, Herr über Hühner und Bienenvölker, Autor Carsten Sebastian Henn erzählt in seinem Kriminalroman gleich mehrere Geschichten, die, gut gemixt, geschüttelt oder gerührt, durch erstklassige Zutaten auffallen.
Ein bisschen Liebe, ein bisschen Verrat, mehrere Morde, Untreue, Trunksucht, Ehrlichkeit, Eitelkeit und ganz viel Wissen über Gin.
Auf 334 Seiten erfährt die Leserschaft nicht nur beinahe alles, was man über Gin wissen sollte, sondern auch, dass die Liebe über allem steht.
Ben Lerchenfeld fühlt sich von seinem Vater nicht besonders geliebt, denn der hat nur Interesse für seine Oldtimer und die Herstellung von Gin. Eine Flasche dieses Destillats bekommt Ben von ihm geschenkt mit dem Satz, er solle ihn jetzt noch nicht trinken, dafür sei er noch zu jung.
Kurz danach verunglückt der Vater tödlich.
Als Ben älter ist und seine Beziehung zu einem Mädchen zerbricht, öffnet er die Flasche und kostet.
Danach ist alles anders. Er will, besser zu verdienen, selbst Gin herstellen, aber er hat kein Rezept. In den noch vorhandenen Sachen seines Vaters findet er nichts, aber er ist hartnäckig und will nach England reisen, um dort mehr zu lernen, wie sein Vater es auch einst gemacht hat.
Ben landet in genau der Pension, in der auch sein Vater immer logiert hat. Und er lernt Cathy kennen, die inzwischen die Pension führt.
Ein Mord, ein verflossener Freund Cathys, ein trinkfreudiger Bruder und einige schrullige, aber liebenswerte Pensionsgäste, ein arroganter Polizist und eine interessante Stadt samt Sehenswürdigkeiten sind der Ausgangspunkt für seine Suche nach dem ultimativen Gin-Rezept seines Vaters.
Eine turbulente Suche nach Fakten, an denen sich auch Cathy beteiligt, humorvoller Text immer wieder dazwischen Interessantes über Gin, so wird das Lesen nie langweilig.
Und weil es ja ein Kriminalroman ist, findet man auch einige " böse Buben ", die die Suche behindern oder sogar vereiteln wollen.
Schön finde ich, daß die Fakten und Rezepte über und mit Gin auf zart grauem Papier gedruckt sind und sich dadurch farblich gut vom Romantext abheben.
Auch das Cover ist sehr gelungen, ein gut gefülltes Glas Gin samt " Botanicals ".

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Anna lebt gefährlich

VERRAT
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Die Autorin Ariana Lambert hat auf 165 Seiten ein spannendes und actionreiches Szenario geschaffen. Es geht um die Suche nach einem verschwundenen 15jährigen.
Viele Punkte weisen auf einen verdächtigen ...

Die Autorin Ariana Lambert hat auf 165 Seiten ein spannendes und actionreiches Szenario geschaffen. Es geht um die Suche nach einem verschwundenen 15jährigen.
Viele Punkte weisen auf einen verdächtigen Busfahrer hin, aber für eine Verhaftung ist es zu wenig. Anna, ehemalige BND - Ermittlerin und nun selbständige Opferanwältin in Berlin, wird gebeten, bei der Suche nach dem Jungen behilflich zu sein. Schon einmal war sie der Familie bei einem Fall behilflich.
Anna gerät in große Gefahr, findet aber auch einen neuen Ansatz zum Leben und zur Liebe, nachdem sie Jahre zuvor ihren Mann und ihr ungeborenes Kind nach einem Unfall verloren hatte .
Das alles spielt sich vor der großartigen Kulisse Dublins ab, man bekommt echt Lust, einmal dort hin zu fahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2018

Viele Maler verderben den Brei

Die Gesichter
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Tom Rachmans Roman ist ein seltener Genuß.
Auf den man sich aber einlassen muß. Maler sind ja bekannt für ihre Eigenarten, aber der Maler Bear Bavinsky macht auch daraus eine Kunst.
Im Buch ...

Tom Rachmans Roman ist ein seltener Genuß.
Auf den man sich aber einlassen muß. Maler sind ja bekannt für ihre Eigenarten, aber der Maler Bear Bavinsky macht auch daraus eine Kunst.
Im Buch geht es um das Leben seines Sohnes mit Bavinskys dritter Frau Nathalie, einer warmherzigen, liebevollen Mutter, die aber an ihrer eigenen Kunst der Töpferei, scheitert. Die Ehe hält nicht allzu lange, sie zieht das Kind Pinch alleine auf, selten genug von ihrem Ex-Ehemann unterstützt.
Pinch versucht sich ebenfalls als Maler, aber als sein Vater ihm fehlendes Talent attestiert, begibt er sich auf andere Pfade, verliert aber trotzdem nie ganz den Kontakt zu Bear.
Der lebt sein Leben mit noch einigen Ehefrauen samt Kindern, die sich untereinander gar nicht alle kennen.
Bear ist ein excellentes Muster an Egoismus.
Rücksicht oder wirkliche Liebe kennt er nicht und steht aber dazu.
Als Bear stirbt, ändert sich alles für Pinch, der endlich das tun kann, was er immer schon als seine Bestimmung sah.
Der Roman, zu Ende gelesen, läßt den Leser zuerst tief Luft holen, dann macht sich ( zumindest bei mir ) ein tiefes Gefühl von zugleich Humor, wie auch Genugtuung breit.
Das Cover in bunten Farben ist genau das richtige Motiv zum Geschriebenen.