Spannende Themen, zu oberflächlich behandelt
Just Like You"Just like you" ist ein Buch welches Themen verspricht, die aktueller und spannender nicht sein könnten. Lucy, Anfang 40, weiß, Lehrerin und kulturell lernt den jungen Joseph kennen. Er ist zwanzig Jahre ...
"Just like you" ist ein Buch welches Themen verspricht, die aktueller und spannender nicht sein könnten. Lucy, Anfang 40, weiß, Lehrerin und kulturell lernt den jungen Joseph kennen. Er ist zwanzig Jahre jünger, farbig, interessiert sich für Musik und ist im Leben noch recht unorientiert. Sie beginnen eine Art Beziehung und treffen immer wieder auf Diskussionen zu Rassismus, Liebe, Interessen, Altersunterschiede und den Brexit.
Schon früher war ich ein großer Hornby-Fan, habe aber viele Jahre keine Bücher mehr von ihm gelesen. So musste ich mich wieder an den Schreibstil gewöhnen. Ich weiß nicht ob es an meiner langen Abstinenz lag oder es auch anderen so geht, aber mir viel es schwer. Die Dialoge waren teilweise sehr hölzern, nicht nachvollziehbar, teilweise sogar nicht mal gut erkennbar, wer überhaupt spricht. Die behandelten Themen, alle so spannend und aktuell wurden oft nur kurz angerissen und schnell wieder fallen gelassen. Weniger Themen, dafür mehr Tiefe wäre hier wirklich hilfreich gewesen.
Lucy und Joseph als Hauptprotagonisten haben mir auch nicht wirklich gefallen. Beide wirken sehr emotionslos, teilweise uninteressiert. Zwischenzeitlich habe ich mich immer wieder gefragt wieso diese Beziehung überhaupt besteht. Ihre wirren Dialoge und Gedanken haben den Eindruck nur verstärkt.
Kleine Highlights kamen durch die Nebenrollen der Familien der beiden immer wieder auf. Manche Diskussionen waren spannend, es entstanden neue Eindrücke. Und wenn auch kurz gehalten, war die Thematik Brexit wirklich spannend.
Mein erster Hornby nach vielen Jahren hat mich leider enttäuscht, es mag an mir liegen, aber leider konnten die oberflächliche Abhandlung der Themen und die hölzernen Dialoge keine wirkliche Freude für das Buch in mir wecken.