Spannender Krimi
Auf der Nordsee entdecken Fischer eine offenbar in Seenot geratene Yacht. Als sie an Bord gehen, glauben sie ihren Augen nicht zu trauen, denn überall sind Blutlachen und es stinkt verbrannt. Schließlich ...
Auf der Nordsee entdecken Fischer eine offenbar in Seenot geratene Yacht. Als sie an Bord gehen, glauben sie ihren Augen nicht zu trauen, denn überall sind Blutlachen und es stinkt verbrannt. Schließlich finden sie drei männliche Leichen und eine schwer verletzte und traumatisierte Frau. Die Sondereinheit des LKA Niedersachsen, der Tjark Wolf und Femke Folkmer mittlerweile angehören, nimmt die Ermittlungen auf. Diese gestalten sich äußerst schwierig, denn die Überlebende gibt nur wenige Informationen preis. Ist sie Opfer oder Täterin? Doch als ein präzise geplanter Mordanschlag auf die Frau durchgeführt wird, entwickelt sich der Fall völlig anders als erwartet....
"Dünenkiller" ist nach "Dünengrab" und "Dünentod" bereits der dritte Band der Reihe um die Ermittler Tjark Wolf und Femke Folkmer. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Es gibt zwar Nebenhandlungen, die sich durch die Bände ziehen, aber die nötigsten Hintergrundinformationen dazu, lässt der Autor so ins Geschehen einfließen, dass man auch damit keine Schwierigkeiten haben dürfte.
Auch in diesem Teil der Serie gelingt der Einstieg in den Krimi mühelos. Denn Sven Koch versteht es wieder hervorragend, das Interesse an diesem Fall zu wecken. Gemeinsam mit den Ermittlern tappt man zunächst im Dunkeln, denn hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn am Anfang kann man, genau wie die Polizei, überhaupt nicht einschätzen, was genau sich auf der Yacht zugetragen hat und welche Rolle die Frau spielt, die überlebt hat. Man stellt eigene Vermutungen an, die durch überraschende Wendungen verworfen werden müssen. Verschiedene Erzählperspektiven sorgen zwar dafür, dass man etwas mehr weiß als die Ermittler, doch so richtig scheint nichts zusammenzupassen. Der Fall ist deutlich komplexer, als man vermutet. Das erhöht die Spannung, die durchgehend spürbar ist, stetig. Im großen Finale laufen schließlich alle Handlungsstränge schlüssig zusammen. Einige der Szenen des actionreichen Showdowns wirken zwar etwas übertrieben und stellenweise arg konstruiert, doch darüber kann man großzügig hinwegsehen, da spannungsmäßig einiges geboten wird.
Ein spannender Krimi, bei dem zunächst nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.