Eine wunderbare Krimireihe aus dem schönen Graz
Ich schreibe selten etwas über ein Cover, da dieses zwar der Stopper in der Buchhandlung ist, wegen dem ich ein Buch in die Hand nehme, aber danach ist eigentlich die Handlung wichtig.
Ausnahmsweise will ...
Ich schreibe selten etwas über ein Cover, da dieses zwar der Stopper in der Buchhandlung ist, wegen dem ich ein Buch in die Hand nehme, aber danach ist eigentlich die Handlung wichtig.
Ausnahmsweise will ich dieses Mal was zum Cover sagen, da ich es einfach klasse fand: unten, in Schwarzweiß gehalten die Silhouette von Graz mit dem markanten Glockenturm, der Liesl, oben die Glocke, schwingend und Raum einnehmend, ebenfalls in Grautönen und dazwischen tropf das Blut von der Glocke den blutroten Titel Todesläuten, sehr gelungen und lässt mich leicht schaudern.
Eigentlich bin ich ja mehr Cosy Crime Fan, aber trotz des schaurigen Titels und des vielen Bluts auf dem Cover, fand ich Todesläuten nicht zu brutal. Ok, das Opfer wird grausam von der Glocke der Liesl erschlagen, aber das wird nicht endlos ausgewalzt und der Tod auch nicht detailliert beschrieben, es gibt keine Folterungen oder Psychospielchen, sondern einen wunderbaren Krimi mit interessanten Ermittlern.
Oberhaupt der Truppe ist Chefinspektor Toni Walkolbinger, der sein Team auch gerne mal in sein Lieblingsrestaurant einlädt; die Würstchenbude Zwölfer. Doch dieses Mal kommen Toni, Cindy, Niklas und Franz nicht dazu, sich ihren geliebten Würstel zu widmen, müssen sie doch gleich alles stehen und liegen lassen, da ein Mord gemeldet wurde. Hotdog und Käsekrainer müssen warten, auf dem Schlossberg liegt eine Leiche.
Da im Prolog bereits eine Person aus der Versenkung aufgetaucht war, die von vielen gehasst wurde, wundert es den Leser nicht, dass es sich bei dem Toten um Thomas Neuburg handelt. Verdächtige gibt es viele, den Bruder, der um sein Erbe fürchtet und alle anderen, die von Thomas Neuburg aufs Kreuz gelegt worden waren. Aber wer war es? Genial wie immer wieder neue Verdächtige ins Visier geraten und bis zum Schluss war mir der wahre Täter oder war es gar eine Täterin unbekannt.
Schön ausgewogen neben der Ermittlungstätigkeit haben sich auch die Charaktere entwickelt und auch der Humor kam nicht zu kurz. „Toni spürte etwas innen drinnen reißen. Der Geduldsfaden?“, denn Toni hat keinen Sinn für die politischen Ränkespiele. Macht und Ämter sind ihm egal, er möchte nur den Schuldigen finden, unabhängig vom Ansehen der verdächtigen Personen.
Cindy Panzenböck als die Jüngste im Team, ergänzt sich wunderbar mit Toni und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit dieser Truppe weitergeht. Wird Niklas von seiner Obsession für seine Freundin geheilt oder wird Cindy ihn weiterhin vergebens anschmachten? Das Buch hat mir Lust auf mehr gemacht und ich warte jetzt mal auf Band 3.
Der Schlossberg wird zum Todesberg, hier ist der Titel Programm und die Autorin lädt den Leser nach Graz ein. Ich habe richtig Lust bekommen, auf den Schlossberg zu fahren, die Liesl anzusehen, hoffentlich ohne Leiche, und mir dann beim Zwölfer eine Käsekrainer zu gönnen.
Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne und empfehle das Buch weiter.