Zwei spannende Fälle in einem Buch
Minus 18 GradAls Astrid Tuvesson, Kripochefin der Mordkommission in Helsingborg/Schweden, sich eine Verfolgungsjagd mit einem BMW-Fahrer durch die Stadt liefert und dieser im Hafenbecken landet, ahnt niemand, dass ...
Als Astrid Tuvesson, Kripochefin der Mordkommission in Helsingborg/Schweden, sich eine Verfolgungsjagd mit einem BMW-Fahrer durch die Stadt liefert und dieser im Hafenbecken landet, ahnt niemand, dass dies der Auftakt zu einer ganzen Mordserie ist ist. Wie die Gerichtsmedizin feststellt, war der BMW-Fahrer, Peter Brise, bereits seit längerem tot und vor seinem „Fall“ ins Wasser eingefroren gewesen. Während Tuvesson gegen ihre Alkoholsucht kämpft, versucht Risk sein Privatleben in den Griff zu bekommen. Was nicht leicht ist, denn sein Sohn hat sich von ihm abgewandt und seine Frau Sonja hat sich von ihm entfremdet. Auch innerhalb der Mordkommission läuft nicht alles rund und die Ermittler tappen lange Zeit im Dunkeln, da Peter Brise angeblich noch vor kurzem gesehen wurde. Wie kann das sein?
Auf der anderen Seite des Sunds in Dänemark kann die zur Streifenpolizistin degradierte Dunja Hougaard es nicht lassen und nimmt heimlich die Untersuchung eines sadistischen Mordes an einem Obdachlosen auf. Dabei bekommt sie nicht nur Gegenwind von ihrem ehemaligen Vorgesetzten Kim Sleisner, sondern auch noch Ärger mit ihrem neuen Chef. Kim Sleisner will sie vernichten und dazu ist ihm kein noch so mieses Mittel zu schade.
Augenscheinlich haben die beiden Fälle nichts miteinander zu tun. Doch das ändert sich im Laufe der Geschichte und so verweben sich ganz viele Leben – teils sehr unglücklich - miteinander. Am Ende steht für fast alle Personen alles auf dem Spiel.
Sehr souverän liest David Nathan mit seiner angenehm tiefen Stimme den Kriminalroman von Stefan Ahnhem mit seinem persönlich recht gebeutelten Ermittler Fabian Risk. Allein Nathans Stimme, die sich den Charakteren hervorragend anpasst, ist schon ein Genuss. Geschickt verwebt der Autor die Ermittlungen von Fabian Risk in Helsingborg/Schweden mit den Ermittlungen von Dunja Hougaard und er gibt viele ganz persönliche Einblicke in das Leben der Protagonisten. Der „Schreibstil“ ist sowohl flüssig, als auch spannend und bisweilen – vor allem bei Astrid Tuvesson – drastisch in seiner Ausdrucksweise. Von Anfang an hat mich der Autor mit nach Schweden und Dänemark genommen und ich hatte das Gefühl, alle Personen zu kennen und mit ihnen atemlos und voller Grauen die Morde zu verfolgen. Manchmal waren mir die vielen Namen im Weg und ich musste überlegen, mit wem ich es gerade zu tun habe. Da ich das Hörbuch hatte, konnte ich nicht zurückblättern und nachlesen. Doch letztlich tat das meiner Begeisterung für das Hörbuch keinen Abbruch. Ganz geschickt finde ich das Kapitel X, das bereits auf den nächsten Fall von Fabian Risk hinweist. Darauf freue ich mich schon – wobei ich „Herzsammler“ noch nachlesen oder nachhören möchte. Das düstere und neblige Schwarz-Weiß-Cover passt ebenso gut zum Buch wie auch der Titel, der sich aufgrund der Vorgehensweise des Mörders erschließt. Ein kleiner Kritikpunkt für mich ist, dass in den letzten Kapiteln Ungereimtheiten zu Sonja Risk auftauchen, die sich für mich nicht lösen lassen.