Berlin in den 90ern — spannend und authentisch
Am Rand der DächerDa ich selbst in den 90ern geboren wurde war der Roman für mich etwas persönliches, weil ich so erfahren konnte, wie es anderen Kindern in dieser Zeit ging und was sie in der Hauptstadt erlebt haben.
Erzählt ...
Da ich selbst in den 90ern geboren wurde war der Roman für mich etwas persönliches, weil ich so erfahren konnte, wie es anderen Kindern in dieser Zeit ging und was sie in der Hauptstadt erlebt haben.
Erzählt wird die Geschichte von Andrej, welcher mit seinem Bruder Anton und vor allem seinem Freund Simon die meiste Zeit seiner Kindheit verbracht hat. Sehr anschaulich und atmosphärisch beschreibt Lorenz Just die Erlebnisse der Kinder. Angefangen bei der kindlichen Naivität, bis hin zu ersten Alkoholerfahrungen und Liebesangelegenheiten. Im Buch wird vieles aufgegriffen, was sicher jeder auch aus seiner eigenen Kindheit kennt: den Drang dazu gehören zu wollen, cool sein zu wollen, unabhängig sein, etwas erleben und Neues ausprobieren.
Relativ zu Beginn wird die Besetzung eines alten Hauses geschildert und die Erfahrungen, welche die Kinder mit den Besetzern machen. Durch den Mauerfall kamen viele verschiedene Kulturgruppen zusammen und auch diese Thematik wird im Buch behandelt.
Besonders auf den Dächern Berlins verbringen die Kinder sehr viel Zeit und erleben einiges, was sie auch verbindet und zusammenschweißt.
Manchmal wirken die Kinder/Jugendlichen ziemlich verloren und wissen nicht wer sie sind oder was sie möchten, was denke ich zum Erwachsen werden dazu gehört. Daher auch meine Einstufung des Buches in die "Coming of age" Szene. Sehr spannend ist das Berlin der 90er Jahre beschrieben und man kann sich gut in die damalige Zeit hineinversetzen.