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Veröffentlicht am 07.12.2020

Schritt für Schritt zum inneren Selbst

Das Think Like a Monk-Prinzip
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Inhalt & Handlung:
Jay Shetty war in seinem jungen Leben bereits Teil zweier Welten, die unterschiedlicher nicht sein können: der des beinharten Managements und der spirituellen Welt im indischen Aschram. ...

Inhalt & Handlung:
Jay Shetty war in seinem jungen Leben bereits Teil zweier Welten, die unterschiedlicher nicht sein können: der des beinharten Managements und der spirituellen Welt im indischen Aschram. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse möchte er hier mitteilen.

Schreibstil:
Das Ganze ist sehr klar und verständlich geschrieben, in sehr unaufdringlichem Stil gibt Shetty Tipps, wie man oft auch nur mit Kleinigkeiten, erstaunliche Wirkungen erzielen kann, und man seine Sichtweise auf so manche Dinge ins Positive verändern kann, um durch einen anderen Blickwinkel ein entspannteres Umgehen mit einer unangenehmen Situation zu bekommen. Das Ganze wird dabei in drei Abschnitte gegliedert: Loslassen, Wachsen und Geben. An vielen Punkten sind zahlreiche Übungen angegeben, die der Festigung und Vertiefung dienen.

Cover:
Für mich strahlt schon allein dieses Cover sehr viel positive Energie aus, ich kann mir jedoch durchaus auch vorstellen, dass es auf andere Leser zu einnehmend wirkt und einfach „zuviel des Guten“ ist.

Autor:
Nach der Absolvierung der Business School mit einer vielversprechenden Zukunft brach Jay Shetty seinen Karriereweg ab und reiste nach Indien ins Aschram, wo er die nächsten drei Jahre seines Lebens als Mönch verbrachte. Er fand hier seine innere Berufung und kehrte wieder in den Westen zurück, um seine Erfahrungen als Mönch und sein Wissen an andere weiterzugeben. Man fühlt sich gut unterhalten, denn das Ganze wird mit netten Anekdoten aufgelockert.

Meinung:
Was mir hier besonders positiv ins Auge gestochen ist, ist die besondere Leichtigkeit, die in diesem Werk vorherrscht. Shetty will den Leser nicht mit erhobenem Zeigefinger belehren, sondern Wege aufzeigen, die man gehen kann, aber nicht zwingend muss, um Erfüllung in seinem Leben zu finden. So findet mit Sicherheit jeder in diesem Buch irgendetwas, das er für seinen weiteren Lebensweg mitnehmen kann.

Persönliche Kritikpunkte:
Obwohl mir das Buch sehr gut gefallen hat, gab es trotzdem einige Punkte, die mich ein wenig störten: so wiederholten sich etliche Dinge im Laufe des Buches. Zusätzlich vermisste ich eine klare Strukturierung: ein Inhaltsverzeichnis, über das man auch im Nachhinein Dinge schnell wiederfinden kann, wäre wünschenswert gewesen.
Zudem finde ich, dass Shetty ein wenig zu Effekthascherei neigt, denn wirklich neue oder bahnbrechende Erkenntnisse fand man in diesem Buch vergeblich. Daran erkennt man doch ein wenig die Prägung durch seine Business-Ausbildung: das Werk möchte schließlich möglichst gewinnbringend an den Mann/die Frau gebracht werden…

Fazit:
Es schadet nie, sich ein wenig mit seinem inneren Selbst zu beschäftigen, dieses Buch bildet dazu eine gute Einstiegshilfe!

Veröffentlicht am 21.08.2020

Ein Buch mit Wohlfühlcharakter

Der kleine Buchladen in den Bergen
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Inhalt & Handlung:
Nachdem sie die Nachricht vom Tod einer Jugendfreundin ereilt, reist die Redakteurin Katrin von Berlin zum Begräbnis in ihr Heimatdorf Kirchbergen, wo sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert ...

Inhalt & Handlung:
Nachdem sie die Nachricht vom Tod einer Jugendfreundin ereilt, reist die Redakteurin Katrin von Berlin zum Begräbnis in ihr Heimatdorf Kirchbergen, wo sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, die sie nach dem Unfalltod ihrer Eltern hinter sich gelassen hatte. Sie erkennt, wie sehr sie nach wie vor emotional an diesen Ort und ihre ehemaligen Freundinnen gebunden ist, zudem kommt es zu einem Aufeinandertreffen mit ihrer Jugendliebe Alexander, wobei sie erkennt, dass sie immer noch Gefühle für ihn hegt, diese jedoch scheinbar nicht erwidert werden. Katrin beschließt, eine einjährige Auszeit von ihrem Leben in Berlin zu nehmen und in dieser Zeit im örtlichen Buchladen auszuhelfen, auch ihre unterkühlte Beziehung zu Thomas in Berlin wird endgültig auf Eis gelegt. Der Neuanfang in ihrer Heimat gestaltet sich schwieriger als gedacht, da sie in ein ziemliches Gefühlschaos geworfen wird.

Schreibstil:
In sehr einfühlsamer Weise beschreibt Gerlinde Friewald die Gefühlszustände der einzelnen Figuren. Durch ihre detailgetreue Beschreibung der Örtlichkeiten, hat man dieses kleine Dorf mit seinen Einwohnern stets bildlich vor Augen. Sie schafft dadurch eine sehr angenehme, fast schon heimelige Atmosphäre. Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln aus dem Blickwinkel Katrins erzählt.

Charaktere:
Protagonistin Katrin war Zeit ihres Lebens eine Büchernärrin, dementsprechend versuchte sie sich bereits selbst – wenn auch recht erfolglos – als Buchautorin und schreibt hauptberuflich Artikel für ein Magazin. Sie ist stets auf der Suche nach einer Beziehung, in der sie sich angenommen und verstanden fühlt, ein durchaus nachvollziehbarer Wunsch!

Cover:
Das Cover ist sehr ansprechend und äußerst hübsch anzusehen: es zeigt den kleinen Buchladen in idyllischer ländlicher Umgebung und gibt einen ersten Vorgeschmack auf die positive Grundstimmung, welche im Buch vorherrscht. Mit ihren Freudinnen aus der Heimat ist sie trotz Jahren des fehlenden Kontakts noch immer tief verbunden, und immer bereit, jeder von ihnen in der Not beizustehen und sie seelisch zu unterstützen.

Autorin:
Gerlinde Friewald schreibt seit frühester Jugend (ursprünglich nur in ihrer Freizeit neben ihrem Beruf in der Werbung und PR, seit über zehn Jahren hauptberuflich). Die Palette ist dabei recht groß, sie reicht dabei von historischen Romanen, Liebesromanen, Krimis bis bin zu Erotik und Horror (unter Pseudonym). Sie lebt heute mit ihrer Familie (2 Kinder) und Hund im Süden Wiens.

Meinung:
Dies ist nicht so sehr ein Liebesroman, vielmehr ist es ein Loblied an die Freundschaft. Hier steht jede/r für jede/n ein, wenn Not am Mann ist, alle halten zusammen und versuchen gemeinsam eine Lösung zu finden! Ein schöner Gedanke, wenn auch ein wenig kitschig! Ich habe mich in der Geschichte von Anfang an sehr wohl gefühlt, die einzelnen Charaktere waren sehr einfühlsam gezeichnet, sodass man das Gefühl hatte, jeden einzelnen selbst schon seit Ewigkeiten zu kennen.

Persönliche Kritikpunkte:
So gut mir großteils das Buch gefallen hat, das Ende fand ich dann letztlich doch sehr vorhersehbar und ein wenig dick aufgetragen - einfach ein wenig Zuviel des Guten! Das Ende war zudem vorhersehbar!

Fazit:
Eine einfühlsame Geschichte, die ausbaufähig wäre!

Veröffentlicht am 03.08.2020

Unterschätze niemals eine betrogene Ehefrau

Sauer macht listig
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Inhalt & Handlung:
Elenor hat für ihre Liebe zu Paul bisher im Leben sehr zurückgesteckt, und ihr nahezu abgeschlossenes Architekturstudium abgebrochen, als sie mit ihrem ersten gemeinsamen Kind schwanger ...

Inhalt & Handlung:
Elenor hat für ihre Liebe zu Paul bisher im Leben sehr zurückgesteckt, und ihr nahezu abgeschlossenes Architekturstudium abgebrochen, als sie mit ihrem ersten gemeinsamen Kind schwanger wurde. Nach dem dritten Kind ist sie zum willigen Hausmütterchen mutiert, während Paul mit seiner eigenen Firma Karriere gemacht hat. Als er ihr eines Tages eröffnet, dass er eine Affäre hat, bricht für die betrogene Elenor eine Welt zusammen, zumal Paul keine Reue zeigt, im Gegenteil, er möchte weitermachen, wie bisher! In ihrer Wut wirft sie ihn aus dem Haus, plündert das gemeinsame Konto, reicht die Scheidung ein und sinnt auf Rache.

Schreibstil:
Christine Ziegler schreibt mit viel Witz und Charme über ein eher trauriges Thema aus der Sicht Elenors.

Charaktere:
Elenor ist in ihrer Ehe mit Paul nicht unzufrieden, und glaubt, eine Vorzeigeehe zu führen. Daher fällt sie aus allen Wolken, als ihr Paul im ehelichen Bett eröffnet, eine Affäre mit einer halb so alten Studentin zu haben. Für Elenor ist dies ein Verrat an ihr und ihrer jahrelangen Loyalität zu ihm, sie verlässt ihn kurzerhand. Sie macht in diesem Buch sämtliche Phasen einer Trennung durch, von Wut und Rachegelüsten, Frustration, Verzweiflung, Stagnation aber auch Hoffnung und Lebensfreude und fast schließlich neuen Mut, ihr Leben wieder nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben.
Sie erfährt in dieser Zeit sehr viel unerwartete Hilfe, zugleich wird sie aber auch von Menschen, die sie bislang zu ihren engsten Vertrauten gezählt hatte, bitter enttäuscht.

Cover:
Das zitronenlastige, fröhliche Cover steht symbolhaft für das Buch und verbreitet schon beim Anblick gute Laune!

Autorin:
Christine Ziegler wuchs in Garmisch-Partenkirchenauf, und studierte Restaurierungswissenschaften. Danach arbeitete sie in diversen Museen. Sie lebt heute mit ihrer Familie im Großraum Münchens.

Sprecherin:
Ich finde Christina Puciata als Sprecherin ausgesprochen gut gewählt! Sie hat eine sehr angenehme Stimme, welche einen leicht trotzig wirkenden Touch hat. Dies wirkt für die Figur der betrogenen Ehefrau sehr authentisch!

Meinung:
Ich habe dieses Hörbuch über eine betrogene Ehefrau, die plötzlich vor den Scherben ihres Lebens steht und gezwungen ist, wieder von Grund auf neu zu starten, sehr genossen. Die einzelnen Phasen ihrer Selbstfindung und den mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen, ihre Lebensziele doch noch zu erreichen, wirkten glaubhaft und waren für den Leser mit ihren Höhen und Tiefen durchaus nachvollziehbar. Ich finde den trockenen Humor, mit dem Elenor ans Werk geht unglaublich witzig, die Beschreibungen sind so treffend, dass einem beim Hören vor Lachen die Tränen kommen.

Persönliche Kritikpunkte:
Obwohl ich das Hörbuch sehr genossen habe, muss ich auch sagen, dass es teilweise auch unötige Längen aufweist (etwa in der Phase, kurz nachdem Elenor in die WG gezogen war und auf ihrem Selbstfindungstrip sich selbst verliert – mag sein, dass dies ein beabsichtigtes Stilmittel der Autorin war, für mich war diese Passage zu schleppend. Auch die Feier am Ende zog sich ein wenig!

Fazit:
Alles in allem ein wirklich amüsantes Hörbuch, das einen vor Augen führt, dass es nie zu spät dafür ist, einen Neuanfang zu wagen!

Veröffentlicht am 01.08.2020

Herzerwärmende, lustige Geschichte

Pandatage
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Inhalt & Handlung:
Danny Maloony hat es wahrlich nicht leicht im Leben: Nach dem Unfalltod seiner Frau ist er alleinerziehender Vater des kleinen Wills, der Junge war Augenzeuge des Autounfalls seiner ...

Inhalt & Handlung:
Danny Maloony hat es wahrlich nicht leicht im Leben: Nach dem Unfalltod seiner Frau ist er alleinerziehender Vater des kleinen Wills, der Junge war Augenzeuge des Autounfalls seiner Mutter und spricht seither nicht mehr. Danny bekommt mit, dass Will, in der Schule gemobbt wird, er kann ihm jedoch nicht helfen, da der Junge nicht mit ihm kommuniziert! Das Geld ist bei den beiden knapp, viele unbezahlte Rechnungen zeugen von ihrer prekären finanziellen Situation. Als Danny auch noch seinen Job verliert, und er keine neue Arbeitsstelle finden kann, muss er zwangsläufig kreativ werden, um zumindest seine Miete, mit der er massiv im Rückstand ist, bezahlen zu können: Von seinem letzten Geld kauft er sich ein Pandakostüm, um damit als Straßenkünstler sein Geld zu verdienen. Seine ersten Auftritte als Panda sind jedoch vor allem eins: mega-peinlich. Glücklicherweise bekommt Danny jedoch Schützenhilfe von der Pole-Tänzerin Krystal, die ihm Nachhilfe in Sachen Tanzunterricht gibt. Als er dann auch noch als Panda verkleidet einschreitet, als Danny wiedermal von Schulkollegen schikaniert wird, beginnt sich eine Freundschaft zwischen Will und dem vermeintlich Fremden im Pandakostüm zu entwickeln.

Schreibstil:
Die Geschichte ist flüssig und extrem humorvoll geschrieben, sodass man an vielen Stellen ob der Situationskomik herzlich lachen kann. Aber dieses Buch ist nicht nur lustig, James Gould-Bourn schafft es zusätzlich, den Leser mit seiner Wortwahl unglaublich zu berühren!

Charaktere:
Danny muss man einfach gern haben, er bekommt vom Leben viele dicke Knüppel vor die Füße geworfen, und jedesmal, wenn er am vermeintlichen Tiefpunkt angekommen zu sein scheint, erleidet er einen weiteren Rückschlag. Aber er lässt sich trotzdem nicht entmutigen, behält seine positive Denkweise bei und findet durchaus kreative Lösungen! Zudem kümmert er sich rührend um seinen kleinen Sohn Will, der nach dem Tod seiner Mutter nicht mehr spricht.
Auch Will schließt man sofort in sein Herz, auch er hat sein Herz am rechten Fleck, hält loyal zu seinem besten Freund Mo, auch wenn die beiden dadurch zur willkommenen Zielscheibe von Mobbingangriffe in der Schule werden.

Cover:
Das Cover ist mit seinem türkisen Einband sehr schlicht gehalten, und doch symbolisiert die kleine Illustration über dem Titelbild, auf der ein Panda zusammen mit einem kleinen Jungen aus dem Blickfeld des Lesers hinausspaziert, im Grunde alles, was diese Geschichte ausmacht: Die tiefe Verbundenheit eines Vaters zu seinem Kind!

Autor:
James Gould-Bourn wurde in Manchester geboren und arbeitete einige Zeit für Organisationen zur Beseitigung von Landminen im mittleren Osten und Afrika. Durch einen Kurs über kreatives Schreiben gelangte er zur Schriftstellerei.

Meinung:
Ein toller Roman, der ganz im Stile des Buches „About a Boy“ den Leser unglaublich zu berühren vermag! Auch wenn hier sehr viele Klischees bedient werden, ist es eine angenehm locker zu lesende Geschichte, die vielleicht ein wenig vorhersehbar ist, beim Lesen aber nichtsdestotrotz sehr viel Spass macht! Auch wenn sehr viele wirklich traurige und deprimierende Szenen zu finden sind, ist trotzdem eine unglaubliche Leichtigkeit vorherrschend!

Fazit:
Eine wirklich entzückende und zu Herzen gehende Geschichte, die einen noch dazu sehr zum Lachen bringt!

Veröffentlicht am 15.06.2020

Die Geschichte des Hirschgulaschs

Das eiserne Herz des Charlie Berg
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Inhalt & Handlung:
Dies ist die Geschichte des Charlie Berg, die ungewöhnlicher nicht sein kann: sie beginnt mit dem Jagdausflug Charlies und dessen Großvaters, aus dem letztlich drei Tote resultieren. ...

Inhalt & Handlung:
Dies ist die Geschichte des Charlie Berg, die ungewöhnlicher nicht sein kann: sie beginnt mit dem Jagdausflug Charlies und dessen Großvaters, aus dem letztlich drei Tote resultieren. Danach wird in mehreren Abschnitten Charlies Leben geschildert, beginnend mit seiner Kindheit in der er mit einer lieblosen Mutter, einem stets bekifften Vater und einer autistischen Schwester aufwächst. Seine heimliche große Liebe ist Mayra, sie jedoch beabsichtigt den Ganoven Ramón zu heiraten.

Schreibstil:
Der Autor schreibt in einer sehr flüssigen, eingängigen Form, mit der er den Leser gleich zu Beginn in seinen Bann zieht. Leider bedient er sich jedoch ab Teil zwei einer sehr deftigen, vulgären Ausdrucksweise.

Charaktere:
Was hier alle Figuren eint, ist dass sie allesamt sehr skurril gezeichnet sind: Protagonist Charlie wird mit einem schwachen Herzen geboren, in seiner Kindheit erleidet er einen Unfall, der für ihn einen phänomenalen Geruchssinn zur Folge hat. Ab diesem Zeitpunkt ist er imstande, auch die geringsten Geruchskomponenten zu benennen und richtig einzuordnen. Die Figur des Charlie wächst bei den Schilderungen seiner Kindheit richtiggehend ans Herz, als er vergeblich versucht, Lob und Anerkennung von seiner lieblosen Mutter zu ergattern. Im Gegensatz zu seiner Mutter wirkt Charlies Großmutter wie die Traumoma schlechthin, sie verfügt über ungeahnte Fähigkeiten. Sehr schräg wirkt aber auch Charlies Schwester, die nur in Form von Zitaten zu kommunizieren scheint.

Cover:
Was an diesem Buch als erstes sehr positiv auffällt ist sein wunderschönes Cover von einer Waldlandschaft, welche thematisch das ganze Buch prägt. Die eigentliche Überraschung zeigt sich für mich erst nach dem Entfernen des Schutzumschlags, denn auch der eigentliche Umschlag des Buches ist mit demselben Waldmotiv bedruckt, was sehr edel wirkt.

Autor:
Sebastian Stuertz animiert hauptberuflich Grafiken für Film und Fernsehen. Selbst am Steinhuder Meer aufgewachsen, lebt er heute in Hamburg. Mit "Das eiserne Herz des Charlie Berg" gibt er sein Debüt als Romanautor.

Meinung:
Der Beginn der Geschichte ist bezeichnend für die ganze Geschichte, er ist wie der Rest äußerst ungewöhnlich: ein an sich harmloser Jagdausflug endet unbeabsichtigt mit drei Toten. Auch beim restlichen Roman ist man vor solch ungewöhnlichen Wendungen nicht gefeit: immer dann, wenn man sich mit einem Handlungsstrang abgefunden hat, biegt die Geschichte plötzlich in verrückter Weise ab, und man wird an völlig unerwarteten Schauplätze katapultiert. Selbst der ganze Roman als solcher lässt sich nur sehr schwer einordnen: hat man es hier mit einer Liebesgeschichte der besonderen Art zu tun, einem Thriller, ein Drama, eine Familiengeschichte oder doch einer zum Teil rabenschwarzen Komödie? – Man weiß es nicht so genau, denn man findet hier jedes einzelne Genre vor. Genau das macht für mich den Reiz dieses Buches aus!

Persönliche Kritikpunkte:
Phasenweise wirkt der Roman ein wenig langatmig, zu ausschweifend, einige Stellen hätten für meinen Geschmack durchaus ein wenig gekürzt werden können, ohne dass die Geschichte darunter gelitten hätte. Zudem greift der Autor zum Teil auf eine recht derbe, fast schon vulgäre Ausdrucksweise zurück, was ich beim Lesen als weniger prickelnd empfand.

Fazit:
Ein Buch, das sich in keinerlei Schubladen pressen lässt, das einen teilweise ob der oftmals grotesken Schilderungen laut auflachen lässt, das an anderen Stellen aber auch sehr betroffen macht.