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Veröffentlicht am 25.08.2020

Ein Märchen der besonderen Art

Die Gefangene von Golvahar
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Märchenadaptionen sind ja immer so eine Sache - irgendwie hat jeder sein "geheimes" Favoritenmärchen und eine bestimmte Vorstellung in welche Richtung es gehen soll. Meist ist es darüber hinaus auch schwierig ...

Märchenadaptionen sind ja immer so eine Sache - irgendwie hat jeder sein "geheimes" Favoritenmärchen und eine bestimmte Vorstellung in welche Richtung es gehen soll. Meist ist es darüber hinaus auch schwierig mal etwas neues zu finden, was dennoch den typischen Märchencharakter nicht verloren hat.
Melissa Bashardoust hat hier eine interessante Möglichkeit gefunden, das scheinbar unmöglich doch möglich zu machen. Das waren jetzt viele "möglich" in einem Satz ;)
Die Autorin hat hier Elemente des klassischen Dornröschen mit persischen Mythen und Sagen kombiniert und so etwas wirklich spannendes und einzigartiges geschaffen. Im Nachwort erklärt sie, wie sie auf die Idee gekommen ist und wie sie die einzelnen Elemente zusammen gesetzt hat, was ich im Übrigen auch ziemlich interessant fand.

Um ein bisschen genauer erklären zu können, wieso mich das Buch so begeistert hat, muss ich leider ein bisschen spoilern - nicht was die Story angeht aber durch manche Ausführungen kann man sich einen Teil der Geschichte eventuell zusammen reimen. Am Ende wird es eine kleine Spoilerfreie Zusammenfassung geben.

SPOILER
Das klassische Märchen ist ja nun mal, dass die arme und verlorene Prinzessin unbedingt einen Prinzen braucht um gerettet zu werden, da sie ja dazu nunmal allein nicht in der Lage ist. Melissa Bashardoust dachte sich also, sie erschafft eine Prinzessin, die gleichzeitig das Monster und dazu in der Lage ist, sich selbst zu retten. Selbstverständlich in Zeiten von Emanzipation und Feminismus sollte man meinen aber nein. Schaut man sich viele Romane an, ist die weibliche Figur zumeist auf eine starke Männliche angewiesen, die sie retten und ihrem Leben erst einen Sinn gibt. Versteht mich nicht falsch, ich mag starke Männer aber genauso finde ich starke weibliche Charaktere in Büchern gut. Eine Frau benötigt keinen Mann um sich zu retten, sie kann es allein. Und genau das zeigt die Autorin hier auf wirklich tolle Weise. Unsere Protagonistin Soraya macht eine weitreichende Entwicklung durch um am Ende endlich zu sich selbst zu finden und mit sich im reinen zu sein. Wir dürfen sie auf dieser Reise begleiten und an ihrer Seite sein, wenn sie lernt was Liebe, Vertrauens, Verrat und Rachsucht sind.
Ein weitere Punkt, den ich bei diesem Buch wirklich gut fand: wir haben keine perfekte Protagonistin. Normalerweise sind die weiblichen Charaktere in Märchen und Märchenadaptionen vollkommen. Sie haben vielleicht kleine Fehler oder Makel doch an sich sind sie ein Bild der vollkommenen Reinheit. Zumeist! Ausnahmen bestätigen die Regel wie es so schön heißt.
Soraya hingegen ist alles andere als perfekt. Sie hat dunkle Gedanken, ist rachsüchtig, empfindet Liebe, Hass und Eifersucht. Kurz gesagt: sie ist menschlich!
Ebenfalls gut gefallen hat mir die eingebundene Liebesgeschichte, die anders als vermutet nicht zwischen "Prinz" und Prinzessin sondern, wenn man so will zwischen Prinzessin und "dunkler Fee" stattfindet. Der Begriff "Dunkle Fee" ist hierbei eher eine Interpretation meinerseits, wenn man das Thema Dornröschen aufgreifen möchte.
Man könnte nun also meinen Melissa Bashardoust verknüpft einfach mal andere Kulturen mit den allseits beliebten Themen Diversität und gleichgeschlechtliche Liebe und nennt das ganze dann Märchenadaption und tada es wird ein Bestseller weil es ja um gleichgeschlechtliche Liebe und Diversität geht. Aber weit gefehlt. Das Buch allein auf diese Themen zu beschränken fänd ich gradezu beleidigend, denn gleichgeschlechtliche Liebe und Diversität in Büchern sollten etwas selbstverständliches sein und nichts, was ein Buch zu etwas Besonderem macht. In manchen Roman wirkt die Liebe zwischen zwei Frauen oder zwei Männern fast schon gezwungen und verpflichtend eingebunden um der aktuellen Zeit gerecht zu werden doch Melissa Bashardoust hat es geschafft dem Ganzen eine absolute Natürlichkeit zu verleihen. Also so, wie es sein muss. Jedes Puzzleteil (starke Protagonistin, gleichgeschlechtliche Liebe, Märchen, persische Mythen und und und) fügt sich perfekt in seinen vorherbestimmten Platz und bildet ein fantastisches großes Ganzes.
SPOILER ENDE

Zusammen genommen haben wir also eine unperfekte, starke weibliche Hauptfigur, eine wunderschöne aber dennoch nicht zentral gelagerte Liebesgeschichte und eine spannende und überraschende Geschichte. Für mich ist dieses Märchen bzw diese Märchenadaption eine der schönsten, die ich dieses Jahr gelesen habe. Die Geschichte war spannend und fesselnd, die Charaktere vielschichtig und der Schreibstil fantastisch.

Ich kann "Die Gefangene von Golvahar" nur empfehlen und hoffe dass wir bald noch viel mehr von Melissa Bashardoust auf dem deutschen Buchmarkt haben werden.

Von mir gibts volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Humorvoll, romantisch & sexy

Heartbreaker
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Ich verstehe gar nicht, wieso dieses Buch so lange auf meinem SUB lag. Ich fand es einfach fantastisch! Die Geschichte von Clover und Sawyer ist ein perfekt harmonische Romanze mit genug Humor, ziemlich ...

Ich verstehe gar nicht, wieso dieses Buch so lange auf meinem SUB lag. Ich fand es einfach fantastisch! Die Geschichte von Clover und Sawyer ist ein perfekt harmonische Romanze mit genug Humor, ziemlich heißer und knisternder Stimmung und genau der richtigen Priese dramatischer Wendungen.

Der Schreibstil ist toll, die Idee der Geschichte zwar nichts neues aber trotzdem gut ausgearbeitet. Ich mochte die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten wirklich sehr gern und auch wenn man von den Nebencharakteren ziemlich wenig mitbekommen hat, was ich ja eigentlich sonst nicht so mag war es zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Die Liebesszenen zwischen Clover und Sawyer waren unglaublich heiß, aber wirklich nicht zu viel, sie waren Teil der Geschichte, haben den Roman aber nicht dominiert. Zum Ende hin hätte ich mir ehrlich gesagt eine etwas anderen Ausgang der Geschichte gewünscht aber so war es auch gut und passend.

Alles in allem hat mir das Buch einfach wirklich gut gefallen und ich freue mich schon sehr auf die folgenden Teile der Reihe.

Von mir gibts daher volle 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Emily Bold weiß, wie man gute Fantasy schreibt!

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Ich gebe zu, dass ich das erste drittel doch eher etwas skeptisch war. Irgendwie hat mich unsere Protagonistin genervt, sie war mir ein bisschen zu kindisch und ihre "Probleme" im Allgemeinen irgendwie ...

Ich gebe zu, dass ich das erste drittel doch eher etwas skeptisch war. Irgendwie hat mich unsere Protagonistin genervt, sie war mir ein bisschen zu kindisch und ihre "Probleme" im Allgemeinen irgendwie zu aufgesetzt. Das hat sich dann jedoch im Verlauf der Geschichte etwas gelegt, ich denke ich hatte auch einfach ein bisschen Probleme damit, wieder in das klassische Jugendbuch-Fantasy Genre rein zu kommen. Denn genau das ist "Stolen" es ist ein typisches Jugendbuch im Fantasie-Bereich. Das ist nichts Negatives! Also bitte nicht falsch verstehen aber man sollte eben wissen worauf man sich einlässt. Ich mochte die Idee hinter "Stolen"- mal wieder etwas neues, was ich so bisher noch in keinem anderen Buch gesehen habe. Ich mag das grundsätzlich gern, wenn eine Autorin oder ein Autor mich mit etwas Neuem überraschen kann, denn die 10. Vampirgeschichte ist ja nun auch irgendwie langweilig und Dämonen sind ja irgendwie auch nix neues mehr. Von daher wirklich spannend und toll gemacht mit einem ziemlich gemeinen offenen Ende!

Ich freue mich von daher sehr auf den zweiten Teil und hoffe nicht mehr all zu lange warten zu müssen, denn bisher ist er noch nicht angekündigt aber lassen wir uns mal überraschen wann es soweit ist.

Von mir gibts somit für "Stolen" volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Die perfekte Sommerromanze

Nur noch ein bisschen Glück
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Ich persönlich bin ein großer Fan von Simona Ahrnstedt und das hat sich auch mit diesem Buch Wiede bestätigt. Sie schafft es auf einzigartige Weise wichtige und gesellschaftskritische Themen mit einer ...

Ich persönlich bin ein großer Fan von Simona Ahrnstedt und das hat sich auch mit diesem Buch Wiede bestätigt. Sie schafft es auf einzigartige Weise wichtige und gesellschaftskritische Themen mit einer romantischen Geschichte und viel Humor zu verbinden.
Hatte ich bisher nie das Bedürfnis Urlaub in Schweden machen, so habe ich es spätestens jetzt nach "Nur noch ein bisschen Glück". Die Landschaft wir einfach so unglaublich fantastisch beschrieben, dass man nicht anders kann als sich in Laholm zu verlieben. Der typische voreingenommene aber herzliche Charmeeinerländlichen Kleinstadt verleiht dem Buch noch zusätzliches Charisma und wenn ich voreingenommen meine, ist das keine Bekleidung. Wir alle kennen doch die typischen Kleinstadtklischees, die einen Ort eben zu dem machen was er ist und sich so sehr von der Anonymität der Stadt abhebt: "Jeder weiß alles über jeden" "Fremden gegenüber ist man freundlich aber misstrauisch" "Menschen aus der Großstadt sind alle gleich" und so weiter und so weiter.

So wie "Großstädter" voreingenommen gegenüber Menschen vom Dorf bzw. vom Land sind ist es andersherum genauso.

Dennoch schafft Ahrnstedt es, mit Klischees aufzuräumen und auf deutliche aber aufgeklärte Weise ihre Meinung zu vertreten. Ich finde es immer schwierig, wenn ein Autor oder eine Autorin seine oder ihre persönlichen politischen Einstellungen in ein Werkt mit einfließen lässt, denn hier die Gratwanderung zwischen seine Meinung verdeutlichen und anderen die Meinung aufdrängen zu wollen zu bewältigen ist meiner Meinung nach ein Kunststück.

Simona Ahrnstedt steht für Feminismus, Gleichheit, Toleranz und Akzeptanz und gegen Rassismus, Diskriminierrung, Homophobie und Chauvinismus. Dies alles lässt sie in ihre Figuren mit einfließen. Man sollte jetzt meinen, der ganze Roman ist eine Art belehrendes Werk aber weit gefehlt. Die Autorin nutzt ihr Talent für romantische und witzige Geschichte und verbindet das mit ihren überzeugenden Charakteren.

Mit "Nur noch ein bisschen Glück" hat sie somit eine anspruchsvolle aber dennoch witzige und heiße Sommerromanze geschaffen, die einfach Spaß macht und dennoch zum nachdenken anregt. Stellenweise war es mir tatsächlich etwas zu "körperbetont" aka die Charaktere hatten ziemlich viel Sex, was an sich natürlich nicht schlimm ist, es war aber Kapitelweise doch etwas sehr geballt.

Alles in Allem fand ich den Roman aber wirklich toll und kann ihn nur jedem ans Herz legen, der auf der Suche nach einen anspruchsvollen Liebesroman mit viel Tiefe aber wenig Schwere ist.

"Nur noch ein bisschen Glück" bekommt von mir daher volle 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 04.08.2020

eine Geschichte über ein Mädchen auf dem Weg zu sich selbst

Die Valentines – verdammt berühmt. Happy Girl
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Das Cover von "Die Valentines" hat mich direkt angesprochen und ich habe einen witzigen Young Adult Roman erwartet. Eine Geschichte über ein Mädchen, dass in einer berühmten Familie aufgewachsen ist. Eine ...

Das Cover von "Die Valentines" hat mich direkt angesprochen und ich habe einen witzigen Young Adult Roman erwartet. Eine Geschichte über ein Mädchen, dass in einer berühmten Familie aufgewachsen ist. Eine Geschichte mit viel Glamour und Charme. Was ich jedoch bekommen habe war eine Geschichte über ein Mädchen, dass trotz ihrer unglaublichen Einsamkeit nie ihren Witz oder ihren Optimismus verliert. Eine Geschichte über ein Mädchen, dass die Augen vor der Wahrheit verschließt.
Hope ist eine unglaubliche Protagonistin und Holly Smale hat ein besonderes Talent den Leser/dieLeserin mit zu reißen. Sie schafft es, Hope auf ganz spezielle Art und Weise darzustellen ohne das ich von ihrem fast schon überschwänglichen Optimismus genervt war. Ich hatte eigentlich die meiste Zeit nur Mitleid mit ihr. Aber die gute Art von Mitleid, die einem fast das Herz bricht und in mir den Wunsch geweckt hat, Hope einfach mal in den Arm zu nehmen. Versteht mich nicht falsch, der Roman hat mich in jedem Kapitel gepackt und trotz des Humors war es dennoch eigentlich ziemlich traurig. Die Story hat wesentlich mehr Tiefgang als man es vielleicht erst vermuten würde und Holly Smale greift unglaublich wichtige Themen im Leben eines jungen Menschen auf. Freundschaften, Familie, Liebe, Einsamkeit und Selbstfindung. Wer also einen seichten und oberflächlichen Young Adult Roman erwartet wird sicherlich von "Happy Girl" enttäuscht werden. Wer bereit ist, sich mit schwierigen Themen im Leben eines jeden jungen Menschen auseinander zu setzen und sich darauf einzulassen sollte "Happy Girl" unbedingt auf seine Leseliste setzen.

"Happy Girl" ist die Geschichte einer jungen Frau, die sich selbst noch nicht gefunden hat und nach Liebe und Zuneigung strebt und dabei ziemlich weit vom Weg abkommt.

Ich kann euch das Buch wirklich nur empfehlen und bin schon sehr gespannt, wie es bei der Familie Valentine weiter geht.

Band 1 der Reihe bekommt von mir volle 5 Sterne!

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