Hier bleibt leider viel Potenzial auf der Strecke!
Die Erwählten - Tödliche BestimmungVor zehn Jahren haben fünf Teenager mit dem Dunklen, einen starken Gegner besiegt, der die Menschheit bedroht und Tod und Verwüstung hinterlassen hat.
Auch zehn Jahre später werden Matt, Ines, Esther, ...
Vor zehn Jahren haben fünf Teenager mit dem Dunklen, einen starken Gegner besiegt, der die Menschheit bedroht und Tod und Verwüstung hinterlassen hat.
Auch zehn Jahre später werden Matt, Ines, Esther, Albie und Sloane noch gefeiert, doch besonders Sloane fällt es schwer, sich ein normales Leben aufzubauen. Die Schrecken, die sie vor ihrem Sieg durchleiden musste, sind noch immer präsent und als kurz nach dem Jahrestag ihres Sieges einer von den fünf Erwählten stirbt, entdecken sie etwas, das ihre Welt erneut auf den Kopf stellt.
"Die Erwählten - Tödliche Bestimmung" ist der Auftakt einer neuen Reihe von Veronica Roth, der aus der personalen Erzählperspektive von Sloane Andrews erzählt wird.
Sloane ist eine Protagonistin, die es mir leider nicht immer leicht gemacht hat. Ich fand sie ziemlich unnahbar und hart.
Gemeinsam mit Matt, Esther, Albie und Ines wurde sie ausgebildet, den Dunklen zu bekämpfen und zu besiegen. Eine Prophezeiung hat sie zur Erwählten gemacht und sie hat viel Schreckliches durchlebt, das ihr auch zehn Jahre später noch den Schlaf raubt. Sie und ihre Freunde sind zwar siegreich aus dem Kampf hervorgegangen, doch sie haben auf dem Weg dorthin auch viele Verluste einstecken müssen. Während ihre Freunde sich ein neues Leben aufgebaut haben, scheint Sloane sich nicht zu bewegen. Sie hat Schwierigkeiten, sich ein normales Leben aufzubauen, denn was soll man tun, wenn man bereits die Welt gerettet hat?
Ihre Ausbildung hat sie zur Kämpferin gemacht, doch mich hat es gestört, dass sie um manche Dinge, die sich vielleicht glücklich gemacht hätten, nicht stärker gekämpft hat. Sie ist impulsiv und stur, sehr intelligent und beschützt ihre Freunde. Ich konnte sie zum Ende hin immer besser verstehen, aber eine Sympathieträgerin war Sloane für mich nicht.
Ich fand es dann auch schade, dass wir nicht mehr über Matt, Ines, Albie und Esther erfahren haben. Auch die vier sind Erwählte und haben Seite an Seite mit Sloane gekämpft, da hätte ich sie gerne noch besser kennengelernt! Sie sind mir leider ein wenig blass geblieben, besonders weil ich den Eindruck hatte, dass in ihnen so viel mehr steckt, als auf den ersten Blick zu sehen ist!
Die Geschichte hat mir am Anfang sehr gut gefallen, auch wenn auf den ersten zweihundert Seiten noch nicht viel Spannung aufgekommen ist!
Sloane hat die Regierungsakten von vor zehn Jahren angefordert und die Lektüre dieser Akten hat ihr an manchen Stellen die Augen geöffnet. Als Leser haben wir einige dieser Akten ebenfalls zu lesen bekommen, denn die Akten haben sich vom Text abgehoben und neben diesen haben wir noch Auszüge aus Büchern und Zeitungen lesen dürfen. Ich fand es sehr spannend, dass wir so die Geschehnisse von vor zehn Jahren Stück für Stück zusammensetzen konnten!
Dann begann allerdings der zweite Teil des Buches, und es gab einen Ortswechsel, der mir ehrlich gesagt nicht ganz so gut gefallen hat, weil durch diesen alles bisher Erfahrene auf den Kopf gestellt wurde!
Veronica Roth spielt hier mit unterschiedlichen Dimensionen und Paralleluniversen, was ich so nicht erwartet hätte. Außerdem spielt die Magie eine wichtige Rolle, die über Pfeif- oder Summtöne ausgeübt werden kann, was ich sehr spannend fand!
Ich bin ein wenig zwiegespalten, denn einerseits ließ sich die Geschichte sehr gut lesen, aber andererseits habe ich das Gefühl, dass hier viel Potenzial auf der Strecke geblieben ist!
Man merkt früh, dass zwischen Sloane und den Dunklen etwas passiert ist, das immer noch Einfluss auf Sloane hat und vielleicht auch der Schlüssel ist, den man braucht, um Sloane zu verstehen.
Doch man erfährt sehr lange nicht, worum es sich hier handelt. Generell habe ich das Gefühl, dass Veronica Roth dem Leser sehr viele Informationen und Puzzleteile vorenthalten hat, die allerdings dafür gesorgt hätten, dass die Geschichte runder wird und man sie besser verstanden hätte! An manchen Stellen war ich dann auch echt frustriert, weil ich endlich erfahren wollte, was damals passiert ist! Warum erst ansprechend, wenn es dann doch unter den Tisch fällt? Zum Glück haben wir hier ein paar Antworten bekommen.
Auch wenn sich die Geschichte gut lesen ließ, passierte für meinen Geschmack zu wenig Spannendes! Besonders nach dem Ortswechsel hätte ich mir von den Erwählten, besonders von Essy, mehr Aktionismus gewünscht! Einzig Sloane hat die Dinge dann irgendwann mal in die Hand genommen und einiges hinterfragt, was die Handlung dann ins Rollen gebracht hat!
Am Ende kam die Spannung doch noch auf, denn es gab einige Wendungen, aber ich muss sagen, dass ich mir mehr Erklärungen gewünscht hätte, denn ich habe das Buch mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf beendet, weil ich irgendwann nicht mehr hinterhergekommen bin und mir vieles zu wirr war.
Ich finde es echt schade, dass Veronica Roth mich nicht stärker begeistern konnte, denn vielversprechende Ansätze waren definitiv da! So kann ich nur hoffen, dass die Fortsetzung mir besser gefallen wird!
Fazit:
"Die Erwählten - Tödliche Bestimmung" von Veronica Roth hat mir leider nicht so gut gefallen, wie ich es mir erhofft habe!
Mit Sloane bin ich leider nur schwer warm geworden und die anderen Erwählten sind meines Erachtens sehr blass geblieben.
Ich hatte insgesamt das Gefühl, dass Veronica Roth viel Potenzial nicht ausgeschöpft hat, denn die Geschichte wurde erst zum Ende hin richtig spannend, obwohl sie sich immer sehr gut lesen ließ!
Am Ende hätte ich mir mehr Erklärungen gewünscht, weil mir dann doch vieles zu wirr war. Der Weltentwurf hat mir allerdings echt gut gefallen und so freue ich mich sehr auf die Fortsetzung!
Dennoch hatte ich mir von diesem Auftakt mehr erhofft und vergebe drei Kleeblätter.