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Veröffentlicht am 06.09.2020

Gammelhai in Raufarhöfn

Kalmann
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Kalmann ist der Sheriff von Raufarhöfn – so nennen ihn zumindest die Einwohner des kleinen Ortes. Denn Kalmann trägt einen Cowboyhut und einen Sheriffstern, wenn er durch den kleinen Fischerort läuft. ...

Kalmann ist der Sheriff von Raufarhöfn – so nennen ihn zumindest die Einwohner des kleinen Ortes. Denn Kalmann trägt einen Cowboyhut und einen Sheriffstern, wenn er durch den kleinen Fischerort läuft. Als er auf der Jagd ist, findet er eine große Blutlache. Da der „König“ des Ortes, Robert McKenzie, verschwunden ist, geht die Polizei bald davon aus, dass ihm dort etwas passiert ist. Doch was geschah wirklich in der Einsamkeit Islands?

Tja, was soll ich sagen? Kalmann ist mal ein Held, wie er einem selten in einem Buch begegnet. Er ist anders, etwas langsamer, die Leute sagen behindert, er selbst sagt etwas langsamer. Kalmann ist Jäger und Haifänger. Nachdem sein Opa ins Altenheim kam, ist Kalmann der Lieferant für den beliebten Gammelhai.

Ich kann auch sagen, dass ich Kalmann und seine oft etwas verworrenen Gedanken, in denen aber so viel Wahrheit zutage kommt, sehr mochte. Er ist liebenswert, auch wenn er eine aufbrausende Seite hat. Er kommt zurecht, auch wenn er dafür die Hilfe einiger Dorfbewohner braucht. Er liebt seinen Großvater, den er einmal wöchentlich im Heim besucht, er hat keine Freunde, wird aber von den Einwohnern seines Heimatortes gut behandelt.

Und ich kann außerdem sagen, dass ich diese Geschichte mochte. Obwohl man die ganze Zeit denkt, man weiß genau, wie alles enden wird, kommt es am Ende ganz anders als erwartet. Hier wird alles noch einmal auf den Kopf gestellt – und ich war wirklich baff über diese Wendung.

Das Buch hat mir sehr gefallen und mich in den Bann gezogen. Gut erzählt und voller skurriler, liebenswerter Charaktere. Gut!

Veröffentlicht am 28.08.2020

Klassiker vegan serviert

No meat today
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Eins vorweg: Ich bin weder Vegetarierin noch Veganerin, aber ich finde es gut, hin und wieder einen fleischlosen Tag einzulegen. Bisher reichten mir dann Gemüseschnitzel (panierte Scheiben von Kohlrabi ...

Eins vorweg: Ich bin weder Vegetarierin noch Veganerin, aber ich finde es gut, hin und wieder einen fleischlosen Tag einzulegen. Bisher reichten mir dann Gemüseschnitzel (panierte Scheiben von Kohlrabi oder Sellerie) oder eine leckere Linsenbolognese. Fleischersatzprodukte finde ich irgendwie unschön – und Tofu hatte ich bisher noch nie lecker zubereitet vorgesetzt bekommen. Deshalb wollte ich dieses Buch testen, denn ich wollte wissen, wie man fleischloses Essen richtig würzt und welche Möglichkeiten es gibt.

In „no meat today“ präsentiert Elisa Brunke über 65 Rezepte, in denen Klassiker wie Gulasch, Königsberger Klopse und Chili vegan vorgestellt werden. Nach einer Einleitung folgen unter den Rubriken

- Pastaglück
- Lieblingsgerichte aus aller Welt
- Vegan Seafood
- Burger und Fingerfood
- Basics und Beilagen

die Rezepte. Nach der Einleitung folgt eine für mich sehr überraschende Seite mit Fleischalternativen. Ich war überrascht, weil ich nicht wusste, wie viele Möglichkeiten zum Ersetzen von Fleisch es gibt. Ich kannte natürlich Tofu und Seitan, wurde aber völlig überrascht von Sonnenblumenhack & Co. Und gerade Sonnenblumenhack kann ich wirklich jedem empfehlen. Ich habe damit ein Chili gemacht und der Unterschied zu Hackfleisch ist kaum zu schmecken. Wirklich toll, das gibt es bei mir jetzt öfter.

Insgesamt fand ich die Vorbereitung für die Rezepte oft sehr langwierig. Da muss man schon vorarbeiten, damit das Essen rechtzeitig auf dem Tisch steht, oft ist es dann schwer, spontan ein Gericht zu kochen. Natürlich geht es auch anders, aber mir fiel das oft auf.

Trotzdem: Das vegane Kochbuch bietet eine bunte Auswahl an leckeren Rezepten. Ich wurde mehr als einmal überrascht und habe einige neue Lieblingsrezepte für mich entdeckt, die es jetzt öfter geben wird. Vielleicht auch für Leute mit Erfahrung im veganen Kochen leichter nachzukochen, vielleicht könnte man auch einige Sachen länger vorher vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren – das müsste ich noch mal recherchieren.

Ein wirklich gutes Kochbuch, auch wenn man kein Veganer oder Vegetarier ist. Lecker!

Veröffentlicht am 24.08.2020

Familie Schaf wünscht gute Nacht

Emil das kleine Einschlafschaf. Eine Gutenachtgeschichte zum Vorlesen und Betrachten. Pappbilderbuch ab 18 Monaten. Vom Autor von "Schüttel den Apfelbaum"
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Schäfchen Emil macht sich am Ende des Tages auf den Weg nach Hause. Überall sind schon die Lichter aus und alle Tierkinder schlafen schon in Sicherheit bei ihren Eltern. Da kuscheln die Entenkinder, die ...

Schäfchen Emil macht sich am Ende des Tages auf den Weg nach Hause. Überall sind schon die Lichter aus und alle Tierkinder schlafen schon in Sicherheit bei ihren Eltern. Da kuscheln die Entenkinder, die kleinen Biber, Mäuse, das Fuchskind, das Rehkitz und das Wildschweinchen. Und auch Emil ist müde und kuschelt sich zwischen seine Eltern.

Das kleine Einschlafschaf Emil ist absolut niedlich. Und so sind auch die Illustrationen. Mit vielen liebenswerten Details sind die kleinen Tierkinder ausgestattet und machen so die einzelnen Seiten zu sehr schönen Schaubildern. Da tragen die Entenkinder kleine Schlafmützen, das Fuchskind hält einen Teddybär und das kleine Wildschwein einen Fußball. So macht eine Gute-Nacht-Geschichte gleich noch viel mehr Spaß, denn das Kind hat viel zu schauen.

Auch die kleinen Texte in Gedichtform sind schön und schnell vorgelesen, so dass die Gute-Nacht-Geschichte für die Kleinen nicht langweilig wird.

Mir gefällt Emil richtig gut und ich finde das Buch altersgerecht (es ist ab 18 Monaten empfohlen, aber ich kann es mir auch schon interessant für kleinere Kinder vorstellen) und total niedlich!

Veröffentlicht am 24.08.2020

Was ist Zuhause?

Adresse unbekannt - Nominiert zum Deutschen Jugendliteraturpreis
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Felix lebt allein mit seiner Mutter und Rennmaus Horatio. Anfangs wohnen sie in einem Haus, ziehen dann in eine Eigentumswohnung, von da in eine Mietwohnung, in ein Kellerzimmer – und dann bleibt nur noch ...

Felix lebt allein mit seiner Mutter und Rennmaus Horatio. Anfangs wohnen sie in einem Haus, ziehen dann in eine Eigentumswohnung, von da in eine Mietwohnung, in ein Kellerzimmer – und dann bleibt nur noch der Westfalia-Bus, den Astrids letzter Freund vor ihrer Tür stehen ließ. Und so leben die beiden jetzt in ihrem mobilen Zuhause. Felix geht zur Schule, findet Freunde – aber niemand darf wissen, dass er nicht in einer Wohnung wohnt. Doch mit der Zeit wird es schwerer und schwerer, dieses Geheimnis für sich zu behalten.

Susin Nielsen hat mit „Adresse unbekannt“ ein tolles Kinderbuch mit einem ernsten, aber aktuellen Thema geschrieben. Es geht um Kinderarmut und um Obdachlosigkeit, eine Mutter, die das Wohl ihres Kindes zwar im Blick hat, aber unfähig ist, alles zu tun, um dieses Wohl auch aufrecht zu erhalten. Es spielt zwar auch Pech eine Rolle beim Verlust der Eigentumswohnung, aber Astrid ist auch nicht in der Lage, ihren jeweiligen Job lange zu halten, da sie sich nicht gerne etwas sagen lässt. Sie ist auch nicht immer ein gutes Vorbild für ihren Sohn, auch wenn der wirklich gut geraten ist.

Felix erzählt seine Geschichte mit allen Auf und Abs. Er erzählt von seinen Freunden, auf die er sich immer verlassen kann, die aber auch nichts von seiner Situation erfahren dürfen. Von den Schwierigkeiten, die das Leben in einem Bus mit sich bringen, davon, wie sehr er sich eine Badewanne und eine eigene Toilette wünscht. Davon, dass er sich schämt, vom Stehlen, um satt zu werden.

Die Geschichte ist wichtig, denn sie erzählt von den Obdachlosen, von denen man nichts erfährt. Denjenigen, die bei Familie oder Freunden unterkommen können, wenn es für eine eigene Wohnung nicht mehr reicht. Das Buch ist aber auch ein Buch über Freundschaft – und darüber, was man erreichen kann, wenn man sich anderen Leuten anvertraut.

„Adresse unbekannt“ hat mir sehr gut gefallen. Felix ist ein toller Protagonist, mit dem man sich freut und mit dem man leidet. Ich fand auch gut, dass es am Ende nicht so Friede, Freude, Eierkuchen war, ohne dass Felix und seine Mutter etwas dafür tun müssen. Sie bekommen Hilfe, müssen aber mitarbeiten – auch das gefiel mir.

Ernstes Thema gut verpackt. Gibt Kindern einen Einblick darin, dass es nicht für alle einfach ist im Leben!

Veröffentlicht am 22.08.2020

Ein Hoch auf Kohlenhydrate

WW - Pasta, Kartoffeln und Reis
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Das Weight Watchers-Kochbuch „Pasta, Kartoffeln und Reis – Lecker abnehmen mit Kohlenhydraten“ legt den Fokus auf die bei Diäten oft ungeliebten Kohlenhydrate. Nach einer Einführung in das Weight Watchers-Programm ...

Das Weight Watchers-Kochbuch „Pasta, Kartoffeln und Reis – Lecker abnehmen mit Kohlenhydraten“ legt den Fokus auf die bei Diäten oft ungeliebten Kohlenhydrate. Nach einer Einführung in das Weight Watchers-Programm und das entsprechende Punkte-System geht es mit einer Erklärung von guten und schlechten Kohlenhydraten weiter, bevor es mit den Rezepten losgeht.

Unterteilt in

- Pasta
- Kartoffeln
- Reis & Co.

gibt es die jeweiligen Rezepte für alle Gelegenheiten. Jede Rubrik beginnt mit einer Seite zu passenden Saucen, Toppings oder Dips, dann folgen die entsprechenden Rezepte. Und hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ob Salat, Auflauf oder Suppe, für jeden ist das richtige Rezept im Buch.

Wie alle Weight Watchers-Kochbücher, die ich schon in meinem Regal habe, ist auch dieses wieder ausgewogen und sehr ansprechend. Ich habe sehr viele Rezepte ausgewählt, die ich gerne ausprobieren werde. Die Gerichte, die ich schon nachgekocht habe, waren leicht herzustellen und haben sehr gut geschmeckt. Und jeder, der nicht so sehr auf Kalorien achtet, kann ganz einfach einzelne Zutaten leicht gegen gehaltvoll austauschen – und stellt immer noch ein leckeres Gericht her.

Ein schönes Kochbuch mit Rezepten für jede Gelegenheit. Für Leute, die auf Kalorien achten, aber auch für jeden anderen, der einfach ein paar Zutaten austauscht. Lecker!