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Veröffentlicht am 25.10.2024

Es war einmal... und dann wurden Hänsel und Gretel erwachsen!

Es war einmal ein Mord
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Bayern, 1776. Gretel (ja, DIE Gretel) muss sich und ihren dem Alkohol verfallenen Bruder Hänsel finanziell über Wasser halten. Deswegen betreibt sie mehr oder weniger erfolgreich eine Privatdetektei.

Ihr ...

Bayern, 1776. Gretel (ja, DIE Gretel) muss sich und ihren dem Alkohol verfallenen Bruder Hänsel finanziell über Wasser halten. Deswegen betreibt sie mehr oder weniger erfolgreich eine Privatdetektei.

Ihr erster Fall (zumindest ihr erster der Romanreihe, sie hat schon Ermittlungserfahrung, als das Buch beginnt) beschäftigt sich mit dem Verschwinden dreier Katzen, das sie Aufklären soll. Im Laufe der verzwickten Ermittlungen kommt noch der eine oder andere Mord hinzu...


Ich bin eigentlich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie das alles zusammenpassen kann. Letztlich wurde ich positiv überrascht.

Gretel und Hänsel sind absolute Anti-Helden. Sie sind heruntergekommen, haben jegliche Disziplin fahren lassen und führen ein tristes, (was Gretel betrifft) verbittertes Dasein. Hänsel trinkt und spielt, ist aber dabei auf eine naive Art zufrieden mit seinem Leben.

Das Setting ist zunächst ungewohnt. Gesternstadt ist eine aufgesetzte, von Gretel durchschaute, falsche Idylle. Trotz der barocken Umwelt mit Kutschen usw. ist sie im Besitz einer Schlafcouch und besucht einen Schönheitssalon, um sich waxen zu lassen. Gleichzeitig gibt es Könige, Prinzessinnen, Trolle usw. Auch andere bekannte Märchengestalten kommen (zumindest indirekt erwähnt) vor.
Die Charaktere von Gretel und Hänsel wirken zunächst schwierig und wenig sympathisch. Allerdings ändert sich das im Verlauf der Geschichte, sobald man merkt, dass Gretel tatsächlich ihr Metier versteht und tief in ihrem Innersten (sehr tief) eigentlich ein guter Mensch ist, während Hänsel seine Fehler haben mag, aber treudoof und anhänglich wie ein Hundewelpe ist. Die beiden kruden Gestalten wachsen einem wirklich ans Herz. Auch Romantik kommt in dem Buch nicht zu kurz, aber dazu möchte ich nicht zu viel verraten!

Letztlich muss man dem Buch auch zugestehen, eine gewisse Gesellschaftskritik auszuüben. Die Ignoranz gegenüber dem Kindheitstrauma der Protagonisten, die vorgespielte "alles ist wunderbar"-Haltung der Dorfbewohner, der Machtmissbrauch und die Willkür der Mächtigen, die Gier nach Reichtum etc. werden in komischer Weise und ganz nebenbei angeprangert.

Das Einzige, was mich ein bisschen gestört hat, war tatsächlich, dass ich die Auflösung der Morde ein wenig zu kurz gekommen und nicht hundertprozentig schlüssig fand. Das ist allerdings nur ein kleiner Wermutstropfen, da ich das Buch nicht aufgrund des Krimiaspekts gelesen habe.

Das Buch ist trotz allem spannend und wirklich unterhaltsam mit viel Wortwitz und schrägen Figuren, sodass ich es an einem Tag durchgelesen hatte. Eine nette Geschichte für zwischendurch. Die übrigen Bände der Reihe werde ich mir sicher auch kaufen.

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Veröffentlicht am 03.02.2017

Die schönsten Sagen des klassischen Altertums

Die schönsten Sagen des klassischen Altertums
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Die schönsten Sagen des klassischen Altertums ist eine deutschsprachige Sammlung der altgriechischen Helden- und Göttersagen.

In guter deutscher Sprache und leicht verständlich auch für jüngere Leser ...

Die schönsten Sagen des klassischen Altertums ist eine deutschsprachige Sammlung der altgriechischen Helden- und Göttersagen.

In guter deutscher Sprache und leicht verständlich auch für jüngere Leser hat Schwab die wichtigsten Sagen des Altertums aufbereitet und zusammengestellt. Für jeden Mythologie-Fan ein muss und das Standardwerk für alle, die der altgriechischen sprache nicht mächtig genug sind, um sie im Original zu lesen. Gute Umsetzung und Struktur, ein sinnvolles Übersichtswerk für Einsteiger. Auch sehr gut geeignet zum schnellen Nachblättern von Einzelnen Sagen.

Veröffentlicht am 03.02.2017

Jane Eyre

Jane Eyre
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Jane Eyre ist ein Eintelroman von Charlotte Bronte.

Die junge Jane lebt im Waisenhaus, wo sie vom Leiter drangsaliert wird, wo es nur geht. Sobald sie alt genug ist, entflieht sie dieser Hölle und sucht ...

Jane Eyre ist ein Eintelroman von Charlotte Bronte.

Die junge Jane lebt im Waisenhaus, wo sie vom Leiter drangsaliert wird, wo es nur geht. Sobald sie alt genug ist, entflieht sie dieser Hölle und sucht eine Anstellung als Hauslehrerin, die sie bei dem düsteren und geheimnisvollen Mr Rochester findet. Sie fühlt sich trotz aller Konventionen zu ihm hingezogen, was auch erwidert wird. Doch dann geschieht ein schreckliches Unglück...

Der Autorin gelingt mit dem Roman ein fesselndes Portrait einer starken jungen Frau, die sich in der von Männern dominierten Welt behaupten will. Die Charaktere sind lebendig und liebevoll gezeichnet. Die Sprache ist trotz des Alters gut verständlich und lässt sich flüssig lesen. Ab und zu gibt es ein paar kleine Längen, doch darüber sieht man gerne hinweg. Ein schönes Buch.

Veröffentlicht am 03.02.2017

Sinuhe der Ägypter

Sinuhe der Ägypter
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Sinuhe der Ägypter ist ein Einzelroman von Mika Waltari.

Sinuhe schildert in diesem Roman seine Lebensgeschichte. Seine Kindheit bei den Zieheltern, seine Freundschaft zu Echnaton, sein getriebenes Leben ...

Sinuhe der Ägypter ist ein Einzelroman von Mika Waltari.

Sinuhe schildert in diesem Roman seine Lebensgeschichte. Seine Kindheit bei den Zieheltern, seine Freundschaft zu Echnaton, sein getriebenes Leben ohne Frieden, wo es ihn doch immer nur in seine Heimatstadt Theben zurückzieht...

Das Buch ist vom Stil her typisch für einen finnischen Autoren, zumindest nach meinen Erfahrungswerten. Sehr schwermütig, nur ab und an von ein wenig Ironie durchsetzt und mit Verbitterung garniert, wird hier eine recht düstere Lebensgeschichte ertählt. Nichtsdestotrotz und obwohl sein Gejammer nie aufhört, verliert Sinuhe nie die Hoffnung ganz. Man kann sich gut in ihn reinfühlen, auch wenn man sich nicht wirklich mit ihm identifizieren kann. Das Buch ist mit seinen über 1000 Seiten sehr dick und hat leider entsprechende Längen, die das Ganze noch etwas getragener, aber auch langatmiger machen. Dennoch gelingt Waltari ein interessantes geschichtliches Sittenbild des alten Ägypten zur Zeit der Reformation von Echnaton. Keine leichte Kost, aber durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Wer Liebe verspricht

Wer Liebe verspricht
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Wer Liebe verspricht ist ein Einzelroman von Rebecca Ryman.

Die junge Olivia kommt aus Amerika zu ihrer Tante in die britische Kolonie Indien, nach Kalkutta. Dort fühlt sie sich gefangen von den Konventionen ...

Wer Liebe verspricht ist ein Einzelroman von Rebecca Ryman.

Die junge Olivia kommt aus Amerika zu ihrer Tante in die britische Kolonie Indien, nach Kalkutta. Dort fühlt sie sich gefangen von den Konventionen und will ausbrechen. Verzweifelt versucht sie die Vermählung mit einem britischen Kolonialherren zu umgehen. Da lernt sie Jay kennen, einen Mischling, einen illegitimen Sohn eines Briten und einer Inderin. Dieser ist aufgrund seiner Herkunft ein ausgestoßener in der Gesellschaft. Doch Olivia fühlt sich nichtsdestotrotz zu ihm hingezogen und zerbricht fast, als er sie verlässt....

Ein farbenprächtiger Roman, der die Verhältnisse im damals unter britischer Herrschaft stehenden Indien schildert. Die Thematik der Liebe über alle Konventionen hinweg ist nichts Neues, doch durch den Hintergrund und Verwicklungen richtig spannend konstruiert. Die Figuren sind sorgfältig und tiefgründig angelegt, der Schreibstil liest sich flüssig. Manchmal könnte es ein bisschen gekürzter sein, aber sonst ein unterhaltsames Buch.