schönes Worldbuilding, aber verwirrende Handlung
WolfszeitBei Fantasybüchern ist es immer eine Kunst, dem Leser eine neu Welt zu präsentieren, ohne das sich dieser darin “verläuft”. Bjela Schwenk hat das geschickt hinbekommen, nicht nur wegen der wunderschönen ...
Bei Fantasybüchern ist es immer eine Kunst, dem Leser eine neu Welt zu präsentieren, ohne das sich dieser darin “verläuft”. Bjela Schwenk hat das geschickt hinbekommen, nicht nur wegen der wunderschönen Weltenkarte, sondern auch wegen der bildhaften Beschreibungen der Szenerien.
Obwohl ich mich aber in der Welt selbst gut zurecht gefunden habe, hatte ich trotzdem Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen, was an der Handlung lag. Ich wusste manchmal nicht so richtig, wo mich die Geschichte hinführen soll und was das Ziel ist. Grund hierfür sind mitunter die vielen verschiedenen beschriebenen Handlungsstränge um die Protagonisten: vorallem Tkemens hat mich eigentlich nur verwirrt. Verbesserungspotential besteht auch in der Darstellung der Zeitsprünge, die zwar einige Hintergründe gut erklärt haben, aber vom Übergang Gegenwart / Vergangenheit nicht sehr gut umgesetzt war. Ich finde es immer besser, wenn solche Zeitsprünge mit entsprechenden Überschriften oder einer anderen Schriftart dargestellt werden. Die Kapitel selbst hätten ebenfalls etwas kürzer sein dürfen.
Was mir hier aber wiederum an der Geschichte sehr gefallen hat, war die Zusammenführung der Charaktere und wie sich die Gemeinschaft, also der “Bund der Verstoßenen”, gefunden und sich alles gefügt hat. Auch die vielen Illustrationen waren wirklich sehr schön und passend zu den jeweiligen Situationen oder Szenerien dargestellt.
Fazit: “Wolfszeit” ist der Auftaktband einer Reihe, der sein Potential leider (noch) nicht ausgeschöpft hat – hier ist definitiv noch Luft nach oben. Da ich die Idee hinter der Geschichte und die Charaktere aber sehr interessant finde, werde ich mir den Folgeband dennoch kaufen und lesen in der Hoffnung, dass sich einige der offenen Fragen klären werden.